Nein, wir sind noch nicht alle online!

Nein, wir sind noch nicht alle online!

Es gibt Phra­sen, auf die ich etwas all­er­gisch reagie­re. Und die ich in mei­nen Trai­nings und Work­shops regel­mä­ßig the­ma­ti­sie­re: Die belieb­te gut­gläu­bi­ge Aus­sa­ge, dass ganz Deutsch­land im Inter­net ist. Denn dies ist nicht wahr. Ver­dammt. Noch nicht. Lei­der, wie ich als Bera­ter für digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on zuge­ben muss.

Vor weni­gen Tagen hieß es zum Bei­spiel im Teaser eines Blog-Bei­trags bei news aktu­ell: „Mitt­ler­wei­le ist das World Wide Web (…) fest im All­tag nahe­zu aller Deut­schen eta­bliert. Wie bereits im Vor­jahr sind inzwi­schen 90 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung online. Das ist eines der zen­tra­len Ergeb­nis­se der dies­jäh­ri­gen ARD/ZDF-Online­stu­die.” 

Von halb­wah­ren Zah­len und Aussagen …

Naja! Die­se Aus­sa­ge ist gera­de mal halb­wahr. Denn nicht 90 Pro­zent der Gesamt­be­völ­ke­rung sind bei uns online. Viel­mehr heißt es in der erwähn­ten Grund­la­gen­stu­die, die im Auf­trag der ARD/ZDF-For­schungs­kom­mis­si­on von KANTAR durch­ge­führt wur­de: “2019 nut­zen rund 90 Pro­zent der Bevöl­ke­rung das Inter­net zumin­dest gele­gent­lich.” Also viel­leicht ab und zu, viel­leicht wöchent­lich, viel­leicht monat­lich, über den eige­nen oder einen frem­den Inter­net-Zugang. So fest ist das WWW also doch noch nicht im All­tag der deut­schen Gesamt­be­völ­ke­rung etabliert. 

Key Facts der ARD/ZDF-Onlinestudie 2019
Key Facts zur ARD/ZDF-Online­stu­die 2019 

Im nächs­ten Blog-Absatz heißt es dann kor­rekt: “50 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land sind täg­lich online.” Das bedeu­tet: Bezo­gen auf die täg­li­che Nut­zung des Inter­nets haben laut ARD/ZDF-Online­stu­die genau 71 Pro­zent der Befrag­ten ange­ge­ben, an einem nor­ma­len Tag online gewe­sen zu sein. Also doch nicht ganz Deutsch­land – und dazu mit beträcht­li­chen Unter­schie­den zwi­schen den Alters­stu­fen. Über­setzt heißt dies: 29 Pro­zent und damit fast ein Drit­tel der deut­schen Bevöl­ke­rung nut­zen täg­lich nicht das Inter­net, weil sie in der gro­ßen Mehr­heit “gene­rell kein Inter­es­se am Inter­net /​ an die­sem Medi­um” haben, wie der D21-Digi­tal-Index 2018/​2019 konkretisiert.

… die zu fal­schen Schluss­fol­ge­run­gen führen.

Jetzt könn­te jemand die Unter­schei­dung als klein­lich und mei­ne Auf­re­gung als dünn­häu­tig bezeich­nen. Für mich nicht. Als Kom­mu­ni­ka­tor den­ke ich in Ziel­grup­pen – wie dies auch Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen tun (soll­ten). Und gera­de sol­che Stu­di­en und Aus­sa­gen bestim­men die kom­mu­ni­ka­ti­ve Pla­nung ganz vie­ler Orga­ni­sa­tio­nen ent­schei­dend mit. Falsch inter­pre­tier­te Aus­sa­gen füh­ren dazu, dass sie ihr kom­plet­tes Bud­get in den digi­ta­len Bereich umschich­ten, da ja heu­te „jeder online ist“ und ich mei­ne Ziel­grup­pen nur noch dort errei­chen kann. 

