Echt oder unecht? Das ist in KI-Zeiten die Frage.

Echt oder unecht? Das ist in KI-Zeiten die Frage.

Vor kurzem durfte ich auf einem Forum einem Vortrag lauschen – über Content, KI und Recht. Natürlich sprachen wir auch über die Möglichkeiten, die über das Thema Texterstellung hinausgehen. Beispielsweise über Bilder, Videos und Audios, die mit menschenähnlichen Stimmen, Tönen und Texten versehen werden – inkl. der Chancen und des Missbrauchs. Steuern wir also auf eine Zeit zu, in der wir nicht mehr zwischen echt oder unecht entscheiden können? Ein längeres Gedankenspiel über eine Entwicklung, die immer mehr an Fahrt zunimmt und mich nachdenklich zurücklässt.

Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur Tagesschau„, erklärt Jens Riewa zum typischen Sound des „Tagesschau“-Jingle. „Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen“, führt der Tagesschau-Sprecher fort. „Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht.“

So beginnen einige im Netz kursierende Aufnahmen, die zeigen wollen, wie sich Jens Riewa und seine Kollegin Susanne Daubner für die angeblichen Lügen entschuldigen, die der Sender in den vergangenen Jahren verbreitet habe, speziell zu den Themen Corona und Ukraine-Krieg.

Doch diese Aufnahmen sind Fake, die Stimmen manipuliert. Hier werde die bekannteste deutsche Nachrichtensendung dafür „ausgenutzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten“, so Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-aktuell.

Gefälschte Videos, gefälschte Stimmen, gefälschte Menschen

Doch vielen Menschen haben sich täuschen gelassen, in einem Land, in dem die digitale Bildung und der gelernte Umgang mit digitalen Medien nicht gerade an erster Stelle steht? Oder anders herum gefragt: Können wir uns eigentlich auf die Wirklichkeit verlassen, so wie wir sie wahrnehmen? Vor allem, da wir doch erst am Anfang eines neuen Zeitalters stehen, in dem uns KI mit großartigen Chancen aber auch sonderbaren Blüten begleiten wird?

Denn der ARD-Case ist kein Einzelfall. Wie gut sich Werbevideos per KI immer besser fälschen lassen, zeigt ein zweites Beispiel: Wieder im deutschen Fernsehen, wieder ein öffentlich-rechtlicher Kanal, dieses Mal das ZDF und News Anchor Christian Sievers. In einem Video im Design des Heute-Journals im ZDF-Nachrichtenstudio scheint Sievers öffentlich für ein Finanzprodukt zu werben:

„Wir sprechen von einer neuen KI-gestützten Anlage-Plattform, die bereits Millionen von deutschen Bürgern zur Verfügung steht und ihnen hilft, mit minimalen Investitionen große Geldsummen zu verdienen.“

Natürlich ist es nicht Sievers selbst, sondern ein „digitaler Klon“, der hier lippensynchron berichtet; natürlich sind es nicht die Heute-Nachrichten, sondern ein per KI erstelltes Video mit der geklonten Stimme von Christian Sievers und ganz im ZDF-Design. Auf X schreibt Sievers dazu:

„Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich… Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in soz. Medien. Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken.“

Gefakte Promis als Werbe-Testimonials

Auch wenn sich der Fake anhand der bunten Zahlen im Untertitel des Videos leicht erkennen lässt: der Clip belegt, wie weit die Entwicklung im Bereich KI bereits ist, um Videos mit prominenten Köpfen, gefälschten Bildern und geklonten Stimmen künstlich zu generieren; auch, um diese Fakes mit Prominenten dann als Werbung für eigene Produkte einzusetzen. Dies zeigt auch ein drittes Beispiel aus den USA.

Dort hat die KI-App Lisa AI Original-Filmmaterial der US-Schauspielerin Scarlett Johansson dafür genutzt, um in einem Werbespot auf X für die eigene App zu werben – selbstverständlich ohne ihr Wissen und damit unerlaubt. Dazu lächelt sie in die Kamera:

„Was geht ab, Leute? Hier ist Scarlett. Und ich möchte, dass ihr mit mir kommt ….“

Im Anschluss ist weiterhin ihre Stimme zu hören, die für die App wirbt und ihre Chancen lobt. Doch es ist nicht Scarlett, sondern ein KI-Abbild; und es ist nicht ihre Stimme, sondern eine künstlich generierte, geklonte Version ihrer Stimme. Dass sie rechtlich gegen die hinter der App stehende Firma vorgeht, ist nicht überraschend. Und dass der KI-Hype die gesamte Entertainment-Branche aufgeschreckt hat, spiegelt sich im Streik in Hollywood letzten Sommer wider.

