Die letzte Woche war geprägt von der aufgeheizten Diskussion um die misslungene Video-Kampagne #allesdichtmachen. Dabei mache ich mir vor allem Sorgen um unsere Diskussionskultur, wie ich im Blog-Post schreibe. Doch auch sonst gab es im Monat April guten Stoff rund um digitale Kommunikation: zur Strategie von Kommunikation, zum Management von Kommunikation und zur Messung von Kommunikation. Auch das Intro zu unserem neuen Buch “Public Relations” hat den Weg in mein Blog gefunden. So enjoy it!
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2 neue Gedankenspiele
Gedankenspiel: Unsere Sprache benötigt dringend mehr grau! Die Diskussion um die verunglückte Kampagne #allesdichtmachen hat eines mal wieder verdeutlicht: Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Wir kennen nämlich nur noch schwarz oder weiß, gut oder böse, dafür oder dagegen. Grautöne? Fehlanzeige. Dabei machen diese doch unser Zusammenleben aus. Ein kleines Plädoyer für die wunderbare Farbe Grau.
Public Relations: Eine Branche im Wandel Im Februar erschien unser Buch “Public Relations” in seiner 3. Auflage. Dieser Leitfaden macht deutlich, wie vielfältig die PR-Branche heute ist. Schon in der Einleitung wird deutlich, auf welche Fragen und Herausforderungen sie Antwort geben darf — was auch den Reiz ausmacht. Daher drucke ich hier das Intro zum Buch als kleinen Appetizer ab.
7 Beiträge zur digitalen Kommunikation
Strategie: Stecken Sie Zielgruppen nicht in Schubladen “it’s easy to put people in boxes.” Damned true – aber nicht wirklich zielführend. Zumindest heute in einer Zeit, in der Zielgruppen immer stärker auseinander gebrochen sind und für Fachleute damit auch immer schwerer zu definieren sind. Wie sich der Begriff der Zielgruppen über die Jahr(zehnt)e drastisch gewandelt hat und welche Rolle auch Personae heute spielen, beschreibt dieser Beitrag.
E‑Mail-Marketing: Das 1x1 der Fachbegriffe Bounce Rate, Open Rate, Click Rate, Click-through-Rate, Abmelderate, Conversion Rate: Die E‑Mail-Marketingbranche lebt von diesen Begriffen. Doch was verbirgt sich hinter diesen wichtigen Messzahlen? Dieser Beitrag erklärt es kurz, kompakt und leicht verständlich.
E‑Mail: How to Reduce Bounce Rate and Improve Deliverability Beim Newsletter-Marketing wird meist v.a. auf Öffnungs- und Klickraten geblickt. Doch viel hängt von der Adressqualität ab. So kann eine hohe Bounce-Rate negative Auswirkungen auf die Zustellrate haben. Wie sich die Bounce-Rate reduzieren lässt, das beschreibt dieser Beitrag.
Achtung: Warum Marken nicht per Autopilot posten sollten Aus Zeitgründen sind automatisierte Postings wirklich praktisch. Aber nicht immer sind solche Tools auch sinnvoll: Spätestens im Krisenmodus sollten sie dringend abgeschaltet werden, wie das Beispiel FedEx zeigt. Denn dann kommt es weniger auf Tools, sondern auf den eigenen Kopf an.
Management: Facebook Business Suite und Business Manager im Vergleich Die Facebook Business Suite setzt sich als gemeinsamer Hub für Facebook- und Instagram-Seiten etc. immer stärker durch. Doch worin unterscheidet sie sich von Facebook Business-Manager? Dieser Beitrag klärt auf.
Redaktionsplan: So lässt sich Content vernünftig planen Die Frage nach einem Redaktionsplan ist eine der häufigsten in meinen Coachings und Trainings. Für digitalen Kommunikationsstrategien, für Content Marketing, für integrierte Medienarbeit. Wie er aufgebaut werden kann und welche Fragen dabei zu berücksichtigen sind, darauf verweist dieser Blogbeitrag.
Recruiting: Polizei wirbt bei TikTok und Co. um Nachwuchs Die Polizei setzt immer stärker auf TikTok & Co. beim Recruiting von Nachwuchskräften. Und die Resonanz auf Beiträge, Videos und Posts passt: Wachsende Bewerberzahlen, teils Millionen Aufrufe, positives Feedback und direkte Nachfragen auf den einzelnen Kanälen zeigen, dass dies der richtige Weg ist, um die Menschen dort anzusprechen, wo sie gerade sind.
