Vor 2 Wochen fand mit dem – leider – letzten Content Strategy Camp auch mein letzter fachlicher Höhepunkt des Jahres statt. Nicht nur, dass die geschätzte Manuela Seubert mein Buch als Session-Thema eingebracht hatte; auch sonst herrschte eine einmalige Offenheit und Ehrlichkeit, über Entwicklungen in der digitalen Kommunikation zu sprechen. Danke allen dafür!Jetzt gräbt schon der deutlich dunklere November an unserer Uhr. Trotzdem ploppen weiterhin neue spannende Beiträge in meinen Feedreader auf – gerade auch zum Thema Corporate Influencer. Also Zeit für die nächsten monatlichen Lesetipps in meinen Gedankenspielen. Ich wünsche gute Inspirationen.
In eigener Sache.
Gedankenspiel: „Written bei Human People“: Warum KI-Prüftools und -Kennzeichnungen in die falsche Richtung abbiegen. Immer mehr beschleicht mich das Gefühl, dass die Diskussion um KI gerade beim Texten in die falsche Richtung abbiegt. Egal ob es um KI-Prüf-Tools oder die KI-Kennzeichnungspflicht geht: Menschlich gut und künstlich schlecht stehen sich oft gegenüber. Sollte es nicht eigentlich um die Qualität von Inhalten gehen? Mein neues Gedankenspiel.
Live im Video: Universalcode-Lunchbreak: Ist Social Media am Ende? „Social Media – das ist inzwischen immer weniger Social und dafür umso mehr Media“, schreibt der Journalist Christian Jakubetz über mein neues Buch „Das Ende von Social Media“. Denn aus den gemeinsamen Netzwerken seien Content-Plattformen geworden. Was bedeutet dies für Medien und Unternehmen? Darüber habe ich ausführlich in einem Video mit ihm beim Universalcode-Lunchbreak gesprochen. (YouTube-) Film ab!
Die Bestandteile einer Strategie.
Zielgruppen: Wie eine moderne Einteilung funktioniert Wie viel bringt heute noch eine Einteilung nach Generationen auf Basis des Alters? Wird dieser Methode nicht zu viel Bedeutung beigemessen? Sind die alten Sinus-Milieus, die Aufteilung nach Lebensstilen oder Befragungen hilfreicher? Ein interessantes Interview über die Segmentierung von Zielgruppen.
Instagram: Welche Formate Reichweite bringen Feed, Story, Reel, Karussell: Welches Format macht wann am meisten Sinn? Dieser Beitrag hat einen Blick auf die aktuelle Metricool-Studie geworfen und leitet dabei hilfreiche Empfehlungen für den Einsatz der verschiedenen Instagram-Formate ab.
Planung: Wie ein Redaktionsplan die Arbeit erleichtert Er zählt zu meinen Lieblings-Instrumenten: der Social-Media-Redaktionsplan von t3n. Jetzt hat die Redaktion die neue Version 2025 lanciert, samt interessanter Termine, die für das eine oder andere Thema relevant sind. Ach ja: Bitte nicht verwirren lassen, dass oben immer noch 2024 steht ;-).
Meta AI: Wie neue Funktionen die Arbeit erleichtern sollen Ist Meta AI das Endgame of Content Creation, wie Martin Fehrensen schreibt? Auf jeden Fall bietet Meta AI viel, wenn/falls es in Europa erlaubt ist: automatische Übersetzung von Reels, Dialog-Optionen mit der KI oder automatisch auf die Interessen der User zugeschnittene Inhalte für die Nutzer. Mich macht es nachdenklich.
Die Macht der Corporate Influencer.
100 Menschen: Wie Corporate Influencer wirken können Eine spannende Serie hat Klaus Eck gestartet: 100 Corporate Influencer aus verschiedenen Branchen. Wer sich einen Eindruck von anderen CI-Programmen machen oder die Motivation der Corporate Influencer verstehen will, dem ist die Serie ans Herz gelegt. Zum Auftakt spricht Volker Kaufmann von der AOK Niedersachsen über Personal Branding, die eigene Rolle und seine wichtigste Empfehlung: „Fangt einfach an!“
Corporate Influencer: Wie Hashtags helfen können Kürzlich kochte die Diskussion auf LinkedIn hoch: Werden Hashtags abgeschafft? LinkedIn sagte nein – und alles beruhigte sich schnell. Dabei können Hashtags gerade für Corporate Influencer hilfreich sein, wie Winfried Ebner schreibt: zur Orientierung, zur Findung, für das Monitoring und für das Gemeinschaftsgefühl.
