Stichwort Wissenswertes – so heißt eine neue 10-wöchentliche Rubrik, die ich anlässlich der Publikation meines Buches „Die digitale Kommunikationsstrategie“ neu gestartet habe. Dazu habe ich den kleinen Erklärbären aus der Mottenkiste zurückgeholt. Der kann nämlich so schön Geschehnisse, Begriffe, Geschichten erklären, die übrigens alle aus dem Buch stammen. Und genau dies will ich in dieser Rubrik jeden Freitag tun. Schließlich verstehe ich mich selbst als Wissensvermittler – ob in der Funktion eines Consultants, Coachs, Trainers, Buchautors oder des Mit-Diskutanten in Foren und Gruppen. Beginnen möchte ich diese Reihe mit einem der wichtigsten, leider vor fünf Jahren verstorbenen Köpfe und einem der wichtigsten Vorträge für unsere Zukunft: Mit Professor Peter Kruse und seiner „Revolution.
Peter Kruse und die „Revolution“
Es ist Dezember 2011. Vor dem Bundestag erscheint der Psychologe und Unternehmensberater Professor Peter Kruse. Ihm gegenüber die Enquete Kommission für „Internet und digitale Gesellschaft“. Was dann folgt, sind sicherlich dreieinhalb der bedeutendsten Minuten und Aussagen für unsere Zukunft – selbst wenn die meisten der Anwesenden im Raum in diesem Moment die Reichweite der Aussagen nicht wirklich verstehen, geschweige denn beurteilen und einordnen können.
Auf die Frage „Wie beeinflusst das Internet die Gesellschaft“, macht der Vordenker der deutschen Internetgesellschaft in gut 3 Minuten und in einem Stakkato-Tempo deutlich, vor welcher Revolution wir stehen und wie sich Macht gerade neu definiert:
„Das Internet wird die Gesellschaft ganz gravierend verändern. Ich würde sogar den Begriff „Revolution“ nehmen. Es gibt eine grundlegende Machtverschiebung vom Anbieter zum Nachfrager.“
Starke Kunden, Mitarbeiter, Bürger
Kruse verweist eindringlich auf die gravierenden Veränderungen hin, die auf die Gesellschaft durch das Internet und die immer stärkere Vernetzung zukommen: Auf die kontinuierlich zunehmende Zahl an Kommunikations- und Netzwerkaktivitäten, das damit verbundene ansteigende Datenvolumen und die dazu notwendige Infrastruktur. Er war damit einer der ersten Personen in Deutschland, die sich der Tragweite dieser Entwicklung bewusst waren.
Der Netzwerkexperte führt dies auf die Systemarchitektur zurück, auf eine Kombination »erhöhter Vernetzungsdichte«, »verstärkter Spontan-Aktivitäten« und »kreisender Erregungen«. Diese ließen die Systeme sowie die Menschen durch Zusammenschluss in Bewegungen mächtig werden. Die Gesellschaft würde schlussendlich »einen extrem starken Kunden, einen extrem starken Mitarbeiter, einen extrem starken Bürger« bekommen. Dadurch müssten Kommunikatoren lernen, sich auf Augenhöhe mit ihrem Publikum zu bewegen; sie müssen lernen, Communities zu organisieren und Debatten zu managen.
Lehrstück für Digitalexperten
Heute sind seine Voraussagen längst wahr geworden. Nicht nur deshalb ist sein gut drei Minuten langes Plädoyer für »Intelligente Netze« beziehungsweise »Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegung« ein Lehrstück und Muss für jeden Digitalexperten und alle an der digitalen Kommunikation interessierten Menschen. Denn diese Machtverschiebung bekommen wir heute alle zu spüren. Wer beispielsweise einen Blick auf die Bürgerbewegungen und Initiativen im Internet oder auf die Macht von Bewertungsportalen wirft, erkennt schnell, dass die Voraussagen aus dem Jahr 2011 inzwischen wahr geworden sind. Auch die Parallelen zum „Cluetrain Manifest“ sind unübersehbar, das als nächstes Erklärstück folgen wird.
