Wie entwickelt sich die Welt der digitalen Kommunikation im kommenden Jahr weiter? Diese beliebte Frage wird jedes Jahr von neuem gestellt. Und jedes Jahr liegen die meisten sogenannten Expertinnen und Experten dann doch falsch. Auch ich. Trotzdem will ich es mal wieder versuchen, ein paar Prognosen für 2025 zu erstellen. In gut 12 Monaten wissen wir ja, bei welchen ich wie falsch lag.
Bei meinen Prognosen fokussiere ich mich auf die übergeordneten strategischen Veränderungen im Bereich der digitalen Kommunikation, auf die ich ja schon ausführlich in meinem Buch »Das Ende von Social Media« eingegangen bin. Es geht also weniger um Purpose, Authentizität, sozio-kulturelle Werte oder um Videos, Short-Shorts oder Karussells, sondern um den strategischen Part und die damit verbundenen Instrumente.
1. Organisch heiratet Paid.
Den ersten Trend, den ich für 2025 sehe, ist ein Trend, der schon 2024 galt und in meinem Buch ausführlich ausgeführt wird. Er lässt sich schlicht wie folgt formulieren: wenn Social, dann Paid. Das heißt: Organische Kommunikation wird in den sozialen Medien – mit Ausnahmen – tot sein. Dies gilt ganz besonders für das Meta- und YouTube-Umfeld, aber auch für andere Plattformen.
Jedes organische Posting benötigt folglich sein Ad-Budget, um sichtbar zu werden. Anders gesagt: Nur über dieses Ad-Budget wird sich noch die Erstellung von organischen Postings rechtfertigen lassen, die sich ansonsten bei dem geringen Output niemals lohnen werden.
2. Unternehmensziele ersetzen Social-Media-Ziele.
Apropos lohnenswert: 2025 wird – ja, ich hoffe es wirklich! – das Jahr, in dem wir endlich nicht mehr über Follower, über Fan-Wachstum, über Reichweite, über Interaktionen als Erfolgsfaktoren sprechen. Denn, sorry: Das sind reine Social-Media-Metriken. Und keine Zahlen, die auf Unternehmensziele einzahlen. Ich hoffe, dass 2025 die Führungsebenen stärker mit ihren Social-Media-Teams sprechen, ihnen ihre Unternehmensziele verklickern, auf die die Social-Media-Aktivitäten letztendlich einzahlen sollen.
Nur so werden sich übrigens künftig Social-Media-Aktivitäten überhaupt rechtfertigen lassen – im Wettstreit mit anderen PR- und Marketingaktivitäten. Alles andere ist sicherlich häufig unterhaltsam, aber aus Organisationssicht vor allem eine unrentable Ressourcen-Verschwendung.
3. Kleine Newsletter binden Zielgruppen.
2025 wird – wieder einmal – das Jahr der E-Mail-Newsletter. Warum? Ganz einfach, weil wir ein Instrument benötigen, um Zielgruppen an uns zu binden, Stichwort Customer Loyalty. Und eine Bindung über Facebook, Instagram & Co. ist in Zeiten von Empfehlungen, Algorithmen und KI kaum mehr möglich. Also werden nochmals mehr Organisationen das uralte Instrument des E-Mail-Newsletters aus der unteren Schublade wieder hervorkramen.
Aber nur, wenn diese Informationen auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten sind und nicht mehr dem alten Motto »Hauptsache viel und an viele« folgen, werden sie eine positive Wirkung entfalten. Nur dann werden sie ihre Chance in der digitalen Kommunikation wirklich ausspielen können.
4. WhatsApp wird zur Business-Zentrale.
Wer an E-Mail-Newsletter denkt, wird an Channels & Co. nicht vorbeikommen. Und das möglichst DSGVO-konform. Also werden wir – wieder – in ein Messenger-Zeitalter eintreten, in dem die Protagonisten Charles, Sinch, Superchat, Mateo oder Userlike heißen. Also mit dem WhatsApp-Newsletter und mit Channels bei Instagram, Facebook, aber vor allem und in erster Linie bei einem immer stärker kommerzialisierten WhatsApp.
»Our playbook over time has been build services, try to serve as many people as possible (…) and then we basically scale the monetization after that (…) And we’ve done that with Facebook and Instagram. WhatsApp is really going to be the next chapter, with business messaging and commerce being a big thing there.«
Ich bin gespannt, ob die Menschen dann weiterhin WhatsApp so ungemein treu bleiben.
5) KI pusht LinkedIn-Newsletter.
Wer an E-Mail-Newsletter, an Channels und an WhatsApp-Newsletter denkt, kommt in Konsequenz am LinkedIn-Newsletter nicht vorbei. Ich weiß, nochmals alter Kaffee. Aber um sich von der Masse abzugrenzen, lässt sich daraus durchaus ein pulsierender spanischer Cortado kochen, in dem man seinen LinkedIn-Newsletter einerseits per Newsletter Ads pusht, andererseits ihn mit bereits vorliegenden Informationen füttert – natürlich per KI.
Dazu nehme man einfach den hauseigenen B2B-Newsletter und erstelle per KI einen LinkedIn-Newsletter. Oder einen B2C-Newsletter und erstelle daraus per KI einen Channel für Instagram. Und so weiter. Und ja, das werden viele genau so machen, um als Folge die Kanäle mit noch mehr Content noch mehr verstopfen.
6) Naive CI-Programme scheitern.
Wer bedenkt, dass Organisationen mit ihren Postings gerade auf LinkedIn und Facebook kaum mehr Sichtbarkeit erhalten, kommt an Personen nicht vorbei. Also werden noch mehr Organisationen Corporate Influencer Initiativen und Markenbotschafterinnen-Projekte ins Leben rufen. Und viele übrigens daran scheitern. Da sie nach einer Anfangseuphorie an einen Selbstläufer denken. Und das sind diese Programme keineswegs.
Stattdessen wird es darum gehen, Community-Elemente zu integrieren, Feedback-Mechanismen zu installieren und vor allem aber auch die Postings von Corporate Influencer – oder von »normalen« Mitarbeitenden oder CEOs – zu pushen. Genau dafür hat ja LinkedIn die Thought Leadership Ads ersonnen. Um es daher deutlich zu sagen: Wer 2025 noch verkündet, dass wir als Organisation allein über unsere organisch aktiven Markenbotschafter eine Sichtbarkeit erhalten, hat das finanzielle Interesse der Plattformen nicht verstanden.
7) KI sorgt fürs »Endgame of Content Creation«.
Es ist kein gewagter 7. Trend, wenn ich prognostiziere, dass KI den Rest in der digitalen Kommunikation übernehmen wird. Von den Content-Creatorn und von den Werberinnen. Wie sagte doch der erwähnte Mark Zuckerberg:
»I think individual creators or publishers tend to overestimate the value of their specific content in the grand scheme of this.«
Ach ja. Diese werden – so Mark Z. weiter – auch gleich die Werbung unkompliziert mit übernehmen: »A big deal!« Natürlich. Aus Meta-Sicht. Dies gilt natürlich nicht nur bei Meta: Wenn Richard van der Blom von einem Wachstum von 180 % bei KI-Beiträgen und 340 % bei KI-Kommentaren schreibt, dann wird das Thema KI wie ein Sturm über uns herziehen – mit Sonne sowie kräftigen Unwettern. Und viele menschliche Inhalte aus Kostengründen ersetzen. Also Zielgruppen-genaue Postings? Easy. Werbe-Postings? Done. Die passenden Bilder und Videos dazu? Haken darauf. Und Community Management? No problem.
Wofür benötigen wir dann noch uns Menschen? Ich hoffe zumindest als kluge Korrektoren, als vorausschauende Entscheiderinnen, als waches Auge. Doch auch dies werden wir Schritt und Schritt verlieren. Wird sich künftig also die KI mit der KI unterhalten, wie ich Mitte 2023 in einem Gedankenspiel schrieb?
Ich glaube ja – aber dies erst 2026. Aber wollen wir das wirklich alle?
Bevor ich am Donnerstag in den Urlaub verschwinde, habe ich noch als kleines Abschiedsgeschenk in meinen Gedankenspielen 12 Lesetipps zusammengestellt, die sich mit aktuellen Themen der digitalen Kommunikation beschäftigen. Enjoy it!
Persona | Zielgruppenvertreter definieren und im Unternehmen nutzen Personas zählen für mich zu den Grundlagen jeder digitalen Kommunikationsstrategie. Schließlich geht es um die richtige Zielgruppenansprache. Dieser Beitrag ist durchaus hilfreich, erklärt er schrittweise den Weg zur Persona anhand einiger Beispiele.
Text | Online-Texte lesefreundlich gestalten Da kaum ein User heute seine Texte tatsächlich Wort für Wort liest, kommt es immer stärker auf die Textgestaltung an. Nur so werden Texte online noch wahrgenommen. Wie das geht, beschreibt dieser Beitrag.
Messenger | Kundenservice der Zukunft? Digitalisierung? Beim Kundenservice scheint es noch zu dauern, wenn laut Studie 41% der Unternehmen ihren Kundenservice noch per Fax anbieten und damit doppelt so viele wie über Social Media Kanäle.
E-Mail-Marketing: DSGVO: 7 böse Opt-In-Märchen Damit E-Mail-Marketer nicht ihr blaues DSGVO-Wunder erleben, sollte jeder Kommunikationsexperte diese 7 bösen Opt-In-Märchen kennen – die insbesondere den Versand eines E-Mail-Newsletters betreffen.
SEO | Wie funktioniert eigentlich SEO? 4 Kernbereiche erklärt. Wer sich bislang noch niemals tiefer mit #SEO beschäftigt hat, der sollte sich diesen Artikel vornehmen. In wirklich einfachen Worten erklärt die Autorin die 2-4 Säulen der Suchmaschinenoptimierung.
Markenbotschafter | Wie die Corporate Influencer der Deutschen Telekom arbeiten Warum setzt die Telekom auf 150 aktive Corporate Influencer, die sogenannten Telekom Botschafter? Was verspricht sich das Unternehmen davon? Und was können andere Unternehmen davon lernen? Gute Einblicke über Strategien und Praxis im PR-Blogger.
Corporate Influencer | So werden Mitarbeiter zu Botschaftern Klare Vorfeldkommunikation, Aufklärung über Ziele, Aufgaben und Verantwortlichkeiten – und dies in Kombination mit echten, zur Zielgruppe passenden Typen: So könnten Mitarbeiter zu #Markenbotschaftern werden.
Instagram | Tutorial: Instagram Posts einplanen Immer wieder ein Thema: Wie lassen sich bei Instagram Beiträge planen? Und dies ohne externe Tools? allfacebook.de hat dazu ein prima Tutorial geschrieben.
Facebook Ads | Welches Anzeigenformat ist das Beste? Hilfreicher Überblick gerade für Einsteiger: Welche Art von Ads gibt es auf Facebook? Der Blog-Beitrag stellt anhand von Beispielen – leider nur US – die einzelnen Anzeigenformate vor.
Vor knapp zwei Jahren – im April 2017 – bin ich mich zum ersten Mal durch das Angebot der Chatbots gesurft, hatte viele getestet und einige ganz taugliche entdeckt. Dies hatte ich damals in diesem Blog-Beitrag geschildert. Jetzt, zwei Jahre später, war es für mich Zeit, nochmals auf die damaligen Ergebnisse zu blicken – auch mit der Frage versehen, ob wir uns langsam einem Chatbot-Zeitalter nähern. Dabei habe ich über 30 Chatbots aus dem DACH-Raum getestet – mit zum Teil recht frustrierenden Ergebnissen.
Bei meinem Blog-Beitrag im April 2017 hatte ich für das Jahr 2017 ein „Chatbot-Jahr“ prognostiziert. Im Rückblick lässt sich definitiv sagen, dass diese Prognose – zumindest was Deutschland betrifft – nicht zugetroffen ist. Zu wenige Unternehmen waren 2017 auf den Chatbot-Zug aufgesprungen, um mit virtuellen Assistenten ihren Nutzerinnen und Nutzern zu helfen, automatisierte Dialoge zu führen, Nachrichten zu überliefern oder gar Serviceleistungen zu übernehmen. Dagegen gab es damals auf internationaler Ebene bereits Tausende von Angeboten – Wetter-, News-, Marken-, eCommerce-Bots, um Fragen von Leserinnen und Lesern auf Basis eines automatisierten Datenbank-Wissens zu beantworten – und oftmals wirklich inhaltlich passend und vom Handling durchaus geschickt.
Tools und Wissen über Chatbots vorhanden
Doch wie sieht dies 2019 aus? Hat Deutschland kräftig nachgeholt? Die Zahl der Tools, mit denen man mit begrenzten IT- und Programmierkenntnissen (das oft gerne erwähnte „keine Kenntnisse“ zweifele ich kräftig an, zumindest bei den Tools, die ich getestet habe) einen Chatbot erstellen kann, ist weiter kräftig gewachsen. Auch auf dem deutschsprachigen Markt. Jan Schulze-Siebert stellt in seinem Blog-Beitrag beispielsweise 27 kostenlose oder kostenpflichtige Tools in kurzen Portraits vor, mit denen sich Bots erstellen lassen. Und dies werden bei weitem nicht alle Tools sein. Auch die Zahl der Beiträge, die sich mit Chatbots beschäftigen, hat meiner individuellen Sichtweise und den Beiträgen in meinem Feedreader nach zugenommen. Gleichzeitig fällt mir in den Beiträgen immer auf, dass als Beispiele oder sogenannte Best Cases immer wieder dieselben Firmen vorkommen. Hat sich also doch nichts geändert?
Welche Unternehmen in Deutschland bzw. im DACH-Raum setzen heute also auf Chatbots? Die folgenden virtuellen Helfer habe ich in den vergangenen Tagen alle persönlich getestet und kurz kommentiert. Dabei habe ich mich auf Chatbots fokussiert, die über den Facebook Messenger oder per WhatsApp laufen. Individuelle (Website-)Lösungen wie beispielsweise der Matratzenberater von IKEA oder der integrierte O2-Bot Lisa, um nur zwei Beispiele zu nennen, wurden nicht berücksichtigt.
Mein jetziger Test verlief dabei zweistufig:
In Schritt 1 habe ich nochmals die 2017 getesteten Chatbots getestet, um zu überprüfen, ob sie überhaupt noch existieren, sich verändert, verbessert, verschlechtert haben.
In Schritt 2 habe ich ein paar weitere Chatbots ausprobiert, auf die ich in den letzten Wochen über Beiträge gestolpert bin. Wer also noch weitere kennt, immer her damit!
Über 30 Chatbots im Check
Wie aktiv sind also heute noch die getesteten Chatbots
aus dem DACH-Raum aus der Analyse von April 2017? Am 27. und 28. März 2019 habe
ich die folgenden Chatbots mir nochmals angesehen. Mein Schnell-Check erbrachte
folgende Ergebnisse:
ARAG: Versicherungs-Bot
– 2017: Liefert Informationen zum Thema Reiseversicherung.
– 2019: TOT. Zumindest reagiert er nicht mehr.
Austrian Airlines: Flug-Bot
– 2017: Fragen, Hilfestellungen, Suchen zum Flug? Der Messenger Service ist
richtig gut.
– 2019: TOT. Keine Reaktion mehr auf einfachste Begrüßungen und Fragen.
Dafür reagiert eine Mitarbeiterhin des Kundenservice immerhin innerhalb von 30
Minuten.
Bier in Aktion: Bier-Bot
– 2017: Hilft bei der Suche nach österreichischen Biermarken und Angeboten.
– 2019: TOT. Keine Reaktion auf Fragen.
BILD: Fußball-Bot
– 2017: Schickt regelmäßig Ticker-News zum Fußball-Lieblingsverein der 1. oder
der 2. Bundesliga.
– 2019: AKTIV. Funktioniert weiterhin zuverlässig.
BMW: DTM-Motorsport-Bot
– 2017: Media Broadcast Service mit Infos, Bildern, Audios etc. zur DTM per
WhatsApp für Journalisten.
– 2019: AKTIV. Begrenzter, aber zuverlässiger Info-Service via WhatsApp
zu 6 Kategorien.
Chatshopper: Fashion-Bot
2017: Zalandos Emma ist der persönliche englischsprachige
Fashion-Shopping-Assistent für Mode-Fans.
– 2019: AKTIV. Zuverlässig per Facebook Messenger, Alexa und Google
Home.
congstar:
Telekommunikations-Bot
– 2017: Die virtuelle Assistentin Sophie beantwortet einige Fragen, bietet aber
explizit keinen Kundendienst.
– 2019: TOT. Die virtuelle Assistentin gibt es nicht mehr. Dafür
reagierte ein Mitarbeiter ziemlich schnell auf meine Anfrage.
FAZ: Nachrichten-Bot
– 2017: Versendet ausgewählte Nachrichten zu den Top-Themen des Tages.
– 2019: TOT. Bot reagiert nicht mehr.
Frankfurt Airport:
Flughafen-Bot
– 2017: FRAnky will Services rund um den Flughafen bieten, bislang jedoch sehr
fehlerhaft.
– 2019: AKTIV. Antwortet heute recht zuverlässig zumindest auf einfache
Fragen.
FUNK: Novi Nachrichten-Bot
– 2017: Liefert 2x pro Tag News inklusive hübscher Gifs.
– 2019: AKTIV. Vermittelt aktuelle News ausschließlich auf Basis
vorgeschlagener Begriffe.
GYANT: Gesundheits-Bot
– 2017: Beantwortet Fragen bei Symptomen rund um die eigene Gesundheit.
– 2019: AKTIV. Naja. Antwortet nur auf Basis vorgegebener Schaltflächen
und wünscht noch Happy New Year im April ;-).
Jägermeister: Fun-Bot
– 2017: Lässt die frei gewählte eigene Nachricht von 2 Rappern in ein Rap Video
verwandeln.
– 2019: OFFLINE. Existiert nicht mehr.
KaufDA: Shopping-Bot
– 2017: Begleitet bei der Suche nach Shops und Produkten, jedoch noch recht
buggy.
– 2019: TOT. Reagiert nicht mehr.
KAYAK: Reise-Bot – 2017: Hilft wirklich prima bei Suche nach Flügen, Hotels, Mietwagen etc.. – 2019: AKTIV. Funktioniert weiterhin zuverlässig – wenn auch auf Basis einer Datenbank. Künstliche Intelligenz fehlt hier noch, sonst würden mir kaum von Düsseldorf nach Köln Flüge über Mallorca angeboten werden ;-). KORREKTUR: Auch Kayak hat seinen Blog im Frühjahr 2019 abgeschafft. Schade ;-(.
Klarmobil: Handy-Bot
– 2017: Elvis von Klarmobil berät zu Tarifen und Vertragsangelegenheiten.
– 2019: AKTIV. Funktioniert weiterhin sehr gut – auch in Kombination mit
Möglichkeit von „Chat mit Mensch“ für kompliziertere Fragen.
Klickmal: Versicherungs-Bot
– 2017: Berät in Fragen von KFZ-Versicherungen in Österreich.
– 2019: AKTIV. Mit begrenzter Funktionalität. Automatisiert lässt sich
ein Schnell-Angebot erfragen oder eine Anfrage direkt an einen Mitarbeiter
richten.
L’Oreal: Friseur-Bot
– 2017: Hilft Friseurs und ihren Salonkunden bei Fragen weiter.
– 2019: AKTIV. Aber Murks. Reagiert selbst auf die einfachsten Fragen
nicht.
Lufthansa: Best Price-Bot
– 2017: Mildred will bei Flugsuche helfen, versteht aber noch recht schlecht.
– 2019: AKTIV. „Mildred is retired“, wie es so schön heißt. Jetzt hilft
der Lufthansa Group Bot. Noch in Beta. Nur in Englisch. Nur zu den einfachen,
voreingestellten Fragen.
Maggi: Rezepte-Bot
– 2017: Die recht kluge Kim beantwortet Fragen zu Rezepten, gibt Kochtipps und
lernt ständig hinzu.
– 2019. AKTIV. Liefert vielfältige Rezept- und Kochideen zu gewünschten
Zutaten.
Mr. Hokify: Job-Bot
– 2017: Liefert bei der Suche nach dem nächsten Job noch sehr wenig Ergebnisse.
– 2019: AKTIV. Funktioniert okay, Jobs aus Jobbörse indeed.com, recht
wenig Ergebnisse, dafür häufig Werbung für eigene App.
Novi: News-Bot
– 2017: Nachrichten-Chatbot von funk mit 2x täglich aktuellen Nachrichten.
– 2019: AKTIV. Liefert aktuelle Nachrichten; noch recht beschränkt; User-Aktivität
begrenzt sich auf den Klick auf vertiefende Inhalte zur Nachricht oder auf
nächstes Thema.
Opel: Chad –
Probefahrt-Assistenz-Bot
– 2017: Probefahrt mit 5 Opel-Marken? Chad führt Interessierte zum nächsten
Opel-Haus.
– 2019: OFFLINE. Existiert nicht mehr.
Sparkasse: Bot(e) der
Sparkasse
– 2017: Informiert über Kwitt, tanzt für dich oder versendet Videos.
– 2019: OFFLINE. Existiert nicht mehr.
Swelly: Helfer-Bot
– 2017: Unterstützt spielerisch die Entscheidungsfindung, in Österreich.
– 2019: TOT. Funktioniert nicht mehr.
Travel Homie: Reise-Bot
– 2017: Derzeit überlastet und nur sehr eingeschränkt in Aktion.
– 2019: TOT. Funktioniert nicht mehr. Immerhin meldete sich Stunden
später ein freundlicher Mensch, der mir helfen wollte.
TUI Cruises: Mein Schiff
Reise-Bot
– 2017: Vermittelt Inspirationen, Reise-Tipps, Angebote inkl. Direktkontakt.
– 2019: TOT. Funktioniert nicht mehr. 1 Tag später meldete sich über den
Kanal dafür ein persönlicher Berater.
Wetter.com: Wetter-Bot
– 2017: Schickt täglich die individuelle Wettervorhersage zum angegebenen Ort
inkl. Webcam-Bilder.
– 2019: AKTIV. Liefert Wochenwetter zu angegebenen Städten und PLZ.
Wetter Online: Wetter-Bot
– 2017: Schickt täglich Infos zum Wetter in der eigenen Stadt und informiert
bei Wetterüberraschungen.
– 2019: AKTIV. Liefert Tageswetter zu angegebenen Städten und PLZ.
Wien: Stadt-Bot
– 2017: WienBot beantwortet Fragen rund um die Stadt und verweist auf
Website-Inhalte.
– 2019: AKTIV. Liefert Antworten zu einfachen Fragen vor allem mit
Webseite-Promotion.
Zoom: ZoomBot
Immobilien-Bot
– 2017: Hilft bei der Suche nach der passenden Immobilie, hat aber noch einige
Bugs.
– 2019: OFFLINE. Gibt es nicht mehr.
Die erste Zwischennachricht ist doch etwas enttäuschend: Von den 30 Chatbots, die 2017 erfolgreich getestet wurden, funktionierten zwei Jahre später gerade noch gut die Hälfte. Auch von einer Weiterentwicklung der Bots lässt sich nicht sprechen, da die Antworten zumeist auf die einfachsten Fragen und auf oft voreingestellte Funktionen begrenzt waren. Von der groß gehypten künstlichen Intelligenz ist dagegen bislang noch nichts zu spüren.
