Gedankenspiele: 1 Buch und viele ähnliche Beiträge

Gedankenspiele: 1 Buch und viele ähnliche Beiträge

Vor 2 Wochen erschien mein neues Buch „Das Ende von Social Media“. Was ich schon gefühlt und im Buch skizziert habe: Mit meinen Gedanken bin ich nicht allein. Das zeigt nicht nur die positive Resonanz auf das Buch; dies belegen auch viele aktuelle Beiträge, die ähnliche Aspekte aus dem Buch behandeln. All dies fördert meine Hoffnung, dass wir bei den sozialen Netzwerken gemeinsam wirklich ein „neues Denken“ erreichen.

Jetzt aber gute Ideen und Gedanken mit meinen monatlichen Lesetipps!

In eigener Sache.

  • Darum dieses Buch: „Das Ende von Social Media“
    Mitte Mai erschien mein neues Buch „Das Ende von Social Media. Warum wir digitale Netzwerke neu denken müssen“. Doch warum habe ich es überhaupt geschrieben? Dieser längere Beitrag ist eine gekürzte und angepasste Version der Einleitung zu meinem neuen Fach- und Lesebuch. Weitere Informationen zum Buch finden sich auf dieser Microsite.

1 Studie.

  • Pressearbeit: State of the Media Report 2024
    Pressemitteilungen haben für Journalistinnen und Journalisten weiterhin einen hohen Stellenwert – gerade für eigene Geschichten. Dazu sollte der Versand mit multimedialen Elementen wie Bildern, Infografiken und Videos begleitet werden. Dies sind einige Erkenntnisse aus dem neuen Cision Report »State of the Media 2024«. Beim Thema KI dominieren dagegen gemischte Gefühle.

5 Plattform-News.

  • Twitter: Wen kümmerts… was aus Twitter wurde
    »Relevanz ist mir wichtiger als Reichweite« schreibt Dirk von Gehlen nach der Podiumsdiskussion auf der re:publica 2024. »Der Zauber des frühen Twitter basierte auf der Mischung aus digitaler Nachbarschaft und inhaltlicher Vernetzung«. Doch gerade diese Vernetzung, diese inhaltlichen Verbindungen, müssen wir neu bauen.
  • LinkedIn: Tipps, um das Profil zu optimieren
    In meinen LinkedIn-Workshops geht es immer viel darum, wie sich das eigene Profil weiter optimieren lässt. Wer hierzu auf der Suche nach einer praktischen Checkliste ist, die die einzelnen Aufgaben kurz skizziert, ist in diesem Posting durchaus richtig.
  • LinkedIn: Profil-Info formulieren
    Ähnlich dieser Beitrag: Gerade der Info-Bereich spielt bei LinkedIn eine wachsende Position. Schließlich ist dieser entscheidend für den ersten Eindruck und für die längere Sichtbarkeit. Wie er zu formulieren ist, ist hier nachzulesen – samt Vorlagen.
  • Pinterest: Im Schatten von Facebook und Instagram
    518 Mio. monatlich aktive Nutzerinnen und Nutzer, 42 % aus der Generation Z, 20 % Wachstum im Jahre 2024: Trotz dieser beeindruckenden Zahlen scheint Pinterest weiterhin nur eine Nebenrolle auf der digitalen Kommunikationspalette einzunehmen. Dieser Beitrag regt dazu an, neu zu denken.
  • Fediverse: Das dezentrale Netzwerk erklärt
    Immer noch viele Menschen auch in meinen Workshops fragen: Was ist eigentlich dieses Fediverse? Dieser Beitrag ist ein guter Einstiegsartikel, um das Wesen und die Besonderheit des Fediverse und die Abgrenzung zu den herkömmlichen Netzwerken zu verstehen.

3 Kämpfe um Sichtbarkeit.

  • Algorithmen: Das Ende der Social Feeds
    »Facebook und Instagram sind keine Social-Apps mehr, dafür aber Content-Discovery-Apps oder Unterhaltungs-Apps – so wie TikTok.« So beschreibt Daniel Fiene die Dämmerung der guten alten Social Feeds. Es sind wahre Worte über die Macht von Algorithmen und die Suche nach Verweildauer, die sich mit meinen Aussagen decken.
  • Google: Wichtige Trends für 2024
    Hochwertige, einzigartige Inhalte, ein hohes Maß an Usability sowie fachliche Expertise über glaubwürdige Autorinnen und Autoren sind drei der wichtigen SEO-Trends, die aktuell eine Rolle spielen und die dieser Beitrag vertieft.
  • SEO: 12 wichtige HTML-Tags
    Die saubere Nutzung von HTML-Tags sind Bestandteil einer effektiven Suchmaschinenoptimierung. Schließlich hilft dies, die Lesbarkeit der Beiträge und die Organisation der Seite zu verbessern. Welche Tags besonders relevant sind, beschreibt kurz und knapp der verlinkte Beitrag.
Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der Algorithmen: Texte, Videos und ein hilfreicher Link-Tipp

Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der Algorithmen: Texte, Videos und ein hilfreicher Link-Tipp