In meinen Workshops und Coachings werde ich immer wieder nach meinen bevorzugten Social-Media-Tools gefragt. Und zwar kostenlose Tools. Davon nutze ich nämlich eine ganze Menge. Einige von meinen täglichen Begleitern stelle ich hier ganz kurz vor. Und nein: Wirkliche Profi-Tools können sie nicht immer ersetzen.
Übrigens: Weitere Tipps und Tools finden sich auch in meinem monatlichen Gedankenspiele-Newsletter, der hier bestellt werden kann.
Tools für Social Media und Content-Management:
Buffer.com: Post zeitlich versetzt planen und publizieren? Und dies gleich auf mehreren Social-Media-Kanälen? Kein Problem: Dies geht sehr einfach mit Buffer – inklusive Auswertung. Die ersten 3 integrierten Kanäle sind kostenlos.
Feedly.com: Sich automatisch über neue Beiträge informieren lassen? Von seinen Lieblings-Quellen? Um damit Wissen aufzubauen? Kein Problem mit einem Feedreader. Meine Nummer 1 heißt seit vielen Jahren eindeutig Feedly. Warum, das habe ich in diesem Beitrag erklärt.
Hootsuite.com: Wenn auch durch die Spalten-Optik nicht so übersichtlich: Trotzdem lassen sich Kanäle und Begriffe gut beobachten und eigene Posts schreiben, planen, publizieren und teilweise auswerten. Der Free-Tarif enthält 3 Kanäle.
Pocket.com: Was mache ich, wenn ich im Moment keine Zeit haben, einen Beitrag zu lesen? Dann speichere ich ihn in Pocket ab, um mich später ihm in aller Ruhe bei einem Espresso zu widmen.
Twitter-Tools:
Accountanalysis.app: Luca Hammer hat mit diesem Tool sicherlich eines der hilfreichsten Instrumente entwickelt, um einen Twitter-Account bezogen auf Frequenz und Dialog zu analysieren.
Followerwonk.com: Thematisch relevante Twitter-Accounts recherchieren oder Twitter-Accounts jeglicher Art systematisch analysieren: Followerwonk ist für jede Twitter-Strategie unentbehrlich.
IFTTT: Komplex, komplexer, IFTTT: Die Verknüpfung von Tools, von Inhalten, von Accounts war nie vielfältiger. Instagram-Inhalte auch auf Pinterest? Spotify-Liste auf Excel? Alexa-Songs auf einem Google Sheet? Kein Problem.
scoutzen.com: Ich bin ein großer Fan von Twitter-Listen. Nur so lassen sich Accounts systematisch organisieren und beobachten. Doch wie finde ich thematisch interessante Listen? Beispielsweise mit Scoutzen.
Tweetdeck.com: Ähnlich wie Hootsuite nur auf Twitter fokussiert: Mit Tweetdeck lassen sich Tweets nicht nur planen und publizieren. Vor allem lassen sich Themen und Begriffe gezielt beobachten.
Twitonomy.com: Wie erfolgreich ist mein Account? Wie häufig wird pro Tag getweetet, der Dialog gesucht, werden Beiträge retweetet, Hashtags und Links genutzt? twitonomy macht das Monitoring von Accounts, von Listen, von Keywords einfacher.
LinkedIn-Tools:
Leaddelta.com: Wie soll ich meine ganzen LinkedIn-Kontakte am besten managen? Über die Chrome Extension LeadDelta lassen die Kontakte filtern, verschlagworten, anschreiben, herunterladen.
LinkedIn Hashtags: Wie intensiv werden welche Hashtags genutzt? Das heißt, wie viele Follower hat ein Hashtag? Ob beim Scrollen oder beim Selbst-Posten: Diese Chrome Extension liefert die sofortige Antwort.
Facebook-Tools:
Fanpagekarma.com: Wie erfolgreich ist meine Facebook-Seite? Auch im Vergleich zu anderen? Schon in der Gratis-Version lassen sich eigene Accounts mit anderen (Branchen)Accounts anhand mehrere Kriterien zumindest grob benchmarken.
Business.facebook.com: Facebook und Instagram parallel bedienen, Posts planen und eingehende Nachrichten zentral beantworten? Kein Problem mit der Business-Suite, die von Facebook selbst stammt.
Instagram-Tools:
Infludata.com: Wie erfolgreich ist ein Instagram-Account? Das ist meist schwer zu beurteilen. Infludata liefert zumindest einige grobe Anhaltspunkte.