Wie Content + KI funktionieren können.
Wozu brauchen wir Menschen in der Content-Kreation? Die Zahl der KI-Tools steigt täglich. Doch bei aller Euphorie sollten die Content-Verantwortlichen »immer das letzte Wort haben«, heißt es in diesem Beitrag im Upload-Magazin. Denn gerade im Duo von Mensch & KI entsteht wirkliche Content-Qualität.
Wie das Label »Garantiert KI-frei« helfen könnte Kürzlich habe ich mich in einem Gedankenspiel für ein Label »Made by Human« ausgesprochen. Thomas Knüwer schlägt in seinem Blog-Beitrag das Label »Garantiert KI-frei« vor. Beides sind Ansätze, nicht über Verbote nachzudenken, sondern auf Qualität zu setzen. Denn nur so werden wir eine Textbindung erreichen – und zwar von Menschen, nicht von Maschinen.
Wie sich KI und DSGVO konträr gegenüber stehen In vielen Fällen stehen sich KI und DSGVO, Innovationsfreude und Schutz der Privatsphäre konträr gegenüber. Denn braucht die KI, was Datenschützer nicht hergeben wollen? Große Menge an Daten. Dieser Beitrag belegt, wie schmal der Grat zwischen Innovation und Regulierung ist – gerade in Europa und warum als Folge dieser Unsicherheit Apple, Microsoft, Meta & Co. ihre KI-Innovationen (noch) nicht in Europa ausrollen.
Was Corporate Webseiten wertvoll macht.
Warum interne Links wichtig sind Die interne Verlinkung ist ein zentraler SEO-Baustein, der immer wieder vernachlässigt wird. Schließlich liefert sie Nutzern, Nutzerinnen wie Suchmaschinen eine optimierte Struktur, um bequem und sicher durch eine Webseite zu navigieren. Welche Link-Typen es gibt, und warum regelmäßige Audits so wichtig sind, beschreibt dieser Artikel.
Was bei Landingpages von Relevanz ist Was macht eine gute – mobile – Landingpage aus? Eine ganze Menge, wie dieser Beitrag verdeutlicht. Erst mit einem übersichtlichen Design, einem gut durchdachten Aufbau, schnell vermittelten Produkt-Vorteilen, einem sofort sichtbaren Call-to-Action-Button und einer klaren SEO-Strategie wird die Landingpage auch dazu führen, dass Produkt erworben, Angebote angefragt oder Anmeldungen vollzogen werden.
Der Sommer dreht nochmals mächtig auf, bevor er uns sicherlich – leider – verlassen wird. Zeit also für mich, mal kurz in den Urlaub zu entfliehen. Trotzdem will ich hier nochmals kurz 10 Lesetipps der vergangenen 2 Sommermonate in meinen Gedankenspielen verbreiten – inkl. einer kleinen Medienschau zu meinem neuen Buch „Das Ende von Social Media“.
Rezensionen: Ist mein Buchtitel wirklich provokant? Ist mein Rückblick nur wehmütig? Und welche Social-Welt erträume ich mir? LOUT.plus hat mit mir ein locker-launisches Interview geführt. Dass wir den Begriff „Social“ besser streichen sollten, schreibt Jörg Hoewner in seiner Rezension zum Buch. Manuela Seubert sieht darin den notwendigen Weckruf, sich neu mit den digitalen, nicht mehr wirklich als „social“ zu bezeichnenden Medien zu beschäftigen. Diese notwendige Reaktion gilt insbesondere für Unternehmen, wie ich in einem Interview mit der Agentur AM diskutiert habe.