Der Boom der KI-Tools

Denn Johansson ist nur ein Beispiel für eine Reihe an Prominenten gerade in den USA, deren Bilder und Stimmen unerlaubt verwendet wurden. Dieser Missbrauch ist eng mit den immer stärker sich verbreiteten KI-Instrumenten zu sehen, die sich immer häufiger dafür rühmen, das echte Leben möglichst realistisch und praktisch 1-zu-1 abbilden zu können.

Beispiel Microsoft: Der aktuell führende KI-Konzern hat einen neuen Text-to-Speech-Avatar vorgestellt, über den sich „realistische sprechende Avatare von echten Personen“ erstellen lassen. Dass solche Entwicklungen Deepfakes und geklonten Stimmen erleichtern, diese Gefahren liegen auf der Hand.

Ist das die Zukunft des Influencer Marketings?

Doch zurück zu Sievers Warnung: „Fiese Betrugs-Maschine mit KI in sozialen Medien“ schrieb er auf X. Doch wenn die Erstellung von AI-Klonen immer leichter wird, was bedeutet dies dann für ein Social Media Marketing? Für ein Influencer Marketing? Mit virtuellen, KI-generierten Influencern?

Virtuelle Influencer gibt es schon seit vielen Jahren. Lil Miquela, Noonoouri, Kami oder Imma sind teils bereits seit 2017 insbesondere auf Instagram „aktiv“. Selbst wenn es in ihren Profilen meist zu lesen ist, dass es sich um künstliche und nicht um echte Figuren handelt, hat dies ihrer Beliebtheit nicht geschadet. Ganz im Gegenteil: Die rein künstlichen Figuren dienen Unternehmen vielfach als Werbefiguren in einem erweiterten Influencer Marketing. Gerade bei der Ansprache junger Menschen sind sie zu einem festen Bestandteil der Kommunikations- und Marketingstrategie geworden.

Ist es den Menschen also fast schon gleichgültig, ob sie mit einem realen Menschen oder einer virtuellen Figur kommunizieren?

KI: Preiswert, schnell und einfach steuerbar

Kein Wunder, dass die KI-Welle dem Bereich virtuelle Influencer einen neuen Schub verliehen hat. Schließlich erleichtern es die KI-Bild-Generatoren, Szenarien zu konzipieren und umzusetzen – und zwar preiswert, schnell und einfach steuerbar. So können die dahinterstehenden Marketingteams diese noch stärker auf die Bedürfnisse der anvisierten Zielgruppen zuschneiden.

Figuren wie YUNA sind dazu teils extrem realistisch gestaltet, sodass die Grenzen zwischen Realität und Virtualität, zwischen Wirklichkeit und Fiktion, zwischen Menschen und Maschinen immer stärker verschwimmen. Werden damit auch im Influencer-Marketing die Grenzen zwischen echtem und virtuellem Content fallen? Gerade wenn es gelingt, eine Form von emotionaler Verbindung zwischen der künstlichen Figur und den Fans und Followern zu kreieren, aufzubauen und zu pflegen?

In der Welt der KI-Influencer

Anders gefragt: Ist dies eine Frage der Ethik, wenn es nicht mehr darum geht, als Mensch aus Fleisch und Blut eine Reichweite mit persönlichen Themen und Anliegen aufzubauen? Sondern wenn scheinbar menschliche Persönlichkeiten nur noch auf Unternehmensziele getrimmt werden, um junge Zielgruppen gezielt anzusprechen? Oder ist es letztendlich jedermanns eigene Entscheidung, ob er es glaubt oder nicht?

Gerade wenn KI-Influencer von ihren persönlichen Erfahrungen erzählen, von Streit und Liebe, von Familien und Freunden, um die Nähe zu ihrem Publikum aufzubauen, dann wird die Trennung zwischen Mensch und Maschine immer schwieriger zu erkennen. Muss dann nicht noch mehr Wert auf Transparenz gelegt werden, um jegliche Irreführung zu vermeiden?