Wie stark beeinflussen gerade die sogenannten Sozialen Medien unser Verhalten, unser Denken, aber auch unsere strategische Kommunikation? Wenn man sich die hochinteressanten Beiträge von Michael Mignano „The End of Social Media and the Rise of Recommendation Media“ und von Allison Carter bei PR Daily durchliest, wird die Richtung deutlich: Der Wandel ist enorm – Professor Peter Kruse hat schon früher von „Revolution“ gesprochen. Algorithmen ersetzen künftig unsere Fans, Friends und Followers, wenn es um das Füllen unserer Feeds geht – „Why friend graphs can‘t compete in an algorithmic world.“  

Wir müssen stattdessen radikal umdenken und uns (wieder) stärker auf den eigenen Content und eine integrierte Kommunikation fokussieren. Diesen Gedanken habe ich in einem längeren Gedankenspiel „Another End of Social Media“ aufgenommen. Doch dies sind nicht die einzigen Veränderungen, die diese digitale Welt in ständiger Aufruhr aktuell prägen.

In eigener Sache: Beiträge und Bücher.

  • Gedankenspiel: Another End of Social Media?!
    Wohin dreht sich derzeit die Social Media und Kommunikationswelt? Wie ich schon in einigen Vorträgen gesagt habe: Das Ende von Social Media ist da – zumindest so, wie wir Social Media bisher kannten und verstanden haben. Der Hauptgrund: Die Menschen haben ihre Relevanz verloren. So werden Algorithmen die Inhalte unserer Friends & Follower ersetzen, unsere Feeds von Empfehlungen und Reels gefüllt und wir zu New Friends statt zu unseren Best Buddys weitergeleitet. Die Folge: Wir dürfen uns noch weniger von Plattformen abhängig machen und uns stattdessen einer integrierten Kommunikation widmen, fordere ich in meinem aktuellen Gedankenspiel.

  • Neues Playbook: Change-Kommunikation
    Weiterhin zum kostenlosen Download bereit steht mein neues Buch „Veränderungen kommunizieren – Kommunikation verändern“. Das Playbook entstand im Rahmen des Projekts „Alle im digitalen Wandel“ (Hochschule Darmstadt) und soll helfen, die zentrale Rolle von Kommunikation in Veränderungsprozessen besser einzuordnen. Denn ohne gute Kommunikation scheitert jede Veränderung.

Content: Suchen, verbreiten, messen.

  • Medienarbeit: Pressemitteilungen erfolgreich verbreiten
    Wie verbreite ich meine Pressemitteilung? Und welche Kanäle sollte ich dafür nutzen? Auch wenn dies ein Basic-Beitrag ist, so wird häufig vieles nicht beachtet – wie das richtige Versandformat, der Versandzeitpunkt, der begleitende Einsatz von Native Ads etc.. Wer mehr dazu wissen will, dem empfehle ich unser Buch „Public Relations“, welches dieses Thema ausführlich behandelt.

  • Vanity Metrics: Achtung vor falschen KPIs
    In meinem Gedankenspiel „Analytics: Warum Zahlen nicht immer die Wahrheit sagen“ schrieb ich über die manchmal verwirrenden Box Social Media Analytics. Einige der Kennzahlen lassen sich als „Vanity Metrics“ bezeichnen, „die auf den ersten Blick einen guten Eindruck machen, bei Marketing- oder Geschäftsentscheidungen jedoch nicht weiterhelfen“. Dieser Beitrag enthüllt die blendenden Begriffe Follower, Seitenaufrufe, Öffnungsraten und Abonnements und stärkt die relevanteren Begriffe wie Interaktionen, Bounce Rate und Klickrate.

  • SEO: Sichtbarkeit für lokale Unternehmen
    Sichtbarkeit spielt gerade für lokale Unternehmen eine zentrale Rolle. Doch wie tauche ich in lokalen Suchergebnissen auf? Dieser Beitrag erklärt die Local SEO Faktoren, die Rolle von Reviews und lokalen Landingpages sowie Schritte hin zu einer besseren Präsenz in lokalen Suchergebnissen. Kleiner Tipp: Ohne ein Google Business Profil wird es künftig nicht gehen.

  • Newsletter: So geht Personalisierung
    Ist dieser Newsletter relevant für mich? Ein Teil dieser Frage lässt sich damit beantworten, ob der Newsletter auch wirklich auf mich individuell zugeschnitten ist. Dabei gibt es viele Optionen der Personalisierung und individuellen Segmentierung – Ansprache, Betreff, Absender, Inhalte, Bilder.

Video: LinkedIn, Twitch, Twitter und Algorithmen.

  • Twitch erklärt: Guide für Außenstehende.
    Streamen, Zocken, Chatten, Reagieren, Bezahlen: Gerade unter Gamern, aber auch im Bereich Sport, Musik und in Gamefication-Projekten spielt die Video-Livestreaming-Plattform Twitch eine immer wichtigere Rolle. Ich selbst zähle definitiv nicht zu den Experts in diesem Bereich. Daher bin ich dankbar, dass der geschätzte Kai Thrun einen wirklich umfangreichen Guide erstellt hat, der den Einstieg in künftige Streaming-Projekte definitiv erleichtert.

  • LinkedIn analysiert: Video- und PDF-Posts statt Link-Beiträge
    Warum setzen wir bei LinkedIn vor allem auf Link-Posts? Wenn diese doch das geringste Engagement erhalten? Dies ist zumindest das Ergebnis einer Analyse von 41.000 Posts im DACH-Raum. Kaum jemand setzt dagegen auf PDF-Posts. Dabei sorgen diese zusammen mit Text- und Video-Posts für besonders viel Interaktion. Wer seine Content-Strategie also verfeinern will, der sollte sich diese Agorapulse-Studie näher ansehen.

