Im letzten Monat wurde viel über den Einfluss von Influencerinnen und Influencern diskutiert. Hintergrund waren vor allem die betrügerischen Machenschaften des selbst ernannten, jetzt reuigen „Heimwerkerkings“ und Influencers Fynn Kliemann. Die Chronik lässt sich gut hier nachlesen. Ob er toxischen Einfluss hat, wie vielen Influencern derzeit vorgeworfen wird, kann ich nicht beurteilen. Beeindruckend ist aber, wie sich die Unilever-Marke Dove (wieder einmal) des Themas annimmt – hier geht’s zu diesem grandiosen Video –, um mittels Deepfakes den toxischen Einfluss zu demonstrieren, wie Kai Thrun in einem Blog-Beitrag beschreibt. Dies zeigt: Auch im Mai gab es viel zu lesen, von dem ich einiges für meine Gedankenspiele herausgepickt habe. ☞ Ein heißer Tipp: Weitere (Lese-)Tipps mit Fokus Strategie und Text finden sich in meinem monatlichen Newsletter und in der LinkedIn-Gruppe zum Online-Texten.
Dove mit ihrer Aufklärungskampagne „Toxic Influence“ zum Einfluss von Influencern
Corporate Webseite: Lernen und verbessern
Webseite-Analyse: Wichtige Kriterien und KPIs Die Corporate Webseite ist das Aushängeschild und die erste Anlaufstelle für die Mehrheit der Online-User. Hier sollen sie einen 1. Eindruck erhalten, sich über das Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen informieren. Doch bekommen sie auch die gewünschten Informationen? Nur eine sorgfältige Webseite-Analyse kann deutlich machen, an welchen Punkten Optimierungsbedarf besteht. Dabei sind einige Kriterien zu beachten.
Interne Verlinkung: Tipps & Tricks zur Optimierung Wer seinen Beiträgen auf der Webseite eine höhere Sichtbarkeit geben will, der sollte sich intensiv mit der internen Vernetzung auseinandersetzen. Wie solch ein Konzept aussehen und wie man die interne Verlinkung steuern sollte, genau dies beschreibt dieser umfangreichere Beitrag für Fortgeschrittene.
E-Mail-Marketing: Alte + neue Herausforderungen
Leitfaden: Newsletter erstellen wie ein Profi Auch wenn die E-Mail im vergangenen Jahr Goldene Hochzeit feiern durfte, erleben E-Mail-Newsletter aktuell ein weiteres Revival. Schließlich bleibt die E-Mail eine der effizientesten Online-Marketing-Kanäle. Dabei ist Newsletter nicht gleich Newsletter, haben sich die Herausforderungen für einen erfolgreichen Newsletter in den vergangenen Jahren verändert. Gerade für Einsteiger hat morefire jetzt einen Praxisleitfaden publiziert, der zwischen rechtlich und inhaltlich bis zum passenden Design, zur Erstellung, zum Versand und zur geeigneten Software viele Fragen beantwortet.
Accessibility bei Gmail: Bilder mit Alt-Text versehen Wichtige Entwicklung beim Thema Accessibility: Screenreader „scheitern“ bislang an Bildern in E-Mails, da sie diese nicht auslesen können. Dies soll sich jetzt ändern – zumindest bei Gmail. So lassen sich bei E-Mails künftig Bilder mit Alternativtext versehen. Dies hilft damit nicht nur im Bereich Barrierefreiheit; es ist auch ein wichtiger Schritt im Sinne einer optimalen Usability – Stichwort Ladezeiten on the road.
LinkedIn: Hilfreiche PlugIns + mehr Reichweite
Tools: Diese 6 Chrome-PlugIns helfen mir täglich In meinen Workshops rund um die digitale Kommunikation dreht sich derzeit viel um LinkedIn ☞ ach ja: Wer sich übrigens mit mir verbinden will, bitte hier entlang. Angesichts begrenzter zeitlicher Ressourcen können Browser-PlugIns beim Organisieren, Posten und Messen durchaus hilfreich sein. In diesem Beitrag stelle ich die 6 Erweiterungen vor, die ich selbst gerne nutze, weil sie mir enorm viel Zeit ersparen.