KI-Doppelgänger als Einnahmequelle

Das Thema KI-Influencer dürfte in den nächsten Jahren deutlich an Fahrt aufnehmen. So haben einige Semi-Prominente und Influencer dies als neue Erlösquelle entdeckt. Denn wie wäre es denn, die eigene Stimme zu lizenzieren, um auf diese Weise viel einfacher Medienpartnerschaften durchzuführen? Diesen Weg geht beispielsweise die Snapchat-Influencerin Caryn Marjorie, die sich unter dem Namen „Caryn.ai“ als „virtual girlfriend“ andient, wie OMR berichtet. Dazu wurde Caryns Sprache und Persönlichkeit in eine AI-Erfahrung umgewandelt – mit ihrer eigenen Stimme.

„Caryn AI brings you a dynamic, one-of-a-kind interaction that feels like you’re talking directly to Caryn herself“, heißt es zu ihrer Figur. Und dies von überall her zu jeder Zeit: „Engage with Caryn AI in real-time through secure messaging, and enjoy private, personalized conversations with your favorite influencer.“

Wenn immer mehr StartUps entstehen, die diese Umwandlung in eine AI-Persönlichkeit ermöglichen: Wie wollen wir künftig noch wissen, ob hinter dieser „Figur“ ein Mensch oder ein KI-Bot steht, ob wir gerade mit dem Promi chatten oder seinem KI-Doppelgänger? Vor allem wenn diese Figuren mittels KI-basierter Übersetzungs-Tools noch alle Sprachen beherrschen? Oder ist dies den Menschen egal – ganz nach dem hier angepassten Bonmot: Mensch oder Maschine, Hauptsache Promi?

Der Ruf nach Verantwortung

Welche Verantwortung haben hier die Plattformen? Und die KI-Tools? Ein Beispiel. Adobe bietet teils täuschend echte, aber KI erzeugte Bilder zum Krieg zwischen Israel und der Hamas an, die jeder mit einer einfachen Suchanfrage sofort findet. Das Problem: Während sie auf der Stockfoto-Bibliothek von Adobe als „generiert mit KI“ gekennzeichnet sind – zumindest auf der Detailansicht –, fehlt auf der Übersichtsseite sowie im Netz jeglicher Hinweis, obwohl sich die Bilder doch gerade auf den Social-Media-Kanälen am schnellsten verbreiten und für viel Aufregung und Verwirrung sorgen.

Doch warum bietet ein Unternehmen KI-generierte Bilder zu solch einem hoch sensiblen Thema überhaupt an? Konnte es nicht schon ahnen, was mit diesen Bildern im Netz passieren würde? Schließlich finden Kriege samt Propaganda auf allen Seiten heute verstärkt im Netz statt. Müssten Stockfoto-Anbieter ihren Umgang mit KI-generierten Inhalten nicht komplett überdenken? Dringend!

Erste positive Ansätze

Dazu sind die ersten Schritte sichtbar – und zwar bei YouTube. Dort hat sich der Anteil an KI-generiertem Video-Content deutlich erhöht. Einerseits sieht YouTube in Generative KI ein Instrument der Kreativität; andererseits auch Gefahren für die Community. Auf diese Herausforderung wird YouTube mit einer neuen Kennzeichnung reagieren. YouTube-Creator müssen künftig KI-generierte Inhalte kennzeichnen. So heißt es:

“Over the coming months, we’ll introduce updates that inform viewers when the content they’re seeing is synthetic. Specifically, we’ll require creators to disclose when they’ve created altered or synthetic content that is realistic, including using AI tools. This is especially important in cases where the content discusses sensitive topics, such as elections, ongoing conflicts and public health crises, or public officials.”

Dies bedeutet keineswegs ein Verbot von KI-Inhalten. Vielmehr müssen dies Creator klar offenlegen – insbesondere dann, wenn sie synthetische Inhalte kreieren, die sensitive aktuelle Inhalte betreffen. Wer dem nicht folgt, muss mit Konsequenzen rechnen, die bis zur Löschung des Videos und Sperrung des Accounts reicht.

“Creators who consistently choose not to disclose this information may be subject to content removal, suspension from the YouTube Partner Program, or other penalties.”

Zudem erhalten YouTube-Nutzer die Möglichkeit, KI-generierte Inhalte zu melden und damit die Verbreitung manipulierter Inhalte auf der Plattform einzugrenzen.

Fazit: Vom Ende menschlicher Kommunikation

Im Mai 2023 schrieb ich ein Gedankenspiel über das „Ende der menschlichen Kommunikation“. Dieses und das damalige Gedankenspiel haben eine große Gemeinsamkeit. Hinter beidem steht die große Frage: Echt oder unecht? Mensch oder Maschine? Emotionen oder Automatismen? Damals schrieb ich:

Warum kommuniziere ich mit euch allen per Messenger, auf Instagram, auf LinkedIn? Ganz einfach: Weil ich mich für die Menschen interessiere – ihre Texte, ihre oft auch anderen Meinungen, ihre Einschätzungen, ihre Erkenntnisse, ja, besonders auch die ganz persönlichen, individuellen Noten. Und egal, wie mich Inhalte erreichen – ob per Mail, per WhatsApp, auf LinkedIn oder Twitter – all diese sind immer ganz eng mit etwas verbunden: Einem Menschen, der dahintersteckt, also ein kluger Kopf, wie die FAZ früher mal in einer Werbung titelte. Doch bleibt dies so?

Geht es nicht in der Kommunikation um den Aufbau und die Pflege von menschlichen, privaten wie beruflichen Kontakten? Oder unterhalten sich künftig zwei KIs miteinander, wie das Bild zu meinem damaligen Gedankenspiel zeigte? Also ohne die Menschen? Und brauchen wir die Menschen dann dazu noch?

Vielleicht müssen wir mal ganz anders denken: Die KI-Tools scheinen es sich auf die Fahne geschrieben, möglichst genau die Menschen zu imitieren. Warum eigentlich, fragt der Sprecher Kassi Wolf auf LinkedIn? Warum will denn KI unbedingt menschlich klingen? „Könnte sie nicht eine eigene Ästhetik haben? Sympathisch, charismatisch aber definitiv nicht-menschlich?“

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Das Jahr 2023 wird uns als ein aufregendes und umwälzendes Jahr in Erinnerung bleiben – gerade kommunikativer Sicht. Allein das Thema KI und die Durchdringung unseres Lebens mit fast täglichen neuen KI-Tools sind nur ein Beispiel dafür. Vor diesem Hintergrund habe ich nochmals 10 Lesetipps in meinen Gedankenspielen verarbeitet – als kleinen Guide durch den Dschungel der digitalen und strategischen Kommunikation.


In eigener Sache

  • 9 Erkenntnisse aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2023
    Vor wenigen Tagen ist die neue ARD/ZDF-Onlinestudie erschienen. Sie zählt zu den wichtigsten Analysen zum Medienverhalten und ist Pflichtlektüre für Kommunikationsprofis und -strategen. In einem Beitrag habe ich 9 zentrale Erkenntnisse zusammengefasst und strategische Schlussfolgerungen gezogen: u. a. zur Altersverteilung, zur Nutzung der sozialen Netzwerke, zu den bevorzugten Medienformaten, zur KI-Neugierde.

3x Strategie

  • Social-Media-Redaktionsplan 2024: Kostenloser Download
    Ein Redaktionsplan zählt zu den Grundlagen, auf der jede Kommunikationsstrategie fußt. Schließlich werden dort die zentralen Inhalte, Kanäle, Details pro Tag definiert. Wie praktisch, dass t3n eine Vorlage als kostenlosen Download zur Verfügung stellt.
  • C-Level-Positionierung: 3 Schritte für den Anfang
    Das Thema Markenbotschafter, Social CEO, Personal Branding ist aktuell in aller Munde. Wie sollte die Positionierung auf C-Level-Ebene erfolgen? Dieser Beitrag schlägt 3 Schritte vor: Intern gemeinsames Verständnis sicherstellen, Vertrauen für die thematische Positionierung schaffen, Kanal in übergreifende Strategien einbetten.
  • Digital PR und SEO: Auf der Suche nach digitaler Sichtbarkeit
    Digital PR verbindet die klassische PR-Arbeit mit den Möglichkeiten der digitalen Welt. Doch wie verschmilzt man am besten PR und SEO? Und nutzt dazu Social als Multiplier? Dieser Beitrag schildert die Vorgehensweise. Auch klärt er darüber auf, warum in der digitalen PR gerade Studien, interaktive Grafiken, Spiele eine essenzielle Rolle spielen.

3x Interne Kommunikation

  • Studie: Die Ergebnisse der BVCM-Studie 2023
    Die Professionalisierung schreitet voran, Social Media ist etabliert, das Community Management gewinnt an Bedeutung. Dies sind Ergebnisse der 4. BVCM-Studie. Doch die Probleme bleiben: fehlende Mitarbeitende, Ressourcen und Verständnis, Nachholbedarf bei Strategie und Erfolgsmessung. Wie sieht die Zukunft also aus?
  • KI Guidelines: Ein Überblick
    Transparenz ist eine der großen Herausforderungen digitaler Kommunikation. Dies betrifft aktuell speziell den KI-Bereich. Doch wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden hier gut unterstützen? Zum Beispiel mit KI-Guidelines. Als praktische Orientierung gibt Doris Schuppe einen Überblick über aktuelle, bereits vorhandene KI-Guidelines.
  • Social Media Guideline: Ein Überblick für Deutschland
    Nicht nur beim Thema Corporate Influencer ploppen immer wieder Fragen rund um Verhaltensrichtlinien auf – Stichwort Guidelines. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf Social Media Guidelines. Wie praktisch, dass Christian Buggisch seinen Überblick an Guidelines aktualisiert hat.

3x KI-Tools

  • Generative KI: 20 Tools als Starter-Guide
    Die Zahl der KI-Tools steigt täglich. Und vielen fehlt der Durchblick: Welche sollte ich zum Einstieg nutzen? Welche bringen mir wirklich etwas? Und was kosten sie? Jens Polomski hat einen hilfreichen Starter-Guide publiziert, in dem er je 5 KI-Tools vorstellt: für Texte, Bilder, Videos, Voices.
  • KI-Tools: Welche helfen NPOs bei der täglichen Arbeit?
    Wie können NPOs KI für ihre Arbeit nutzen? Sehr vielfältig, wie dieser Beitrag die Chancen beschreibt. Dabei wird anhand von Beispielen deutlich gemacht, welche KI Tools gerade Stiftungen, Behörden und sonstige NPOs zur Verfügung stehen.
  • Chatbot-Vergleich: Pi vs. ChatGPT
    Sind sie die größte Revolution in der Computertechnik, die in vielen Bereichen nützlich sein wird? Oder rollt auf uns eine soziale Schockwelle zu, die unsere Gesellschaft gravierend verändert? OMR hat sich mit Pi & Co. neue Chatbots angesehen, in die derzeit kräftig investiert wird – auch unter der Frage: „Können Chatbots sozial sein?“

1x Lesetipp

  • Zukunft Social Media: Bloggespräch mit Sascha Theobald
    „Welche Möglichkeiten man nutzt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, sollte jeder nach seiner Vorliebe auswählen. Social Media kann dazugehören, muss es aber nicht. Es gibt gute Alternativen.“ Nachdenkliches Gespräch von Annette Schwindt mit Sascha Theobald über dessen Auszug aus Social Media und die Alternativen wie Corporate Webseiten, Blogs und Fediverse.

Gedankenspiele: 7 Lesetipps zu kaputten Diskussionskulturen, Broadcast-Listen und gutem Content

Gedankenspiele: 7 Lesetipps zu kaputten Diskussionskulturen, Broadcast-Listen und gutem Content

Wenn ich schreibe, dass die Kommunikationsbranche in großer Bewegung ist, dann untertreibe ich. Derzeit habe ich eher das Gefühl, dass dieser Veränderungsprozess heftiger als je zuvor ist. Picke ich mir einfach mal 3 Themen aus:

  • Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Auf vielen Kanälen gilt: Bist du nicht für mich, dann bist du gegen mich. Zwischentöne? Fehlanzeige.
  • Das große Thema KI spuckt täglich Neuerungen aus – mit neuen Tools und Plugins, Tricks und Ideen.
  • Immer mehr Angebote zeichnen einen neuen Weg vor: raus aus der Öffentlichkeit der digitalen Kanäle und rein in geschlossene, private Räume, Gruppen und Broadcast-Listen.

All diese Themen – gerade auch die Broadcast-Listen – werden uns künftig begleiten und die Frage nach Social Media schrittweise infrage stellen, wie ich bald berichten werde. In diesem Sinne: Viele Inspirationen und Diskussionen – natürlich und bitte im schönsten Grau-in-Grau.


In eigener Sache

  • Dominik Ruisinger: „Gesucht: 50 Shades of Grey“
    Gut – schlecht, nett – böse, schwarz – weiß, Lover – Hater, Unterstützer – Gegnerin. Viele scheinen nur in Kategorien zu denken. Einfach gesagt: Bist du nicht für uns, dann bist du gegen uns. Stimmst du mir nicht zu, gehörst du zu den anderen. Bist du nicht meiner Meinung, liegst du falsch. Ich glaube: Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Denn Wahrheit ist nicht einfach nur gut oder schlecht; sie ist grau, oft kompliziert und widersprüchlich. Dazu musste ich ein Gedankenspiel schreiben: über Radikalisierungen, Ränder, Rattenfänger und die grandiose Farbe Grau.

2 aktuelle Trends.

  • Trend-Watch: Broadcast-Listen für geschlossene Massenkommunikation
    „Die Kommunikation findet zunehmend in geschlossenen Räumen statt“, so Ann-Katrin Schmitz. Für mich ist dies der wichtigste Trend, den die Influencerin auf ihrer Konferenz aufführt. Waren es bisher »nur« Telegram-Gruppen, schwappt der Trend zur geschlossenen Kommunikation und Information in Form von Broadcast-Listen bei Instagram, WhatsApp und bald auch Facebook rüber – und erreicht damit die Masse.
  • Google: Wurde dieses Bild mit KI erstellt?
    Ist das Bild echt? Diese Frage stellen sich viele derzeit. Praktisch, dass Google jetzt die Funktion „About this image“ ausrollt. Damit lassen sich Glaubwürdigkeit und Kontext des Bildes überprüfen, wie Geschichte, Beschreibung und speziell die Metadaten aufzeigen. Daran soll sich auch erkennen lassen, ob das Bild beispielsweise per KI generiert wurde.

2x SEO + KI.

  • SEO: Wie lange brauche ich dazu?
    Wie lange dauert SEO? Eine berechtigte Frage, die auch aus meinen Workshops, Trainings und Coachings gut kenne. SEO ist – von der Planung, über Audit bis zur Umsetzung und den Ergebnissen – kein Sprint, sondern ein Marathon. Aber was beeinflusst diesen? Dieser Blogpost zeigt auf, welche Faktoren die Dauer des SEO-Erfolgs beeinflussen und warum man mit rund 12 Monaten rechnen sollte.

3x Praxiswissen.

  • LinkedIn Ads: Erstellung, Formate, Kosten
    Wer sich mit LinkedIn-Werbung beschäftigt bzw. beschäftigen will, für den ist dieser Beitrag wirklich hilfreich. Diese Anleitung beschreibt Schritt für Schritt und sehr detailliert den gesamten Prozess der Ad-Erstellung, von der Wahl des richtigen Formats bis zur Kostenkalkulation.
  • Monitoring: 17 Content-Marketing-KPIs zur Erfolgsmessung
    Ob Content-Marketing, Social-Media-Marketing oder Digitale Kommunikation: Jede Strategie muss sich natürlich rechnen. Und für jedes Monitoring, jede Evaluation gibt es KPIs. In diesem Beitrag werden 17 KPIs aufgezählt. Welche letztendlich die wichtigsten sind, hängt von der eigenen Strategie ab.
  • Fediverse: Philosophie, Plattformen, Nutzerzahlen
    Was ist das Fediverse? Wie hat es sich entwickelt? Was hat das Ganze mit Threads zu tun? Wer nutzt es heute? Dieser Beitrag ist ein wirklich guter Erklär-Artikel. Und ja: „Der Weg in den Mainstream ist noch lang“.

Gedankenspiele: 7 Lesetipps zu kaputten Diskussionskulturen, Broadcast-Listen und gutem Content

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um Blasen, Studien, Spickzettel, KI und Strategien

Wie jedes Jahr bieten die bevorstehenden Sommerferien einen willkommenen Moment der Ruhe, des Nachdenkens, des Neuorientierens, des In-Sich-Gehens, des In-Frage-Stellens – und auch des Digital Detox. Raus aus den eigenen Blasen? Für viele undenkbar, wie eine aktuelle Bitkom-Studie aufzeigte. Danach konnte über die Hälfte der Befragten nur wenige Stunden den sozialen Medien fernbleiben. Eigentlich das typische Zeichen eines Suchtverhaltens.

Doch ob Sucht oder nicht: Etwas Digitaler Detox tut uns mit Sicherheit allen gut. Auch mir. Darum werden meine Lesetipps erst wieder im September erscheinen. Heute habe ich aber nochmals 10 Beiträge zusammengestellt.

Frisch publiziert:

  • LinkedIn oder das (Un-)Leben in Blasen
    Leben wir in Blasen? Gerade auch auf LinkedIn? Ich glaube ja – und zwar immer stärker. Unser Land scheint sich in die Filterblasen der Aufmerksamkeitsgesellschaft aufzuteilen. Mein ganz persönliches Gedankenspiel über einen Welt-Artikel, über Filterblasen und über das Fehlen einer Kommunikation, die vieles erleichtern würde.

Neues aus der Studienwelt:

  • Reuters Digital News Report: News-Interesse nimmt ab
    Beunruhigend: Immer weniger Menschen interessieren sich in Deutschland für Nachrichten. Stattdessen versuchen sie immer mehr aktiv, Nachrichten zu vermeiden. Auch das Vertrauen in News geht weiter zurück. So 3 Ergebnisse aus der deutschen Teilstudie des „Reuters Institute Digital News Report 2023“. Und ja: Selbst als News-Junkie ziehe ich mich immer stärker aus der täglichen Berichterstattung zurück.
  • Social Media Index: Medien verlieren bei Facebook an Reichweite
    Nicht überraschend: Laut Social Media Index verlieren Medienhäuser und News-Anbieter bei Facebook an Sichtbarkeit. So sind deren Zugriffszahlen kräftig gesunken, da Facebook gerade Beiträge mit Links kaum mehr anzeigt. Damit zeigt sich mal wieder, dass eine Abhängigkeit von einer Plattform keine wirklich strategisch kluge Denke ist.

Über echte und künstliche Inhalte:

  • Wie menschlichere Inhalte bei der Content-Flut helfen
    Wie finden wir einen Ausweg aus der Content-Flut? Auch dank ChatGPT & Co. stehen wir vor einer weiteren Welle der Content-Schwemme. Für Falk Hedemann könnten menschlichere Inhalte ein Ausweg sein – also persönliche Erfahrungen, Meinungen, Einschätzungen, Dialoge. Sein hervorragender Beitrag lädt zum Nachdenken ein.
  • Welche Inhalte Menschen zum «Scroll-Stopp» bringen
    Welche Inhalte bringen Menschen zum „Scroll-stopp“? Verhindern also, dass sie weiter durch den Feed scrollen, sondern mit dem Beitrag interagieren? Dieser Beitrag liefert 10 Methoden samt Content-Ideen, wie Beiträge in der Menge auffallen.
  • Wie für Social Media richtig zu prompten ist
    Wie lassen sich Prompts im Bereich Social Media einsetzen? Schon in der Free-Ausgabe des Social Media Best-Practice Newsletters wird aufgezeigt, wie Prompts zu formulieren sind und wie sie sich für die Social Media Arbeit dann nutzen lassen.
  • Welche 10 ChatGPT Plugins helfen können
    Die Zahl der ChatGPT Plugins wächst scheinbar täglich, die Übersicht wird immer schwieriger. Wie gut, dass Jens Polomski sich mal wieder 10 Plugins herausgepickt hat, die im Bereich digitaler Kommunikation hilfreich sein könnten.

Über Strategien und Kanäle:

  • Spickzettel: Tipps für das Social-Media-Marketing
    Wie oft soll ich posten? Wie viele Hashtags nutzen? Welches Format macht am meisten Sinn? Gerade Menschen, die sich nicht 24/7 mit sozialen Medien beschäftigen und nicht ständig auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können, suchen nach Leitplanken. Felix Beilharz hat dazu ein hilfreiches Cheat Sheet erstellt.
  • E-Mail-Marketing: So lässt sich Vertrauen schaffen
    Nur über eine enge Beziehung zwischen Sender und Empfänger lässt sich gute Kommunikation aufbauen. Beim E-Mail-Marketing spielen das Zuhören und das Vertrauen die Kernrollen. Ein Beitrag über E-Mail-Authentifizierung, Verteiler-Segmentierung, Content-Verweildauer sowie Bounce- und Beschwerdemanagement.
  • Threads: Twitter künftiger Wettbewerber geleaked
    „Threads“ – so heißt die neue Twitter-Alternative von Meta, wie The Verge berichtet, die letzte Woche in den USA und in UK gestartet ist. Die Screenshots laufen noch unter dem Codename „Project 92“. Das Besondere: Durch die ActivityPub-Applikation wird jeder seine Follower aus anderen Netzwerken wie Mastodon mitnehmen können. Entstehen neue Blasen?
Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um KI, Plugins und Algorithmen

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um KI, Plugins und Algorithmen

Heute beginnt die re:publica in Berlin. Auch für mich zählt sie zu den wenigen wirklich wichtigen Branchentreffen – auch gerne Klassentreffen genannt -, um speziell nach der langen Corona-Zeit mich mit bekannten und unbekannten Gesichtern zu treffen und auszutauschen. Beim Blick auf das diesjährige Programm ist – wenig überraschend – ein Schwerpunkt ersichtlich: das Thema KI. Darum darf es auch nicht überraschen, dass 4 dieser 10 Lesetipps sich ebenfalls um den Umgang mit KI wieder drehen. So please enjoy it!