  • Twitter pusht: Video-Empfehlungen in der Timeline
    Die kräftige Video-Offensive der Social-Media-Plattformen geht auch an Twitter nicht vorbei. Jetzt fängt das neue Musk-Reich an, dass Algorithmen Video-Empfehlungen in die Timeline und auch in die Twitter-Suche pushen. Wenn auch deutlich vorsichtiger im Vergleich zu anderen Plattformen, wie Jan Firsching zu Recht schreibt.

Tool-Tipp.

  • Trends by Pinterest
    Die Bilder-Suchmaschine Pinterest hat mit Pinterest Trends ein neues Tool freigeschaltet. Es zeigt nicht nur die aktuellen Trends, gefiltert nach Interessen, Keywords, Alter etc. Parallel lässt sich das Suchvolumen zu gewählten Begriffen analysieren und mit anderen vergleichen. Ganz prima lässt sich das Tool damit auch bei der Keyword-Bestimmung im Bereich SEO und SEA bzw. für die Recherche einsetzen, um Themen frühzeitig nach ihrer Relevanz einzuschätzen – ähnlich wie Google Trends.
Gedankenspiele: Eine Kommunikationswelt im Wandel: Neues Buch, neue Trends, neue Strategien

Gedankenspiele: Eine Kommunikationswelt im Wandel: Neues Buch, neue Trends, neue Strategien

Eine Welt im Wandel, eine Kommunikation im Aufruhr, RIP Social Media, Veränderungskommunikation und Change-Prozesse: Mit solchen Schlagworten lässt sich die Welt der digitalen Kommunikation aktuell bezeichnen. Ein Beispiel: Wenn Recommendation Media der Plattformen immer stärker die einst geteilten Inhalte der User ersetzen: Bedeutet dies das Ende von Social Media? Und welche Folgen hat dies für PR-Strategien? Bekommt dadurch klassische Medienarbeit wieder eine neue Bedeutung? Fragen über Fragen, von denen ich einige in dieser Ausgabe zusammengetragen habe.

In eigener Sache: Neues Buch zur Veränderungskommunikation

  • Playbook: „Veränderungen kommunizieren – Kommunikation verändern“
    Unter diesem Titel erschien Mitte September mein neues Buch zum Thema Veränderungskommunikation. Das Playbook entstand im Rahmen des Projekts „Alle im digitalen Wandel“ an der Hochschule Darmstadt und in Zusammenarbeit mit Thomas Pleil. Darin zeige ich auf, welche zentrale Rolle die Kommunikation in Veränderungsprozessen einnimmt bzw. warum ohne gute Kommunikation jeder Change-Prozess scheitert. Dazu habe ich viele kurze Fallbeispiele und Problemsituationen entwickelt. Das Booklet lässt sich hier kostenlos herunterladen.
  • Gedankenspiel: Analytics – Warum Zahlen nicht immer die Wahrheit sagen.
    Social Media Analytics sind eine Box der vielen Gesichter. Und diese Gesichter sehen beim längeren Nachdenken häufig noch verwirrender aus als beim ersten Eindruck. Warum das so ist? Weil Analyse-Zahlen wie beispielsweise die Engagement-Rate bei LinkedIn nicht einfach nur angesehen werden dürfen, sondern individuell interpretiert werden müssen. Die überraschenden Erkenntnisse beschreibe ich in meinem Gedankenspiel.

3x: Stichwort Strategie

  • The End of Social Media and the Rise of Recommendation Media
    RIP social Media? Bzw.: Wie stark ersetzen Algorithmen die Gewohnheit im Social Web, Inhalte von Freundinnen zu errhalten? In einem lesenswerten Beitrag prognostiziert Michael Mignano: “Recommendation media is here. As a result, we’ll make fewer explicit choices (“these are my friends”) and more implicit choices (“this is where the algorithm recommends I should spend my attention”) about how, when, and why we consume content.” Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich unser Verhalten durch diesen Wandel verändern wird – mit enormen Folgen für die Veränderungskommunikation.
  • Instagram and Facebook in chaos: What PR pros should do
    “The chaos at social networks is a reminder that any platform with that kind of power should never be your only — or even your primary — way of communicating with your audiences.” Die Prognose ist nicht neu aber zentral: Niemand sollte seine Strategie allein auf fremde Plattformen fokussieren. Stattdessen sollten sich Organisationen stärker mit Zielgruppen beschäftigen und insbesondere Newsletter und Medienarbeit stärken. Ein Plädoyer für eine fast schon vergessene PR und Medienarbeit.
  • Umfrage: 50% haben keine Kommunikationsstrategie
    Apropos Veränderungskommunikation: Nur 50% der befragten Unternehmen (D/CH) haben eine feste Strategie für ihre Kommunikationsarbeit verankert. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von gut 250 Kommunikationsprofis durch news aktuell und Faktenkontor. Hindernisse seien Ressourcen, Budget und organisatorische Hemmnisse. Dabei ist eine Strategie doch die Basis für jede gezielte Kommunikation …