Bisher erschienen in der Serie: Stichwort Wissenswertes:
In den letzten Wochen und Monaten ist es etwas ruhiger gewesen in den Gedankenspielen. Der einfache Grund: Ich war neben meinen Workshops und Coachings damit beschäftigt, die Publikation meines neuen Buches vorzubereiten und zudem ein weiteres Buch zu Ende zu schreiben. Anlässlich der 2. Auflage von „Die digitale Kommunikationsstrategie“ habe ich deshalb auch 2 Beiträge zu meinem Buch verlinkt, die ich ebenfalls empfehle – wie auch die weiteren 10 Beiträge.
In eigener Sache: Die digitale Kommunikationsstrategie.
DR | Neu im Buchregal: „Die digitale Kommunikationsstrategie“ reloaded. Digitalisierung, Globalisierung, Generationskonflikt bei der Mediennutzung, Social Media Macht und Messenger Zeitalter, Influencer und Markenbotschafter – und dies vor dem Hintergrund der aktuellen Krise: Unsere digitalen Zeiten liefern Kommunikationsmanagern enorme Aufgaben im Austausch mit Stakeholdern. Dies ist der Hintergrund, vor dem jetzt mein neues Buch erschienen ist, das ich hier kurz vorstelle.
DR | Neues Buch von Dominik Ruisinger: Die digitale Kommunikationsstrategie Anlässlich der Publikation meines neuen Buches „Die digitale Kommunikationsstrategie“ habe ich mir im Mediamoss-Blog ein paar Gedanken darüber gemacht, vor welchen enormen Herausforderungen die Kommunikationsbranche derzeit steht. Und zwar aus strategischer Sicht.
Meine Gedankenspiele mit 10 Lesetipps.
Strategie | Wie funktioniert Teamwork online? Konzeptionen und Strategien gemeinsam online im Team erarbeiten? Geht das gut? Ja, schreibt Klaus Schmidbauer, mit einer veränderten Arbeitsweise und den passenden Apps undTools.
Online-Text | How People Read Online: New and Old Findings „People still primarily scan, rather than read.“ Und dies nicht mal den ganzen Text. Daran hat sich auch 10 Jahre später nichts geändert. Dies ist das Ergebnis eines spannenden Vergleichs der Nielsen Norman Group.
SEO | Grundlagen: Was bedeutet Indexierung? Keiner hat jemals im Internet gesucht – sondern in den jeweiligen Daten der Suchmaschinen, sofern ihre Webseiten indiziert wurden. Wie dies geschieht bzw. gelingt, erklärt dieser Beitrag.
SEO | PageSpeed Insights: So optimierst du deine Website User sind nicht bereit, bei Webseiten Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Und: Je langsamer die Seitengeschwindigkeit, desto geringer die Chance für eine Google-Top-Platzierung. Zeit also, sich mit dem Thema Pagespeed zu beschäftigen.
SEO | Title & Description optimal erstellen: So geht es! Die Optimierung der Snippets – also Title + Description – zählt zu den Basisaufgaben im Bereich SEO. Doch wie sehen optimale Snippets aus? Und welche Tools können dabei helfen?
E-Mail-Marketing | 12 wichtige KPIs für gute Kampagnen Wer E-Mail-Marketing strategisch betreibt, aber die Erfolge nicht misst, der kann es gleich lassen. Dabei gibt es einige wichtige Kennzahlen, die sofort Aufschluss darüber geben, wie erfolgreich die eigene E-Mail-Kampagne ist.
TikTok | TikTok erklärt erstmals den Algorithmus der App Wie funktioniert der Algorithmus bei TikTok? Das heißt, welche Beiträge erscheinen speziell auf der For You Page? User-Interaktionen, Verweildauer, Art des Contents sollen zentrale Faktoren sein.
Vor wenigen Tagen ist mein Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ in 2. Auflage erschienen. Als Praxis-Leitfaden soll es Unternehmen, Institutionen und Agenturen helfen, den eigenen Weg in die digitale Kommunikationswelt zu finden. Sie sollen damit eine ganzheitliche Strategie entwickeln können und diese mit ihren bisherigen Aktivitäten vernetzen. Denn die Herausforderungen, vor der Kommunikationsleute derzeit stehen, sind enorm. Schließlich gibt es kaum eine Branche, deren Wirken von den digitalen Medien so stark erfasst wurde, wie die Unternehmenskommunikation.
Digitalisierung, Globalisierung, Generationskonflikt bei der Mediennutzung, gestärkte Social Media Macht und beginnendes Messenger Zeitalter, neue Influencer und Markenbotschafter – und dies vor dem Hintergrund der aktuellen Krise: Unsere digitalen Zeiten liefern Kommunikationsmanagern enorme Aufgaben in der Ansprache und im Austausch mit relevanten Stakeholdern. Und dies gilt intern wie extern.
Dabei haben sich die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation keineswegs grundlegend verändert. Nur müssen viele bisherige Verhaltensregeln und Kommunikationsformate hinterfragt und neu aufgesetzt werden. Außerdem muss vielfach die bisherige Funktion eines Kommunikationsmanagements innerhalb der Organisation hinterfragt werden, woraus sich viele Fragen für eine Kommunikation im digitalen Zeitalter ergeben:
Die Gegenüberstellung von »klassischer«, herkömmlicher Kommunikation und »moderner«, digitaler Kommunikation als Gegensätze bringt niemanden weiter. Vielmehr müssen wir die Kommunikation den veränderten Chancen und Risiken in digitalen Zeiten anpassen und beide Seiten zu eng umschlungenen Partnern machen. Doch wie geht dies konkret?
Die Richtung der Kommunikation hat sich stark verändert: Gab es früher vor allem die klassische One-to-Many-Richtung der Massenmedien und PR- und Werbewirkung, ist heute jeder Nutzer, jedes Unternehmen, jede Institution gleichzeitig Produzent und Konsument, Senderin und Empfängerin. Damit muss ich als Organisation umgehen. Doch in welcher Form kann ich solche „Prosumer“ intern wie extern für mich nutzen?
Neue Kommunikationskulturen und Technologien sind kein Garant dafür, dass die Beziehungen mit Stakeholdern künftig konstruktiver werden. Wie lassen sich auch die weiterhin starken traditionellen Kommunikationswege berücksichtigen. Und gleichzeitig die neuen Dialoginstrumente in Kombination mit den verfügbaren Daten – Stichwort Big Data – nutzen, um eine immer disruptivere Öffentlichkeit anzusprechen?
Veränderungen in digitalen Zeiten sind keine reine Aufgabe für die Kommunikations- oder gar IT-Abteilung. Vielmehr führen solche Change-Prozesse tief in die Organisation hinein. Was muss dort im Innenleben geschehen – Stichwort Digital Readiness –, damit Führung und Team die wirklichen Veränderungen anerkennen, mittragen und aktiv mitgestalten?
Strategien spielen in der Kommunikationsbranche schon immer eine zentrale Rolle. Sie sind die Basis für jede geplante Kommunikation. Müssen diese im digitalen Zeitalter komplett neu gedreht werden? Und alle Modelle angepasst werden? Oder was verändert sich wirklich?
Während der erste Teil auf die grundlegenden Veränderungen – die Emanzipation der Nutzer, die veränderte digitale Gesellschaft, die Herausforderungen für eine Kommunikation im digitalen Zeitalter sowie die notwendigen Change-Prozesse auf Führungsebene, im Inneren der Organisation und in der Kommunikation eingeht, liefert der zweite Teil des Buches ein Rezept für die schrittweise Entwicklung einer digitalen Kommunikationsstrategie: Von der Ist-Analyse, über den strategischen Part bis zur Content-Strategie und Evaluation. Dabei geht es weniger um Social Media, um digitale Medien oder ausgewählte Plattformen: Vielmehr steht die Frage im Zentrum, wie sich klassische und digitale Kommunikation mittels neuer Denkweisen, erweiterter Instrumente und integrierter Ansätze vernetzen lassen.
Dominik Ruisinger: Die digitale Kommunikationsstrategie. Ein Praxis-Leitfaden für Unternehmen, Institutionen und Agenturen. Weitere Infos zum Buch finden sich auch hier.
Anhand zahlreicher Case Studies aus unterschiedlichen Branchen werden Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren definiert, existierende Widerstände und Hindernisse benannt, konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungs-Tipps geliefert. In 12 Gastbeiträgen berichten Expertinnen und Experten aus Großunternehmen, aus dem Mittelstand und der Wissenschaft über ihre eigenen Erfahrungen und beleuchten wichtige Einzelaspekte wie Digital Leadership, Content-Strategien, integrierte Kommunikation, Social Collaboration oder strategische Influencer-Kommunikation.
Zurück zur zentralen Frage: Wie sollten Unternehmen und Institutionen nun ihre digitale Kommunikationsstrategie entwickeln? Die – etwas beruhigende – Aussage: Es geht nicht darum, die Grundpfeiler bisheriger Kommunikation völlig einzureißen. Bestehendes muss vielmehr dem digitalen Wandel angepasst werden, aber auch neues hinzugeführt werden, um dem bisher Alten ein modernes Gewand anzuziehen. Und genau zu diesem Gewand-Wechsel in digitalen Zeiten will dieser Wegweiser einen kleinen Beitrag leisten. Ob dies gelingt? Ich hoffe es.
Der Besuch bei einem lokalen Buchhändler zählt für mich zu den schönsten Ritualen. Doch die Corona-Krise hat die Buchhandlungen voll erwischt, Bücher-Bummeln ist erst einmal ausgeschlossen. Wie können sie überleben? Ich habe dazu einige Tipps für eine Krisen-Kommunikation in digitalen Zeiten zusammengestellt – auch in der Hoffnung, dass die Corona-Zeiten nicht ewig andauern.
P.S.: Auch wenn Buchhändler wieder öffnen dürfen, haben die Hinweise nichts an Relevanz verloren. Gerade mit Blick auf das Morgen.
Ich liebe Bücher. Ja, so aus gedrucktem Papier. Das raschelt, wenn man Seite für Seite umblättert. Manchmal sogar „verziert“ mit Eselsohren, also diesen gemeinen geknickten Seitenecken, die ein Buch für’s Weiterverschenken ausschließen. Aber Bücher kann ich so oder so nicht weitergeben oder wegschmeißen oder aus meinem Kopf löschen. Wie eine lästige Datei. Dafür sind sie mir zu wertvoll. Sie zählen zu meiner ganz privaten DNA, auch wenn ich Experte für digitale Kommunikation bin, also so mit Daten, Files, digitalen Dokumenten und der Flucht aus dem Papierwahn. Warum ich die Welt so liebe? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich, weil ich aus einem Elternhaus stamme, in dem dicke Bücher und gemütliche Lesestunden auf dem Sofa, in der Hängematte oder im Bett zu den Traditionen zählen. Bis heute.