In eigener Sache.

Strategien.

  • Strategie: 10 Zukunftstrends für Unternehmen
    Welches sind die Anforderungen, auf die Unternehmen eine Antwort finden müssen? Die Unternehmensberatung McKinsey hat die Entscheider aus über 2.500 Unternehmen dazu befragt und 10 Zukunftstrends identifiziert. Das Spannende: Fast alle sind eng mit kommunikativen Aufgaben verbunden: Resilienz, hybrides Arbeiten, KI, Bindung von Mitarbeitenden, digitale Fähigkeiten, Personalsuche, Führung, Vielfalt, mentale Gesundheit und Effizienz. Der Branche wird es wohl nicht langweilig.
  • Influencer: So wird mit KPIs und der Non-Persistenz getrickst
    Beim viel diskutierten OMR-Festival gab es durchaus spannende Einblicke. Wie z.B. vom Content Creator und Nindo-Gründer Rezo über Fallstricke beim Influencer Marketing, die Gefahren von non-persistenten Social Media Postings und die Bedeutung von Daten. Wer sich mit Influencern und deren manchmal etwas anderen Kennzahlen auseinandersetzt, sollte dieses Video kennen.
  • A/B Tests: Tipps für die verbesserte Newsletter Performance
    A/B-Tests gehören zu jedem E-Mail-Marketing. Nur so lassen sich Mailings an der Zielgruppe strategisch ausrichten. Dabei können A/B-Tests vielfältig sein. Oder wer hat nicht nur Texte, Bilder und Call-to-Action-Buttons verglichen, sondern auch Absender, Preheader, Betreff, Layout, Sendezeit oder die Platzierung von Social Media Buttons? Nur bei der Frequenz wäre ich aus rechtlichen Gründen vorsichtig.

Algorithmen.

  • Instagram: So funktioniert der Algorithmus
    Wie funktioniert der Instagram-Algorithmus? Und wie müssen daher Inhalte aufbereitet werden, damit sie eine möglichst gute Sichtbarkeit erhalten? Zu dieser Frage gibt es viele Beiträge und Meinungen. Spannend ist, dass jetzt Instagram selbst im Blog einen Beitrag publiziert hat, wie Content im Feed, in Reels, bei Storys und der Suche gerankt werden. Lesenswert!
  • LinkedIn: Daten und Fakten zur richtigen Strategie 2023
    Auf der Basis der LinkedIn-Auswertung von Richard van der Blom sind viele Infografiken entstanden, um das richtige Posten bei LinkedIn aufzuzeigen. Diese Infografik bei SocialMediaToday ist wirklich kompakt und übersichtlich und hilft bei der richtigen LinkedIn-Strategie.

KI, Plugins & Prompts.

  • KI-Texte: 3 Tools und 5 Prinzipien
    Jeden Tag wächst die Zahl der KI-Tools, die uns das Schreiben erleichtern (sollen/wollen/werden). Doch welche Tools gibt es jenseits von ChatGPT, die auch etwas datenschutzfreundlicher sind? Christian Müller stellt nicht nur 3 Tools, sondern auch 5 Prinzipien für den verantwortungsvollen KI-Einsatz vor, was ich nur unterstützen kann.
  • Prompts: So unterstützt KI beim E-Mail-Marketing
    ChatGPT & Co. im E-Mail-Marketing? Aber natürlich. Und nicht nur zur Erstellung von Texten; auch bei Themenideen, A/B-Tests (siehe oben) oder beim Finden des richtigen Versandzeitpunktes kann die KI helfen. Die dazu passenden ChatGPT-Prompts schlägt dieser Beitrag vor.
  • Bilder: Diese Prompts helfen bei Midjourney
    Apropos Prompts. Bei Texten werden diese viel diskutiert. Doch gelten die Empfehlungen auch für die Erstellung von Bildern? Dieser Beitrag hat Tipps zusammengestellt, damit beispielsweise Midjourney das passende Bild erzeugt – wie u. a. spezifisch sein, Metaphern nutzen, Dialog führen, die Grenzen verstehen und Midjourney nicht zu überfordern.
  • Plugins: 200 ChatGPT-Erweiterungen für Browser
    Auch die Zahl der Browser-Plugins rund um ChatGPT wächst fast täglich. Diese eröffnen eine Vielzahl ständig neuer Anwendungsmöglichkeiten. Wie gut, dass Jens Polomski hier den Überblick behält und fast 200 in einer Übersicht anzeigt.
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