Storrito.com: Wie entwickele und plane ich Instagram Storys direkt von meinem Desktop? Mit Storrito. Die ersten 50 Posts sind übrigens kostenlos.
YouTube-Tools:
vidIQ.com: Wie erfolgreich ist ein YouTube-Account oder ein Video auf YouTube? Wer auf der Suche nach schnellen Zahlen – Video-SEO, Social Media Verbreitung, Channel-Analyse – ist, der findet in vidIQ seinen treuen Begleiter.
socialblade.com/youtube/: Wie entwickeln sich die Abonnenten-Zahlen? Und die Video-Views? Und dies Tag für Tag? Social Blade liefert hier hilfreiche Zahlen zur Account-Entwicklung.
Ach ja: Wem ein wichtiges Gratis-Tool fehlt, das ich unbedingt mal testen sollte, einfach ab in die Kommentare. Ich nehme es dann in die Liste gerne mit auf.
In den vergangenen 4 Wochen gab es wieder viel Lesenswertes, das ich zum Teil auch wieder in meinem Newsletter verarbeitet habe. Im Kopf bleiben v.a. 2 Nachrichten: Die Freude über das Erscheinen unseres neuen Buches “Public Relations. Leitfaden für ein modernes Kommunikationsmanagement”. Und Trauer wegen des Todes eines geschätzten PR-Kollegen. Nun zu den Stories.
Fachbuch “Public Relations” von Dominik Ruisinger und Oliver Jorzik
7 Lese-Tipps rund um Public Relations und digitale Kommunikation
In eigener Sache | Unser Buch “Public Relations” ist neu erschienen Nach 7 Jahren war es höchste Zeit, unserem Standardwerk für die PR-Branche einen komplett neuen Anzug zu verpassen. Nur so kann es sich weiterhin “Leitfaden für ein modernes Kommunikationsmanagement” nennen. Gemeinsam mit Oliver Jorzik haben wir dazu versucht, “Public Relations” auch dem digitalen Wandel stärker anzupassen. Komplett überarbeitet und aktualisiert darf es auch in unseren modernen Zeiten weiterhin als PR-Fibel in der Ausbildung wie in der Praxis dienen.
People | Nachruf auf Klaus Schmidbauer Er war einer der wichtigsten Konzeptioner. Kaum ein angehender PR-Mensch ist nicht durch seine Konzeptionsschule gegangen. Auch ich zähle dazu. Seine Bücher und sein Blog zählten zu den wichtigsten Quellen, wenn es um Strategien und Konzepte ging. Jetzt ist er überraschend verstorben. Leider. Ein Nachruf von Ulrike Führmann.
Studie | D21-Digital-Index 2020/21: Digitalisierungsgrad der Bevölkerung erreicht neuen Höchststand Der D21-Digital-Index 2020/2021 ist für mich mit die wichtigste Studie, wenn es um den Grad der Digitalisierung in Deutschland geht. Jetzt hat die Initiative D21 die neue Ausgabe 2020/2021 vorgelegt. Das Ergebnis: Die Bevölkerung wird immer digitaler, der Digitalisierungsgrad immer höher. Gleichzeitig vertieft sich die Spaltung — in Digital Abseitsstehende und Digital Vorreitende. Und nicht überraschend — gerade in der Krise: Digitale Anwendungen werden immer stärker genutzt.
Studie | Edelman Trust Barometer 2021: ‘Informations-Hygiene’ lässt zu wünschen übrig Wie steht es um das Vertrauen in Unternehmen, in Politik, in Medien? Die zentrale Studie zu dieser Frage ist das Edelman Trust Barometer. Marie-Christine Schindler hat sich die Mühe gemacht, sich die aktuelle 2021er Studienausgabe etwas genauer anzusehen, die vor allem den gravierenden Vertrauensverlust in Medien jeglicher Art dokumentiert.
Facebook | Paid online events help a theater earn money Wie können Kultureinrichtungen in der Pandemie überleben? Diese Case Study von Facebook ist lesenswert. Angesichts eines geschlossenes Hauses führte das Teatro San Carlo aus Neapel Paid Online Events auf Facebook durchzuführen. Mit Erfolg: 34.000 Personen aus 80 Ländern nahmen daran teil. Ein Blick auf die Strategie.