Nur: Bei 90 Pro­zent gele­gent­li­cher und “nur” 71 Pro­zent täg­li­cher Nut­zung: Wer­de ich wirk­lich jeden errei­chen kön­nen? Wohl kaum. Nicht mal theo­re­tisch. Denn dass eine Per­son, die gele­gent­lich online ist, zufäl­lig auf mein Online-Ange­bot, mei­nen Social Media Kanal, mei­nen Blog-Bei­trag tref­fen wird, ist nicht wirk­lich wahr­schein­lich – trotz aller SEO‑, Ads‑, Con­tent-Mar­ke­ting‑, Social Media- und Mes­sen­ger-Anstren­gun­gen. Es kommt also auch in heu­ti­ger Zeit noch auf den rich­ti­gen Mix, also auf eine stra­te­gisch geplan­te inte­grier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on an, um Stake­hol­der pass­ge­nau mit den eige­nen Inhal­ten zu errei­chen – unab­hän­gig ob digi­tal oder analog. 

Dazu mein Rat­schlag: Jeder soll­te sich sol­che Zah­len und Sta­tis­ti­ken genau­er anzu­se­hen und die­se auf Basis der eige­nen zu errei­chen­den Ziel­grup­pen detail­liert für sich ana­ly­sie­ren. Nur so wird er die adäqua­te Gewich­tung für sei­ne Content‑, Media- und Kanal­pla­nung fin­den. Und dazu ste­hen neben der ARD/ZDF-Online­stu­die wei­te­res hilf­rei­ches Daten­ma­te­ri­al bei­spiels­wei­se über die Markt-Media-Stu­die “dai­ly digi­tal facts” der agof oder den erwähn­ten und von mir geschätz­ten D21-Digi­tal-Index zur Verfügung. 

Wenn wir doch etwas online affi­ner wären …

An einem Bahnhof in Deutschland im Jahre 2019
An einem Bahn­hof irgend­wo in Deutsch­land im Jah­re 2019

Ein Ziel­grup­pen-All­heil­mit­tel ist das WWW mit sei­nen Kanä­len – bis heu­te – defi­ni­tiv nicht, und das Social Web erst recht nicht. Und wenn ich mir die lang­sa­me Ent­wick­lung bei uns betrach­te – The­ma WLAN-Ver­brei­tung, Surf-Geschwin­dig­keit, recht­li­che Beden­ken, inter­ne Hin­der­nis­se inner­halb der Orga­ni­sa­tio­nen und poli­ti­sches Unwis­sen – Stich­wort “Ja, Digi­ta­li­sie­rung ist jetzt sicher nicht mein Spe­zi­al­be­reich, aber ein abso­lu­tes Zukunfts­the­ma” der damals neu­en bay­ri­schen Digi­tal­mi­nis­te­rin Judith Ger­lach –, dann wird dies auch so noch eine Wei­le blei­ben. Wie gesagt, leider. 

Daher: Erst lesen, dann inter­pre­tie­ren, dann umset­zen. Und dabei das logi­sche Den­ken bit­te nicht vergessen! ;-)))

Mei­ne Gedan­ken­spie­le: 10+1 Lese-Tipps aus dem Mai 2019

Mei­ne Gedan­ken­spie­le: 10+1 Lese-Tipps aus dem Mai 2019

Gedankenspiele - die Lese-Tipps von Dominik Ruisinger
Gedan­ken­spie­le — die Lese-Tipps zur Digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­on von Domi­nik Ruisinger

Wenn auch ein paar Tage ver­spä­tet habe ich wie­der 10+1 Lese­tipps aus dem Mai 2019 rund um digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on zusam­men­ge­stellt. Die­ses Mal liegt der Fokus auf einer span­nen­den digi­ta­len Road­map, auf einer Prä­sen­ta­ti­on zum Online-Mar­ke­ting der Zukunft, auf den Stra­te­gie-Tech­ni­ken SWOT und Per­so­na, auf Basics zu Respon­si­ve Design, zu Goog­le Ads und Pin­te­rest Ads sowie auf dem Hin­weis auf eine neue und wert­vol­le Crea­ti­ve Com­mons Suchmaschine.