Eng mit meinen Lesestunden verbunden ist ein weiteres Ritual: Bummeln durch Buchläden – mit großen offenen „Kinderaugen“ und mit im Anschluss meist zu vollen Lesestoff-Taschen: Ob groß oder klein, ob Bahnhofsbuchhandlung oder Antiquariat, ob Kulturkaufhaus oder Traditionshaus, ob Dussmann in Berlin, Witwer in Stuttgart oder der kleine Buchladen mit dem netten Besitzer und der privaten Beratung gleich um die Ecke, ob neugierig von interessanten Covern von Buch zu Buch geleitet oder mit einer Liste an Empfehlungen ausgerüstet, die aus privaten Tipps oder meinem beliebten Die Literaturagenten-Podcast gespeist ist. Ja, ich könnte Tage und Nächte dort verbringen.
Was soll ein Buchhändler konkret tun?
Der Haken: Das Streunen durch Buchläden entfällt in Corona-Zeiten genauso wie mein geliebter morgendlicher Espresso im Café um die Ecke. Leider. Doch während dies für mich nur die Unterbrechung eines geliebten Rituals bedeutet, ist es für viele Läden eine existenzielle Bedrohung. Daher stellt sich für mich die Frage: Was können wir machen, um ihnen zu helfen? Oder anders gefragt: Was sollten sie selbst unternehmen, um ihre Kunden weiterhin zu erreichen und zu binden – ganz nach dem Motto „Support your locals“ oder hier „Support your local Buchhändler“?
Krisenzeiten waren schon immer Momente, in denen Menschen enger zusammengerückt sind. Appelle an die Solidarität und an die Unterstützung lokaler Stores erzeugt bei vielen das Gefühl, etwas Gutes tun zu wollen – und nicht seine Gelder Amazon & Co. in den Rachen zu werfen. Gerade die Kiez-Verbundenheit, der Lokal-Kolorit, die regionale Solidarität sind dabei Trümpfe, mit denen es offensiv zu wuchern gilt. Jedoch wird dies nur gelingen, wenn auch der lokale Service top ist und auf individuelle Bedürfnisse eingeht. Sonst landen die Menschen doch wieder bei Amazon & Co.
Wenn ich als Experte für digitale Kommunikation an der Stelle einer meiner geliebten Buchhandlung wäre, dann würde ich folgendes unternehmen – und ja, vieles davon wird bereits umgesetzt:
1) Webseite-Renovierung
Die Corona-Krise ist der Moment, die eigene Webseite überprüfen. Auch künftig bleibt sie das Zentrum, das Schaufenster aller Aktivitäten im digitalen Zeitalter. Konkret heißt dies: Die Verständlichkeit der Usability überdenken, die Responsivität checken – schließlich sollte die Webseite für jedes Endgerät gut lesbar sein –, einen übersichtlichen Web-Shop integrieren – beispielsweise in Kombination mit speziellen Einkaufsplattformen für stationäre Einzelhändler wie „Shop daheim“ – sowie die einzelnen Seiten nach SEO-Kriterien für eine bessere Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu optimieren. Auch ein zentraler News-Bereich mit Informationen zum Umgang mit der Krise zählt dazu, wie der Hinweis, dass Bücher bestellt, kostenlos zusendet oder persönlich vorbeigebracht werden, um den persönlichen Aspekt zu unterstreichen.
2) Digitale Beratung
Wenn ich mit vielen Ärzten oder Coaches spreche, dann haben viele ihre Betreuung digitalisiert. Sie nutzen die Chance, gerade per Video-Beratung den Kontakt zu ihren Patienten und Kunden zu erhalten. Dies lässt sich gut auf Buchhändler übertragen: Wie wäre es mit einer regelmäßigen Video-Lesestunde per YouTube, in der auf Neuerscheinungen hingewiesen wird und persönliche Empfehlungen gegeben werden? Neben solch einer One-to-Many-Variante könnten Kunden sich zudem vom Buchhändler per Video-One-to-One beraten lassen. Gerade dies würde die persönliche Verbindung stärken.
3) Google-Brancheneintrag
Google My Business wird noch immer von vielen lokalen Händlern vernachlässigt. Warum eigentlich? Buchhandlungen können ein kostenloses Branchenprofil auf Google anlegen. Der Brancheneintrag bietet die Chance, regelmäßig Informationen, Bilder, Angebote zu publizieren, die Sichtbarkeit gewährleisten. Schließlich werden gerade auch lokal suchende Kunden einfach über Google Maps oder die Google Suche erreicht.
4) Schaufenster-Dekoration
Zu häufig lese ich an Schaufenstern lediglich den Hinweis, dass die Buchhandlung geschlossen ist und Fragen und Buchwünsche gerne per E-Mail, per Telefon oder per WhatsApp geäußert werden können. Das reicht nicht aus. Wo ist der Hinweis auf den eigenen Shop? Auf die kostenlose Lieferung? Auf den persönlichen Fahrrad-Service für die Leserschaft im Stadtviertel? Verbunden mit einigen Tipps zu Büchern, die zur bestellten Ware passen würden? Jeder kennt doch die Amazon-Funktion. Wo ist der Appell, gerade in Krisenzeiten lokale Geschäfte zu unterstützen? Und dies bitte nicht als winziger Zettel an der Tür, sondern als gut sichtbares, großes Plakat. Schließlich soll es doch niemand übersehen.
5) Kunden-Mailings
Derzeit erleben Newsletter gerade in den Tages- und Wochenmedien eine Renaissance. Also: Jeder Buchhändler sollte eigentlich eine Datei mit den Adressen seiner treuen Käufer besitzen. Fragen Sie diese an, ob sie an einem wöchentlichen Mailing interessiert sind, in denen sie immer mehrere aktuelle oder zeitlich passende Bücher vorstellen. Dass solch ein Service prominent auf die Startseite der Webseite muss, ist selbstverständlich. Ach ja: Die Kunden mögen keine Newsletter? Solch ein Service ließe sich ebenso per Messenger realisieren.
6) Digitale Nachbarn
nebenan.de ist ein privates Netzwerk für die eigene Nachbarschaft. Auch wenn einige auch aus meiner Umgebung ihre persönlichen Probleme mit zu viel Nachrichten und teils spammenden Nachbarn haben: Das Nachbarschaftsnetzwerk hilft aktuell mit, lokale Gewerbe in der Corona-Krise zu unterstützen. Buchhandlungen könnten sich selbst als Gewerbe hinzufügen lassen und auf diese Weise mit der direkten lokalen Nachbarschaft in Kontakt treten. Und ja: Allein in meinem Netzwerk wird gerade viel über die passenden Bücher in Zeiten der Krise diskutiert.
7) Lokale Gruppen und Social Media Ads
Viele Buchhandlungen haben innerhalb des Social Media Kosmos zumindest eine Facebook-Seite. Auf dieser ist meist nur der Hinweis auf die vorübergehende Schließung zu lesen. Schade. Wie sieht es aus mit dem Aufbau spezifischer Facebook-Gruppen – zu Crime Stories, zu Stadt-Romanen, zu Reise-Lektüre? Also zu Fan-Communities? Diese virtuellen Buch-Clubs sind künftig wertvoll, da die Mitglieder genau die Buch-Tipps erhalten, die zu ihnen inhaltlich passen. Und wie wäre es mit lokalen Facebook Ads? Wer jetzt spezielle Bücher, Buchserien oder Fokusthemen stark heruntergebrochen auf regionale und altersspezifische Zielgruppen ausspielt, der kann bei geringen Kosten viel erreichen.
Nachhaltige Strategien für morgen sind nötig
Ein hervorragender Service, der auf regionale Bedürfnisse eingeht, Beratung wahlweise per E-Mail, Telefon, Messenger oder sogar per Video, relevante Informationen per E-Mail oder per Messenger, ein kostenfreier und persönlicher Bringdienst, Empfehlungen persönlich und auf die eigenen Wünsche bezogen: All dies sind Maßnahmen, die sich umsetzen lassen. Auf der anderen Seite: Schnellschüsse bringen auf die Dauer wenig.
Das heißt übersetzt: Die Corona-Zeiten sollten als Anschub für das eigene Agieren in einem immer stärker digitalisierten Zeitalter begriffen werden. Gerade auch in Krisen sind – wie ich in meinem Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“ immer wieder betone – Strategien gefragt, welche die Maßnahmen in ein nachhaltiges Gerüst gießen. Vor allem hat jede Einzelne dann auch die Chance, nach Ende der Krisenzeiten weiter zu funktionieren. Denn das muss das eigentliche Ziel sein.
In den letzten Wochen und Monaten hatte ich mich aus vielen Kanälen etwas zurückgezogen: Eine gebrochene Rippe und die Endredaktion der zweiten Auflage meines Buches „Die digitale Kommunikationsstrategie“ (erscheint im Juni/Juli) raubten mir einiges an Zeit. Das soll sich jetzt wieder ändern. Und da wir ja alle in der Corona-Krise so viele Zeit haben, habe ich als Lesestoff wieder 10 Lese-Tipps in meine Gedankenspiele gepackt.
Strategie | Der stille Tod der mittelfristigen Kommunikationsziele Ich merke es schon, wenn ich selbst Kommunikationsstrategien entwickle – und habe darüber auch in meinem neuen Buch geschrieben: Die Begriffe mittelfristig und langfristig für Ziele sind immer schwieriger zu formulieren. Oder ist das langfristige Ziel von früher das kurzfristige Ziel von heute?
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Business Networking | Lead Ads auf XING und LinkedIn Unabhängig von der Plattform: Insbesondere im B2B- und HR-Bereich spielt die Generierung von Leads eine zentrale Rolle. Wie lassen sich passende Lead Ads bei in den Business Netzwerken XING und LinkedIn schalten?
Trends | Voice Search im B2B? Wie die steigenden Nutzerzahlen und Anstrengungen von Google & Co. aufzeigen: Voice Search kommt. Und zwar immer stärker. Schon heute gibt es Maßnahmen, wie Unternehmen u.a. ihre Webseite auf die Sprachsuche vorbereiten sollten.
Experiment: Mein DB-Tagebuch 2020 | dominikruisinger.com Ich bin DB-Vielfahrer mit allen Vor- und Nachteilen, die die Bahn täglich so liefert. Nur was überwiegt? Also mache ich das ganze Jahr 2020 einen Selbst-Test – und führe diesen Blog-Beitrag als eine Art Tagebuch mit Hashtag #DominiksDB
Wichtige weitere Gedanken:
SEO | E-A-T SEO Faktor Die letzten Google Updates haben deutlich gemacht, dass die E-A-T Faktoren weiter an Bedeutung gewonnen haben. Doch was versteckt sich hinter Expertise, Authority und Trustworthy?
SEO | SEO 2020: Google wird dein Wettbewerber SEO wird 2020 komplexer, weil Google in den SERP sein Hausrecht ausgebaut hat und Fragen immer häufiger direkt beantwortet. Die Kernfrage muss also lauten: Braucht Google deine Webseite? Und welche Strategie entwickele ich dazu?
SEO | Die beiden SEO Trends 2020, die du kennen musst Über die richtige SEO-Strategie 2020 wird viel geschrieben. Doch wie reagiere ich auf die immer mehr verbreiteten Zero-Click-Searches? Denn mittlerweile führen über 50% aller Suchen nicht zum Klick, sondern bleiben bei Google? So könnte die Strategie aussehen.
E-Mail-Marketing | Adressverlust durch Double-Opt-in bremsen Ein altes Problem: Bis zu 50% hinterlassen zwar ihre E-Mail-Adresse, klicken aber nicht den Bestätigungslink in der Double-Opt-in-Mail an. Über folgende Maßnahmen lässt sich diese hohe Zahl reduzieren.
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