GEDANKENSPIELE: 3x TRENDS, 4x SOCIAL MEDIA, 3x KI & MORE

GEDANKENSPIELE: 3x TRENDS, 4x SOCIAL MEDIA, 3x KI & MORE

Der Beginn jedes Jahres beginnt immer mit Vorsätzen: Mehr Partys, weniger Schlafen, lecker Essen, denn das Leben ist zu kurz. Oder: Mehr Entspannen, weniger Arbeiten, bewusster Leben, damit das Lebe­n lang bleibt.

Statt solcher Vorsätze habe ich lieber ein kleines Projekt gestartet: Mein Bahntagebuch2024. Denn Bahnfahren kann so schön sein; wenn es nicht immer diese Verspätungen und andere Nervereien gäbe. Aber ist es wirklich so? Also mache ich einen kleinen Selbstversuch.

Auch ansonsten habe ich wieder 10 Lesetipps und Trends rund um die aktuelle Kommunikationsbranche zusammengestellt. Enjoy it!

Trends.

  • 10 non-obvious trends you need to consider
    Eine Generation Z, die immer stärker über die Social-Media-Kanäle sucht, eine Generation Alpha, die ihre eigene Plattform braucht, Discord, das TikTok bei der GenZ den Rang abläuft und Communitys als die Zukunft des Marketings: 10 spannende Trends, die der US-Marketer Mark Schaefer beobachtet.
  • 9 Social Media Trends 2024
    Nischenplattformen, private Gruppen, Entertainment, Social meets SEO und KI-Content: Ein guter Überblick über Social Media Trends, der sich auch mit meinen Beobachtungen decken und in meinem nächsten Buch verarbeitet sind.
  • 4 Kommunikations-Trends 2024
    KI vs. Authentizität, Nachhaltigkeit, Dark Social und das große Social-Media-Aufräumen: Auch diesen Trends kann ich nur zustimmen, wenn ich mir die aktuellen Entwicklungen ansehe. Darum lohnt es, sich mit diesen 4 Trends etwas näher auseinanderzusetzen.

Social Media.

  • Twitter: Braucht es einen Nachfolger?
    Mastodon, Bluesky, Threads: Wer macht das Rennen als Nachfolger von Twitter? Oder ist es letztendlich X selbst? Dieser Vergleich der Herausforderer lässt den Sieger offen. Vielleicht benötigen wir auch gar keinen.
  • Soziale Netzwerke: Schnell, bunt, umstritten
    Auch bei Stiftungen gehören die sozialen Medien in den kommunikativen Werkzeugkasten. Doch die Arbeit wird immer schwieriger, erfordert sie entsprechende Ressourcen und schnelle Reaktionen auf die Veränderungen. Wie gehen die Organisationen damit um? Einige Beispiele.
  • Lohnt Facebook? 135 Medien im Vergleich
    Es wird immer wieder geschrieben, dass die Reichweiten bei Facebook eingebrochen sind. Lohnt sich für Publisher Facebook noch? Spannende Analyse des Traffics mit guten Schlussfolgerungen für die eigene Strategie.
  • YouTube: Fakten, Daten, Zahlen
    Viele Organisationen behandeln YouTube nur als Ablageort für ihre gedrehten Videos. Welche großen Chancen sie dadurch vergeben, verdeutlichen einige dieser eindrucksvollen Zahlen zur YouTube-Nutzung weltweit und in Deutschland.

KI & more.

  • Wie KI das Internet kaputt macht
    Eine Welle von Schrott- und Klau-Content rollt auf uns mit der KI-Welle zu, so die Computerwoche. Gerade auf Basis bestehender Texte und einfacher Prompts lassen sich in Sekundenschnelle Inhalte kopieren, minimal anpassen und verbreiten. Was ist künftig noch echt und was geklaut?
  • 8 KI-Newsletter, die ein Abo lohnen
    Welche neuen Trends gibt es in der KI-Branche? Wo finde ich Tutorials und die richtigen Tools? Wie kann ich mich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten? Zum Beispiel über einige der hier vorgestellten E-Mail-Newsletter.
  • Words that a text is written by AI
    Transformative, foster, tapestry, all about, think of x as …, it’s like … : All dies sind typische Begriffe, an denen erkenntlich ist, dass bei dem Text zumindest sehr stark mit KI gearbeitet wurde. Ob es solche Begriffsliste auch für die deutsche Sprache gibt?

Mein #Bahntagebuch2024

Mein #Bahntagebuch2024

Es gibt kaum eine Reiseform, die so entspannend und gleichzeitig ökologisch sein kann, wie eine Fahrt mit der Deutschen Bahn. Und gibt kaum eine Marke, die so häufig und heftig in der Kritik steht, wie die Deutsche Bahn: Unpünktlich, schlecht informierend, unsauber und vieles mehr. Doch was ist davon wirklich berechtigt? Was ich wirklich wahr? Was ist nur gefühlt? Also begebe ich mich mal wieder auf die Suche nach einigen Fakten.

Als regelmäßiger Bahnfahrer und Bahn-Fan habe ich mich daher entschieden, wieder ein kleines Bahntagebuch zu führen und hier zu publizieren. Warum wieder? Weil ich dies bereits 2020 gemacht hatte – damals etwas eingeschränkt und erschwert durch Corona. Darin werde ich schön transparent in zeitlicher Reihenfolge alle meine Fahrten aufführen – sowohl die pünktlichen, die positiven, die schönen Fahrten als auch die verspäteten, belastenden, zeit- und nerven-raubenden Momente. Und auch die Gründe für die eventuellen Verspätungen werde ich hier aufzählen – zumindest so weit sie angegeben werden. Ende 2024 werde ich dann Fazit ziehen können, um wirklich herauszufinden, wie pünktlich die Bahn war. Zumindest aus meiner ganz persönlichen Sicht.

Um das Ganze noch übersichtlicher zu machen, werde ich in meinem Bahntagebuch

Apropos Verspätung: Liebe Deutsche Bahn, auch Verspätungen von drei Minuten sind bei mir Verspätungen. Nicht so wie bei Euch!

Eine möglichst gute, pünktliche und reibungslose Fahrt wünsche ich mir selbst

Dominik, der Bahnfahrer

 

Link-Tipp:
Wer selbst auch im nachhinein beobachten will, ob sein Zug pünktlich war, dem empfehle ich die prima Seite https://bahn.expert. Denn einfach Zugnummer und Fahrtdatum eingegeben, lässt sich alles Weitere einfach nachrecherchieren.

 

Meine Fahrten 2024

Datum | Fahrtstrecke | Zugnummer | geplante Abfahrtzeit (wirkliche Abfahrtszeit) – geplante Ankunftszeit (wirkliche Ankunftszeit) | Anmerkung

Monat Dezember 2024

16.12. | Berlin – Stuttgart | ICE 693 | 15.26 (15.27) – 21.08 (21.38); Grund: Verspätung vorausfahrender Zug, Warten auf Anschlussreisende

02.12. | Stuttgart – Berlin | IC 2069 | 14.09 (14.10) – 16.16 (16.22) + ICE 2902 | 17.01 (17.25) – 19.42 (20.09); Grund: verspätetes Personal aus vorheriger Fahrt; Ersatzfahrt mit geringerer Anzahl an Plätzen

Monat November 2024

27.11. | Heidelberg – Stuttgart | S3 | 15.48 (15.56) – 16.30 (16.37) + Anschluss IRE 1 in Karlsruhe (16.37-17.33) verpasst, daher schon ab Bruchsal MEX 17c 16.35 (16.36) – 18.12 (18.15); Grund: Verspätung eines vorausfahrenden Zuges

26.11. | Stuttgart – Heidelberg | ICE 2408 | 12.05 (12.07) – 12.44 (12.46)

21.11. | Aachen – Stuttgart | RE 1 | 13.51 (13.52) – 14.44 (14.46) + ICE 2408 | 14.55 (15.17) – 17.52 (17.57); Grund: Verspätung vorausfahrender Zug

20.11. | Düsseldorf – Aachen | ICE 756 | 17.54 (18.04) – 19.13 (19.28); Grund: Ärztliches Versorgung Fahrgast, witterungsbedingte Beeinträchtigung ;-(

19.11. | Dortmund – Düsseldorf | RE 11 | 17.21 (17.23) – 18.24 (18.26)

18.11. | Stuttgart – Dortmund | ICE 2408 | 12.05 (12.08) – 16.22 (16.42); Grund: Verspätung eines vorausfahrenden Zuges + verspätetes Personal

04.11. | Detmold – Stuttgart | RB 72 | 10.02 (10.04) – 10.27 (10.30) + NWB RB85 | 11.07 – 12.45 | + 12.52 (12.56) – 16.38 (16.41); Grund: Verspätung eines vorausfahrenden Zuges 

01.11. | Stuttgart – Detmold | ICE 2408 | 12.05 (12.10) – 16.22 (16.31) + RE 6 | 16.55 (17.12) – 18.07 (18.40); Anschluss wegen Verspätung in Herford (RB 72 18.33 – 18.58) verpasst, daher Ausstieg in Bielefeld und Weiterfahrt mit RE 82 | 18.35 (18.36) – 19.15 (19.21); Grund: Längere Haltezeit am Bahnhof, technische Probleme

 

Monat Oktober 2024

28.10. | Mainz – Stuttgart | ICE 373 | 16.42 (16.48) – 17.27 (17.28) + ICE 611 | 17.31 (17.32) – 18.08 (18.12)

28.10. | Stuttgart – Mainz | ICE 690 | 10.51 (10.54) – 12.15 (12.15)

25.10. | Basel – Stuttgart | ICE 4 | 20.21 (20.22) – 22.00 (22.13) + Anschluss in Karlsruhe daher verpasst (IRE 1 – 22.06-22.58), daher IRE 1 | 22.33 – 23.25 (23.31); Grund: Technisches Problem bei vorfahrendem Güterzug 

24.10. | Stuttgart – Weil am Rhein | ICE 9572 | 14.52 (14.58) – 15.31 (15.36) + RE 7 | 15.39 (15.44) – 17.57; Grund: 2x Verspätung eines vorausfahrenden Zuges

21.10. | Berlin – Stuttgart | ICE 273 | 17.26 (17.29) – 22.11. (22.15) + 22.25 (22.30) – 23.54 (23.59); Grund: Warten auf Anschlussreisende, Notarzteinsatz auf der Strecke

12.10. | Dieburg – Berlin | HLB RB75 | 16.10 – 16.27 + ICE 574 | 16.53 – 21.57 (21.35); Besonderheit: Zug fast 20min zu früh in Berlin

11.10. | Stuttgart – Dieburg | FLX10 | 07.17. (07.21) – 08.47 + HLB RB75 | 08.59 – 09.16

01.10. | Mainz – Stuttgart | ICE 1211 | 17.42 (18.10) – 19.08 (20.32); Grund: eingeschränkte Verfügbarkeit der Gleise, unbefugte Personen auf der Strecke 

 

Monat September 2024

30.09. | Berlin – Mainz | ICE 848 | 13.45 (13.48) – 15.28 + ICE 375 | 15.41 (15.55) – 18.40; Grund: Verspätung aus vorheriger Fahrt

Monat August 2024

Monat Juli 2024

Monat Juni 2024

Monat Mai 2024

Monat April 2024

Monat März 2024

Monat Februar 2024

Monat Januar 2024

Echt oder unecht? Das ist in KI-Zeiten die Frage.

Echt oder unecht? Das ist in KI-Zeiten die Frage.

Vor kurzem durfte ich auf einem Forum einem Vortrag lauschen – über Content, KI und Recht. Natürlich sprachen wir auch über die Möglichkeiten, die über das Thema Texterstellung hinausgehen. Beispielsweise über Bilder, Videos und Audios, die mit menschenähnlichen Stimmen, Tönen und Texten versehen werden – inkl. der Chancen und des Missbrauchs. Steuern wir also auf eine Zeit zu, in der wir nicht mehr zwischen echt oder unecht entscheiden können? Ein längeres Gedankenspiel über eine Entwicklung, die immer mehr an Fahrt zunimmt und mich nachdenklich zurücklässt.

Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur Tagesschau„, erklärt Jens Riewa zum typischen Sound des „Tagesschau“-Jingle. „Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen“, führt der Tagesschau-Sprecher fort. „Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht.“

So beginnen einige im Netz kursierende Aufnahmen, die zeigen wollen, wie sich Jens Riewa und seine Kollegin Susanne Daubner für die angeblichen Lügen entschuldigen, die der Sender in den vergangenen Jahren verbreitet habe, speziell zu den Themen Corona und Ukraine-Krieg.

Doch diese Aufnahmen sind Fake, die Stimmen manipuliert. Hier werde die bekannteste deutsche Nachrichtensendung dafür „ausgenutzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten“, so Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-aktuell.

Gefälschte Videos, gefälschte Stimmen, gefälschte Menschen

Doch vielen Menschen haben sich täuschen gelassen, in einem Land, in dem die digitale Bildung und der gelernte Umgang mit digitalen Medien nicht gerade an erster Stelle steht? Oder anders herum gefragt: Können wir uns eigentlich auf die Wirklichkeit verlassen, so wie wir sie wahrnehmen? Vor allem, da wir doch erst am Anfang eines neuen Zeitalters stehen, in dem uns KI mit großartigen Chancen aber auch sonderbaren Blüten begleiten wird?

Denn der ARD-Case ist kein Einzelfall. Wie gut sich Werbevideos per KI immer besser fälschen lassen, zeigt ein zweites Beispiel: Wieder im deutschen Fernsehen, wieder ein öffentlich-rechtlicher Kanal, dieses Mal das ZDF und News Anchor Christian Sievers. In einem Video im Design des Heute-Journals im ZDF-Nachrichtenstudio scheint Sievers öffentlich für ein Finanzprodukt zu werben:

„Wir sprechen von einer neuen KI-gestützten Anlage-Plattform, die bereits Millionen von deutschen Bürgern zur Verfügung steht und ihnen hilft, mit minimalen Investitionen große Geldsummen zu verdienen.“

Natürlich ist es nicht Sievers selbst, sondern ein „digitaler Klon“, der hier lippensynchron berichtet; natürlich sind es nicht die Heute-Nachrichten, sondern ein per KI erstelltes Video mit der geklonten Stimme von Christian Sievers und ganz im ZDF-Design. Auf X schreibt Sievers dazu:

„Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich… Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in soz. Medien. Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken.“

Gefakte Promis als Werbe-Testimonials

Auch wenn sich der Fake anhand der bunten Zahlen im Untertitel des Videos leicht erkennen lässt: der Clip belegt, wie weit die Entwicklung im Bereich KI bereits ist, um Videos mit prominenten Köpfen, gefälschten Bildern und geklonten Stimmen künstlich zu generieren; auch, um diese Fakes mit Prominenten dann als Werbung für eigene Produkte einzusetzen. Dies zeigt auch ein drittes Beispiel aus den USA.

Dort hat die KI-App Lisa AI Original-Filmmaterial der US-Schauspielerin Scarlett Johansson dafür genutzt, um in einem Werbespot auf X für die eigene App zu werben – selbstverständlich ohne ihr Wissen und damit unerlaubt. Dazu lächelt sie in die Kamera:

„Was geht ab, Leute? Hier ist Scarlett. Und ich möchte, dass ihr mit mir kommt ….“

Im Anschluss ist weiterhin ihre Stimme zu hören, die für die App wirbt und ihre Chancen lobt. Doch es ist nicht Scarlett, sondern ein KI-Abbild; und es ist nicht ihre Stimme, sondern eine künstlich generierte, geklonte Version ihrer Stimme. Dass sie rechtlich gegen die hinter der App stehende Firma vorgeht, ist nicht überraschend. Und dass der KI-Hype die gesamte Entertainment-Branche aufgeschreckt hat, spiegelt sich im Streik in Hollywood letzten Sommer wider.

Der Boom der KI-Tools

Denn Johansson ist nur ein Beispiel für eine Reihe an Prominenten gerade in den USA, deren Bilder und Stimmen unerlaubt verwendet wurden. Dieser Missbrauch ist eng mit den immer stärker sich verbreiteten KI-Instrumenten zu sehen, die sich immer häufiger dafür rühmen, das echte Leben möglichst realistisch und praktisch 1-zu-1 abbilden zu können.

Beispiel Microsoft: Der aktuell führende KI-Konzern hat einen neuen Text-to-Speech-Avatar vorgestellt, über den sich „realistische sprechende Avatare von echten Personen“ erstellen lassen. Dass solche Entwicklungen Deepfakes und geklonten Stimmen erleichtern, diese Gefahren liegen auf der Hand.

Ist das die Zukunft des Influencer Marketings?

Doch zurück zu Sievers Warnung: „Fiese Betrugs-Maschine mit KI in sozialen Medien“ schrieb er auf X. Doch wenn die Erstellung von AI-Klonen immer leichter wird, was bedeutet dies dann für ein Social Media Marketing? Für ein Influencer Marketing? Mit virtuellen, KI-generierten Influencern?

Virtuelle Influencer gibt es schon seit vielen Jahren. Lil Miquela, Noonoouri, Kami oder Imma sind teils bereits seit 2017 insbesondere auf Instagram „aktiv“. Selbst wenn es in ihren Profilen meist zu lesen ist, dass es sich um künstliche und nicht um echte Figuren handelt, hat dies ihrer Beliebtheit nicht geschadet. Ganz im Gegenteil: Die rein künstlichen Figuren dienen Unternehmen vielfach als Werbefiguren in einem erweiterten Influencer Marketing. Gerade bei der Ansprache junger Menschen sind sie zu einem festen Bestandteil der Kommunikations- und Marketingstrategie geworden.

Ist es den Menschen also fast schon gleichgültig, ob sie mit einem realen Menschen oder einer virtuellen Figur kommunizieren?

KI: Preiswert, schnell und einfach steuerbar

Kein Wunder, dass die KI-Welle dem Bereich virtuelle Influencer einen neuen Schub verliehen hat. Schließlich erleichtern es die KI-Bild-Generatoren, Szenarien zu konzipieren und umzusetzen – und zwar preiswert, schnell und einfach steuerbar. So können die dahinterstehenden Marketingteams diese noch stärker auf die Bedürfnisse der anvisierten Zielgruppen zuschneiden.

Figuren wie YUNA sind dazu teils extrem realistisch gestaltet, sodass die Grenzen zwischen Realität und Virtualität, zwischen Wirklichkeit und Fiktion, zwischen Menschen und Maschinen immer stärker verschwimmen. Werden damit auch im Influencer-Marketing die Grenzen zwischen echtem und virtuellem Content fallen? Gerade wenn es gelingt, eine Form von emotionaler Verbindung zwischen der künstlichen Figur und den Fans und Followern zu kreieren, aufzubauen und zu pflegen?

In der Welt der KI-Influencer

Anders gefragt: Ist dies eine Frage der Ethik, wenn es nicht mehr darum geht, als Mensch aus Fleisch und Blut eine Reichweite mit persönlichen Themen und Anliegen aufzubauen? Sondern wenn scheinbar menschliche Persönlichkeiten nur noch auf Unternehmensziele getrimmt werden, um junge Zielgruppen gezielt anzusprechen? Oder ist es letztendlich jedermanns eigene Entscheidung, ob er es glaubt oder nicht?

Gerade wenn KI-Influencer von ihren persönlichen Erfahrungen erzählen, von Streit und Liebe, von Familien und Freunden, um die Nähe zu ihrem Publikum aufzubauen, dann wird die Trennung zwischen Mensch und Maschine immer schwieriger zu erkennen. Muss dann nicht noch mehr Wert auf Transparenz gelegt werden, um jegliche Irreführung zu vermeiden?

KI-Doppelgänger als Einnahmequelle

Das Thema KI-Influencer dürfte in den nächsten Jahren deutlich an Fahrt aufnehmen. So haben einige Semi-Prominente und Influencer dies als neue Erlösquelle entdeckt. Denn wie wäre es denn, die eigene Stimme zu lizenzieren, um auf diese Weise viel einfacher Medienpartnerschaften durchzuführen? Diesen Weg geht beispielsweise die Snapchat-Influencerin Caryn Marjorie, die sich unter dem Namen „Caryn.ai“ als „virtual girlfriend“ andient, wie OMR berichtet. Dazu wurde Caryns Sprache und Persönlichkeit in eine AI-Erfahrung umgewandelt – mit ihrer eigenen Stimme.

„Caryn AI brings you a dynamic, one-of-a-kind interaction that feels like you’re talking directly to Caryn herself“, heißt es zu ihrer Figur. Und dies von überall her zu jeder Zeit: „Engage with Caryn AI in real-time through secure messaging, and enjoy private, personalized conversations with your favorite influencer.“

Wenn immer mehr StartUps entstehen, die diese Umwandlung in eine AI-Persönlichkeit ermöglichen: Wie wollen wir künftig noch wissen, ob hinter dieser „Figur“ ein Mensch oder ein KI-Bot steht, ob wir gerade mit dem Promi chatten oder seinem KI-Doppelgänger? Vor allem wenn diese Figuren mittels KI-basierter Übersetzungs-Tools noch alle Sprachen beherrschen? Oder ist dies den Menschen egal – ganz nach dem hier angepassten Bonmot: Mensch oder Maschine, Hauptsache Promi?

Der Ruf nach Verantwortung

Welche Verantwortung haben hier die Plattformen? Und die KI-Tools? Ein Beispiel. Adobe bietet teils täuschend echte, aber KI erzeugte Bilder zum Krieg zwischen Israel und der Hamas an, die jeder mit einer einfachen Suchanfrage sofort findet. Das Problem: Während sie auf der Stockfoto-Bibliothek von Adobe als „generiert mit KI“ gekennzeichnet sind – zumindest auf der Detailansicht –, fehlt auf der Übersichtsseite sowie im Netz jeglicher Hinweis, obwohl sich die Bilder doch gerade auf den Social-Media-Kanälen am schnellsten verbreiten und für viel Aufregung und Verwirrung sorgen.

Doch warum bietet ein Unternehmen KI-generierte Bilder zu solch einem hoch sensiblen Thema überhaupt an? Konnte es nicht schon ahnen, was mit diesen Bildern im Netz passieren würde? Schließlich finden Kriege samt Propaganda auf allen Seiten heute verstärkt im Netz statt. Müssten Stockfoto-Anbieter ihren Umgang mit KI-generierten Inhalten nicht komplett überdenken? Dringend!

Erste positive Ansätze

Dazu sind die ersten Schritte sichtbar – und zwar bei YouTube. Dort hat sich der Anteil an KI-generiertem Video-Content deutlich erhöht. Einerseits sieht YouTube in Generative KI ein Instrument der Kreativität; andererseits auch Gefahren für die Community. Auf diese Herausforderung wird YouTube mit einer neuen Kennzeichnung reagieren. YouTube-Creator müssen künftig KI-generierte Inhalte kennzeichnen. So heißt es:

“Over the coming months, we’ll introduce updates that inform viewers when the content they’re seeing is synthetic. Specifically, we’ll require creators to disclose when they’ve created altered or synthetic content that is realistic, including using AI tools. This is especially important in cases where the content discusses sensitive topics, such as elections, ongoing conflicts and public health crises, or public officials.”

Dies bedeutet keineswegs ein Verbot von KI-Inhalten. Vielmehr müssen dies Creator klar offenlegen – insbesondere dann, wenn sie synthetische Inhalte kreieren, die sensitive aktuelle Inhalte betreffen. Wer dem nicht folgt, muss mit Konsequenzen rechnen, die bis zur Löschung des Videos und Sperrung des Accounts reicht.

“Creators who consistently choose not to disclose this information may be subject to content removal, suspension from the YouTube Partner Program, or other penalties.”

Zudem erhalten YouTube-Nutzer die Möglichkeit, KI-generierte Inhalte zu melden und damit die Verbreitung manipulierter Inhalte auf der Plattform einzugrenzen.

Fazit: Vom Ende menschlicher Kommunikation

Im Mai 2023 schrieb ich ein Gedankenspiel über das „Ende der menschlichen Kommunikation“. Dieses und das damalige Gedankenspiel haben eine große Gemeinsamkeit. Hinter beidem steht die große Frage: Echt oder unecht? Mensch oder Maschine? Emotionen oder Automatismen? Damals schrieb ich:

Warum kommuniziere ich mit euch allen per Messenger, auf Instagram, auf LinkedIn? Ganz einfach: Weil ich mich für die Menschen interessiere – ihre Texte, ihre oft auch anderen Meinungen, ihre Einschätzungen, ihre Erkenntnisse, ja, besonders auch die ganz persönlichen, individuellen Noten. Und egal, wie mich Inhalte erreichen – ob per Mail, per WhatsApp, auf LinkedIn oder Twitter – all diese sind immer ganz eng mit etwas verbunden: Einem Menschen, der dahintersteckt, also ein kluger Kopf, wie die FAZ früher mal in einer Werbung titelte. Doch bleibt dies so?

Geht es nicht in der Kommunikation um den Aufbau und die Pflege von menschlichen, privaten wie beruflichen Kontakten? Oder unterhalten sich künftig zwei KIs miteinander, wie das Bild zu meinem damaligen Gedankenspiel zeigte? Also ohne die Menschen? Und brauchen wir die Menschen dann dazu noch?

Vielleicht müssen wir mal ganz anders denken: Die KI-Tools scheinen es sich auf die Fahne geschrieben, möglichst genau die Menschen zu imitieren. Warum eigentlich, fragt der Sprecher Kassi Wolf auf LinkedIn? Warum will denn KI unbedingt menschlich klingen? „Könnte sie nicht eine eigene Ästhetik haben? Sympathisch, charismatisch aber definitiv nicht-menschlich?“

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Das Jahr 2023 wird uns als ein aufregendes und umwälzendes Jahr in Erinnerung bleiben – gerade kommunikativer Sicht. Allein das Thema KI und die Durchdringung unseres Lebens mit fast täglichen neuen KI-Tools sind nur ein Beispiel dafür. Vor diesem Hintergrund habe ich nochmals 10 Lesetipps in meinen Gedankenspielen verarbeitet – als kleinen Guide durch den Dschungel der digitalen und strategischen Kommunikation.


In eigener Sache

  • 9 Erkenntnisse aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2023
    Vor wenigen Tagen ist die neue ARD/ZDF-Onlinestudie erschienen. Sie zählt zu den wichtigsten Analysen zum Medienverhalten und ist Pflichtlektüre für Kommunikationsprofis und -strategen. In einem Beitrag habe ich 9 zentrale Erkenntnisse zusammengefasst und strategische Schlussfolgerungen gezogen: u. a. zur Altersverteilung, zur Nutzung der sozialen Netzwerke, zu den bevorzugten Medienformaten, zur KI-Neugierde.

3x Strategie

  • Social-Media-Redaktionsplan 2024: Kostenloser Download
    Ein Redaktionsplan zählt zu den Grundlagen, auf der jede Kommunikationsstrategie fußt. Schließlich werden dort die zentralen Inhalte, Kanäle, Details pro Tag definiert. Wie praktisch, dass t3n eine Vorlage als kostenlosen Download zur Verfügung stellt.
  • C-Level-Positionierung: 3 Schritte für den Anfang
    Das Thema Markenbotschafter, Social CEO, Personal Branding ist aktuell in aller Munde. Wie sollte die Positionierung auf C-Level-Ebene erfolgen? Dieser Beitrag schlägt 3 Schritte vor: Intern gemeinsames Verständnis sicherstellen, Vertrauen für die thematische Positionierung schaffen, Kanal in übergreifende Strategien einbetten.
  • Digital PR und SEO: Auf der Suche nach digitaler Sichtbarkeit
    Digital PR verbindet die klassische PR-Arbeit mit den Möglichkeiten der digitalen Welt. Doch wie verschmilzt man am besten PR und SEO? Und nutzt dazu Social als Multiplier? Dieser Beitrag schildert die Vorgehensweise. Auch klärt er darüber auf, warum in der digitalen PR gerade Studien, interaktive Grafiken, Spiele eine essenzielle Rolle spielen.

3x Interne Kommunikation

  • Studie: Die Ergebnisse der BVCM-Studie 2023
    Die Professionalisierung schreitet voran, Social Media ist etabliert, das Community Management gewinnt an Bedeutung. Dies sind Ergebnisse der 4. BVCM-Studie. Doch die Probleme bleiben: fehlende Mitarbeitende, Ressourcen und Verständnis, Nachholbedarf bei Strategie und Erfolgsmessung. Wie sieht die Zukunft also aus?
  • KI Guidelines: Ein Überblick
    Transparenz ist eine der großen Herausforderungen digitaler Kommunikation. Dies betrifft aktuell speziell den KI-Bereich. Doch wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden hier gut unterstützen? Zum Beispiel mit KI-Guidelines. Als praktische Orientierung gibt Doris Schuppe einen Überblick über aktuelle, bereits vorhandene KI-Guidelines.
  • Social Media Guideline: Ein Überblick für Deutschland
    Nicht nur beim Thema Corporate Influencer ploppen immer wieder Fragen rund um Verhaltensrichtlinien auf – Stichwort Guidelines. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf Social Media Guidelines. Wie praktisch, dass Christian Buggisch seinen Überblick an Guidelines aktualisiert hat.

3x KI-Tools

  • Generative KI: 20 Tools als Starter-Guide
    Die Zahl der KI-Tools steigt täglich. Und vielen fehlt der Durchblick: Welche sollte ich zum Einstieg nutzen? Welche bringen mir wirklich etwas? Und was kosten sie? Jens Polomski hat einen hilfreichen Starter-Guide publiziert, in dem er je 5 KI-Tools vorstellt: für Texte, Bilder, Videos, Voices.
  • KI-Tools: Welche helfen NPOs bei der täglichen Arbeit?
    Wie können NPOs KI für ihre Arbeit nutzen? Sehr vielfältig, wie dieser Beitrag die Chancen beschreibt. Dabei wird anhand von Beispielen deutlich gemacht, welche KI Tools gerade Stiftungen, Behörden und sonstige NPOs zur Verfügung stehen.
  • Chatbot-Vergleich: Pi vs. ChatGPT
    Sind sie die größte Revolution in der Computertechnik, die in vielen Bereichen nützlich sein wird? Oder rollt auf uns eine soziale Schockwelle zu, die unsere Gesellschaft gravierend verändert? OMR hat sich mit Pi & Co. neue Chatbots angesehen, in die derzeit kräftig investiert wird – auch unter der Frage: „Können Chatbots sozial sein?“

1x Lesetipp

  • Zukunft Social Media: Bloggespräch mit Sascha Theobald
    „Welche Möglichkeiten man nutzt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, sollte jeder nach seiner Vorliebe auswählen. Social Media kann dazugehören, muss es aber nicht. Es gibt gute Alternativen.“ Nachdenkliches Gespräch von Annette Schwindt mit Sascha Theobald über dessen Auszug aus Social Media und die Alternativen wie Corporate Webseiten, Blogs und Fediverse.

9 Erkenntnisse aus der neuen ARD/ZDF-Onlinestudie 2023.

9 Erkenntnisse aus der neuen ARD/ZDF-Onlinestudie 2023.

Neben dem D21-Digital-Index zählt die ARD/ZDF-Onlinestudie für mich zu den wichtigsten Analysen in Deutschland. Kaum eine Studie liefert so genaue Einblicke zum Medienverhalten der Deutschen im Netz. Kaum eine andere Studie liefert mir solch wichtige Erkenntnisse, gerade um eine Strategie noch genauer auf Zielgruppen auszurichten. Kaum eine andere Studie sorgt bei mir aber auch immer wieder für Überraschungen – positive wie negative. Darum findet sie bei mir jedes Jahr auch besondere Beachtung.

Jetzt ist die neue ARD/ZDF-Onlinestudie 2023 erschienen, basierend auf einem Analyse-Zeitraum vom 6. März bis 9. April. Wie gesagt: Für mich zählt sie zu den Pflichtlektüren, die jeder Konzeptioner, jede Strategin kennen sollte. Als kleinen Service fasse ich 9 zentrale Erkenntnisse kompakt zusammen:

Kleine Vorbemerkung: Immer wieder muss ich betonen, dass für Strategen vor allem die tägliche Mediennutzung relevant ist. Menschen, die nur ab und zu, wöchentlich oder gar monatlich online sind, werden wir kaum erreichen.


  1. Nach Corona ist vor Corona: Die Online-Mediennutzung ist leicht zurückgegangen – und zwar auf das Vor-Corona-Niveau. 56,4 Mio. (2022: 56,8%) und damit 80% der Deutschen ab 14 Jahren sind täglich im Netz unterwegs. Zurückgegangen ist insbesondere die Zeit, in der wir uns im Netz aufhalten: Waren es 2022 noch 234 Minuten, sind es mit 204 Minuten heute 30 Minuten weniger im Vergleich zum Vorjahr. 