Pinterest | Die Grundlagen für Business-Anfänger Pinterest boomt. Und doch fremdeln viele Unternehmen mit der Plattform. Dabei hilft sie extrem bei der eigenen Sichtbarkeit im Netz. Wie Business-Anfänger einsteigen sollten, beschreibt dieser Beitrag.
E‑Mail-Newsletter | Fehlerfreie Newsletter: Die Rundum-Checkliste E‑Mail-Newsletter sind gerade angesagt. Und sie können erfolgreich sein, wenn sie fehlerfrei versendet werden. Und dazu gibt es einiges zu überprüfen – von der Konzeption, über Redaktion und Gestaltung bis hin zur Analyse –, bei dem diese praktische Checkliste hilft.
Bevor dieses turbulente und für alle nicht gerade einfache Jahr allmählich zu Ende geht, habe ich nochmals eine Ausgabe meiner Gedankenspiele fertiggestellt: Mit einigen Beiträgen – textlich wie als Podcast – von und mit mir, sowie weiteren Blog-Posts, die mir als lesenswert erscheinen, um sich damit die dunkle Jahreszeit etwas zu versüßen. Dabei dreht sich alles wieder um Strategien, Mediennutzung, Medienarbeit, viel SEO und um – Küsse! Apropos Kisses: Ansonsten sage ich schon heute jedem: Passt gut auf euch auf, bleibt bitte gesund und denkt bei allem, was ihr tut, immer auch an die anderen.
Meine Beiträge: Podcast und Texte zum Thema Strategie
Strategie | Digitale Kommunikationsstrategie – darf es ein wenig mehr sein Herr Ruisinger? Vor wenigen Tagen war ich zu Gast im medienrot-Podcast. Im Gespräch mit Jens Stoewhase konnten wir über Public Relations, heutige und künftige Trends, Roboter-Journalismus und natürlich mein letztes Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ sprechen. Wer nochmals reinhören will, hier geht es zu meinem Beitrag.
Strategie | Stichwort Wissenswertes: KISS = Social + Shareable Im Social Media Zeitalter muss die KISS-Formel neu interpretiert werden. Aus »Keep it short and simple« wird »Keep it significant and shareable«. Warum das so ist, erkläre ich in diesem Beitrag.
Strategie | Stichwort Wissenswertes: Der Return on Investment In meiner Serie “Stichwort Wissenswertes” rund um mein Buch “Die digitale Kommunikationsstrategie” widme ich mich dem Thema Return on Investment. Schließlich soll sich jedes Investment letztendlich ja für die Organisation auch lohnen.
Meine Gedankenspiele: 8 Lesetipps zu SEO, Strategie & more
Mediennutzung | JIM Studie 2020 | mpfs.de Neben D21 Digital Index, ARD/ZDF-Onlinestudie zählt die JIM-Studie zu den wichtigen Studien rund um das Medienverhalten in D.. Vor wenigen Tagen wurde die neueste Ausgabe zum Verhalten der 12–19-Jährigen publiziert. Mit spannenden Ergebnissen. https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2020/
Medienarbeit | 8 Fragen zur Pressemitteilung für Fachmedien Wie gestalte und versende ich Pressemitteilungen in digitalen Zeiten? Auf was sollte ich dabei besonders achten? Und welche Materialien sind wichtig? Diese praktischen Empfehlungen helfen nicht nur bei Redaktion und Versand für Fachmedien.
Social Media | 10 Tipps für Social Media Marketing in Krisenzeiten Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Digitalen Kommunikationsstrategien, Social Media Strategien und sonstigen strategischen Überlegungen. Darum kann ich der Aussage in diesem BVCM-Beitrag “Strategie ist alles — auch in Krisenzeiten” nur zustimmen.
Social Media | Formatierungen in Facebook und LinkedIn Emojis, Sticker, Symbole, Schriftarten & Co.: Wie lassen sich Texte und Inhalte von Social Media Posts formatieren? Dieser Beitrag listet hilfreiche Quellen insbesondere für LinkedIn- und Facebook-Posts auf.
SEO | Rankingfaktoren 2014 revisited — Wie sieht es 2020 aus? Welche Rankingfaktoren sind zu beachten, damit Texte und Webseiten eine gute Reichweite erhalten? Und dies gerade auch mit Blick auf 2020? Julian von Seokratie hat die wichtigen Faktoren angesehen und sie kurz bewertet. Dabei zeigt sich auch, wie stark hochwertiger Content und sauberes SEO zusammenwirken.