Algorithmus: Weniger Reichweite für Engagement-Baiting & Umfragen Endlich! LinkedIn schränkt die Sichtbarkeit von Beiträgen ein, die nach Engagement schreien bzw. auf Umfragen setzen, die nicht nur bei vielen Influencern häufig zu beobachten sind. Künftig sollen vor allem die Beiträge im Feed der Follower eine Sichtbarkeit erhalten, die eine wirkliche und inhaltlich passende Relevanz bieten. Und so sollte es ja eigentlich auch sein.
Und zum Schluss: Tools & Numbers
Tool: Mit Canva ein eigenes YouTube-Intro erstellen YouTube spielt innerhalb jeder Strategie eine immer wichtigere Rolle. Dabei kommt es stark auf den 1. visuellen Eindruck ein, der über das Intro vermittelt wird. Wie sich dieses schnell und kostenlos per Canva erstellen lässt, lässt sich in diesem Blog-Post nachlesen.
Zahlen: 5 organische Kennzahlen für eine Social Media Strategie Jeder sollte wissen wollen, ob die eigenen Maßnahmen zum Erfolg geführt haben. Aber Moment: Welche Metriken und Kennzahlen sind relevant? Welche KPIs sollte ich wählen? Und an welche Stelle der Customer Journey sollten welche Metriken und Kennzahlen beachtet werden? Dieser Beitrag zeigt vor allem auf, wie stark ein strategisches Unternehmensziel im Fokus jeder Zahl stehen muss.
In der vergangenen Woche durfte ich einen Vortrag halten und zwei Workshops leiten. Alle drehten sich um die richtige Social Media Strategie im digitalen Zeitalter – also analog zu meinem Buchtitel. Vor dem Hintergrund habe ich diese Gedankenspiele-Lesetipps ganz diesem Thema gewidmet. Dabei folge ich dem Weg der Entwicklung einer Social Media Strategie: also von der Analyse, über die Content-Auswahl bis zur Distribution.
1. Von der Analyse und Strategie-Planung
Die Clusteranalyse als Werkzeug: Voraussetzungen und Grenzen Mithilfe der Clusteranalyse lassen sich Datensätze in homogene Gruppen unterteilen. Dies ist hilfreich, gerade um Maßnahmen später stärker auf einzelne Zielgruppen zuzuschneiden. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen wie Datenmenge, -sauberkeit, -einheit erfüllt sein, wie der Beitrag beleuchtet. Auch hat jede Clusteranalyse ihre Einschränkungen, wie dieses nach vielen Jahren weiterhin tief berührende Video „Don’t put people in boxes“ des dänischen TV-Senders TV2 deutlich macht.
Definition: Was sind wirklich strategische Ziele? Taktische und strategische, qualitative und quantitative, weiche und harte – die Definition von Zielen fällt vielen auch in meinen Workshops schwer. Dabei spielen sie eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer Konzeption oder einer PR-, Kommunikations- oder Social Media Strategie. Wie gut, dass der geschätzte Ralph Scholze in seinem Blog-Beitrag einen kompakten Überblick liefert. Darin warnt er zu Recht davor, die weichen Faktoren zu unterschätzen.
Zielgruppen: Auf der Jagd nach der Generation Z Viele Unternehmen versuchen gerade verstärkt die Generation Z zu erreichen. Dies gilt nicht nur die hier erwähnte Finanzbranche. Gerade bei der Ansprache sind viele Kardinalfehler ersichtlich. Vor allem vergessen viele, dass es nicht um das wo geht, um mit der heutigen Jugend in Kontakt zu treten, sondern um das wie, wozu weniger Push-Infos, denn Mehrwert und Vertrauen zählen.
2. Über Content & Kommunikationskanäle
Kanalwahl: 10 LinkedIn-Tipps für die Kommunikation LinkedIn bringt nur denjenigen einen wirklichen Mehrwert, die sich kontinuierlich und strategisch um den Aufbau der eigenen Community kümmern. Bezogen auf Account, Inhalte, Contentstrategie gibt es einiges zu beachten, wie mein lieber Kollege Klaus Eck in diesem Beitrag kompakt aufführt.
Kanalstrategie: Tiktok und Instagram im Vergleich Worin unterscheiden sich TikTok und Instagram? In sehr vielen Punkten – und dies geht weit über die Altersstruktur hinaus. Auf einige geht dieser Beitrag ein. Vor allem stellt er sich die Frage, welche Social Media Strategie Organisationen auf den beiden Kanälen jeweils fahren müssen.
Content: Jan Tissler über die KI-Texterstellung Werden künftig unsere Texte nur noch per KI erstellt, wie sich in meinem Buch „Praxis Online-Texten“ Andreas Schöning fragte? Dieser Frage widmet sich das Social Media Institute im Gespräch mit Jan Tißler. Dieser nutzt die Werkzeuge für automatisierte Texte vor allem dazu, seine Kreativität anregen zu lassen. Sein wichtiger Hinweis mit Blick ins Morgen: KI sei als Unterstützung und nicht als Bedrohung oder Konkurrenz anzusehen.
Case Study: Storytelling mit Charme, Purpose & Passion Gutes Beispiel für Storytelling: In der Backstube „Kuchentratsch“ in München backen Seniorinnen und Senioren Kuchen und Kekse: Ziel, neue Leute kennen und etwas dazuzuverdienen. Dabei steht der Purpose im Vordergrund: „Leben lebenswerter machen“. Eine schöne Story, die hier erzählt wird.
3. Zur Content-Distribution bei einer Social Media Strategie
Gewinnspiele: Was ist bei Instagram zu beachten? In den letzten Wochen durfte ich einige Workshops zum Thema Social Media geben. Natürlich kam die Sprache auf das Thema Gewinnspiele: Was ist bei Instagram zu beachten? Was ist rechtlich erlaubt? Wie steht es mit Markierungen? Einige dieser Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet. Besonders liebe ich das Ende: „Ein Instagram-Gewinnspiel sollte nie nur eine Notlösung bei mangelnden Content-Ideen sein.“ Wenn das nur jede und jeder verstehen würde …
Multiplier: Avatare und virtuelle Influencer werden immer gefragter Ein Trend, der seit ein paar Jahren durch die Digitalbranche schwappt: virtuelle Influencer. Und damit meine ich nicht nur die berühmte Lil Miquela. Drumherum hat sich ein Markt an Avataren entwickelt, die von einer wachsenden Anzahl an Unternehmen „belegt“ werden – zur Ansprache einer jungen Zielgruppe. Dabei haben solche Kunstfiguren ihre Vor- wie Nachteile.
Case Study: Newsletter als Aufklärungs- und Bindungsinstrument Wie lässt sich E-Mail als Aufklärungsinstrument einsetzen? Was kann eine Direktkommunikation? In dieser Case Study wird vorgestellt, mit welcher stufenweisen Strategie Foodwatch seinen E-Mail-Newsletter aufgesetzt hat und wie erfolgreich die Organisation dabei ist.
Vor wenigen Tagen ist mein Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ in 2. Auflage erschienen. Als Praxis-Leitfaden soll es Unternehmen, Institutionen und Agenturen helfen, den eigenen Weg in die digitale Kommunikationswelt zu finden. Sie sollen damit eine ganzheitliche Strategie entwickeln können und diese mit ihren bisherigen Aktivitäten vernetzen. Denn die Herausforderungen, vor der Kommunikationsleute derzeit stehen, sind enorm. Schließlich gibt es kaum eine Branche, deren Wirken von den digitalen Medien so stark erfasst wurde, wie die Unternehmenskommunikation.
Digitalisierung, Globalisierung, Generationskonflikt bei der Mediennutzung, gestärkte Social Media Macht und beginnendes Messenger Zeitalter, neue Influencer und Markenbotschafter – und dies vor dem Hintergrund der aktuellen Krise: Unsere digitalen Zeiten liefern Kommunikationsmanagern enorme Aufgaben in der Ansprache und im Austausch mit relevanten Stakeholdern. Und dies gilt intern wie extern.