  • Mei­ne Sto­ry | Wie bewei­se ich Flug­li­ni­en mei­nen Flug?
    Ein Flug nach Ams­ter­dam und zurück. Eigent­lich ein­fach? Doch was dann pas­sier­te, schil­dert mein Gedan­ken­spiel mit den Prot­ago­nis­ten: Flug­li­nie KLM, Flug­ha­fen Stutt­gart, ein gestri­che­ner Flug, son­der­ba­re Auto­ma­tis­men und ein ver­wirr­ter Fluggast.

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Mei­ne Gedan­ken­spie­le: 10 Lese­tipps aus dem April

Stra­te­gie | Digi­ta­les Wis­sen: 7 Erfolgs­fak­to­ren einer Social Busi­ness Strategie
Den Abschluss mei­ner 15-teil­i­gen Serie zur “Digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie” bil­det „The 7 Suc­cess Fac­tors of Social Busi­ness Stra­tegy“. Das Buch von Char­le­ne Li und Bri­an Solis lie­fert bis heu­te eine span­nen­de Road­map und einen her­vor­ra­gen­den Ori­en­tie­rungs­leit­fa­den gera­de für die Ent­wick­lung einer digi­ta­len Kommunikationsstrategie.

Stra­te­gie | Das 5. P im Marketing-Mix
Aus den ehe­mals eta­blier­ten 4P des Mar­ke­ting-Mixes sind mitt­ler­wei­le 5P gewor­den. Die­ser Bei­trag beschreibt, war­um “Peo­p­le” als 5. P gera­de im Dienst­leis­tungs­be­reich so wich­tig ist.

Medi­en­ar­beit | Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zen­tra­le „News­room“: Was Sie wis­sen müssen
Gute Über­sicht: Was macht einen News­room aus? Und wel­che Her­aus­for­de­run­gen an Unter­neh­men sind damit ver­bun­den, bis ein News­room instal­liert wer­den kann?

Medi­en­ar­beit | Sei­ten­wechs­ler ver­än­dern die PR
Die klas­si­sche Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on lief einst über den Gate­kee­per Jour­na­list, dann über Blog­ger und Influen­cer; und jetzt wer­den immer stär­ker Unter­neh­men selbst zu Medi­en. Dies ver­deut­licht Gun­nar Sohn in sei­nem Bei­trag am Bei­spiel Daimler.

IK | Unter­neh­men ver­säu­men es, Mit­ar­bei­ter zu Social Media-Bot­schaf­tern zu machen
Inter­es­san­te Stu­die unter 1.000 Mit­ar­bei­tern: Vie­le Unter­neh­men haben kei­ne kla­re Stra­te­gie für den Ein­satz von Social Media durch ihre Mitarbeiter.

Tumb­lr | Der heim­li­che Star unter den Social Networks
Ob heim­li­cher Star oder nicht: Auf jeden Fall zählt Tumb­lr bei uns wei­ter­hin zu den ver­nach­läs­sig­ten Netz­wer­ken. War­um man dies ändert soll­te, zeigt die­ser Beitrag.

Insta­gram | Insi­de the Insta­gram Algorithm
Wie funk­tio­niert der Insta­gram Algo­rith­mus? Wie die­ser Vor­trag samt Ana­ly­se zeigt, ist Insta­gram “focu­sed on enga­ge­ment, and using any enga­ge­ment as an indi­ca­tor”. Auf­schluss­reich zu lesen.

Chat­bots | Wie Chat­bots gera­de den E‑Commerce verändern
Wel­che Rol­le spie­len Chat­bots im Han­del? Eine ganz Men­ge — gera­de mit Blick auf den Han­del der Zukunft -, wenn man sich die Bei­spie­le mal ansieht, die Olaf Kol­brück in sei­nem Bei­trag zusam­men­ge­stellt hat.

Künst­li­che Intel­li­genz | Vom Bot zum Bankberater
Vom Chat­bot zur Künst­li­chen Intel­li­genz: Sind Ban­ken auf dem Weg zur auto­ma­ti­schen Kun­den­be­treu­ung? Guter Bei­trag zu den nächs­ten Schritt samt eini­ger aktu­el­ler Beispiele.

Kri­se | The 10 Pla­gues of Social Media
Über­aus wahr und gut und kom­pakt zusam­men­ge­fasst: Aus­ge­hend vom United Air­lines Fail(s): Wel­che Social Media Feh­ler wer­den immer wie­der begangen?

Digi­ta­les Wis­sen (15): Erfolgs­fak­to­ren einer Social Busi­ness Strategie

Digi­ta­les Wis­sen (15): Erfolgs­fak­to­ren einer Social Busi­ness Strategie

Zum Abschluss mei­ner klei­nen 15-teil­i­gen Serie zum “Digi­ta­len Wis­sen” möch­te ich auf ein Buch ein­ge­hen, das die bei­den Alti­me­ter-Kol­le­gen Char­le­ne Li und Bri­an Solis bereits im Jah­re 2013 publi­ziert haben und er eng in Zusam­men­hang mit mei­nem letz­ten Blog-Post zum Social Busi­ness Trans­for­ma­ti­on Pro­zess steht. Bis heu­te ist es hoch span­nend zu lesen, gera­de wenn es um eine Digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons- oder Busi­ness-Stra­te­gie geht.

7 Success Factors of Social Business Strategy by Brian Solis and Charlene Li.

Abb. 7 Suc­cess Fac­tors of Social Busi­ness Stra­tegy by Bri­an Solis and Char­le­ne Li; flickr​.com/​p​h​o​t​o​s​/​b​r​i​a​n​s​o​l​i​s​/​1​7​0​4​4​0​1​1​632

The Seven Suc­cess Fac­tors of Social Busi­ness Stra­tegy“ heißt das Buch vom Mit­te 2013. Die fol­gen­de Info­gra­fik (sie­he Abb.) aus dem Buch lie­fert bis heu­te eine gute Road­map und einen Ori­en­tie­rungs­leit­fa­den bei der Stra­te­gie-Ent­wick­lung. In sei­nem Blog-Bei­trag schreibt Bri­an Solis über den „phi­lo­so­phi­schen“ Ansatz: „A social busi­ness is not a mar­ke­ting stra­tegy or a tech­no­lo­gy road­map but rather a way or phi­lo­so­phy of how busi­ness could be done dif­fer­ent­ly (…) in a much more human man­ner.

Auch wenn sich die 7 Erfolgs­fak­to­ren auf eine Social Busi­ness Stra­te­gie bezie­hen, so hel­fen sie als Leit­fa­den bei der Ent­wick­lung einer ganz­heit­li­chen digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie. Aus die­sem Grund macht es Sinn, einen Blick auf die in der Info­gra­fik ange­zeig­ten, im Blog beschrie­be­nen und hier über­setz­ten Fak­to­ren zu werfen.

  1. Defi­nie­ren Sie über­ge­ord­ne­te Busi­ness-Zie­le: Sie kön­nen kei­ne Stra­te­gie an Ihren Busi­ness-Zie­len aus­rich­ten, wenn Sie kei­ne kla­ren und damit mess- und über­prüf­ba­ren Zie­le haben.
  2. Ach­ten Sie auf eine lang­fris­ti­ge Visi­on: Sie müs­sen Ihre Visi­on klar und lei­den­schaft­lich kom­mu­ni­zie­ren, wenn Sie Ihr Team über­zeu­gen wol­len, sich voll für Ihre Social Stra­tegy ein­zu­set­zen. Und des­sen voll­stän­di­gen Sup­port wer­den Sie benötigen.
  3. Sichern Sie sich die Unter­stüt­zung der Unter­neh­mens­füh­rung: Wenn Sie wirk­lich auf Ihr Busi­ness Ein­fluss neh­men wol­len – und der Moment wird kom­men –, spä­tes­tens dann benö­ti­gen Sie die Rücken­de­ckung und die Unter­stüt­zung der wich­tigs­ten Führungspersonen.
  4. Defi­nie­ren Sie die stra­te­gi­sche Road­map: Selbst wenn Sie schon Ihre Busi­ness-Zie­le ken­nen und eine kla­re Visi­on haben, müs­sen Sie Ihren Weg dort­hin genau pla­nen – was Sie errei­chen und was Sie ver­mei­den wollen.
  5. Eta­blie­ren Sie Gover­nan­ce und Gui­de­lines: Wer ist für die Umset­zung der Stra­te­gie ver­ant­wort­lich? Wie wer­den die Inhal­te koor­di­niert? Wie ist das Zuhö­ren und Reagie­ren auf Kun­den­an­fra­gen orga­ni­siert? Wenn Sie die Fra­gen klar beant­wor­ten und sich dar­an hal­ten, dann hilft Ihnen dies, mehr Zeit für Ihre Wachs­tums­stra­te­gie zu ver­wen­den, ohne sich zu verlieren.
  6. Sichern Sie Mit­ar­bei­ter, Res­sour­cen und Gel­der: In einem frü­hen Sta­di­um kann die Social Media Kam­pa­gne noch zu einer Agen­tur out­ges­ourct sein. Gleich­zei­tig soll­ten Sie inner­halb Ihres Unter­neh­mens inter­ne Res­sour­cen auf­bau­en und wei­ter­ent­wi­ckeln, um Ihr Unter­neh­men auf ein höhe­res Niveau zu heben, gera­de wenn der Social Pro­zess und Ihr Busi­ness wächst.
  7. Inves­tie­ren Sie stra­te­gisch in Tech­no­lo­gie: Wider­ste­hen Sie der Ver­su­chung, immer nach den neu­es­ten Tech­no­lo­gien zu suchen, bevor Sie einen lang­fris­ti­gen Stra­te­gie­plan haben. War­ten Sie mit den grö­ße­ren tech­no­lo­gi­schen Invest­ments bis zu dem Moment, wenn Sie einen stra­te­gi­schen Plan und eine kla­re Visi­on aus­ge­ar­bei­tet haben.

Gera­de der letz­te Punkt ist mit ent­schei­dend: Kei­ne vor­schnel­le Kon­zen­tra­ti­on auf Tools und Instru­men­te oder Tech­no­lo­gien. Statt­des­sen muss zuerst ein Stra­te­gie-Plan ent­wi­ckelt wer­den, bevor man sich mit den Instru­men­ten beschäf­ti­gen kann, die den Gedan­ken des Pla­nes nach innen wie nach außen wei­ter­tra­gen sol­len bezie­hungs­wei­se zu imple­men­tie­ren hel­fen. So schreibt Solis abschlie­ßend in sei­nem Blog: „It’s not so much about the ter­mi­no­lo­gy as much as it’s about your inten­ti­ons, the expec­ta­ti­ons of your con­nec­ted cus­to­mers and employees, and how you impro­ve con­nec­tions, con­ver­sa­ti­ons, and expe­ri­en­ces to grow your busi­ness and the value of the brand.“

Ach übri­gens: Wer jetzt noch mehr Wis­sen von mir haben will, der darf sich ger­ne direkt bei mir mel­den. Also bis bald!

Bis­he­ri­ge Bei­trä­ge in der Serie „Digi­ta­les Wissen“

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Fachbuch "Die digitale Kommunikationsstrategie" im digitalen Zeitalter. Von Dominik Ruisinger.

Hin­weis: Die­se 15 „Aus­flü­ge“ ent­stam­men mei­nem Buch: “Die digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie. Pra­xis-Leit­fa­den für Unter­neh­men. Mit Case Stu­dys und Exper­ten­bei­trä­gen. Für eine Kom­mu­ni­ka­ti­on in digi­ta­len Zei­ten.” Wei­te­re Infos zum Buch, Hin­ter­grün­de zur Ent­ste­hung des Leit­fa­dens, Vor­stel­lung der Gast­au­toren und ver­wen­de­te Stu­di­en, Bestel­lung von Rezen­si­ons-exem­pla­ren sowie ein Link zur Buch­be­stel­lung fin­den sich hier.

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Digi­ta­les Wis­sen (14): Der Busi­ness Trans­for­ma­ti­on Prozess

Digi­ta­les Wis­sen (14): Der Busi­ness Trans­for­ma­ti­on Prozess

Ende des Jah­res 2012 hat­te die Alti­me­ter Group 700 Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gen von Orga­ni­sa­tio­nen nach ihrem Stand bei der Inte­gra­ti­on von Social Media in die Unter­neh­mens­pro­zes­se befragt. Auf Basis der Ergeb­nis­se erstell­te sie einen Stu­di­en­be­richt mit dem Titel „The Evo­lu­ti­on of Social Busi­ness: Six Stages of Social Busi­ness Trans­for­ma­ti­on“. Selbst wenn er heu­te bereits ein paar Jah­re alt ist, sind die Ergeb­nis­se für jeden Busi­ness Trans­for­ma­ti­on Pro­zess noch immer durch­aus lesens­wert und nach­voll­zieh­bar. Dies ist auch vor dem Hin­ter­grund zu sehen, dass im Durch­schnitt US-ame­ri­ka­ni­sche Unter­neh­men den deut­schen bei dem Digi­ta­li­sie­rungs­pro­zess ein paar Jah­re vor­aus sind. 

Six Stages of Social Business Transformation

Six Stages of Social Busi­ness Trans­for­ma­ti­on by Alti­me­ter Group, 2013

In dem Bericht ver­deut­li­chen die Stu­di­en­au­toren und Alti­me­ter-Group-Kol­le­gen, Char­le­ne Li und Bri­an Solis, wel­che sechs Stu­fen eine Orga­ni­sa­ti­on inner­halb des Busi­ness Trans­for­ma­ti­on Pro­zes­ses durch­lau­fen muss, um wirk­lich „social“ zu wer­den. Dabei las­sen sich die im Fol­gen­den beschrie­be­nen Stu­fen durch­aus auf die gesam­te digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on sowie auf die Imple­men­tie­rung einer digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie übertragen.

In sei­nem Blog-Bei­trag zur Gra­fik beschreibt Bri­an Solis klar die stu­fen­wei­se Vor­ge­hens­wei­se, die hier wie­der­ge­ge­ben und inter­pre­tiert wird.

Pha­se 1: Planning
Zu Anfang eines Pro­zes­ses muss her­aus­ge­fun­den wer­den, wie Kun­den und Part­ner die digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le nut­zen. Unter­neh­men müs­sen in die­ser „Plan­ning“-Pha­se vor allem zuhö­ren ler­nen, was ihre Kun­den, ihre Mit­ar­bei­ter, ihre sons­ti­gen Stake­hol­der an Inter­es­sen, an Pro­ble­men, an für sie rele­van­ten The­men haben. Mit­tels des Ein­sat­zes von Pilot­pro­jek­ten soll­te sicher­ge­stellt wer­den, dass einer­seits die Stra­te­gie­ent­wick­lung auf einer fes­ten und mit Daten und Fak­ten abge­si­cher­ten Basis steht und dass ande­rer­seits die inter­nen Stake­hol­der eben­falls eng in den Pro­zess mit­ein­ge­bun­den bzw. zumin­dest aus­führ­lich infor­miert sind.

Pha­se 2: Presence
Im 2. Schritt ste­cken Unter­neh­men ver­stärkt ihre „Pre­sence“ ab; sie zei­gen sich in den digi­ta­len Medi­en. An der Stel­le soll­ten bereits die ers­ten Mess­zah­len defi­niert wer­den. Im 3. Schritt „Enga­ge­ment“ wird über einen kon­ti­nu­ier­li­chen Dia­log eine Bezie­hung zu den Stake­hol­dern auf­ge­baut und durch regel­mä­ßi­ge Inter­ak­tio­nen ver­tieft. Unter­neh­men zei­gen folg­lich nach außen, dass ihnen die Bezie­hung wich­tig ist. Sie inves­tie­ren aus­rei­chen­de Res­sour­cen, um ihren Ansprü­chen gerecht zu wer­den – nach innen wie nach außen. Sie füh­ren Dia­lo­ge, lie­fern Sup­port, zei­gen Ein­satz und för­dern zudem das Enga­ge­ment der Mit­ar­bei­ter durch den Ein­satz eige­ner unter­neh­mens­wei­ter Netzwerke.

Stu­fe 3: Formalized
Die Stu­fe „For­ma­li­zed“ ist eng ver­bun­den mit dem Begriff der „Cor­po­ra­te Gover­nan­ce“. In der Pha­se sind ent­lang der eige­nen Stra­te­gie nicht nur kla­re Geschäfts­zie­le zu defi­nie­ren und stän­dig zu über­prü­fen. Auch die Lei­tung der Orga­ni­sa­ti­on soll­te fest hin­ter dem Enga­ge­ment ste­hen. Jeg­li­che Akti­vi­tät ist vor der Imple­men­tie­rung mit den wei­te­ren Unter­neh­mens- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten eng zu ver­net­zen. Zudem muss sich die Orga­ni­sa­ti­on auf Kri­sen und Rück­schlä­ge vor­be­rei­ten, indem sie sich gut ver­ständ­li­che und stän­dig über­prüf­te Kri­sen­re­ak­ti­ons­plä­ne für den Ernst­fall zulegt.

Stu­fe 4+5: Stra­te­gic + Converged
In der dar­auf fol­gen­den fünf­ten Stu­fe „Stra­te­gic“ wer­den die digi­ta­len Akti­vi­tä­ten ver­stärkt in die ein­zel­nen Unter­neh­mens­be­rei­che inte­griert. Sie bekom­men höhe­re Sicht­bar­keit, da sie deut­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Geschäfts­zie­le bzw. die Geschäfts­aus­rich­tung haben. Das Unter­neh­men ist auf dem Weg, ein „Social Busi­ness“ zu wer­den, was in der End­stu­fe „Con­ver­ged“ schluss­end­lich erreicht ist. Zu dem Moment haben Orga­ni­sa­tio­nen ihre Social Media und sons­ti­gen digi­ta­len Akti­vi­tä­ten mit der Unter­neh­mens­stra­te­gie ver­schmol­zen, ist die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on inklu­si­ve der diver­sen digi­ta­len Akti­vi­tä­ten nicht nur in allen Unter­neh­mens­be­rei­chen inte­griert: Sie wird auch von allen Betei­lig­ten gelebt.

Fazit: Unab­hän­gig von der Anzahl der Stu­fen stellt der Pro­zess hohe Her­aus­for­de­run­gen an die Wei­ter­ent­wick­lung der Unter­neh­mens­kul­tur. Dies lässt sich bei­spiels­wei­se aus der „2014 Sta­te of Digi­tal Trans­for­ma­ti­on Sur­vey“ der Alti­me­ter Group gut her­aus­le­sen. 63 Pro­zent der Befrag­ten bezeich­ne­ten dar­in die Ver­än­de­rung der Unter­neh­mens­kul­tur („Chan­ging com­pa­ny cul­tu­re“) als die wich­tigs­te Her­aus­for­de­rung, um den Weg der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on voll­zie­hen zu können.

Bis­he­ri­ge Bei­trä­ge in der Serie „Digi­ta­les Wissen“

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Fachbuch "Die digitale Kommunikationsstrategie" im digitalen Zeitalter. Von Dominik Ruisinger.

Hin­weis: Die­ser „Aus­flug“ ent­stammt mei­nem neu­en Buch: “Die digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie. Pra­xis-Leit­fa­den für Unter­neh­men. Mit Case Stu­dys und Exper­ten­bei­trä­gen. Für eine Kom­mu­ni­ka­ti­on in digi­ta­len Zei­ten.” Wei­te­re Infos zum Buch, Hin­ter­grün­de zur Ent­ste­hung des Leit­fa­dens, Vor­stel­lung der Gast­au­toren und ver­wen­de­te Stu­di­en, Bestel­lung von Rezen­si­ons-exem­pla­ren sowie ein Link zur Buch­be­stel­lung fin­den sich hier.

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