Weitere erstmals getestete Bots
In den letzten zwei Wochen bin ich auf einige weitere Bots gestoßen, zumindest auf Beiträge, die diese Bots erwähnt haben. Also habe ich sie mir etwas näher angesehen – sofern ich sie auch finden konnte.
Allianz: Versicherungs-Bot TOT. Chatbot Carlo soll die User eigentlich beim Abschluss einer Kfz-Versicherung unterstützen. Leider reagiert er auf keinerlei Fragen. Ob Carlo schon wieder abgesprungen und weitergewandert ist?
Dr. Oetker Deutschland: Produkt- und Rezepte-Finder AKTIV. Marie-Lou hilft bei der Suche nach Produkten und Rezepten von Dr. Oetker auf Basis eigens eingegebener Zutaten. Leider versteht Marie-Lou die Fragen zur Rezeptsuche nur sehr begrenzt und liefert selten Ergebnisse. Positiv: Immerhin lassen sich menschliche Kollegen per „Service“-Nachricht erreichen.
Horizont: Recherche-Bot AKTIV. Hilft gerade bei der Recherche im Horizont Archiv – inklusive praktischer Dossier-Erstellung. Dazu sind mögliche Fragen schon vorgegeben; Freitext-Fragen und Namen werden gut, aber nicht immer 100% erkannt.
Lidl: Einkaufshelfer AKTIV. Chatbot LiA unterstützt zu aktuellen Angeboten, Öffnungszeiten, Produktsuchen oder sonstigen Fragen. LiA nimmt es dabei mit der Rechtschreibung sehr genau. So verzeiht sie derzeit nicht den kleinsten Schreibfehler wie „Öffnungszeit“ statt „Öffnungszeiten“.
MINI: Der Auto-Bot TOT. Der Chatbot will neue MINI-Fahrer mit besonderen Vorzügen, Videos und virtuellen Spritztouren werben. Nur antwortet er aktuell nicht. Entweder ist er derzeit in einer vorläufigen Boxengasse in Wartung oder auf dem Auto-Friedhof gelandet. Schade eigentlich.
Persil: Fleckenhilfe NAJA. Henkel will mit der Persil Fleckenhilfe Unterstützung bei der Entfernung von Flecken liefern. Leider reagiert die Fleckenhilfe auf fast keinen Begriff. Ob sie eine andere Sprache spricht?
Chatbots weiterhin in einem Anfangsstadium
Diese kleine Auswahl zeigt: Chatbots stehen in Deutschland weiterhin in einem Anfangsstudium. Von einem Zeitalter der Chatbots lässt sich auch 2019 definitiv nicht sprechen. Noch sind Chatbots weit davon entfernt, massenkompatibel zu sein bzw. von Unternehmen für vielfältige Bereiche breit eingesetzt zu werden.
Diese Aussage betrifft große wie kleine Organisationen. Beispielsweise untersuchte kürzlich die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin in einer Studie den Einsatz von Chatbots im Kundenservice in deutschen DAX- und MDAX-Konzernen. Das Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Analyse waren Chatbots lediglich bei 12 von 80 DAX- und MDAX-Unternehmen in der Kundenkommunikation im Einsatz; und von denen sind wiederum nur wenige auf dem deutschen Markt aktiv.
Künftig werde ich versuchen, diesen Test mit Fokus auf Chatbots im DACH-Umfeld kontinuierlich weiterzuführen, sobald ich einen neuen – zumindest halbwegs funktionierenden – Chatbot entdeckt habe.
#Followerpower
Ach ja: Wer selbst interessante Chatbots gefunden, getestet, erlebt hat, diese einfach kurz und schmerzlos in die Kommentare packen. Dann kann ich sie selbst kurz testen und integrieren.
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Facebook Ads | Die Grundlagen in 3 Teilen Wer noch ein bisschen Nachhilfe bei der Entwicklung und Steuerung von Facebook-Ads hat, für den ist diese 3-teilige Serie durchaus hilfreich.