Meine Gedankenspiele: 10 Lese-Tipps aus dem September 2017

Meine Gedankenspiele: 10 Lese-Tipps aus dem September 2017

Gedankenspiele
Interview mit Dominik Ruisinger: Über Social Media Strategien, Copy Cats, Hypes und notwendiges Community Management

Interview mit Dominik Ruisinger: Über Social Media Strategien, Copy Cats, Hypes und notwendiges Community Management

Die lieben Blog-Kollegen von Marketing im Pott haben mit mir kürzlich ein etwas längeres Interview geführt: Über die Bedeutung einer Social Media Strategie, zur Social Media Nutzung, über die Herausforderungen für Unternehmen, sich diesen dauerhaften Veränderungen anzupassen – Stichwort Algorithmus und natürlich auch zu meinem Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“. Auch ich darf das Interview hier publizieren, was ich natürlich gerne tue.

Für viele Unternehmen bedeutet Social Media-Strategie, die Postings auf Facebook durchzuplanen. Was verstehen Sie darunter?

Das ist eine sehr umfassende Frage, die ich aus Beratungen und Trainings gut kenne. Grundsätzlich liegt das Problem darin, dass viele Menschen heute unter dem Oberbegriff Social Media vor allem Facebook verstehen bzw. beide Begriffe praktisch gleichsetzen. Wenn sie dann ihre Facebook-Seite erstellt und vielleicht erste Erfolge erzielt haben, sprechen sie von einer Social Media-Strategie. Dabei hat eine Strategie eigentlich die Aufgabe, erst einmal herauszufinden, ob Facebook überhaupt das richtige Instrument ist. Und Facebook ist sicherlich nicht bei allen Fragen die passende Antwort.

Das bedeutet: Eine Social Media Strategie beginnt erst einmal mit einer grundlegenden Ausgangsanalyse von Unternehmen, Kommunikations-aktivitäten, Ressourcen, Offenheit gegenüber Social Media, Mitbewerbern etc. Dabei kommt es ganz entscheidend darauf an, dass solch eine Analyse ergebnisoffen geführt wird. Sie könnte durchaus auch zum Ergebnis führen, dass ein E-Mail-Newsletter, eine SEO-Strategie viel zielführender als der Aufbau oder Ausbau etwaiger Social Media-Aktivitäten ist. Als nächsten Schritt sind Ziele und Zielgruppen zu definieren, ist das Unternehmen mit einer klaren Aussage nach innen wie nach außen zu positionieren und ist auf dieser Basis eine Content Strategie zu entwickeln, die zum Schluss wieder zu evaluieren ist. Genau diese Schritte beschreibe ich ja detailliert in meinem nicht mehr ganz neuen Buch „Die digitale Kommunikationsstrategie“.

Wie nutzen Sie selbst die sozialen Netzwerke?

Es gibt Netzwerke, die ich für persönliche Themen und zu rein privaten Zielen nutze, und andere, in denen ich mich beruflich mit vielen Freunden, Kollegen oder auch teils noch Unbekannten austausche. Wer mir beispielsweise auf Facebook oder Instagram folgt, wird – abgesehen von der Verbreitung eigener Blog-Beiträge – kaum berufliche Themen finden. Auf Twitter, Xing, LinkedIn, Google+ und teils auch Pinterest stehen dagegen fachliche Themen im Vordergrund, wie natürlich auch in meinem eigenen Blog „Gedankenspiele“. Gleichzeitig beobachte ich, dass sich mein Nutzungsverhalten in den letzten Jahren – weg vom vielen Posten, hin zum stärkeren Beobachten und zur Kommunikation innerhalb immer kleinerer Micro-Gruppen – geändert hat. Und mit dieser Fokus-Verschiebung hin zum Privaten liege ich heute ziemlich im Trend, wie viele Studien zeigen.

Apropos Google+: Viele glauben, wer seine eigenen Veröffentlichungen fleißig auf Google+ postet, steht dadurch in den Ergebnissen der Google-Suche weiter oben. Was ist dran an diesem Zusammenhang?