    Erklärung: Diese Zahlen lassen sich mit der Reduktion von Homeschooling, Homeoffice etc. nach Ende der Corona-Zeit erklären oder wie ZDF-Planungschef Dr. Florian Kumb schreibt: „Die in der Corona-Zeit gestiegene Internetnutzung hat sich normalisiert.“

  2. Jugend vor Alter: Nicht überraschend: Fast alle Deutschen unter 50 Jahren sind täglich online. Bei den über 70-Jährigen ist es knapp die Hälfte (46%), 22 Prozent bleiben in dieser Zielgruppe offline. Jüngere verbringen durchschnittlich mehr als vier Stunden pro Tag mit medialen Internetinhalten, Menschen ab 70 Jahren nur eine gute halbe Stunde. Dies zeigt, so die Studie: „Die Zahl der Offliner sinkt nur langsam.“ 

    Erkenntnis: Die digitale Spaltung auch in der medialen Nutzung bleibt weiterhin sichtbar, auch wenn sie sich immer stärker nach hinten, das heißt, in die höheren Altersstufen, verschiebt. Dies ist gerade bei Strategien zu berücksichtigen, die sich nicht nur an junge Menschen als Zielgruppe richten.

  3. Instagram vor Facebook: Im Vergleich zum Vorjahr hat bei der wöchentlichen Nutzung Instagram (35%) Facebook (33%) als meistgenutzte Plattform abgelöst. Mit deutlichem Abstand folgen TikTok (15%), Snapchat (13%), Pinterest (11%). Auch beim Blick auf die tägliche Nutzung führt Instagram (25%) klar vor Facebook (20%), TikTok (10%), Snapchat (9%) und Twitter (4%). Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass seit der Befragung im späten Frühjahr die Zahlen bei TikTok gestiegen und bei Twitter gefallen sind. 

    Überraschend: Nach Instagram nimmt unter den 14-29-Jährigen Snapchat den 2. Platz ein – und dabei klar vor TikTok. Wenn ich mir die ganzen Aktivitäten gerade im Bereich Jugend-, Azubi-, Studierenden-Marketing ansehe, muss hier anders gedacht werden. 

    Kritikpunkt: Weiterhin schade finde ich es, dass die Studienmacher YouTube nur unter Audio- und unter Video-Nutzung einordnen. Dabei hat es sich immer stärker auch zu einem Community-Tool entwickelt, das dringend in diesen Vergleich muss.

  4. Bewegtbild vor Audio und Video: Die durchschnittliche Nutzungsdauer medialer Inhalte über das Internet ist deutlich um 21 Minuten auf 139 Minuten gesunken. Sie liegt damit auf dem Niveau von 2021. Dies betrifft insbesondere die jüngere Altersgruppe. Auch dies ist ein klarer Hinweis auf eine weitgehende Normalisierung der Internetnutzung nach der Corona-Pandemie. Bei den medialen Inhalten liegt Bewegtbild (50%) vor Audio (37%) und Text (36%).

  5. Apropos Video: Videos auf Social Media legen zu: Auch wenn die generelle Nutzung von Online-Videos im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 50 Prozent minimal zurückgegangen ist, beansprucht die Wahrnehmung von Videos/Storys gerade auf den Social-Media-Kanälen einen stark gewachsenen Zeitanteil (23% statt 16%). 

    Erkenntnis: Angesichts der Ausbau der Video- und Live-Aktivitäten bei den Social-Media-Plattformen und dem Boom von Reels, TikToks und Shorts ist dies nicht überraschend. Dies zeigt nur, dass gerade Video Bestandteil fast jeder Kommunikationsstrategie sein sollte.

  6. Apropos Audio: Trend zum Podcasts-Hören bleibt: 29 Prozent hören täglich oder wöchentlich „Podcasts oder Radiosendungen auf Abruf“, wie es in der Studie heißt. 11 Prozent (2022: 10%) nehmen sich sogar täglich die Zeit für Podcasts. 

    Erkenntnis: Für die vergangenen Jahren können wir von einem Podcast-Boom sprechen. Ob deshalb jede Organisation oder Person unbedingt auch einen Podcast benötigt, ist eine andere Frage. Schließlich hat der Tag auch für Podcast-Fans nicht mehr als 24 Stunden.

  7. Apropos Text: Text + Social Media = Erfolg: Mit 80 Prozent bleibt die Text-Nutzung im Netz grundsätzlich hoch, auch wenn sie leicht gefallen ist. Dagegen wächst die Nutzung von „Artikeln im Internet auf Social-Media-Plattformen“ – angesichts der konstanten Social-Media-Nutzung nicht so überraschend. 

    Erkenntnis: Durch mein Fachbuch „Praxis Online-Texten“ blicke ich auf diese Entwicklung besonders genau. Sie zeigt aktuell wieder, wie wichtig es ist, Online-Texte und Social-Media-Aktivitäten im Bereich der digitalen Kommunikation und des Content-Marketings möglichst eng miteinander zu koppeln.

  8. (E-Mail-)Traditionen bleiben: Drei von vier Personen schreiben und lesen mindestens einmal pro Woche private E-Mails. Dies betrifft besonders die Altersgruppe 30 bis 49 Jahre, aber im fast gleichen Umfang auch die Altersgruppe 14 bis 29 Jahre. Jeweils circa ein Drittel liest Newsletter. 

    Chancen: Gerade der Launch von Broadcast-Listen bei Instagram, Facebook, WhatsApp & Co. liefert extrem gute Chancen. Schließlich sind Broadcast-Listen als smoothe und moderne Kombination aus Social Media mit dem Thema Newsletter zu verstehen.

  9. KI-Neugierde vorhanden: Insbesondere die Altersgruppe bis 30 Jahre integriert KI-Tools wie ChatGPT in ihren Alltag. 15 Prozent aller Befragten ab 14 Jahren gaben an, solche Tools schon einmal genutzt zu haben – bei den unter 30-Jährigen waren es sogar ein Drittel, bei den über 50-Jährigen immerhin 8 Prozent. 

    Erklärung: Gerade im Vergleich zu anderen Innovationen sind diese Zahlen bemerkenswert, wie es in der Studie zu Recht heißt. Zudem ist davon auszugehen, dass sich diese Zahlen seitdem durch die hohe mediale Präsenz des Themas KI deutlich erhöht haben.
Gedankenspiele: 7 Lesetipps zu kaputten Diskussionskulturen, Broadcast-Listen und gutem Content

Gedankenspiele: 7 Lesetipps zu kaputten Diskussionskulturen, Broadcast-Listen und gutem Content

Wenn ich schreibe, dass die Kommunikationsbranche in großer Bewegung ist, dann untertreibe ich. Derzeit habe ich eher das Gefühl, dass dieser Veränderungsprozess heftiger als je zuvor ist. Picke ich mir einfach mal 3 Themen aus:

  • Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Auf vielen Kanälen gilt: Bist du nicht für mich, dann bist du gegen mich. Zwischentöne? Fehlanzeige.
  • Das große Thema KI spuckt täglich Neuerungen aus – mit neuen Tools und Plugins, Tricks und Ideen.
  • Immer mehr Angebote zeichnen einen neuen Weg vor: raus aus der Öffentlichkeit der digitalen Kanäle und rein in geschlossene, private Räume, Gruppen und Broadcast-Listen.

All diese Themen – gerade auch die Broadcast-Listen – werden uns künftig begleiten und die Frage nach Social Media schrittweise infrage stellen, wie ich bald berichten werde. In diesem Sinne: Viele Inspirationen und Diskussionen – natürlich und bitte im schönsten Grau-in-Grau.


In eigener Sache

  • Dominik Ruisinger: „Gesucht: 50 Shades of Grey“
    Gut – schlecht, nett – böse, schwarz – weiß, Lover – Hater, Unterstützer – Gegnerin. Viele scheinen nur in Kategorien zu denken. Einfach gesagt: Bist du nicht für uns, dann bist du gegen uns. Stimmst du mir nicht zu, gehörst du zu den anderen. Bist du nicht meiner Meinung, liegst du falsch. Ich glaube: Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Denn Wahrheit ist nicht einfach nur gut oder schlecht; sie ist grau, oft kompliziert und widersprüchlich. Dazu musste ich ein Gedankenspiel schreiben: über Radikalisierungen, Ränder, Rattenfänger und die grandiose Farbe Grau.

2 aktuelle Trends.

  • Trend-Watch: Broadcast-Listen für geschlossene Massenkommunikation
    „Die Kommunikation findet zunehmend in geschlossenen Räumen statt“, so Ann-Katrin Schmitz. Für mich ist dies der wichtigste Trend, den die Influencerin auf ihrer Konferenz aufführt. Waren es bisher »nur« Telegram-Gruppen, schwappt der Trend zur geschlossenen Kommunikation und Information in Form von Broadcast-Listen bei Instagram, WhatsApp und bald auch Facebook rüber – und erreicht damit die Masse.
  • Google: Wurde dieses Bild mit KI erstellt?
    Ist das Bild echt? Diese Frage stellen sich viele derzeit. Praktisch, dass Google jetzt die Funktion „About this image“ ausrollt. Damit lassen sich Glaubwürdigkeit und Kontext des Bildes überprüfen, wie Geschichte, Beschreibung und speziell die Metadaten aufzeigen. Daran soll sich auch erkennen lassen, ob das Bild beispielsweise per KI generiert wurde.

2x SEO + KI.

  • SEO: Wie lange brauche ich dazu?
    Wie lange dauert SEO? Eine berechtigte Frage, die auch aus meinen Workshops, Trainings und Coachings gut kenne. SEO ist – von der Planung, über Audit bis zur Umsetzung und den Ergebnissen – kein Sprint, sondern ein Marathon. Aber was beeinflusst diesen? Dieser Blogpost zeigt auf, welche Faktoren die Dauer des SEO-Erfolgs beeinflussen und warum man mit rund 12 Monaten rechnen sollte.

3x Praxiswissen.

  • LinkedIn Ads: Erstellung, Formate, Kosten
    Wer sich mit LinkedIn-Werbung beschäftigt bzw. beschäftigen will, für den ist dieser Beitrag wirklich hilfreich. Diese Anleitung beschreibt Schritt für Schritt und sehr detailliert den gesamten Prozess der Ad-Erstellung, von der Wahl des richtigen Formats bis zur Kostenkalkulation.
  • Monitoring: 17 Content-Marketing-KPIs zur Erfolgsmessung
    Ob Content-Marketing, Social-Media-Marketing oder Digitale Kommunikation: Jede Strategie muss sich natürlich rechnen. Und für jedes Monitoring, jede Evaluation gibt es KPIs. In diesem Beitrag werden 17 KPIs aufgezählt. Welche letztendlich die wichtigsten sind, hängt von der eigenen Strategie ab.
  • Fediverse: Philosophie, Plattformen, Nutzerzahlen
    Was ist das Fediverse? Wie hat es sich entwickelt? Was hat das Ganze mit Threads zu tun? Wer nutzt es heute? Dieser Beitrag ist ein wirklich guter Erklär-Artikel. Und ja: „Der Weg in den Mainstream ist noch lang“.