Dabei haben sich die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation keineswegs grundlegend verändert. Nur müssen viele bisherige Verhaltensregeln und Kommunikationsformate hinterfragt und neu aufgesetzt werden. Außerdem muss vielfach die bisherige Funktion eines Kommunikationsmanagements innerhalb der Organisation hinterfragt werden, woraus sich viele Fragen für eine Kommunikation im digitalen Zeitalter ergeben:
Die Gegenüberstellung von »klassischer«, herkömmlicher Kommunikation und »moderner«, digitaler Kommunikation als Gegensätze bringt niemanden weiter. Vielmehr müssen wir die Kommunikation den veränderten Chancen und Risiken in digitalen Zeiten anpassen und beide Seiten zu eng umschlungenen Partnern machen. Doch wie geht dies konkret?
Die Richtung der Kommunikation hat sich stark verändert: Gab es früher vor allem die klassische One-to-Many-Richtung der Massenmedien und PR- und Werbewirkung, ist heute jeder Nutzer, jedes Unternehmen, jede Institution gleichzeitig Produzent und Konsument, Senderin und Empfängerin. Damit muss ich als Organisation umgehen. Doch in welcher Form kann ich solche „Prosumer“ intern wie extern für mich nutzen?
Neue Kommunikationskulturen und Technologien sind kein Garant dafür, dass die Beziehungen mit Stakeholdern künftig konstruktiver werden. Wie lassen sich auch die weiterhin starken traditionellen Kommunikationswege berücksichtigen. Und gleichzeitig die neuen Dialoginstrumente in Kombination mit den verfügbaren Daten – Stichwort Big Data – nutzen, um eine immer disruptivere Öffentlichkeit anzusprechen?
Veränderungen in digitalen Zeiten sind keine reine Aufgabe für die Kommunikations- oder gar IT-Abteilung. Vielmehr führen solche Change-Prozesse tief in die Organisation hinein. Was muss dort im Innenleben geschehen – Stichwort Digital Readiness –, damit Führung und Team die wirklichen Veränderungen anerkennen, mittragen und aktiv mitgestalten?
Strategien spielen in der Kommunikationsbranche schon immer eine zentrale Rolle. Sie sind die Basis für jede geplante Kommunikation. Müssen diese im digitalen Zeitalter komplett neu gedreht werden? Und alle Modelle angepasst werden? Oder was verändert sich wirklich?
Während der erste Teil auf die grundlegenden Veränderungen – die Emanzipation der Nutzer, die veränderte digitale Gesellschaft, die Herausforderungen für eine Kommunikation im digitalen Zeitalter sowie die notwendigen Change-Prozesse auf Führungsebene, im Inneren der Organisation und in der Kommunikation eingeht, liefert der zweite Teil des Buches ein Rezept für die schrittweise Entwicklung einer digitalen Kommunikationsstrategie: Von der Ist-Analyse, über den strategischen Part bis zur Content-Strategie und Evaluation. Dabei geht es weniger um Social Media, um digitale Medien oder ausgewählte Plattformen: Vielmehr steht die Frage im Zentrum, wie sich klassische und digitale Kommunikation mittels neuer Denkweisen, erweiterter Instrumente und integrierter Ansätze vernetzen lassen.
Dominik Ruisinger: Die digitale Kommunikationsstrategie. Ein Praxis-Leitfaden für Unternehmen, Institutionen und Agenturen. Weitere Infos zum Buch finden sich auch hier.
Anhand zahlreicher Case Studies aus unterschiedlichen Branchen werden Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren definiert, existierende Widerstände und Hindernisse benannt, konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungs-Tipps geliefert. In 12 Gastbeiträgen berichten Expertinnen und Experten aus Großunternehmen, aus dem Mittelstand und der Wissenschaft über ihre eigenen Erfahrungen und beleuchten wichtige Einzelaspekte wie Digital Leadership, Content-Strategien, integrierte Kommunikation, Social Collaboration oder strategische Influencer-Kommunikation.
Zurück zur zentralen Frage: Wie sollten Unternehmen und Institutionen nun ihre digitale Kommunikationsstrategie entwickeln? Die – etwas beruhigende – Aussage: Es geht nicht darum, die Grundpfeiler bisheriger Kommunikation völlig einzureißen. Bestehendes muss vielmehr dem digitalen Wandel angepasst werden, aber auch neues hinzugeführt werden, um dem bisher Alten ein modernes Gewand anzuziehen. Und genau zu diesem Gewand-Wechsel in digitalen Zeiten will dieser Wegweiser einen kleinen Beitrag leisten. Ob dies gelingt? Ich hoffe es.
Kürzlich durfte ich für das Magazin Stiftung & Sponsoring einen Gastbeitrag darüber schreiben, warum Stiftungen sich stärker mit dem Thema Social Media Strategie bzw. Digitale Kommunikationsstrategie auseinandersetzen sollten. Als zertifizierter Stiftungsmanager und Beirat einer Stiftung zählt dies zu den Themen, die mir aktuell viel um den Kopf schwirren bzw. an denen ich in laufenden Projekten mit Stiftungen arbeite. In Absprache mit dem Verlag darf ich diesen Beitrag heute auch hier publizieren.
Immer mehr Stiftungen sind heute auf den Plattformen im Social Web präsent. Sie lancieren Facebook-Pages, Twitter- und YouTube-Accounts, testen Instagram-Stories und hoffen so auf Interessenten, Multiplikatoren oder gar Spender. Sie versuchen, ihre Bekanntheit zu erhöhen, sich regional stärker zu vernetzen, sich gegenüber Partnern und Medien zu positionieren und ein aktives Agenda Setting zu betreiben. Schließlich bietet das Social Web durchaus enorme Chancen, dem eigenen Anliegen im Austausch mit anderen eine Stimme zu geben. Das zentrale Problem: Viele dieser Aktivitäten sind vor allem Plattform getrieben, wie beispielsweise auch meine eigene Studie #stiftungdigital: Wo stehen Stiftungen im digitalen Zeitalter verdeutlicht hatte.
Das Zeitalter digitaler Kommunikation hat gerade erst begonnen.
Die digitale Kommunikationsstrategie. Ein Leitfaden von Dominik Ruisinger
Jeder Stiftung muss bewusst sein: Das Zeitalter digitaler Kommunikation hat erst begonnen. Die Vielfalt der Plattformen wird steigen, die Algorithmen werden neu dazulernen, die Form der Kommunikation wird sich weiter entwickeln. Immer stärker ist bereits das Vordringen von Bewegtbild und Live-Video zu beobachten, von Messengern, automatisierten Chatbots oder Social Collaboration-Plattformen. All diese drängen in die Werkzeugkoffer der Kommunikationsexperten.
Es bringt wenig, den Plattformen hinterher zu hecheln und auf jeden Trend aufzuspringen. So schreibt Christian Achilles, Leiter Kommunikation und Medien beim DSGV, in meinem Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ zurecht, dass sich digitale Kommunikation nicht darin erschöpft, „Social Media zu beherrschen, neue Apps anzubieten oder möglichst viele neue Kanäle entsprechend schnell wechselnder Moden zu besetzen“ . Kommunikation müsse viel systematischer und in einer die Kommunikationsdisziplinen übergreifender Weise geplant werden und dabei auf einer klaren Markenstrategie beruhen.
Eine Strategie ist unabdingbar. Punkt.
Für Stiftungen heißt dies: Es bedarf einer sorgfältig erarbeiteten und klar formulierten Social Media Strategie. Sie ist unabdingbar für eine nachhaltige Präsenz im digitalen Zeitalter. Systematisch abgestimmt dient sie als Leitfaden für eine strategisch ausgerichtete Kommunikation im Social Web und dafür, dass ein Engagement nicht als Schnellschuss verkommt, sondern zur nachhaltigen Erfolgsgeschichte werden kann.
Bei der Vorgehensweise unterscheidet sich eine Social Media Strategie kaum von der klassischen Kommunikation: Zuerst kommt die Analyse, in der die eigene Ausgangssituation analysiert und die internen Voraussetzungen für ein Engagement im Social Web überprüft wird. Schließlich bedeutet Social Media Dialog, Interaktion, Involvement. Und zum Dialog gehört weniger Senden als vielmehr Zuhören. Das heißt, Stiftungen müssen sich im Rahmen ihrer Content-Strategie auf die Inhalte fokussieren, die für ihre Stakeholder von Relevanz sind. Dabei müssen sie geäußerte Kritik als Chance zur Verbesserung wahrnehmen. Sie müssen also den Mut haben, sich Diskussionen offen gegenüberzustellen und dazu ausreichend Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Weiter basiert jede erfolgreiche Kommunikation auf messbaren Zielen, klar definierten Stakeholdern, einer nachhaltigen Positionierung und dauerhafter Kontrolle. Dazu muss die Strategie als laufender Prozess verstanden werden, die der ständigen Bearbeitung, Ergänzung, Aktualisierung bedarf. Erst auf dieser Basis können die Plattformen und Instrumente bestimmt werden, wobei gilt: Erst müssen die Themen, die Stories, die Inhalte entwickelt werden, bevor die passenden Social Media Kanäle gewählt werden.
Integriert in die Stiftungsstrategie
Social Media darf zudem niemals ein isoliertes Projekt, ein eigenständiger Zweck oder ein unabhängiger Kommunikationskanal sein. Die Social Media Aktivitäten sind an die übergeordnete Vision sowie an die Kommunikationsstrategie anzudocken. Ein gutes Orientierungsmodell liefert beispielsweise der „Social Media Strategy Funnel“ von Angie Schottmuller, der bereits aus dem Jahre 2012 stammt und weiter aktuell bleibt. Darin sind die notwendigen Voraussetzungen aufgezeigt, die den Erfolg mitbestimmen: Eine klar dargelegte Strategie mit formulierten Business-Zielen, von der die Kommunikationsziele abgeleitet werden, auf denen die Social Media Ziele beruhen, die sich über Inhalte erfüllen und zur Überprüfung jederzeit evaluieren lassen.
Zusammengefasst bedeutet dies: Bevor Stiftungen also beginnen, eine Social Media Strategie zu entwickeln, sollten sie als ersten Schritt ihre Stiftungsstrategie einer genauen Analyse unterziehen. Dies bildet die Basis für die weitere Vorgehensweise. Ansonsten verpufft jede noch so gut gemeinte Social Media Strategie wirkungslos.
Studie #STIFTUNGDIGITAL von Dominik Ruisinger, 05/2018
Wie professionell agieren Stiftungen im digitalen Zeitalter? Welche Kanäle besetzen sie? Wie verhalten sich Stiftungen speziell im Social Web? Welche Strategien sind zu erkennen? Fragen wie diese standen im Zentrum meiner neuen qualitativ-quantitativen Studie #STIFTUNGDIGITAL, die auf dem Deutschen StiftungsTag 2018 (DST18) in Nürnberg heute erstmals vorgestellt wurde.
Digitalisierung und digitale Kommunikation haben die Stiftungsbranche stark ergriffen. Stiftungen befinden sich heute in einem immer stärkeren Change-Prozess. Diesen sollten sie tief verinnerlichen. Sie müssen sich dazu mit den Veränderungen aktiv beschäftigen und ihre Kommunikation bewusst darauf ausrichten. Nur so werden sie in Zeiten einen Content Schocks zu ihren Themen sichtbar bleiben. Doch wie müssen sie dazu ihre digitale Kommunikation aufstellen?
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als vor ein paar Jahren dazu die Diskussionen begannen und seitdem immer intensiver wurden: Auf der einen Seite innerhalb unserer eigenen kleineren Stiftung, auf der anderen Seite mit Teilnehmern meiner Coachings und Trainings: Muss ich als Stiftung in den digitalen Medien überhaupt präsent sein? Wenn ja, wie und wo? Und wie steht es generell um die Präsenz von Stiftungen im Internet und im Social Web?
Vor diesem Hintergrund habe ich zwischen dem 3. Quartal 2017 und dem 1. Quartal 2018 eine umfangreiche Studie durchgeführt, die sich über diesen Link bestellen lässt. Im Rahmen der Studie habe ich die Online-Präsenz von insgesamt 238 Stiftungen anhand von rund 160 Kriterien analysiert. Das heißt:
– Corporate Website
– Sichtbarkeit in Suchmaschinen
– Social Media Aktivitäten sowie
– weitere digitale Projekte.
Darunter befanden sich 200 Stiftungen bürgerlichen Rechts sowie 17 Stiftungen öffentlichen Rechts und 21 Stiftungsvereine und -GmbH als Benchmark. Zudem habe ich schriftliche Interviews sowie vertrauliche Gespräche mit gut einem Dutzend Stiftungsverantwortlichen geführt, um weitere Hintergrundinformationen bezogen auf Strategie, Zielen und Ressourcen zu erhalten.
Schlussfolgerungen aus #STIFTUNGDIGITAL
Grundsätzlich lassen sich folgende Schlussfolgerungen aus den Studienergebnissen ziehen:
Fazit zur Studie #stiftungdigital
Stiftungen müssen den Wandel annehmen.
Vielen Stiftungen ist bewusst, dass sie in einem wirklichen Change-Prozess stecken. Aber wirklich angekommen sind sie im digitalen Kommunikationszeitalter noch nicht. Sie müssen dringend ihr Zögern aufgeben und proaktiv agieren.
Stiftungen benötigen eine digitale Kommunikationsstrategie.
Stiftungen bezeichneten sich vielfach als aufgeschlossen gegenüber digitaler Kommunikation. Nur: Viele verfügen bislang weder über ein Leitbild, eine ausgearbeitete Stiftungsstrategie, wirklich messbare Ziele. Diese bestimmen aber ihre Zukunft entscheidend mit.
Stiftungen brauchen mehr Ressourcen.
Die Aktivitäten vieler Stiftungen kranken an fehlenden Ressourcen. Doch Zeit, Personal, Geld werden heute zum zentralen Erfolgsfaktor. Ohne sie werden sie künftig kaum Sichtbarkeit innerhalb des wachsenden Wettbewerbs erhalten.
Stiftungen müssen sich fokussieren.
Viele Stiftungen versuchen überall mitzuspielen. Doch Professionalität zeigt sich auch daran, sich auf die Plattformen zu fokussieren, die sich strategisch und kontinuierlich führen lassen. Manchmal kann weniger mehr heißen.
Stiftungen müssen ihr Schaufenster modernisieren.
Die Corporate Website sollte das Schaufenster jeder Stiftung sein. Doch dies gilt bei weitem nicht für alle. Hier gilt es schnellstmöglich anzusetzen, um bestehende Stakeholder an sich zu binden und neue Zielgruppen zu erreichen.
Stiftungen sollten Dialogangebote aufbauen.
Online-Pressebereich und E-Mail-Newsletter sind zwei traditionelle Dialogangebote. Doch bislang gehen nur wenige Stiftungen damit professionell um. Ihnen muss bewusst sein, dass diese Dialogangebote ohne professionelle Pflege nicht positiv wirken können.
Stiftungen müssen Relevanz bieten.
Die Mehrheit der Stiftungen versteht die Social Media Plattformen als Einbahnstraße, als pure Informationskanäle. Stattdessen sind es aber Dialog-Angebote. Sie machen folglich nur für Stiftungen Sinn, die regelmäßig mit ihrer Community interagieren. Dazu müssen sie ihren Fans Inhalte mit Relevanz bieten.
Stiftungen müssen ihre Kanalstrategie überdenken.
Facebook ist der zentrale Social Media Kanal. Noch. Mit einem veränderten Algorithmus steigt der Druck, Beiträge zu bewerben oder ihre Community zu aktivieren. Daher sollten sich Stiftungen verstärkt mit Gruppen und eigenen Content-Plattformen – Corporate Website, Corporate Blog, Communities etc. – beschäftigen.
Stiftungen sollten mutig sein.
Mehrere Stiftungen probieren sich an innovativen Projekten. Diese Neugier sollten sie sich bewahren. Denn diese bieten die Chance, sich mit den Chancen wie den Grenzen digitaler Kommunikation intensiver bekannt zu machen. Auch als Investition für die Zukunft.
Leitfaden für die Stiftungskommunikation
Mit dieser Studie wollte ich auf der einen Seite einen Standortbestimmung durchführen. Auf der anderen Seite möchte ich mit den Ergebnissen Stiftungen wie unserer Anregungen liefern, wie sie den kommunikativen Herausforderungen im digitalen Zeitalter besser begegnen können.
Dominik Ruisinger, Inhaber: Dominik Ruisinger (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
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