In der Vergangenheit haben viele Google+ vor allem genutzt – und dazu zählte ich auch -, um eine möglichst hohe Sichtbarkeit bei Google zu erreichen. Dies lag darin begründet, dass Google die Google+-Beiträge in der Suche prominent platziert und visuell hervorgehoben hat. Im Zuge des Umbaus von Google+ hat Google in den letzten Monaten diesen Vorteil schrittweise deutlich heruntergefahren. Wie stark sich überhaupt heute noch Aktivitäten auf Google+ auf die eigene Sichtbarkeit auswirken, ist umstritten und Thema vieler heftiger Forumsdiskussionen. Ich selbst habe auf jeden Fall keine größeren Vorteile mehr für meine Posts bemerkt, sondern nutze Google+ selbst heute stärker für meine persönliche Community-Pflege in Fachgruppen.

Der Markt an Social Media-Tools wirkt nahezu überschwemmt. Von Buffer bis Hootsuite bieten die Plattformen unterschiedlichste Leistungsumfänge. Haben Sie eine klare Empfehlung?

Einfache Frage – klare Antwort: Nein ;-). Ich selbst nutze Buffer für die Planung von Inhalten, HootSuite für geordnete kanalweite Postings und insbesondere zum Monitoring, den SocialHub für ein Community Management und Monitoring, Pocket, Refind und insbesondere Diigo für das Merken von Beiträgen, die mir wichtig erscheinen sowie eine ganze Liste an weiteren größeren wie kleineren Tools. Diese tausche ich regelmäßig aus, da der Markt extrem in Bewegung ist. Jeder Kommunikationsverantwortliche hat hier die Aufgabe, sich den Markt genau zu beobachten und die für ihn passenden Tools und Werkzeuge zu finden. Einen generellen und allgemein gültigen Tipp kann ich im Dickicht fast täglich neuer Tools hier – leider – nicht geben. Sorry.

Die großen Player unter den Plattformen ändern ihre Algorithmen fortlaufend und führen beinahe täglich neue Funktionen ein. Beispiel Instagram: Hier beherrschen die „Stories“ vom einen auf den anderen Tag plötzlich aus Snapchat bekannte Filter. Wie können Unternehmen solche Neuerungen für sich nutzen?

Copy Cats Social Media

Social Media Copy Cats: Jeder liefert dasselbe.

In den letzten Monaten ist wirklich zu beobachten, dass alle Social Media–Plattformen irgendwie alles anbieten wollen: Alle bieten Live-Übertragungen, alle liefern Stories, bei allen verschwinden die Beiträge irgendwann; und alle stärken zudem den Private Messaging Bereich weiter, wie es Facebook zum Beispiel gerade auch mit der Aufwertung der Gruppen macht. Eine hübsche Grafik auf der News-Seite recode trägt daher völlig berechtigt den Titel „Copy Cats“.

Die große Herausforderung für Unternehmen in diesem Kontext heißt „Community Building“. Letztendlich kommt es nicht darauf an, ob sie auf allen Kanälen gleich aktiv sind; oder welcher Kanal gerade besonders stark angesagt ist. Entscheidend ist, ob es ihnen gelingt, in den Kanälen eine eigene Community aufzubauen, die ihre Beiträge wiederum als Multiplikatoren in ihre eigenen Kanäle weiterträgt – und dies natürlich stets abgestimmt mit der Kommunikationsstrategie. Ohne Community werden die eigenen Inhalte wirkungslos verpuffen – unabhängig davon, ob wir jetzt von Instagram, Snapchat, Pinterest oder beispielsweise YouTube sprechen. Dass die Vernetzung und der Aufbau einer Community auf Instagram im Vergleich zu Snapchat gerade durch die Eingliederung ins Facebook-Universum deutlich einfacher ist, hat mit Sicherheit den Trend hin zu Instagram befeuert. Hier darf man wirklich gespannt sein, wie das Wettrennen der Social Media-Plattform-Anbieter weitergeht. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Das Internet ist weltweit erreichbar. Welche Chancen haben lokale und regional tätige Firmen, ihr(e) Produkt(e) dort zu vermarkten?