Q&A: Wer ansonsten noch Fragen zum Buch hat: In einem Q&A gehe ich auf Inhalte und Zahlen, Rückzüge und Neuanfänge, alternative Titel und Netzwerke sowie auf die „Mitschuld“ der Menschen an diesen Veränderungen ein.
Studien und Strategien.
Planung: Der Schlüssel liegt in der Social-Media-Strategie Verschwendete Ressourcen, Plattform-Aktivitäten ohne Zielgruppe, Social Media Ziele ohne Unternehmensziele: »Ohne strukturierten Plan besteht die Gefahr, dass Ressourcen ineffektiv eingesetzt werden«, heißt es in diesem Fachbeitrag. Eine Strategie sollte der Kern sein, um die sich alle Aktivitäten scharren. Dazu zeigt der Autor die zentralen Schritte solch einer Strategie auf – von messbaren Zielen, über Content Strategie bis Erfolgskontrolle.
Studie: Social-Media-Nutzung geht leicht zurück Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Social-Media-Nutzung in Deutschland zurückgegangen, so eines der Ergebnisse des Social-Media-Atlas 2024. Dieser Rückgang betrifft Nutzerinnen und Nutzer, Verweildauer wie Relevanz. Die in der Studie erwähnte »Trendwende« entspricht genau den Beobachtungen aus den Studien, die ich für mein Buch verwendet hatte. Es lohnt sich also, diese Entwicklung weiter im Auge zu halten.
KI: Recht, Tools & Tipps.
Ads: So verändern KI-Tools Eure Werbestrategien »Früher sind Advertiser mit spezifischen Zielgruppen zu uns gekommen, die sie erreichen wollten. (…) Meute müssen sie eigentlich nur noch Creatives bauen.« Diese Aussage von Mark Z. zeigt, wie stark KI-gestützte Kampagnen-Tools vordringen und Advertisern helfen, Kampagnen aufzusetzen und kontinuierlich zu optimieren, ohne dass jeder Aspekt manuell gesteuert werden muss. Spannend zu lesen.
Tipps: So lassen sich KI-generierte Inhalte erkennen Die Erkennung von KI-generierten Inhalten sollte zur digitalen Bildung gehören. Doch angesichts immer besserer Technologien wird dies nicht einfacher. Ein kritischer Blick und hilfreiche Tools können zumindest klare Anzeichen geben. Dieser Beitrag stellt einige Techniken und Tools vor – für Texte, Bilder und Videos.
Recht: Praktischer Ratgeber zur KI-Verordnung Seit 2. August ist die KI-Verordnung in Kraft. Doch wie relevant ist sie für mein Unternehmen? Thomas Schwenke hat einen umfassenden Ratgeber mit FAQ und Checklisten entwickelt. Dies hilft, um sich einen umfassenden Überblick zu den wichtigsten Themen und Fragen zu verschaffen.
Owned Media: Webseite, E-Mail & Co.
Performance: 7 Tools, die Website-Geschwindigkeit zu messen Die eigene Webseite ist zu lahm? Ärgerlich für Nutzer und für Suchmaschine. Daher ist es so wichtig, die Ladezeit regelmäßig zu überprüfen. Zum Beispiel mit diesen 7 Tools – auch wenn ich noch ein paar mehr kenne.
Auswertung: Widersprüchliche KPI im Online-Marketing Lassen sich aus KPIs immer klare Folgerungen ziehen? Ist starke Interaktion oder hohe Verweildauer gleichzusetzen mit Erfolg? Nicht wirklich, wie Harald Ille in diesem längeren Gastbeitrag ausführt. Dieser verdeutlicht: Die Arbeit mit KPI ist oft deutlich komplexer als es auf den ersten Blick wirkt.
Segmentierung: 12 Wege für E-Mail-Listen Segmentierung von E-Mail-Empfängern und -Listen zählt zu einem erfolgreichen und modernen E-Mail-Marketing. Dabei gibt es viele Formen. Dieser Beitrag stellt 12 kurz vor.
Social Media: heute und morgen.
Hilfe: Tipps beim Einstieg ins Fediverse Was ist das Fediverse? Wie funktioniert das ActivityPub Protokoll? Welche Plattformen sind in diesem dezentralen Netzwerk? Dieser längere Beitrag liefert hilfreiche Tipps für den Einstieg ins Fediverse – gerade aus Sicht von Social Media Managern.
Reels: 10 Tipps für bessere Video-Performance Wie erhöhe ich meine Reichweite bei meinen Instagram Reels? Welche Rolle spielen Einstieg, Sharing, Engagement und Hashtags? Dieser Beitrag gibt hilfreiche Hinweise.
Ich fühle mich derzeit etwas überfordert. Denn ich habe den Eindruck, dass ich immer mehr Informationen über immer mehr Kanäle in einer immer höheren Frequenz erhalte. Immer stärker scheint es um Masse und Quantität an Informationen zu gehen. Viele sprechen daher bereits seit Jahren vom Content Shock oder dem Information Overload. Aber das sind nur Schlagworte.
Positiv gefragt: Folgen wir auf LinkedIn, Instagram, WhatsApp, per Newsletter, Messenger & Co. gerade dem olympischen Gedanken, also immer weiter, schneller, höher? Sind wir in unserer Kommunikation 2022 auf dem Weg der „Oberflächligisierung“? Was dazu führen wird, dass die Tiefe in der Auseinandersetzung verloren geht? Ist es also etwa Zeit, sich etwas zurückzunehmen? Denn das Sein als „digitaler Messi“ bringt kaum einem Networker etwas, wie Klaus Eck in seinem Blog-Beitrag schreibt?
Skimmen & Scannen
Gerade im Rahmen meines letzten Buches „Praxis Online-Texten“ habe ich mich viel mit dem Thema Usability und insbesondere der Frage beschäftigt, wie Menschen Inhalte heute im Netz wahrnehmen. Und es überrascht hier niemanden, wenn ich schreibe, dass wir nur einen sehr begrenzten Anteil an Informationen aufnehmen (können).
Wenn ich diese zwar ältere, aber weiterhin relevante Grafik betrachte, dann wird mir nochmals klar, dass sich unser Content-Konsum, also die von uns auch täglich verarbeitete Content-Menge, keineswegs groß verändert hat – auch weil der Tag weiterhin nur 24 Stunden hat; gleichzeitig nimmt aber der produzierte und verbreitete Content jedes Jahr exponentiell zu. Jede und jeden hier wird dies nicht überraschen. Doch hat dies massive Folgen, gerade auf die Wahrnehmung von Inhalten.
Der „King of Usability“ Jakob Nielsen hat einst die Wahrnehmung von Content in die Bereiche Reading, Scanning und Skimming aufgeteilt (siehe Abb.). Angesichts dieser oben beschriebenen Menge an Informationen und der gleichzeitig gleichbleibenden Zeit für deren Konsum, bleibt uns eigentlich nichts anderes übrig, als nur noch zu skimmen; also hastig in der Überschrift nach dem Mehrwert zu suchen, Texte nach Schlüsselwörtern zu überfliegen und schnell weiterzuklicken, wenn wir ihn nicht sofort finden. Schließlich könnten wir ja etwas auf einer anderen Seite, in einem anderen Kanal verpassen.
Ach ja: Nielsen packt unser Leseverhalten übrigens genau zwischen Scannen und Skimmen – mit Tendenz immer stärker zum Skimmen gerade bei Jüngeren. Auch dies ist angesichts der Tool- und Content-Menge nicht wirklich überraschend.
Der Titel als Content-Verführer?
Richten wir uns also nur noch an Titeln aus? Zu Beiträgen, Bildern, Videos, Grafiken? Egal wie korrekt, falsch oder nur auf den berühmten K(l)ick ausgerichtet sie auch sind? Genau betrachtet, tun wir genau dies. Wir reagieren auf Titel – neben ein paar weiteren Nebenfaktoren. Diese Fokussierung gilt übrigens auch für Betreffzeilen, die schon lange eine große Macht auf E-Mails und Newsletter haben, auch wenn viele dies nicht bedenken.