3x: Stichwort Sichtbarkeit

  • Texten: F- und Z-Pattern: So werden User durch die Webseite geleitet
    Wie ich auch in meinem Buch »Praxis Online-Texten« schreibe: Das F-Pattern ist ein wichtiges Element, das die Wahrnehmung bzw. das Scanning und Skimming von Inhalten auf einer Webseite abbildet. Es bildet die Usability-Basis für den Aufbau jedes Online-Textes. Wie das Muster genau funktioniert und welche Relevanz auch das Z-Muster bei Landing-Pages hat, listet dieser Beitrag auf.
  • Medienarbeit: Erfolgreich Presseverteiler aufbauen und pflegen
    Den richtigen Ansprechpartner zum optimalen Zeitpunkt mit relevanten Informationen zu versorgen: Dies ist eine der Voraussetzungen erfolgreicher Medienarbeit. Zum Handwerkszeug gehören ein gut strukturierter und gepflegter Presseverteiler. Gute Tipps zum Aufbau, zur Pflege und zur Arbeit mit Presseverteilern finden sich in diesem längeren Blog-Post.
  • SEA: 8 wichtige KPI und Begriffe
    Guter Überblick: Was sind wichtige Kennzahlen beim Suchmaschinenmarketing? Und wie lassen sich diese berechnen? Dieser Beitrag stellt 8 SEA-Kennzahlen vor – von der Click-Through-Rate bis zum durchschnittlichen Warenkorbwert. Tipp: Für die nächste Evaluation abspeichern.

2x: Tools & Tipps

  • E-Mail-Marketing: 5 Tipps für mehr Öffnungen
    Newsletter sind en vogue. Aber nur dann, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wie sich gerade die Öffnungsrate beeinflussen lässt, dazu helfen diese 5 Tipps unter den Stichworten Absender, Betreff, Pre-Header, Versandpunkt, A/B-Testing.
  • Videos komprimieren: So verkleinern Sie Videodateien
    Videos zu verkleinern, kann aus verschiedenen Gründen Sinn ergeben. Dafür stehen zahlreiche Tools, Programme und Apps zur Verfügung, um Videos auf Rechner oder Smartphone zu komprimieren. Dieser Beitrag stellt einige vor.
Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der Algorithmen: Texte, Videos und ein hilfreicher Link-Tipp

Neue Gedankenspiele: Eine Kommunikationswelt im Wandel

Die TikTokification schreitet bei Facebook voran. Den Haupt-Feed bestimmt künftig der Algorithmus – vor allem mit Reels und Ads; Beiträge von Freunden, Unternehmen und Gruppen werden in Neben-Feeds verbannt. Nimmt die dann noch jemand wahr? Und machen Facebook-Seiten für Organisationen überhaupt noch Sinn, wenn sie kein Reel-Potenzial haben? Parallel fokussieren sich alle Plattformen auf das 9:16 Bildformat. Verabschieden sie sich nicht von den älteren Generationen? Dabei sollen die doch für Einnahmen sorgen … Diese beiden Beispiele zeigen: Es tut sich einiges – auch in der Welt der Medienarbeit. Zeit für eine neue Ausgabe der monatlichen Gedankenspiele.

3x Meinungen zum Wandel

  • Wann sollte ich auf LinkedIn posten? Studienaussagen bringen da nix.
    Wenn ich Analysen über den richtigen Zeitpunkt beim Posting auf LinkedIn lese, bekomme ich Bauchgrimmen. Vor allem ob der Leute, die ihr Posting-Verhalten an solchen Zahlen ausrichten. Dabei gibt es viel einfachere und bessere Methoden: Der eigene Blick, die vielfältigen Analyse-Tools, der gesunde Grips. Warum das so ist, beschreibe ich in einem Blog-Post.
  • Warum eine notwendige Verlernungskurve gut für uns alle ist
    Muss ich jedem Trend folgen? Muss ich auf allen Kanälen präsent sein? Muss ich beständig für neue Inhalte sorgen? Natürlich nicht. Die Autorin Apurva Harwani hat auf Medium einen lakonischen wie wahren Beitrag publiziert. Dabei dreht sie unsere FOMO-Gesellschaft etwas um: Sie empfiehlt, dass wir doch bitte einiges verlernen sollten – auch um wieder Neues lernen zu können. Eine Verlernungskurve also. Ein schöner Gedanke.
  • Warum der Blick auf reine Fan-Zahlen nix bringt
    „Warum glauben Menschen an den Wert der Follower?“, fragt Dirk von Gehlen. „Weil sie annehmen, die Zahl treffe eine Aussage darüber, welche Reichweite ein Account hat.“ Dabei sagt die Zahl in Wahrheit wenig aus. Was helfen einem Account viele Follower, wenn er nur selten postet oder auf kein Interesse stößt? Nix. Was ist mit Menschen am Anfang einer Karriere, die sich eine Community aufbauen müssen? Pech. Und bestimmen nicht Algorithmen über die Sichtbarkeit? Natürlich. Darum lesen!

4x für eine erfolgreiche Medienarbeit

  • Pressemitteilung: Aufbau, Content, Distribution
    Auch wenn sie uralt ist, kenne ich die Frage aus vielen Workshops: Was muss ich bei einer Pressemitteilung beachten? newsaktuell hat einen Beitrag publiziert, der Schritt für Schritt die Erstellung einer PM thematisiert: Vom Aufbau, über den Content bis zur Distribution. Gerade in der Kürze liefert er einen guten Einstieg. Für die Vertiefung des Themas muss ich natürlich unser Buch „Public Relations“ empfehlen.
  • Titel: Wie Headlines mehr Reaktionen bringen
    Headlines müssen schnell lesbar und verständlich und Emotionen ansprechen – online wie offline. Nur dann sind sie erfolgreich und verführen zum Lesen der Texte. Warum das so ist, erläutert dieser Beitrag. Übrigens: Viele der Aussagen für werbliche Headlines lassen sich 1-zu-1 auf redaktionelle Beiträge, auf die Medienarbeit und auf das generelle Online-Texten übertragen.
  • Budget: Der Earned-Media-Mythos
    Medienarbeit 2022: Pressearbeit ohne jegliches Mediabudget? Ein Irrglaube, wie dieser Beitrag zu Recht beschreibt. Allein führen eine clever geschriebene Pressemitteilung und gute Connections in Redaktionen kaum zum Erfolg. Ohne Geld geht oft nix (mehr). Leider.
  • Native Ads: Ergänzendes Werkzeug für die Medienarbeit
    Auch wenn bei ihnen die Grenze zwischen Werbung und Redaktion verschmilzt: Native Ads spielen eine zentrale Rolle in einem modernen Kommunikationsmix. Weil sich mit dieser Form der Werbung in einem redaktionellen Umfeld weitere Zielgruppen gerade auch in etablierten Qualitätsmedien ansprechen lassen – als Ergänzung zur Medienarbeit.

3x rund um Social Media

  • LinkedIn: 7 Chrome-PlugIns für das tägliche Leben
    Browser-PlugIns helfen, das Leben auf LinkedIn angenehmer zu gestalten: Beim Posten, beim Organisieren, beim Messen. In diesem Beitrag stelle ich meine 7 Lieblings-Erweiterung vor, die ich selbst täglich nut­ze, weil sie mir enorm viel Zeit ersparen; natürlich inkl. des neuen und viel gelobten AutoredIn-PlugIns zum Formatieren von Beiträgen.
  • YouTube: Checkliste für eine erfolgreiche Video-SEO
    Viele Videos publiziert und keine Sichtbarkeit erreicht? Mit dieser Checkliste lässt sich die eigene Video-SEO Schritt für Schritt überprüfen: von Gestaltung, Inhalt und Keywords über technische Einstellungen bis zur finalen Videoerstellung. Praktisch.
  • Blog: Content-Ideen für den nächsten Beitrag
    Was soll ich Neues in meinem Blog oder meinem Magazin schreiben? Und natürlich zielgruppenrelevant? Wie komme ich an gute Inhalte? Abgesehen von Recycling und Veredelung von erfolgreichem Content? Dieser Beitrag liefert Verantwortlichen weitere Ideen. Gerade die Anregung, in Gruppen bei Facebook, LinkedIn & Co. neue Anregungen zu entdecken, finde ich sinnvoll. Natürlich nur für diejenigen, die über ein gutes Monitoring auch auf diese Themen gestoßen werden.
Public Relations: Eine Branche im Wandel

Public Relations: Eine Branche im Wandel

Im Februar ist das Buch „Public Relations“ in seiner 3. Auflage erschienen. Dieses Standardwerk durfte ich wieder mit meinem Kollegen und Freund Oliver Jorzik und mit Unterstützung vieler Gastautorinnen und -autoren schreiben. Als Leitfaden für modernes Kommunikationsmanagement liefert es einen Überblick über die verschiedenen PR-Disziplinen und ihre Rolle im Kommunikation-Mix. Schon in der Einleitung zum Buch haben wir deutlich gemacht, wie vielfältig die Disziplin heute ist, was wiederum den Reiz ausmacht. Vor diesem Hintergrund drucke ich hier im Blog diese Einleitung minimal angepasst ab – als kleiner Appetizer auf eine Public Relations-Branche im Wandel.

Die Kommunikation von Unternehmen verändert sich. Konnte sich vor zehn Jahren ein Hersteller darauf verlassen, mit entsprechendem Werbemitteleinsatz seine Produkte im Bewusstsein der Konsumenten zu verankern, sieht er sich heute einer zunehmend fragmentierten und stark individualisierten Käuferschaft gegenüber, in der die einzelnen Kundinnen und Kunden selbstbewusst bestimmen, ob ein Produkt für sie interessant ist oder nicht. Sie entscheiden, was im Trend liegt und was in das eigene Wertesystem passt. Sie heben den Daumen zugunsten eines Unternehmens, einer Marke oder eines Produkts. Hier ist die Auswahl ist groß, und zu jedem Produkt gibt es spannende Alternativen, auf welche die Kundschaft online sofort zugreifen können.

Für Kaufentscheidungen spielen nach wie vor eigene Einkaufsgewohnheiten, das Preis-Leistungsgefälle und die Qualität eine wichtige Rolle. Die aufgeklärte Käuferschaft hinterfragt zunehmend den Nutzen eines Produkts: Ist es komfortabel zu bedienen? Besitzt das Angebot neue technische Features, die das Leben erleichtern oder mehr Sicherheit geben? Was halten andere Nutzerinnen von dem Produkt? Wie wird in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis über das Produkt gesprochen? Verspricht es Prestige und Anerkennung? Je komplexer ein Produkt wird, desto kritischer kann die Prüfung durch die Käuferinnen ausfallen.

Der Halo-Effekt

Viele Konsumenten sind durchaus bereit, mehr Geld auszugeben, wenn sie von den Vorteilen überzeugt sind und wenn die hinter einem Produkt stehende Marke mit ihrem guten Image Prestigegewinn verspricht. Wie das Beispiel Apple zeigt, kann sich die Strahlkraft und Faszination einer Marke auf die gesamte Produktfamilie ausweiten. In der Fachsprache der Kommunikation ist vom sogenannten “Halo-Effekt” die Rede, vom Heiligenschein-Effekt. Aber auch hier fragen immer mehr informierte Kundinnen kritisch nach dem Ursprung der Produkte: Unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt? Wie sieht die Ökobilanz aus? Wie verhält sich das Unternehmen in der Öffentlichkeit? Sind dessen Werte durch unternehmerisches Handeln glaubwürdig belegt?

Die Beantwortung all dieser komplexen Fragen ist die Aufgabe einer entwickelten Kommunikationsstrategie bzw. strategischer Public Relations. Sie muss zwei Anforderungen genügen: Zum einen muss sie das Unternehmen als echten Vertrauensabsender durch professionelle »Corporate Communications« stärken, gleichzeitig Produkte durch eine zeitgemäße »Marketing Communications« markt- und medienfähig machen. Kommunikationsfachleute stehen heute vor der großen Herausforderung, den Überblick über eine immer besser informierte Konsumentenschaft zu behalten. Auch treue Stammkundinnen stehen mit anderen Käufern über soziale Medien öffentlich, halb-öffentlich in Gruppen oder privat in einem permanenten Austausch. Daher kommt es notwendigerweise darauf an, die eigene Kommunikation auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Käuferschaft permanent neu abzustimmen.

Auf einem unsicherer gewordenen Fundament kämpft die Absatzkommunikation vieler traditioneller Hersteller einen schwierigen Kampf, um in gesättigten Märkten Aufmerksamkeit zu gewinnen und der schwindenden Markenbindung Herr und Frau zu werden. Es gilt, die komplexer gewordenen Erwartungen zu erfassen und in schlüssige Kommunikationsstrategien zu bündeln. Gelingt das nicht, ziehen Interessierte möglicherweise in Windeseile vorbei und wenden sich Alternativen zu. Das Beispiel des US-Autobauers Tesla zeigt, wie schnell so ein Aufstieg vonstatten gehen kann: Vor wenigen Jahren noch belächelt, jetzt schon fast gefürchtet.

Unübersichtliche Medienvielfalt

Mit dem Internet und dem Social Web hat sich die Zahl der Kommunikationskanäle exponentiell erhöht. Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, sich für das richtige Medienangebot zu entscheiden: Welcher Kanal und welches Medium passt zu meinen Kommunikationszielen? Setze ich vorrangig auf Leitmedien, oder entscheide ich mich für das Medium, das in der spezifischen Zielgruppe die höchste Reichweite hat? Konzentriere ich mich auf Online- oder Offline-, Fach- oder Publikumsmedien? Warum nicht mit Influencern zusammenarbeiten? Oder internen Markenbotschaftern? Wie sieht der beste Kommunikationsmix aus? Funktionieren meine Botschaften in den jeweiligen Medienkanälen überhaupt? Habe ich in meinem Haus die richtigen Kompetenzen für eine gute Social-Media-Kommunikation? Und wie sieht es mit den Ressourcen für moderne Public Relations aus?

Mitte der 1960er Jahre beschrieb der deutsche PR-Pionier Albert Oeckl Öffentlichkeitsarbeit als »Arbeit mit der Öffentlichkeit, Arbeit für die Öffentlichkeit, Arbeit in der Öffentlichkeit.« Diese massenmedial geprägte Öffentlichkeit, die für Albert Oeckl noch den Fixstern von Public Relations bildete, verschwindet zusehends. An ihre Stelle tritt eine zersplitterte Öffentlichkeit, in der sich Meinungsbildungsprozesse in Foren, Gruppen oder Communities verlagern. Ob ein Format wie »Germany’s Next Topmodel« »in« oder »out« ist, entscheidet sich nicht mehr in BILD oder Bravo, sondern bei Instagram oder YouTube.

Gerade unter den jüngeren Käuferschichten hat sich das Mediennutzungsverhalten gravierend verändert. Wer heute auf eine 15-Jährige schaut, sieht weder die künftige Tageszeitungsleserin noch die gemütliche »Bares für Rares”-Zuschauerin vor sich. Ihre Musik tauscht sie mit Freundinnen via Smartphone. Klassisches Radio wird – wenn überhaupt – nur noch im Auto der Eltern gehört. Für sie ist längst das Internet das neue Leitmedium, über das sie sich informiert, mit anderen kommuniziert oder sich die neuen Mode-Styles zieht. Mit welchen Mitteln erreicht man diese Zielgruppe, die heute Adidas gut findet, morgen Puma und danach K-Swiss, Vans, DC oder Adio? Marken, die Kindern und Jugendlichen so geläufig sind, wie das 1×1 in der Schule und bei deren Aufzählung sich die Eltern angestrengt fragen: »Woher wissen die das?«

24 Stunden Dauerkommunikation

Hersteller sorgen sich verstärkt um den guten Ruf ihrer Unternehmen und Marken; denn im Zeitalter des Internets brodelt die Gerüchteküche täglich. Die Kommunikationsabteilungen sehen sich einer tausend stimmigen Kakophonie an Meinungen gegenüber, die sich in Blogs und auf Bewertungsplattformen, in Social Communities oder auf Messenger-Plattformen wiederfinden. Der klassische Medienrezipient ist in der Web-Welt längst zum Content-Provider, vom Consumer zum Prosumer geworden, der permanent im sozialen Austausch steht und täglich neu darüber entscheidet, ob sich eine Marke oder ein Unternehmen noch im persönlichen Wertefokus befindet.

Wer sich als Hersteller heute nicht mehr dafür interessiert, ob der berühmte Sack Reis in China umfällt oder nicht, geht ein großes Risiko ein: Vielleicht steht der Sack vor der eigenen Fertigungshalle in Zentralchina und verletzt gerade eine 21-jährige Arbeiterin schwer, die an sechs Tagen in der Woche 12 Stunden am Tag für einen kleinen Monatslohn von 40 Euro arbeitet. Was beim Management schnell als »unglücklicher Zufall« abgehakt ist, beschäftigt intensiv weltweit agierende Non Profit-Organisation wie ATTAC und mit ihr Tausende von meinungsfreudigen Mitgliedern. Eine Vertreterin von ATTAC hört von dem Unglück, berichtet darüber auf der eigenen Webseite. Sofort fließt von dort die Information in zahlreiche Communities.

Die Süddeutsche Zeitung greift das Thema auf und setzt ihre China-Korrespondentin auf die Mädchengeschichte mit dem Reissack an. Und diese berichtet nicht nur in der Tageszeitung; geteilt im Social Web diskutieren plötzlich zahlreiche Menschen in diversen Communities und Netzwerken über die Hintergründe. Schon ist aus dem »unglücklichen Zufall« eine richtige Story rund um die Themen Sklavenarbeit, Arbeitsschutz, Mindestlöhne und ethische Verantwortung von Firmen geworden.

Monitoring in Zeiten von LOHAS

Für Unternehmen bedeutet das: Organisationsstrukturen müssen heute so angelegt sein, dass Themen rund um die Uhr beobachtet und Entscheidungen bei Kommunikationskrisen schnell gefällt werden können. Dies zeigt, welche hohe Bedeutung das Thema Monitoring innerhalb von Public Relations gewonnen hat. Mit dem Akronym LOHAS werden Menschen bezeichnet, die auf Konsumgenuss nicht verzichten wollen, diesen Konsum aber mit ethischen Aspekten und Nachhaltigkeitsaspekten verbinden. Diese Gruppe zeigt, dass die »Moralisierung der Märkte« voranschreitet. Unternehmen müssen sich an veränderte Umfeldbedingungen anpassen, wollen sie diesen neu entstehenden Kundengruppen ethisch morgen noch auf Augenhöhe begegnen. Gerade große Kapitalgesellschaften versuchen, durch die Einhaltung von Corporate-Governance- und CSR-Richtlinien eine größere Transparenz ins eigene Handeln zu bringen und die Ziele nicht nur am Unternehmenswert, sondern auch an ethischen Werten zu orientieren.

Die schon länger schwelende Diskussion, welche Verantwortung Hersteller für ihr Lieferketten haben, zeigt, wie schwer es ist, solche Themen glaubwürdig zu bearbeiten. Man muss sich nur vorstellen, dass manch global agierendes Unternehmen weit mehr als 1.000 Lieferanten hat. Ein Teil dieser Lieferanten beschäftigt wieder Subunternehmen und diese erneut Sub-Sub-Unternehmen. Schnell wird das Thema Verantwortung endlos. Eine Kontrolle all dieser komplexen Lieferwege ist nur noch mit großen Anstrengungen möglich.

Dynamisierung der Märkte

Nicht nur die Kaufgewohnheiten haben sich verändert. Auch die Märkte entwickeln sich dynamisch – und mit der Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen wächst der Wettbewerbsdruck unter den Herstellern. In gesättigten Märkten konkurrieren Originale mit Nachahmerprodukten. Ihre Qualität, Beschaffenheit und technische Ausstattung unterscheidet sich kaum noch von denen großer Markenhersteller. Positiv-Beispiele wie der Hybridantrieb, der dem japanischen Autobauer Toyota lange Jahre echte Verkaufsvorteile für eine Nische geboten hat, bilden eher die Ausnahme.

Mit dem Verschwinden des einzigartigen Verkaufsvorteils, kommt es der Produkt- und Marken-Kommunikation zu, den einzigartigen Kommunikationsvorteil immer wieder neu zu finden, um Produkten oder Unternehmen in der Wahrnehmung der Kunden unverwechselbare Eigenschaften, Qualitäten und Stimmungsbilder zu verleihen. Diese ständige Selbsterfindung und Selbstinszenierung muss gleichzeitig mit dem Markenkern des Produkts oder Unternehmens verbunden sein, damit die Wiedererkennbarkeit der Marke gesichert bleibt.

Bedeutung der Kommunikation wächst

Was bedeutet das alles? Wenn der Wettbewerb nicht mehr rein über Preis und Qualität entschieden wird, gewinnt die professionelle Unternehmens- und Produktkommunikation an Bedeutung. Viele Unternehmen haben dazu ein komplexes und ausdifferenziertes Setting an Instrumenten entwickelt. Sie nutzen offensiv alle ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um in die Wahrnehmung der Kunden zu gelangen und sich dort fest zu verankern. Wenn sich jedoch ein Produkt nicht mehr über seine originären Eigenschaften verkaufen lässt, muss es mit zusätzlichen Attributen – glaubhaft – aufgeladen werden, um für Kundinnen attraktiv zu sein.

Es wird damit zur Aufgabe der Unternehmenskommunikation, das eigene Selbstbild mit der Vorstellungswelt der Kunden zu verknüpfen. Imageaufbau und kontinuierliche Imagepflege werden in der Kommunikation zu zentralen Erfolgsfaktoren. Es geht nicht mehr ausschließlich darum, die eigenen Produkte unverwechselbar und einzigartig zu machen. Viel wichtiger ist es, dass Kunden, Investoren, Mitarbeiter und Journalisten die Informationen, die sie vom Unternehmen und aus den Medien erhalten, verstehen und diese für vertrauenswürdig bewerten. Dazu ist die inhaltliche Konsistenz von Botschaften ebenso wichtig wie die Konstanz ihrer Verbreitung: regelmäßig, zuverlässig, umfassend, seriös, glaubwürdig, nachvollziehbar, abwechslungsreich. Schließlich ist der Wettbewerb am Meinungsmarkt immer auch ein Wettbewerb der besten Informationen.

Eine Unternehmenskommunikation, die emotionalisiert

Der Vertrauenserwerb bei den Kunden ist ein emotionaler Prozess. Diese möchten eine Marke wertschätzen und sich mit ihr identifizieren, bevor sie sich an sie binden. Sie wollen die unterschiedlichen Seiten ihrer Persönlichkeit kennenlernen, mit ihr kommunizieren und sie anfassen. Nur so wird sie echt und authentisch wahrgenommen. Je technischer die Welt wird, umso wichtiger werden persönliche Ansprache und individuelles Erleben. Eine zeitgemäße Unternehmenskommunikation muss daher nicht nur informieren und Unterschiede herausarbeiten: Sie muss emotionalisieren, um dauerhaft die Loyalität ihrer Kundinnen zu sichern. Dies geschieht am besten im Dialog mit ihnen wie mit Multiplikatorinnen.

Innerhalb der Unternehmen und Institutionen sorgt die Dynamisierung der Märkte ebenfalls für tiefgreifende kommunikative Friktionen. Gerade bei Fusionen und Übernahmen müssen neue Kulturen integriert und das Team in komplizierte Change-Management-Prozesse eingebunden werden. Unter dem Stichwort »Employer Branding« arbeiten viele Personalverantwortliche bereits intensiv an kommunikativen Programmen, um sich als »Arbeitgebermarke« attraktiv für High-Potentials zu machen. Auch sie bewerten zunehmend kritischer, ob eine Organisation eine attraktive Zukunftsperspektive bietet und einen guten Ruf besitzt. Dazu muss sie nicht nur echte Vorzüge besitzen: Es muss diese Vorzüge ganzheitlich und professionell nach innen und außen vermitteln.

Darum dieses Buch „Public Relations“

Um den Herausforderungen von sich immer schneller drehenden Gesellschaften zu begegnen, kommt es auf passende und passgenaue Kommunikationsinstrumente an. Genau bei der Auswahl und Bewertung der richtigen Tools will dieses Buch ansetzen. Dabei haben wir den Anspruch, dass »Public Relations – Leitfaden für ein modernes Kommunikationsmanagement« diese Kerninstrumente für eine moderne Unternehmenskommunikation nicht nur kompakt vorstellt, sondern sie mit der nun vorliegenden dritten, vollständig überarbeiteten Ausgabe aus heutiger Sicht in ihrer Bedeutung und ihren Einsatzchancen bewertet. (…)

Es ist uns durchaus bewusst, dass wir hier ein Buch vorlegen, das auch in der dritten Auflage einen gewagten Spagat vollführt: Auf der einen Seite taucht es tief in die Themenfelder der PR ein, um ein Verständnis für Inhalte und Aufgaben zu erzeugen und um Werkzeuge in ihrer Bedeutung einzuordnen; auf der anderen Seite ist es ein Leitfaden für die Praxis, um die eigenen PR-Aktivitäten professionell und nachhaltig zu initiieren oder zu optimieren. Wir sind der Überzeugung, dass dieser Spagat eine wichtige, unabdingbare Voraussetzung für ein modernes, professionelles Kommunikationsmanagement ist, um auf einem guten Fundament gesicherte Entscheidungen im Tagesgeschäft überhaupt treffen zu können.

Ob uns dieser Spagat in der Buch-Neuauflage von „Public Relations“ erneut gelungen ist, müssen Sie, liebe Leserinnen und Leser, entscheiden.

HINWEIS: Weitere Informationen zum Buch, zu den Beiträgen der Gastautorinnen und -autoren inkl. Bestellmöglichkeit finden sich auf meiner Microsite zum Buch.