Weltweite Erreichbarkeit auf der einen Seite und lokale bzw. regionale Unternehmen auf der anderen Seite – das ist für mich keineswegs ein Widerspruch. Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel: Wenn Sie nach einem neuen Restaurant in Ihrer eigenen Stadt suchen, dann orientieren Sie sich wahrscheinlich an Bewertungen auf Foursquare, Yelp, Tripadvisor oder direkt auf Google. Das sind alles weltweite Anbieter. Wenn ein Restaurant dort nicht präsent ist, werden Sie es nicht finden und nicht in Betracht ziehen. Es existiert in Ihrem Kopf de facto nicht. Das Beispiel ließe sich problemlos auf viele andere Produkte übertragen. Das soll zeigen, wie stark heute lokal, regional, international miteinander vernetzt ist und warum es gerade für lokale und regionale Anbieter entscheidend darauf ankommt, dort präsent und sichtbar zu sein. Ansonsten werden sie von neuen Kunden nicht mehr gefunden werden und bei vielen bestehenden in Vergessenheit geraten.

Ein wenig weiter gedacht reicht es nicht, seine Aktivitäten heutzutage nur auf Social Media zu beschränken. Sie haben ein Buch über die „Digitale Kommunikationsstrategie“ geschrieben. Was kann man sich unter diesem Begriff vorstellen?

Fachbuch Kommunikationsstrategie im digitalen Zeitalter

Dominik Ruisinger: Die digitale Kommunikationsstrategie

Der Hype um Social Media hat dazu geführt, dass Unternehmen Social Media–Kanäle teils als Heilsbringer gesehen haben: Für alle Fragen. Für alle Herausforderungen in Kommunikation, Marketing und Vertrieb. Zur Lösung aller Probleme. Nur: So funktioniert Kommunikation heute nicht! Wir müssen viel stärker die kommunikative Herausforderung in den Vordergrund stellen und dann – wie oben schon erwähnt – strategisch die dafür passenden Instrumente und die adäquate Vorgehensweise auswählen.

Mit dem Begriff „Digitale Kommunikationsstrategie“ habe ich daher ganz bewusst dem Begriff „Social Media Strategie“ einen erweiterten Begriff übergestülpt. Dieser beinhaltet neben den Social Media–Werkzeugen auch etablierte wie neu aufgekommene Instrumente wie E-Mail-Marketing, Online-Pressearbeit, Webseite, Messenger-Dienste, Bots oder Apps, die passend zur eingeschlagenen Kommunikationsstrategie und zur ganzheitlichen Unternehmensstrategie einzusetzen sind. Ich will damit auch verdeutlichen, dass im Rahmen einer Digitalen Kommunikationsstrategie es meist nicht ausreicht, sich allein auf Social Media zu fokussieren, beispielsweise wenn man bedenkt, dass bei weitem nicht alle Menschen in Deutschland über Social Media-Instrumente zu erreichen sind. Den Begriff „Digitale Kommunikationsstrategie“ sollten Sie daher als ein Appell wahrnehmen, sich nicht gleich auf Social Media zu stürzen, sondern strategisch-analytisch an die kommunikative Herausforderung heranwagen sollten und sich nicht von einem bereits im Kopf vorhandenen Werkzeug den Blick auf das Wesentliche verschleiern sollten.

Schon der Umfang so einer „Digitalen Strategie“ lässt erkennen, dass sich diese Herausforderung nicht mal eben nebenbei von einem Mitarbeiter bewerkstelligen lässt. Müssen KMU jetzt zwingend neue Jobs schaffen, um erfolgreich zu sein?

Die Kommunikation hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt. Und dieser Wandel ist weit davon entfernt, ein Ende gefunden zu haben. Ganz im Gegenteil. Doch ob man jetzt neue Jobs schaffen muss, kann ich generell nicht sagen. Ich gehe aber davon aus. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Jobs und Jobprofile sich sehr stark verändern werden. Unternehmen müssen also massiv Geld und Zeit in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter, in erweiterte Ressourcen finanzieller und zeitlicher Art, in den Ausbau ihrer technischen Infrastrukturen stecken. Genau davor schrecken gerade viele KMU noch zurück. Sie müssen sich immer wieder bewusst werden: Die Digitalisierung samt digitaler Kommunikation ist da. Und sie geht auch nicht mehr weg. In Verantwortung für ihre eigenen Organisation müssen sie jetzt die durchaus weitreichende Entscheidung treffen, ob sie den Weg heute mitgehen wollen – rechtzeitig, strategisch, an der Spitze mit Blick auf die Zukunft – oder ob sie später irgendwann die große Aufholjagd einleiten müssen. Ob diese dann noch für die erste Liga reicht, daran habe ich bei vielen meine Zweifel. Diese Entscheidung zu treffen – und dies rechtzeitig -, dies ist eigentlich die größte Herausforderung, vor der KMU in den nächsten Jahren, nein, besser Wochen und Monaten, stehen.

Vielen Dank für das Interview!

 

Test: Welche Chatbots gibt es bislang bei uns?

Test: Welche Chatbots gibt es bislang bei uns?

Angesichts der massiv gewachsenen Zahl an Unternehmen, die WhatsApp als Info oder Service einsetzen, ließ sich das Jahr 2016 durchaus als das „WhatsApp-Jahr“ beschreiben. Das Jahr 2017 wird, so eine sicherlich nicht ganz gewagte Prognose, später als das „Chatbots-Jahr“ bezeichnet werden. Und einige werden auch bei uns bereits eingesetzt.

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Hinweis: Im April 2019 habe ich fast 40 Chatbots getestet und eine neue und deutlich erweiterte Version dieses Chatbot-Tests geschrieben. Diese findet sich hier in meinem Blog!

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Seit Ende 2016/Anfang 2017 hat die Zahl der virtuellen Assistenten kräftig zugenommen, mit denen Unternehmen auf Messaging-Plattformen wie dem Facebook Messenger Dialoge anbieten, Nachrichten überliefern und Serviceleistungen übernehmen. Oder dies zumindest versuchen. Gerade auf internationaler Ebene gibt es bereits mehrere Tausende von Angeboten – von Wetter-Bots über News-Dienste, personalisierte Nachrichten bis hin zu Marken-Bots, die eCommerce-Angebote unterstützen sollen.

Und in Deutschland?

Ein Blick in meinen täglichen Feed-Reader und in meine persönlichen Feeds auf Facebook, Twitter, LinkedIn & Co. machen deutlich, dass sich kaum jemand NICHT zu den Bots äußert. Regelmäßig werden neue Tools zur Erstellung von mehr oder weniger halb-professionellen Chatbots vorstellt – ob sie jetzt Chatfuel, ManyChat, Botsify, Botmaker oder – speziell für die Finanzbranche – chatbank heißen.

Selbst wenn Chatbots laut einer W3B-Studie bei jedem zweiten Deutschen – noch – auf Ablehnung stoßen, werden sie Schritt für Schritt viele Informations- und Dienstleistungen übernehmen. Dies ist heute bereits deutlich vorhersehbar. Solche Messenger Bots werden jedoch nur dann erfolgreich sein können, wenn die versendeten Nachrichten möglichst eng auf die individuellen Interessen des Versenders abgestimmt sind und ihm wirklichen Informations- und Mehrwert liefern.

IM ÜBERBLICK: Hiesige Chatbots

Welche Chatbots gibt es schon in Deutschland?

Blick in meinen Messenger: Chatbots im Test

Doch welche Unternehmen in Deutschland bzw. im DACH-Raum setzen bereits auf Chatbots? Die folgenden virtuellen Helfer habe ich in den vergangenen Tagen alle persönlich getestet und kurz kommentiert. Dabei habe ich mich auf den Facebook Messenger und auf WhatsApp fokussiert und damit spannende externe Ansätze wie den Nachrichten-Chatbot Resi oder interne Lösungen via Threema zum Beispiel bei Daimler außen vor gelassen.

Die kurze alphabetische Liste, die auch von einer Facebook-Gruppendiskussion inspiriert ist, ist nur ein Anfang. Künftig werde ich versuchen, diese kontinuierlich weiterzuführen und zu erweitern, sobald ich einen neuen – zumindest halbwegs funktionierenden – Chatbot entdeckt und getestet habe. Ach ja: Wer selbst interessante Chatbots entdeckt, einfach kurz kommentieren und ergänzen – damit ich sie selbst testen und integrieren kann.

ARAG: Versicherungs-Bot
Liefert Informationen zum Thema Reiseversicherung

Austrian Airlines: Flug-Bot
Fragen, Hilfestellungen, Suchen zum Flug? Der Messenger Service ist richtig gut

Bier in Aktion: Bier-Bot
Hilft bei der Suche nach österreichischen Biermarken und Angeboten

BILD: Fußball-Bot
Schickt regelmäßig Ticker-News zum Fußball-Lieblingsverein

BMW: DTM-Motorsport-Bot
Media Broadcast Service mit Infos, Bildern, Audios etc. zur DTM per WhatsApp für Journalisten

Chatshopper: Fashion-Bot
Emma ist der persönliche Shopping-Bot fürs die Mode-Fans.

congstar: Telekommunikations-Bot
Sophie beantwortet einige Fragen, bietet aber explizit keine Kundendienst

FAZ: Nachrichten-Bot
Versendet ausgewählte Nachrichten zu den Top-Themen des Tages

Frankfurt Airport: Flughafen-Bot
FRAnky will Services rund um den Flughafen bieten, bislang jedoch sehr fehlerhaft

FUNK: Novi Nachrichten-Bot
Liefert 2x pro Tag News inklusive hübscher Gifs

GYANT: Gesundheits-Bot
Beantwortet Fragen bei Symptomen rund um die eigene Gesundheit

Jägermeister: Fun-Bot
Lässt die frei gewählte eigene Nachricht von 2 Rappern in ein Rap Video verwandeln

KaufDA: Shopping-Bot
Begleitet bei der Suche nach Shops und Produkten, jedoch noch recht buggy

KAYAK: Reise-Bot
Hilft wirklich prima bei Suche nach Flügen, Hotels, Mietwagen etc.

Klarmobil: Handy-Bot
Elvis von Klarmobil berät zu Tarifen und Vertragsangelegenheiten

Klickmal: Versicherungs-Bot
Berät in Fragen von KFZ-Versicherungen in Österreich

L’Oreal: Friseur-Bot
Hilft Friseurs und ihren Salonkunden bei Fragen weiter.

Lufthansa: Best Price-Bot
Mildred will bei Flugsuche helfen, versteht aber noch recht schlecht

Maggi: Rezepte-Bot
Der recht kluge Bot Kim beantwortet Fragen zu Rezepten und lernt ständig hinzu

Mr. Hokify: Job-Bot
Liefert bei der Suche nach dem nächsten Job noch sehr wenig Ergebnisse

Novi: News-Bot
Nachrichten-Chatbot von funk mit 2x täglich aktuellen Nachrichten

Opel: Chad – Probefahrt-Assistenz-Bot
Probefahrt mit 5 Opel-Marken? Chad führt Interessierte zum nächsten Opelhaus

Sparkasse: Bot(e) der Sparkasse
Informiert über Kwitt, tanzt für dich oder versendet Videos

Swelly: Helfer-Bot
Unterstützt spielerisch die Entscheidungsfindung, in Österreich

Travel Homie: Reise-Bot
Derzeit überlastet und nur sehr eingeschränkt in Aktion

TUI Cruises: Mein Schiff Reise-Bot
Vermittelt Inspirationen, Reise-Tipps, Angebote inkl. Direktkontakt

Wetter.com: Wetter-Bot
Schickt täglich die individuelle Wettervorhersage zum angegebenem Ort inkl. Webcam-Bilder

Wetter Online: Wetter-Bot
Schickt täglich Infos zum Wetter in der eigenen Stadt und informiert bei Wetterüberraschungen

Wien: Stadt-Bot
WienBot beantwortet Fragen rund um die Stadt und verweist auf Website-Inhalte

Zoom: ZoomBot Immobilien-Bot
Hilft bei der Suche nach der passenden Immobilie, hat aber noch einige Bugs

GETESTET: Internationale Bots

Auf internationaler Ebene gibt es natürlich bereits mehrere Tausende von Bots. Bislang habe ich mich mit den folgenden Bots „unterhalten“:

Die etwas anderen Trends 2017

Die etwas anderen Trends 2017

Das Ende eines Jahres ist immer auch der Blick in die Zukunft, was so viel wie das nächste Jahr bedeutet. Was ist dort zu erwarten, gerade in einer Branche, die mit Volldampf von der einen Entwicklung zur nächsten rauscht und viele Marktteilnehmer erstaunt, überrascht, ungläubig, begeistert bis entgeistert zurücklässt? Und das innerhalb einer Blase, die immer stärker den Blick nach draußen verwischt und verliert und in der viele diese bereits mit der Wirklichkeit irrtümlicherweise verwechseln? Ich habe mal einen etwas anderen Blick probiert, auch wenn ich einigen der Prognose nicht alleine dastehen werde.

1) Der eiserne Blick der Controller

In den vergangenen Monaten wurde viel über Ziele und über Monitoring diskutiert. Was mir auffiel: Es wurde vor allem über Social Media Ziele gesprochen. Oder generell über Ziele in der digitalen Kommunikation. Nur, wenn ich einmal die Haltung eines Geschäftsleiters übernehme: Was bringt mir eine hohe Interaktionsrate? Ein hoher Retweet-Quotient? Eine steigende Klickrate oder Click-Through-Rate? Aus Unternehmenssicht erst einmal nichts. Gar nichts. Denn jede Erhöhung könnte auch mit einem Problem, einem Skandal, einem Missverständnis, mit einem kommunikativen Beschleunigungsgrund zu tun haben. Und außerdem: Wie zahlen solch steigende Zahlen auf das Unternehmensergebnis ein?

Genau die Beantwortung dieser Frage wird eines der Top-Trends des Jahres 2017. Übersetzt heißt dies: Auch die digitale Kommunikation wird immer stärker ins Auge des Controllings geraten, sie wird diskutiert werden, in Frage gestellt werden. Sie muss bei der Erfüllung von übergeordneten strategischer Zielen vergleichbar sein, gerade aus Sicht anzustrebender ganzheitlicher Erfolgsergebnisse. Dieser notwendige Umdenkungsprozess war übrigens eines der Hauptgründe, warum ich das Buch über „Die digitale Kommunikationsstrategie“ geschrieben habe, das vor wenigen Wochen herausgekommen ist.

2) Maschinen statt Menschen

Mit dem Zeitalter der Messenger hat auch das Zeitalter der Bots begonnen. Dies ist kaum jemand verborgen geblieben. Dazu genügt es, sich nur ein paar wenige Aspekte vor Augen zu führen:

Messaging Social Networking Apps

Messaging Apps vs. Social Networking Apps

Stichwort Messenger: Während die App-Nutzung generell zurückgegangen ist, hat die Nutzung der Messenger-Apps die Nutzung der Social Networking-Apps seit Ende 2015 bereits übertroffen (siehe Abb.). Und es gibt kaum ein Grund, der gegen ein Fortschreiten dieses Trends spricht. Denn sie werden vielfältig eingesetzt: 1-to-1 für Beratung und Service, 1-to-many für Informationen per Newsletter.

Stichwort Bots: Die Facebook Messenger Plattform zählt bereits heute weltweit über 35.000 Bots, damit Unternehmen automatisiert mit ihren Zielgruppen „kommunizieren“ können. Tendenz weiter wachsend. Die Einsatzbereiche der automatisierten Tools sind dabei vielfältig: Ob zur Information, als Service oder für den eCommerce – und natürlich in jeglicher Mischform.

Ihr Zeitalter wird in 2017 erst wirklich beginnen, mit allen positiven Chancen wie negativen Auswirkungen. Und die Frage: „Ist das jetzt ein Mensch oder eine Maschine“ werden wir immer seltener beantworten vermögen.

3) Rückzug ins Private

Während „private“ 1-to-1-Tools ihren Siegeszug bei den Usern feiern – egal ob sie jetzt WhatsApp, Facebook Messenger, WeChat oder Snapchat heißen –, ist die Bereitschaft der Nutzer, sich öffentlich in den Netzwerken zu äußern, spürbar zurückgegangen. Dies ist eine hoch interessante Entwicklung: Nutzten die Menschen ursprünglich das Internet, um sich darzustellen, schrittweise an Einfluss zu gewinnen und ihre Macht auszuüben, wie Professor Peter Kruse einst so beeindruckend wie einfach innerhalb von 3 Minuten erklärte, ziehen sie heute wieder in eine private Öffentlichkeit zurück. Das bedeutet nicht, dass die Menschen Facebook und Co. ganz den Rücken zugekehrt haben – allein die knapp 30 Mio. Facebook-Mitglieder in Deutschland sprechen dagegen. Vielmehr hat sich die Nutzung verändert: Vom aktiven Posten und Mitteilen, zum passiven Lesen und Beobachten.

Dieser beschriebene Rückzug ins Private wird durch die immer stärkere Verbreitung der Messenger Dienste weiter an Kraft gewinnen, wobei der Gewinner gerade in Deutschland ganz klar die Facebook-Produktfamily sein wird.

4) One Tool fits all

Eng mit den ersten beiden Punkten ist die Frage nach der künftigen Heimat der User, vom technischen Blick aus. Ein Blick nach Asien auf den allmächtigen WeChat Messenger erleichtert die Beantwortung der Frage, warum benötigen wir eigentlich noch so viele Apps? Genügt hier nicht ein Tool, über da sich zumindest die große Mehrheit aller Aktivitäten abwickeln lässt? Ja, es scheint zu genügen.

Und wer sich vor Augen führt, wie stark Facebook gerade die Entwicklungen bei WeChat als digitalen Alleskönner mit Argusaugen verfolgt, der weiß, wie das Duell in Deutschland heißen wird: Facebook und seine Family gegen den Rest der Welt. Und zumindest für 2017 heißt auch hier der eindeutige Gewinner: Facebook.

5) Digitaler Split

Wechseln wir auf eine andere Ebene. Die hohe Dynamik in der digitalen Branche wird immer stärker zu einer Überforderung vieler Menschen führen. Schon vor vielen Jahren warnte der damalige SPD- Kanzlerkandidat Peer Steinbrück von einer digitalen Spaltung der deutschen Gesellschaft. Es drohe „eine Spaltung in eine digitale Elite und ein digitales Analphabetentum, das hoffnungslos abgehängt werde“, so Steinbrück auf der CeBIT 2013.

Diese Spaltung, dieser digitale Gap ist heute bereits da, wie zentrale Studien wie der D21-Digital-Index jedes Jahr von neuem verdeutlichen. Mangelnde Digitalkompetenz quer durch die Bevölkerung war auch die Kernaussage der im November publizierten Ausgabe 2016. Danach liege der Digitalisierungsgrad der Deutschen „weiterhin bei 51 von 100 bestmöglichen Punkten und entspricht damit einem gerade so Schritt-halten-Können mit den wachsenden Anforderungen durch die Digitalisierung“.

Diese Spaltung in digital „ready“ und digital „lost“ wird sich weiter vertiefen, auch da viele Branchen sowie die Institutionen die Folgen und Chancen verschlafen und Change-Prozess mit Blick auf die Möglichkeit eines Scheiterns vermeiden, wie beispielsweise der Investor Frank Thelen zu Recht anmahnt: „Du musst dein bestlaufendes Produkt oder dein gewinnbringendstes Businessmodell jederzeit hinterfragen und notfalls killen können. Die Bereitschaft dazu sehe ich in Deutschland nicht. Und das ist unser Problem.“

6) Digitaler Burnout

Die Allmacht der Digitalisierung inklusive ihrer kommunikativen Instrumente führt schon heute zu einer Überforderung – und zu wirklichen Opfern. Begriffe wie „Information Overload“, „Content Shock“ oder „Slow Media“ sind hier nur der Anfang. Gerade unter Menschen, die dem Prozess nicht mehr folgen können oder wollen, lässt sich vom Prinzip des „Digitalen Burnouts“ sprechen. Weil sie dem Tempo nicht mehr folgen können, weil sie auf die enormen Veränderungsprozesse nicht vorbereitet sind, weil sie aus einer gewohnten Umgebung herausgerissen werden, die ihnen eine – trügerische – Sicherheit vermittelt hatte, weil von ihnen Dinge und Changes gefordert und erwartet werden, weil sie eine innere Ruhe gegen neue Horizonte eintauschen müssen, was viele als ungemein spannend, andere als erschreckend und verstörend wahrnehmen. Über diese überforderte und sich gleichzeitig selbst überfordernde Gesellschaft habe ich kürzlich erst geschrieben.

Nur: Wo ist hier die Lösung in einer hoch vernetzten und jeden Tag noch stärker digitalisierten Welt? In einer Welt, in der niemand den Stecker ziehen wird und kann, um vielen wieder etwas mehr innere Ruhe zu gönnen, bevor die nächste Veränderungswelle kommt? Nein, diese Überforderung wird auch 2017 weitergehen – und unsere Gesellschaft noch stärker spalten: In Menschen, die die digitale Change-Prozesse in Unternehmen und in der Kommunikation als Chance erkennen, verstehen und auch aushalten können; sowie in Menschen, die immer stärker den Veränderungen unterliegen, die aber in unserer Gesellschaft teils auch notwendig sind.

Ist das jetzt ein Schrei nach dem neuen Offline? Nein, nicht ganz und nicht unbedingt. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich noch erzählen werde. Aber nicht als Trend. Und nicht heute.

 

Gedankenspiele. Meine Lesetipps. 15. Dezember 2016

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