Wenn ich über genau diesen Fokus auf Titel nachdenke, dann fällt mir mit Grauen ein Experiment vor ein paar Jahren ein (die genaue Quelle finde ich gerade nicht … Any thoughts?). Damals wurde ein Beitrag auf Facebook publiziert, wobei der Inhalt des Beitrages mit dem Titel des Beitrags nichts zu tun hatte. Trotzdem wurde er vor allem wegen seines Titels fleißig und massiv geteilt. Damit ließ sich nachweisen, dass nur wirklich wenige Menschen den Beitrag auch wirklich gelesen hatten. Leider.
Dieses Experiment ist schon einige Jahre alt. Doch was ist seitdem passiert? Die Menge an Informationen ist weiter gewachsen, die Zahl der Kanäle hat sich erhöht, die Frequenz an publizierten Beiträgen ist gestiegen. Alles siehe oben. Würde dieses Experiment heute anders ausfallen? Ich fürchte nein. Schließlich sind viele Social Media Postings in Wirklichkeit nichts anderes als Titel- und Titelbilder-Schleudern. Einfach gesagt: Wenn diese nicht funktionieren, können wir uns den restlichen Beitrag ersparen. Auch in meinem Lieblings-Tool Feedly sortiert mein Auge die täglichen Resultate fast ausschließlich über den Titel. Alles andere fällt weg.
Noch kein Rezept gefunden
Doch was bleibt uns anderes über, wenn uns immer mehr und immer häufiger Inhalte eingespielt werden und dies über immer mehr Kanäle? Und wir diesen Inhalten und Kanälen immer mehr hinterherhecheln? Schließlich wollen wir nichts und nirgends verpassen, was sich in Diskussionen über FOMO und Online-Sucht widerspiegelt. Sind wir auch als Content-Produzentinnen und -Produzenten also die Katzen und Kater, die sich selbst in den Schwanz beißen?
Bei diesem Thema bin ich in den letzten Wochen und Monaten nachdenklich geworden. Auf jeden Fall mache ich mir immer häufiger Gedanken, wie ich selbst Informationen aufnehmen will und diese nicht nur als Skimmer, sondern als Mensch, der diesen Content wirklich schätzt. Muss ich mich dazu von verschiedenen Kanälen verabschieden? Aus Inhalten zurückziehen, um mir mehr Zeit für andere nehmen zu können? Werde ich alt ;-)? Oder gibt es dazu ein schlaues Lösungsbuch oder ein geniales Rezept? Wer eines hat, dann bitte melden. Danke! Denn anders werde ich aus diesem Hamsterrad wohl kaum herausfinden.
2 more things:
P.S.: Damned – und schon wieder habe ich neuen Content geschaffen ;-). Hoffentlich verführt nicht nur der Titel zum Lesen!
Zu den altehrwürdigen Formeln, die aus der Werbesprache kommen, zählt auch die KISS-Formel: »Keep it short and simple«. Doch in Zeiten von Social Media lässt sich diese Formel neu interpretieren und ihr damals plötzlich hohe Relevanz zuteilen. Kein Wunder also, dass dieser Begriff weder bei „Stichwort Wissenswertes“ noch in meinem neuen Buch fehlen darf.
KISS: Keep it significant and shareable
Ob die Verbreitung von Owned Content, also über die eigenen Kanäle, ob eingekaufter Paid Content oder über nutzer- oder mediengenerierter Earned Content bzw. Shared Content: All diese Content-Arten können zur positiven Sichtbarkeit einer Organisation beitragen. Dazu müssen sie den zuvor definierten Nutzern einen Mehrwert liefern – und dies nicht nur einmalig, sondern regelmäßig. Für ein erfolgreiches Engagement ist somit kontinuierlicher Mehrwert mit Weitererzähl-Potenzial bzw. Content mit Relevanz zu generieren.
Denn die privaten Kommunikatoren beteiligen sich nur dann, wenn die Inhalte für sie bedeutsam, relevant und an andere – möglichst schnell und einfach – mitteilbar sind. Dazu lohnt es sich, die klassische KISS-Formel (»Keep it short and simple«) weiterzudenken und neu zu interpretieren, wie Frederic Gonzalo auf Social Media Today:
»In this day and age of Content-Marketing, big data and shrinking attention span for ever-increasing amounts of shared information, the KISS principle is perhaps best summarized as: Keep it Significant and Shareable!«
KISS = Social and Shareable
Konkret bedeutet dies: Gerade für die Social Media Plattformen sollte Content also möglichst »social« und »shareable« sein. Sprich, Organisationen sollten Inhalte kommunizieren, die sich überall kommentieren, einfach teilen und sofort weiterverbreiten lassen. Nur dann ist die Voraussetzung gegeben, dass die Dialogpartner die Inhalte in ihre eigenen Kanäle weitertragen und den Inhalten – und damit auch der Organisation – zu einer größeren Sichtbarkeit verhelfen. Praktisch bedeutet dies, dass jeglicher vorhandener oder noch zu produzierender Inhalt nach seiner Social Story hinterfragt werden sollte.
Werden diese zwei Voraussetzungen dagegen nicht erfüllt, lässt sich das Weitererzähl-Potenzial nicht ausschöpfen, da die Dialogpartner die Inhalte nicht mit anderen teilen beziehungsweise ihre Erfahrungen nicht an ihre eigenen Communitys weitergeben. Dies hätten beispielsweise durchaus positive Erfahrungen mit einem neuen Produkt, Hinweise auf eine relevante Studie oder Lob für einen hervorragenden Service sein können.
Fazit: »Keep it significant and shareable« ist ein klarer Aufruf an alle Kommunikatoren. Übersetzt bedeutet dies: Ist ein Beitrag nicht einfach teilbar und relevant aus Sicht meiner Zielgruppe, wird er keine Sichtbarkeit erhalten und zu keiner Interaktion führen. Und nur dann, wenn der Content für Zielgruppen relevant und einfach teilbar ist, wird er sich künftig verbreiten.
Bisher erschienen in der Serie „Stichwort Wissenswertes“:
Auch im Oktober gab es wieder viele spannende Beiträge, Anregungen und auch etwas traurige Entscheidungen wie zum Beispiel das Ende des Daimler-Blogs, auch wenn da ja bald was Neues kommen soll. 10 Lesetipps rund um mein Thema Digitale, strategische und integrierte Kommunikation habe ich in meine Gedankenspiele aufgenommen.
Zahlen | Die Deutschen, halbwahre Studien und die Internet-Nutzung. Ist die gutgläubige Aussage wahr, dass ganz Deutschland im Internet ist? Nein, noch lange nicht. Welche Folgen die falsche Interpretation von Zahlen hat, beschreibe ich als Erklärbär in diesem Beitrag.
Studie | Die ARD/ZDF Onlinestudie 2019 ist da. Die neu erschienene ARD-ZDF-Onlinestudie zählt sicherlich zu meinen Favoriten unter den Studien, aus der sich bei jeder Ausgabe viel herauslesen lässt. Während Video immer stärker dominiert, wächst auch der Text-Konsum parallel leicht an.
Content Strategie | Ephemeral Content vs. Evergreen Content Auf den richtigen Mix kommt es an: Ephemeral Media v.a. durch Stories für aktuelle Themen, die Aufmerksamkeit schaffen; Evergreen Media Content für langfristige und langlebige Themen.
Newsroom | „Man muss nicht jedem Trend hinterherlaufen“ „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Offene Einblicke in die Entwicklung des Newsrooms bei Otto, in die (Nicht-)Auswahl von Themen, in Hypes, Trends, Newsroom-Needs und künftige Unternehmenskommunikation.
SEO | 28 kostenlose SEO-Tools für Online-Texter Welche kostenlose Tools gibt es, die bei SEO und beim Online-Texten helfen? Dieser Beitrag führt 28 Gratis-Tools auf, die hilfreich sein können.
Blog | Blog-Anfänger: Das sind meine wichtigsten Tipps „Ein gutes Firmenblog braucht Herzblut, keine Raketenwissenschaft“. Wahre Worte und hilfreiche Tipps nicht nur für Blog-Anfänger, die ein Corporate Blog starten wollen.