SEO | So kannst Du SEO selber machen Was sollte man dabei beachten, wenn man selbst SEO umsetzen will? Julian Dziki gibt hier eine hilfreiche Einführung mit hilfreichen Link- und Lese-Tipps.
E‑Mail-Marketing | E‑Mail-Kennzahlen verstehen Nicht nur Einsteiger fragen sich beim E‑Mail-Marketing häufig: Was ist genau der Unterschied zwischen Öffnungsrate und Unique Öffnungsrate? Was sagen Unique Klickrate oder Conversion Rate aus? Und welche Zahlen sind eigentlich gut? Dieser Spickzettel erklärt 10 Kennzahlen kompakt.
Seit einigen Jahren ist auffällig, dass gerade jüngere Menschen immer stärker sich aus Diskussionen auf den Social Media Plattformen heraushalten. Stattdessen schalten sie ihre Social Media Kanäle auf “privat” oder fokussieren sich auf kleinere wie größere Gruppen beispielsweise bei Messengern. Dieser Rückzug ins Private ist ein Phänomen, das mit dem Begriff “Dark Social” überschrieben wird und das heute Teil der Serie “Stichwort Wissenswertes” ist. Natürlich stammt dieser Beitrag wieder aus meinem neuen Buch “Die digitale Kommunikationsstrategie”.
Dark Social und The Atlantic
Wenn sich Nutzer aus öffentlichen Diskussionen zurückziehen, wenn sie weniger an öffentlichen Diskussionen partizipieren, wenn sie weniger öffentlich publizieren, kommentieren oder Beiträge sharen, dann ist dies ein Zeichen für “Dark Social”. Der Begriff »Dark Social« wurde erstmals im Jahre 2012 in einem Artikel der Zeitschrift The Atlantic erwähnt.
Er beschreibt, dass Menschen Inhalte über private Kanäle wie Messaging-Apps, Instant-Messenger, E‑Mails oder in geschlossenen Gruppen in den sozialen Netzwerken teilen. Das Besondere: Dieses private Teilen lässt sich kaum verfolgen im Vergleich zu Inhalten, die auf öffentlichen Plattformen geteilt werden.
The future is private
Diesen Rückzug ins Private lässt sich gut am Rückgang der Interaktionsraten auf Facebook & Co. ablesen. Mit schwerwiegenden Konsequenzen für Unternehmen und Institutionen, die diese Veränderung nicht ignorieren dürfen: Schließlich fallen plötzlich ihre bisherigen Fans und Follower als Multiplikatoren ihrer Inhalte weg. Stattdessen kommunizieren diese in privaten Räumen über Messenger und E‑Mails oder bewegen sich in geschlossenen Foren und Gruppen. Dort können sie sich fern der Öffentlichkeit mit einzelnen Personen austauschen. Selbst Marktführer Facebook hat dies erkannt und proklamiert klar: »The future is private.«
In dieser Thematik spiegelt sich gleichzeitig der schwierige Umgang vieler Menschen mit der Vielfalt an vorhandenen, angebotenen und zu verarbeitenden Informationen wider: Sie haben Probleme, daraus die für sie relevanten gezielt auszuwählen bzw. andere bewusst auszusortieren. Um ihren persönlichen Content-Shock zu vermeiden, müssen sie jedoch aktiv werden. Nur so gelangen künftig ausschließlich die Informationen in ihr Sicht- und Wahrnehmungsfeld, die inhaltlich klar auf sie zugeschnitten sind, ihnen einen wirklichen Mehrwert bieten, genau die von ihnen bevorzugten Kanäle bespielen und für sie zudem einfach zu finden und zugänglich sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie eines Tages vor ihrem persönlichen Digitalen Burnout stehen.
Dark Social als Ausweg aus dem Content-Shock?
Vielen ist bewusst, dass ihnen die schier endlosen Kanäle, der Information Overload, der Content Shock, ein selbst verursachter innerer Druck verbunden mit Angst und Panik, nichts verpassen zu wollen (FOMO Fear of missing out), extrem zusetzt. Sie müssen lernen, ihren eigenen Weg und Umgang zu finden.
Und Unternehmen und Institutionen? Für sie bedeutet dies: Klare Zielgruppen-Bestimmung, stark individualisierter, personalisierter Content, hohe Sichtbarkeit und eine regelmäßig überprüfte und optimierte Kanalstrategie zählen künftig zu den zentralen Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Kommunikation im digitalen Zeitalter.
Bisher erschienen in der Serie “Stichwort Wissenswertes”: