Gesucht: 50 Shades of GREY.

Gesucht: 50 Shades of GREY.

„Die Wahrheit ist oft nicht schematisch und nicht einfach nur gut oder schlecht. Sondern sie ist sehr grau und kompliziert und widersprüchlich!“. So die Journalistin Khuê Phạm im Zeit-Podcast Verbrechen vom 22. August 2023. Anlass des Gespräches war ihr Porträt von Kevin Spacey – im Zusammenhang mit den Vorwürfen sexueller Übergriffe, von denen er schließlich freigesprochen wurde. Daraufhin war die Zeit-Reporterin für ihren Text von Leserinnen und Lesern persönlich massiv angegriffen worden.

Die interessante Diskussion in einem meiner Lieblings-Podcasts hat mich nachdenklich gemacht, sehr nachdenklich. Und mich an meinen zwei Jahre zurückliegenden Beitrag erinnert, den ich damals hier im Blog publiziert hatte. Der Titel: „Unsere Sprache braucht mehr grau.“

Hat diese Aufforderung an Relevanz verloren? Ich glaube nicht – ganz im Gegenteil. Zeit also für einen Relaunch des alten Beitrages. Das Ergebnis: Ein Gedankenspiel über die Sprache als Element der Entfernung und der Näherung.

Der damalige Anlass war die Diskussion um die verunglückte Kampagne #allesdichtmachen. Dazu schrieb ich:

Unsere Diskussionskultur ist kaputt. Völlig kaputt. Wir kennen nämlich nur noch schwarz oder weiß, gut oder böse, dafür oder dagegen. Grautöne? Fehlanzeige. Dabei machen diese doch unser Zusammenleben aus, oder?!“

Für uns oder gegen uns?

Damals war es ein kleines Plädoyer für die wunderbare Farbe Grau. Heute, zwei Jahre später, habe ich das Gefühl, dass wir dieses Grau in all seinen Facetten noch viel dringender benötigen. So heißt es auch im Zeit-Podcast: Die Angriffe auf die Zeit-Reporterin hätten mal wieder deutlich gemacht, wie unsere Debatten derzeit verlaufen: „sehr hitzig, sehr schnell, sehr impulsiv, auch schematisch – das ist gut, das ist schlecht.“ Wahre Worte.

Die Menschen hierzulande denken offenbar und immer stärker ausschließlich in Kategorien: Gut – schlecht, nett – böse, schwarz – weiß, Lover – Hater, Unterstützer – Gegnerin. Einfach gesagt: Bist du nicht für uns, dann bist du gegen uns. Stimmst du mir nicht zu, gehörst du zu den anderen. Bist du nicht meiner Meinung, liegst du falsch. Ist das unsere sogenannte und immer wieder beschworene lösungsorientierte Kommunikation? Nicht wirklich.

Diese Fragen betreffen alle Bereiche der Gesellschaft. Wer in die Politik blickt, findet die glühenden Habeck-Verfechter auf der einen Seite, und auf der anderen Menschen, die diese Regierung sofort vom Hof jagen würden. Wenn du nicht sofort aufs Fliegen verzichtest, bist du schuld am Klimawandel. Wenn du nicht Geflüchtete »Welcome Refugees« heißt, bist du ein AfDler. Und wenn du die Klimakleber kritisierst, bist du in der alten Welt verhaftet und sicherlich ein Boomer. Diese Liste ließ sich endlos weiterführen – auf beiden Seiten der Farbe. Sie verdeutlichen alle, dass es um die hiesige Diskussionskultur nicht wirklich gut bestellt ist.

Radikalisierung stärkt äußere Ränder

Wir bestimmen, was richtig oder was falsch ist, sammeln um uns herum die zustimmenden Personen und verbannen alle auch nur etwas Andersdenkenden auf die andere Seite. Bringt uns das weiter? Nicht wirklich. Schon vor zwei Jahren schrieb ich:

„Die Beispiele verdeutlichen, wie stark Sprache und Wörter die Gesellschaft spalten können. Und zwar massiv. Davon profitiert niemand. Ganz im Gegenteil. Wir entfernen uns immer stärker voneinander. Freunde werden zu Gegner, Nachbarn beäugen sich misstrauisch, Freunde werden sprachlos.“

Heute bin ich fester denn je davon überzeugt, dass genau diese radikale Denke zu einer Stärkung der äußeren Ränder führt(e). Bitte nicht falsch verstehen: Dies heißt nicht, dass wir alle unsere Ideale, unsere Überzeugungen über Bord werfen sollten. Jeder und jede muss eigene und sehr klare Grenzen ziehen.

Aber bringt uns solch eine Schwarz-Weiß-Haltung in einer immer komplizierter werdenden Gesellschaft wirklich weiter? Wo werden diese Menschen denn dann aufgefangen? Kommen sie überhaupt wieder zurück? Und rückblickend gefragt: Hat Ausgrenzung jemals geholfen? Nein. Das kann jeder und jede täglich an der Stärkung der äußeren Ränder beobachten, in die sich die zwischen Tiefschwarz und Blütenweiß Verlorenen und Verstoßenen flüchten und von menschlichen Rattenfängern gebündelt werden. Was ist mit den berühmten Zwischentönen, den Grautöne, die für unsere Kommunikation so wichtig sind?

Lernen von Kindern

Dieses Verhalten – „wenn du uns nicht 100%ig folgst, gehörst du nicht zu uns“ – hat etwas zutiefst Kindliches für mich. In Gruppen von Kindern ist es nämlich weit verbreitet. Also dieses Gefühl, plötzlich aus einer Gruppe, von den besten Freundinnen ausgeschlossen zu sein. „Du darfst jetzt nicht mehr mitspielen“, hieß es noch in der früheren Kindheit. Bei den etwas Älteren klingt das dann so wie: „Du bist jetzt aus unserer WhatsApp-Gruppe raus.“ Ein Drama für viele junge Menschen, die auf der FOMO-Welle schwimmen.

Das war übrigens schon immer so. Auch in meiner Kindheit (wenn auch ohne WhatsApp). Nur das Besondere dabei: Die meisten haben sich bald schon wieder vertragen. Ja, die meisten. Und wir Erwachsene? Wir grenzen andere aus, weil wir deren Meinung nicht akzeptieren.

„In westlichen Gesellschaften macht sich ein gefährlicher Trend bemerkbar“, hieß es im Handelsblatt Newsletter. Meinungsfreiheit sei „nur bei denen gut zu finden, die derselben Meinung sind“.

Innerhalb der letzten zwei Jahre hat sich dieser Trend weiter radikalisiert – und in Deutschland gerne verbunden mit dem erhobenen Zeigefinger. Die heftigen Diskussionen um Corona-Impfungen, um die Aufnahme von Geflüchteten, um die Unterstützung von Kriegen, um die Aktionen der letzten Generation, um Verbot- und Erlaubnis-Kulturen – all dies hat zu dieser Radikalisierung beider Seiten beigetragen.

Die gespaltene Gesellschaft

Dabei sind wir noch nicht am negativen Höhepunkt angekommen: Wenn ich mir gerade die steigenden internationalen Flüchtlingszahlen ansehe, die ergebnislosen Diskussionen über den Umgang mit Zuwanderer, den nicht gerade überraschenden und selbst verursachten Aufstieg der AfD, die Verunsicherung vieler Menschen, die klare Handlungen fordern: All dies sind zentrale Herausforderungen an unsere Gesellschaft, die dringend zu lösen sind. Stattdessen vertiefen sich die Gräben weiter, dringen die Themen immer stärker in die Gesellschaft und die Köpfe der Menschen ein.

„Es ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister, der CDU-Politik Kai Wegner kürzlich zum Ausmaß der Geflüchteten in Berlin.

Wie wird denn dann unsere Sprache klingen? Wird da nicht jedes bisherige Weiß zu blütenweiß? Jedes Schwarz noch tiefschwarzer?

Wann stehen die Grauen auf?

Leider sehe ich in den nächsten Jahren viel Gefahrenpotenzial: Potenzial für eine komplette Spaltung unserer Gesellschaft, für eine weitere Entfremdung der Menschen, aber auch für eine Sprachlosigkeit der Ausgleichenden, die sich wie ein stummer Ball zwischen zwei lauten Seiten hin- und hergeworfen fühlen und gar nicht mehr wissen, wie es weiter geht. Weil sie auch in ihrer großen Mehrheit die Klappe halten. Leider.

Genau diese Ausgleichenden sind die Grauen. Diesen geht es wie der Farbe selbst: Dauerhaft befinden sie sich in einem fortwährenden Spannungsverhältnis zwischen Schwarz und Weiß. Dabei ist die Farbe so reich an Hunderten von Nuancen – vom Dunkel- bis zum Hellgrau, also vom Grau, das dem Schwarz näher steht, ohne das Weiß ganz außer Acht zu lassen – und umgekehrt.

Die Farbe Grau kann so schön sein!

Sollen wir nicht dringend die „More than 50 shades of Grey“, also die verschiedenen Ausprägungen der grauen Sprache, nutzen, um zwischen beiden Seiten zu moderieren und auf alle einzuwirken? Und sie somit vielleicht nicht zusammenführen, aber zumindest nicht noch weiter auseinanderbrechen lassen?

„Genau diese Farbe müssen wir wieder dringend in uns entdecken“, schrieb ich in meinem früheren Blog-Beitrag. Und dies ist nötiger und dringender als je zuvor. Einfach gesagt: „Wir müssen wieder verstärkt die Töne in der Sprache zulassen, die nicht zu unserem Schwarz oder Weiß gehören – ohne aber unseren eigenen Wertekanon zu verlassen.“

Grau kann eine solch tolle Farbe sein – in allen Gesprächen: So eine zentrale Verbindung zwischen schwarz und weiß. So ausgleichend zwischen zwei Polen. So reich an starken Nuancen in alle Richtungen: Kühl und warm, dunkel und hell, zurückhaltend und exzentrisch, mit Hunderten von Abstufungen. Vor allem kommen all diese miteinander gut aus. Ist die Farbe Grau nicht ein Vorbild? Ansonsten bewegen wir uns nur noch in unserer kleinen Blase, – die ich in einem anderen Gedankenspiel hier beschrieben habe –, mit den anderen Blasen als Gegenbild und einer Gesellschaft in feindlichen Lagern.

Wollen wir wirklich so leben? Ich nicht.

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um synthetische Netzwerke, Ambassadors und Personae.

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um synthetische Netzwerke, Ambassadors und Personae.

In den letzten Wochen war es in diesem Blog etwas sehr ruhig: keine Gedankenspiele, keine Lesetipps, keine Informationen. Sollte dies etwa das Ende bedeuten? Nein, keineswegs. Diese Pause nennt man ganz einfach „Urlaubszeit“. Und genau diese ist jetzt vorbei.

Denn synthetische Netzwerke, Ambassadors, GenZ-Marketing: Angesichts ständig neuer Trends, spannender Neuerungen wie teils besorgniserregender Entwicklungen werden die Gedankenspiele ab heute wieder monatlich erscheinen und immer wieder auch Erfahrungen und Erlebnisse von mir als Berater und Trainer beinhalten.

In dieser Hinsicht wünsche ich natürlich gute Erkenntnisse mit meinen neuen 10 Lesetipps!

Von Studien und Strategien.

  • ECM 2023: 5 Aufgabenfelder für strategische Kommunikation
    Vor wenigen Tagen wurde der 15. European Communication Monitor publiziert. Dieses Jahr haben die Verantwortlichen 5 Handlungsfelder für Kommunikationsverantwortliche identifiziert und dazu 15 Thesen zu Kompetenzen, zu Zielgruppen, zur Führung von Teams, zum Beziehungsaufbau, zu Big Data und natürlich zu KI aufgestellt. Marie-Christine Schindler hat sich diese Aussagen wie immer sehr genau angesehen.
  • Zielgruppen: In 5 Schritten zum Persona-Targeting
    „Personas zu erstellen, ist kein Selbstzweck“, heißt es in einem Beitrag der Marketing-Börse. Richtig. Stattdessen müssen sie zum unternehmenseigenen Business genau passend erstellt werden. Nur so lassen sich ihnen später Botschaften und Inhalte individuell zuordnen, wie diese 5 Schritte aufzeigen.

Von Social zu Synthetic.

  • Geburt der Synthetic Social Networks?
    Chatten mit berühmten Persönlichkeiten, die sich als Freunde ausgeben? Mit KI-generierten Figuren, die dank Stimme und Aussehen Stars gleichen? Genau diese will Meta auf seine Plattformen loslassen. Werden wir künftig falschen Freunden „unsere intimsten Gedanken, Sorgen, Wünsche und Ängste anvertrauen, damit IT-Konzerne unsere Stärken und Schwächen auf ihren Servern speichern, auswerten und an Dritte verkaufen?“, fragt Richard Gutjahr besorgt.
  • Instagram: Die Strategien von 76 lokalen Publishern
    Wie erfolgreich nutzen lokale Medien Instagram? Der Journalist und Berater Andreas Rickmann hat sich 76 deutsche Lokal-Publisher angesehen und ein Ranking bezogen auf das Wachstum der Kanäle erstellt. Anhand von Beispielen beschreibt er die Gründe für teils hohe Wachstumsraten – und die heißen nicht wirklich überraschend Reels, Regelmäßigkeit, Hochformat und der Fokus auf lokale Themen.

Von Menschen und Ambassadors.

  • DATEV: Botschafter sorgen für Sichtbarkeit
    Die DATEV zählt zu den Vorreiterinnen beim Thema Corporate Influencer. Gestartet 2019 sind heute 300 Mitarbeitende aktiv, um zur Sichtbarkeit des Unternehmens beizutragen – als thematische Fachexpertin wie als Arbeitgeberin. Die Programmverantwortliche Michaela Wüst gibt im PR-Blogger einen guten Einblick in die Arbeit mit Ambassadors: in Voraussetzungen, Ziele, Betreuung und Inhalte.
  • München: Ambassadors auch in Städten erfolgreich
    Funktionieren Corporate Influencer Strategien auf Verwaltungsebene? Die Stadt München sagt ja und hat ein Test-Programm erfolgreich aufgesetzt, um sich als Arbeitgeberin-Marke stärker zu positionieren. Klaus Eck sprach darüber im Blog (und im CI-Podcast) mit Stefanie Nimmerfall.
  • Thought Leader Ads: Influencer auf LinkedIn pushen
    Apropos Ambassadors: Wie lassen sich diese unterstützen bzw. deren Beiträge empowern? LinkedIn hat dazu das neue Werbeformat der Thought Leader Ads lanciert. Doch an wen richten sie sich konkret? Und welche Klippen gilt es bei Gestaltung zu umschiffen? Dieser Beitrag klärt auf.

Vom Wunsch nach Sichtbarkeit.

  • Alt-Texte: Welche Relevanz haben sie?
    Was sind Alt-Texte? Welche Relevanz haben sie? Und wie formuliere ich sie? Ähnlich wie auch ich diskutiert Franziska Bluhm diese Frage öfters in ihren Beratungen. Daher hat sie einen kompakten Fragebogen publiziert, der die wichtigsten Aspekte kompakt anreißt.
  • YouTube-SEO: Wie performen meine Videos besser?
    Wer auf YouTube sichtbar sein will, benötigt auch eine YouTube-SEO-Strategie. Doch was ist dabei zu beachten? Und wie muss diese gestaltet sein? Ausführliche Informationen gibt es in diesem Beitrag. Nur das Thema YouTube-Shorts fehlt.
  • Gericht: Werbefreie Double-Opt-in-Mail ist keine Werbung
    Noch eine Frage in vielen meiner Seminare: Ist eine Double-Opt-In-Mail Spam? Also unerlaubte Werbung? Das Landesgericht Kassel hat jetzt klar geurteilt, dass DOI-Mails erlaubt sind – als Bestätigung einer E-Mail. Wichtige Voraussetzung: Solche Mails sind wirklich frei von jeglicher Werbung sein – also ohne Hinweise auf Services, Angebote etc.
Bitte redet die Twitter-Zeit nicht so rosig!

Bitte redet die Twitter-Zeit nicht so rosig!

Die Umbenennung von Twitter in X ist sicherlich kein Glanzstück. Ganz im Gegenteil. Der ganze Prozess ist bislang ein zweifelhaftes Schauspiel, das gerade strategisch mehr Scherben als Klarheiten hinterlässt. Auf der anderen Seite wird Twitter rückblickend viel zu heroenhaft beschrieben. Und das sage ich als jahrelanger Twitter-Fan- und -Trainer. Ein Gedankenspiel über das Gestern und das eventuelle Morgen.

Auch wenn in den letzten Tagen vieles über Twitter und X geschrieben wurde: Einiges wird bei dem großen Ärger über und der Häme gegenüber Musk »großzügig« übersehen oder vergessen. 3 Gedanken dazu.

1. Twitter lag schon vor Musk am Boden

„Kaum liegt Twitter am Boden, ändert Elon Musk das Logo“, heißt es beim GameStar.

Moment. Twitter lag schon seit vielen Jahren am Boden. Gerade finanziell. Werbeformate floppten, die Plattform machte Verluste und verbrannte täglich 4 Mio. US-Dollar. Sie lebte nur vom Kapital seiner Geldgeber. Warum? Weil die Gründer auch nach zig Jahren kein Geschäfts- und Werbemodell gefunden hatten – im Unterschied zu Meta & Co. Dass sich daran etwas ändern musste, war klar. Sonst wäre Twitter eh am Ende gewesen.

Kein Werbemodell
Dazu haben übrigens wir Kommunikations- und Marketingleute, wir Medienleute und PR-Fachleute, wir Unternehmens-Unterstützerinnen und Organisations-Positionierer unseren Beitrag geleistet. Denn wie viele Ads haben wir auf Twitter geschaltet? Gerade im Vergleich zu Instagram, Facebook, LinkedIn & Co.? In der ach so schönen Zeit vor Musk? Anders gefragt: Wie viele interessante Ads haben mich in der Vergangenheit zum Gucken, Klicken oder Kaufen gebracht? Wenige, sehr wenige.

Bei Trends versagt
Doch nicht nur beim Aufbau eines Werbe- und Innovationsprogramms hat Twitters Produktteam versagt. Auch bei der Übernahme von StartUps. Ein Beispiel: Im Jahre 2012 übernahm Twitter Vine – die damals führende Kurzvideo-App. Was für eine Chance, gerade wenn wir uns das enorme Werbepotenzial heute bei Instagram, TikTok und YouTube betrachtet! Twitter hatte mit der 6-Sekunden-App den Jackpot gekauft und beste Voraussetzungen, der künftige Leader zu sein. Doch was machte Twitter stattdessen? Es stellte Vine 2017 ein.

„Was die Leute dort anfassten, zerfiel in ihren Händen zu grauem, nervigem Staub, Twitter hat kein einziges der vielen neu dazu gekauften Start-ups irgendwie sinnvoll integriert“, schreibt Sascha Lobo in seiner Spiegel-Kolumne.

Stimmt. Leider. Schade.

Kompakt formuliert: Twitter lag vor Musk schon am Boden. Doch niemand wollte dies sehen.

2. Twitter spielt nur eine kleine Rolle in einem Großen.

„Was für Steve Jobs das i, soll für Elon Musk das X werden“, blickt Sascha Lobo auf den X-Wechsel.

Stimmt. War die Twitter-Umbenennung also eine Überraschung? Nein. Der Schritt konnte niemanden überraschen. Dass Musk Twitter radikal umbauen musste und würde, war klar. (siehe Punkt 1). Hinzu kommt Musks Faszination für den Buchstaben X (SpaceX, X.ai, X als Vorname etc.). Schon 1999 hatte er die Online-Bank X.com gegründet, die später in PayPal aufging. Seit 2017 ist die Webseite X.com die Basis seiner StartUps.

Auf den Spuren von Steve Jobs
Musks X-Traum war allen bekannt: WeChat made in the USA. Also eine mächtige, alles integrierende Multifunktions-App – Kommunikation, Shopping, Banking, Payment, Gaming samt App-Store – einfach eine App für alles. Davon hatte Musk immer gesprochen. Dass er Twitter in X integrieren würde, war damit klar. Schließlich zählte es bereits seit Frühjahr 2023 zur X-Corporation.

Elon Musk hatte sich damit klar auf die Fährte von Steve Jobs begeben: Um einen einzigen ikonischen Buchstaben als Gesicht einer Marke herum eine eigene Marken- und Unternehmenswelt aufzubauen. Nur dass das „i“ bei Steve Jobs heute bei Elon Musk „X“ heißt.

Kompakt formuliert: Für Musk spielt Twitter eine kleine Rolle – innerhalb der viel größeren X-Idee. Doch kann es sich durchaus als Basis eignen, weitere funktionierende Services zu integrieren.

3. Musk hat eine Chance vertan. Aus heutiger Sicht.

„Elon Musk ist ein Meister des Ankündigens und des Erhaschens von Aufmerksamkeit“, schreibt der Markenexperte Karsten Kilian bei basicthinking.

Richtig. Nur hat er in der Vergangenheit seine Ankündigungen fast immer erfüllt. Welche Strategie verfolgt Musk aber bei Twitter? Hat er einen Plan für den nächsten Schritt? Eigentlich habe ich ihn in der Vergangenheit über Bücher und Beiträge so kennengelernt.

Doch gerade der Zeitpunkt lässt mich zweifeln: Warum hat er diesen Wechsel jetzt vollzogen, ohne seine X-Strategie damit zu verbinden und einen großen Plan auszurollen? Dann hätte doch jeder neugierig gewagt: „Guck mal, was Musk aus Twitter macht. Etwas viel Größeres. Spannend!“ Warum hat er dieses Momentum, diese mediale Chance verstreichen lassen?

Radikaler Wandel ohne großen Plan?
Und warum hat er radikal eine solch etablierte Marke wie Twitter aufgegeben und einen Teil des Markenwertes damit zerstört? „Das ist, wie wenn man Coca-Cola kauft und die ikonische Flasche austauscht, ohne das Produkt zu verändern“, so ein US-Finanzprofessor in einem Tagesschau-Beitrag. Oder will uns Musk – wieder einmal – überraschen?

Dass Musk diesen radikalen Wandel vollzieht – dies kann nicht wirklich überraschen. Dass er diesen Wechsel aber mit so vielen Fragezeichen garniert, das hätte ich mir niemals vorstellen können. Musk aber dafür als „Elefant im Porzellanladen“, als „Zerstörer“ zu bezeichnen, wie in vielen Medien zu lesen, dies beweist wenig Verständnis für das große Ganze.

Kompakt formuliert: Aus strategischer Sicht war es durchaus sinnvoll, Twitter umzubenennen. Aber nur dann, wenn möglichst bald der große Schritt erfolgt. Falls es diesen gibt.

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um Blasen, Studien, Spickzettel, KI und Strategien

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um Blasen, Studien, Spickzettel, KI und Strategien

Wie jedes Jahr bieten die bevorstehenden Sommerferien einen willkommenen Moment der Ruhe, des Nachdenkens, des Neuorientierens, des In-Sich-Gehens, des In-Frage-Stellens – und auch des Digital Detox. Raus aus den eigenen Blasen? Für viele undenkbar, wie eine aktuelle Bitkom-Studie aufzeigte. Danach konnte über die Hälfte der Befragten nur wenige Stunden den sozialen Medien fernbleiben. Eigentlich das typische Zeichen eines Suchtverhaltens.

Doch ob Sucht oder nicht: Etwas Digitaler Detox tut uns mit Sicherheit allen gut. Auch mir. Darum werden meine Lesetipps erst wieder im September erscheinen. Heute habe ich aber nochmals 10 Beiträge zusammengestellt.

Frisch publiziert:

  • LinkedIn oder das (Un-)Leben in Blasen
    Leben wir in Blasen? Gerade auch auf LinkedIn? Ich glaube ja – und zwar immer stärker. Unser Land scheint sich in die Filterblasen der Aufmerksamkeitsgesellschaft aufzuteilen. Mein ganz persönliches Gedankenspiel über einen Welt-Artikel, über Filterblasen und über das Fehlen einer Kommunikation, die vieles erleichtern würde.

Neues aus der Studienwelt:

  • Reuters Digital News Report: News-Interesse nimmt ab
    Beunruhigend: Immer weniger Menschen interessieren sich in Deutschland für Nachrichten. Stattdessen versuchen sie immer mehr aktiv, Nachrichten zu vermeiden. Auch das Vertrauen in News geht weiter zurück. So 3 Ergebnisse aus der deutschen Teilstudie des „Reuters Institute Digital News Report 2023“. Und ja: Selbst als News-Junkie ziehe ich mich immer stärker aus der täglichen Berichterstattung zurück.
  • Social Media Index: Medien verlieren bei Facebook an Reichweite
    Nicht überraschend: Laut Social Media Index verlieren Medienhäuser und News-Anbieter bei Facebook an Sichtbarkeit. So sind deren Zugriffszahlen kräftig gesunken, da Facebook gerade Beiträge mit Links kaum mehr anzeigt. Damit zeigt sich mal wieder, dass eine Abhängigkeit von einer Plattform keine wirklich strategisch kluge Denke ist.

Über echte und künstliche Inhalte:

  • Wie menschlichere Inhalte bei der Content-Flut helfen
    Wie finden wir einen Ausweg aus der Content-Flut? Auch dank ChatGPT & Co. stehen wir vor einer weiteren Welle der Content-Schwemme. Für Falk Hedemann könnten menschlichere Inhalte ein Ausweg sein – also persönliche Erfahrungen, Meinungen, Einschätzungen, Dialoge. Sein hervorragender Beitrag lädt zum Nachdenken ein.
  • Welche Inhalte Menschen zum «Scroll-Stopp» bringen
    Welche Inhalte bringen Menschen zum „Scroll-stopp“? Verhindern also, dass sie weiter durch den Feed scrollen, sondern mit dem Beitrag interagieren? Dieser Beitrag liefert 10 Methoden samt Content-Ideen, wie Beiträge in der Menge auffallen.
  • Wie für Social Media richtig zu prompten ist
    Wie lassen sich Prompts im Bereich Social Media einsetzen? Schon in der Free-Ausgabe des Social Media Best-Practice Newsletters wird aufgezeigt, wie Prompts zu formulieren sind und wie sie sich für die Social Media Arbeit dann nutzen lassen.
  • Welche 10 ChatGPT Plugins helfen können
    Die Zahl der ChatGPT Plugins wächst scheinbar täglich, die Übersicht wird immer schwieriger. Wie gut, dass Jens Polomski sich mal wieder 10 Plugins herausgepickt hat, die im Bereich digitaler Kommunikation hilfreich sein könnten.

Über Strategien und Kanäle:

  • Spickzettel: Tipps für das Social-Media-Marketing
    Wie oft soll ich posten? Wie viele Hashtags nutzen? Welches Format macht am meisten Sinn? Gerade Menschen, die sich nicht 24/7 mit sozialen Medien beschäftigen und nicht ständig auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können, suchen nach Leitplanken. Felix Beilharz hat dazu ein hilfreiches Cheat Sheet erstellt.
  • E-Mail-Marketing: So lässt sich Vertrauen schaffen
    Nur über eine enge Beziehung zwischen Sender und Empfänger lässt sich gute Kommunikation aufbauen. Beim E-Mail-Marketing spielen das Zuhören und das Vertrauen die Kernrollen. Ein Beitrag über E-Mail-Authentifizierung, Verteiler-Segmentierung, Content-Verweildauer sowie Bounce- und Beschwerdemanagement.
  • Threads: Twitter künftiger Wettbewerber geleaked
    „Threads“ – so heißt die neue Twitter-Alternative von Meta, wie The Verge berichtet, die letzte Woche in den USA und in UK gestartet ist. Die Screenshots laufen noch unter dem Codename „Project 92“. Das Besondere: Durch die ActivityPub-Applikation wird jeder seine Follower aus anderen Netzwerken wie Mastodon mitnehmen können. Entstehen neue Blasen?
LinkedIn oder das (Un-)Leben in Blasen

LinkedIn oder das (Un-)Leben in Blasen

Vor knapp einem Monat war die Aufregung groß über einen Welt-Artikel. Vor allem auf LinkedIn. Sein Titel: »Das Ende der Leistungsgesellschaft naht«. Weil laut der Autorin Emotionen wichtiger als Leistung sind – gerade im Epizentrum namens LinkedIn. Wer sich die positiven Reaktionen auf den Beitrag auf der Welt-Webseite ansieht, bekommt ein ganz anderes Bild. Leben wir also wirklich auf LinkedIn in einer Blase? Ich denke ja – immer stärker.

 »Für die berufliche Online-Identität sind heute Emotionen wichtiger als Leistung (…). Likes von Fremden zählen mehr als Kritik von Kollegen. Die Karriere-Plattform LinkedIn ist das Epizentrum dieses Phänomens, wo die intellektuelle Kapitulation der Leistungsträger stattfindet.«

Dies schrieb Franziska Zimmerer, Ressortleiterin Community & Social.

Auf LinkedIn sorgte ihr Beitrag für viel Häme und Kritik. Und auf Welt.de selbst? Fast einhellige Zustimmung. 2.681 teilten die Meinung der Autorin unter dem Welt-Artikel, 221 nicht, also knapp 10 %. Mhhh. Hat sie vielleicht recht? Ich glaube schon.

Auf dem Laufsteg der Eitelkeiten

Gut lässt sich beobachten, wie sich LinkedIn in den letzten ein bis zwei Jahren immer stärker auch zu einem Laufsteg der Eitelkeiten entwickelt hat: Die inspirierenden Erfolgsgeschichten, mit den hypersympathischen Kundinnen, vom besten Arbeitgeber der Welt, über das Aufstehen nach Misserfolgen und Rückschlägen und dem eigenen Weg, wie ich mich und meine Familie aus einer Krise befreite.

Meist werden diese Beiträge garniert mit rührender Emotionalität oder aber inspirierendem Pathos und begleitet von einem Porträt, das möglichst natürlich in die Kamera blickt (wie bei der Welt-Autorin übrigens selbst 😉) – oder – ganz angesagt – aus einer KI-Werkstatt herstammt. Gepusht von einem Algorithmus, der Beiträgen mit Porträts eine größere Sichtbarkeit gibt – auch weil wir alle auf Bilder abfahren.

In einer Welt der aktuellen Krisen und Bedrohungen scheint (nur) auf LinkedIn eine wahre Goldgräberstimmung zu herrschen, Tag und Nacht, rund um die Uhr – Expertise für jedes Thema, wie Thomas Hutter schreibt. Eine Welt der eigenen Erfolge und bemerkenswerten Storys. Und dies mit teils hohen Abrufzahlen.

Intellektuelle Kapitulation

  • Ist LinkedIn also eine Scheinwelt? Ein Paradies der Selbstdarstellung und Oberflächlichkeit? Und wir wollen uns von den Illusionen einfach berauschen lassen?
  • Hat eine gut ausgebildete Masse wirklich beschlossen, „dass Selbstdarstellung ihrer Arbeit wichtiger ist als die eigentliche Leistung“, wie Valerie Wagner kommentiert? Dass in einer von Krisen geplagten Welt Emotionen und Empfindsamkeiten mehr als Ratio und Aufklärung zählen und dass die Bestätigung von (new) Friends & Partners erstrebenswerter als Kritik, Reibung, Aufklärung?
  • Dass die Leistungsgesellschaft also intellektuell kapituliert hat, was Zimmerer als »LinkedInisierung« bezeichnet? 

Ich hoffe nicht!

Denn wollen wir auf LinkedIn nicht eigentlich den inhaltlichen Austausch? Sprechen wir nicht vom Themensetting? Von der Positionierung als Expertin? Von der fachthematischen Auseinandersetzung?

Ich weiß: Über Hashtags sowie das Ein- und Ausblenden von Beiträgen und Accounts kann ich mir meine Timeline gestalten und auf meine eigenen Wünsche ausrichten. Trotzdem bleibt diese Entwicklung sichtbar.

Das Blasenleben geht inhaltlich weiter

Apropos inhaltliche Auseinandersetzung: Natürlich hat sich auf LinkedIn eine Diskussionskultur entwickelt. Solange man einer Meinung ist. Wenn ich mir viele Kommentarverläufe ansehe, dann gilt: Wer nicht dafür ist, ist eine Gegnerin. So wie in jeder Blase. Und davon gibt es eine Menge. Wer gegen das Gendern ist, wird entfolgt. Wer nicht grün und rot kommuniziert, verliert an Followern. Wer dem Abgesang auf Habeck folgt, ist ein Gegner der Moderne. Ich überziehe bewusst etwas. Aber nur etwas.

Ist LinkedIn also die oft erwähnte links-politische Blase der digitalen Gesellschaft? Im Unterschied zu den eher konservativen Blasen auf Facebook, Twitter und natürlich Telegram? In meiner Blase scheint dies auf jeden Fall so zu gelten.

Filterblasen der Aufmerksamkeitsgesellschaft

Ja, wir leben bei LinkedIn in einer Blase. Zusammen mit weiteren 19 Mio. Mitgliedern aus dem DACH-Raum, von denen aber nur ein geringer Prozentsatz aktiv ist. Und noch einmal: Hat sich diese Gemeinschaft von der Bevölkerung entfernt? Zumindest spiegeln Studien wie die ARD-ZDF-Onlinestudie (=> Meine wichtigsten Ergebnisse) und der D21-Digital-Index (=> Meine Gedanken dazu) eine gespaltene Gesellschaft wider, wenn beispielsweise über ein Viertel in der Digitalisierung sogar eine Gefahr für die Demokratie sieht.

Die digital affinen, fortschrittlichen, aber begrenzt wirtschaftsfreundlichen Menschen also auf LinkedIn? Die zurückgebliebenen Weißhaarigen bei den Talkshows und bei Facebook? Das wäre wieder viel zu einfach gedacht. Es verdeutlicht nur, dass sich unser Land immer stärker in die Filterblasen der Aufmerksamkeitsgesellschaft aufzuteilen scheint. Und jede Rechenschaft sich nur ihrer eigenen Blase gegenüber verpflichtet fühlt.

Mangel an Kommunikation

Diese Blasen wären weit weniger schlimm, wenn wir uns verstehen und wir nicht so weit voneinander entfernt stehen würden. Dafür mangelt es an der Kommunikation, da viele konträren Gruppen nicht miteinander reden. Wenn sich selbst die Generation TikTok und die LinkedIn Community etwas verständnislos gegenüberstehen, wie Ralf Scharnhorst schildert, wenn also nicht einmal die User von zwei der größten Social Media Communitys – ja, Communitys, also etwas mitsprechen, austauschen, kommentieren, streiten, loben, lieben – dies können, wie sieht es dann mit anderen Blasen aus? Wie sollen wir dann uns verständigen?

„Ein bewusster Umgang miteinander würde uns auf allen Social-Media-Plattformen guttun“, kommentiert Katja Evertz richtig. „Nur funktionieren und vor allem reagieren wir so nicht.“ Richtig. Stattdessen machen es sich viele zu einfach, wie sie weiter schreibt. »Man kann LinkedIn und Co. natürlich vorwerfen, sie würden uns mit den Algorithmen manipulieren. Damit so ein Spiel funktioniert, braucht es immer auch die Menschen, die mitspielen, oder?«

Und die Lösung?

Vor fast genau zwei Jahren habe ich einen Artikel über die Farbe Grau und die dringliche Notwendigkeit geschrieben, sie wieder in uns allen neu zu entdecken. Meine Forderung: „Unsere Sprache benötigt dringend mehr Grau.“

„Wir müssen verstärkt die Töne in der Sprache zulassen, die nicht zu unserem Schwarz oder Weiß gehören – ohne aber unseren eigenen Wertekanon zu verlassen. Folglich müssen wir miteinander sprechen, viel stärker anderen zuhören, sie verstehen zu versuchen, also gemäßigt miteinander diskutieren, einander kritisieren und Eingeständnissen Respekt zollen. Ansonsten bewegen wir uns nur noch in unserer kleinen Blase.“

 Dies gilt bis heute. Auch auf LinkedIn müssen wir uns darauf wieder stärker einlassen, auch die Meinungen anderer nicht unbedingt gutheißen, aber zumindest akzeptieren. Denn dann kann aus diesen Netzwerken wirklich wieder eine Debattenplattform werden – und keine Plattform der Selbstdarsteller, die niemand von uns wirklich voranbringt – ob in Karriere oder im Leben. 

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um KI, Plugins und Algorithmen

Gedankenspiele: 10 Lesetipps rund um KI, Plugins und Algorithmen

Heute beginnt die re:publica in Berlin. Auch für mich zählt sie zu den wenigen wirklich wichtigen Branchentreffen – auch gerne Klassentreffen genannt -, um speziell nach der langen Corona-Zeit mich mit bekannten und unbekannten Gesichtern zu treffen und auszutauschen. Beim Blick auf das diesjährige Programm ist – wenig überraschend – ein Schwerpunkt ersichtlich: das Thema KI. Darum darf es auch nicht überraschen, dass 4 dieser 10 Lesetipps sich ebenfalls um den Umgang mit KI wieder drehen. So please enjoy it!

In eigener Sache.

Strategien.

  • Strategie: 10 Zukunftstrends für Unternehmen
    Welches sind die Anforderungen, auf die Unternehmen eine Antwort finden müssen? Die Unternehmensberatung McKinsey hat die Entscheider aus über 2.500 Unternehmen dazu befragt und 10 Zukunftstrends identifiziert. Das Spannende: Fast alle sind eng mit kommunikativen Aufgaben verbunden: Resilienz, hybrides Arbeiten, KI, Bindung von Mitarbeitenden, digitale Fähigkeiten, Personalsuche, Führung, Vielfalt, mentale Gesundheit und Effizienz. Der Branche wird es wohl nicht langweilig.
  • Influencer: So wird mit KPIs und der Non-Persistenz getrickst
    Beim viel diskutierten OMR-Festival gab es durchaus spannende Einblicke. Wie z.B. vom Content Creator und Nindo-Gründer Rezo über Fallstricke beim Influencer Marketing, die Gefahren von non-persistenten Social Media Postings und die Bedeutung von Daten. Wer sich mit Influencern und deren manchmal etwas anderen Kennzahlen auseinandersetzt, sollte dieses Video kennen.
  • A/B Tests: Tipps für die verbesserte Newsletter Performance
    A/B-Tests gehören zu jedem E-Mail-Marketing. Nur so lassen sich Mailings an der Zielgruppe strategisch ausrichten. Dabei können A/B-Tests vielfältig sein. Oder wer hat nicht nur Texte, Bilder und Call-to-Action-Buttons verglichen, sondern auch Absender, Preheader, Betreff, Layout, Sendezeit oder die Platzierung von Social Media Buttons? Nur bei der Frequenz wäre ich aus rechtlichen Gründen vorsichtig.

Algorithmen.

  • Instagram: So funktioniert der Algorithmus
    Wie funktioniert der Instagram-Algorithmus? Und wie müssen daher Inhalte aufbereitet werden, damit sie eine möglichst gute Sichtbarkeit erhalten? Zu dieser Frage gibt es viele Beiträge und Meinungen. Spannend ist, dass jetzt Instagram selbst im Blog einen Beitrag publiziert hat, wie Content im Feed, in Reels, bei Storys und der Suche gerankt werden. Lesenswert!
  • LinkedIn: Daten und Fakten zur richtigen Strategie 2023
    Auf der Basis der LinkedIn-Auswertung von Richard van der Blom sind viele Infografiken entstanden, um das richtige Posten bei LinkedIn aufzuzeigen. Diese Infografik bei SocialMediaToday ist wirklich kompakt und übersichtlich und hilft bei der richtigen LinkedIn-Strategie.

KI, Plugins & Prompts.

  • KI-Texte: 3 Tools und 5 Prinzipien
    Jeden Tag wächst die Zahl der KI-Tools, die uns das Schreiben erleichtern (sollen/wollen/werden). Doch welche Tools gibt es jenseits von ChatGPT, die auch etwas datenschutzfreundlicher sind? Christian Müller stellt nicht nur 3 Tools, sondern auch 5 Prinzipien für den verantwortungsvollen KI-Einsatz vor, was ich nur unterstützen kann.
  • Prompts: So unterstützt KI beim E-Mail-Marketing
    ChatGPT & Co. im E-Mail-Marketing? Aber natürlich. Und nicht nur zur Erstellung von Texten; auch bei Themenideen, A/B-Tests (siehe oben) oder beim Finden des richtigen Versandzeitpunktes kann die KI helfen. Die dazu passenden ChatGPT-Prompts schlägt dieser Beitrag vor.
  • Bilder: Diese Prompts helfen bei Midjourney
    Apropos Prompts. Bei Texten werden diese viel diskutiert. Doch gelten die Empfehlungen auch für die Erstellung von Bildern? Dieser Beitrag hat Tipps zusammengestellt, damit beispielsweise Midjourney das passende Bild erzeugt – wie u. a. spezifisch sein, Metaphern nutzen, Dialog führen, die Grenzen verstehen und Midjourney nicht zu überfordern.
  • Plugins: 200 ChatGPT-Erweiterungen für Browser
    Auch die Zahl der Browser-Plugins rund um ChatGPT wächst fast täglich. Diese eröffnen eine Vielzahl ständig neuer Anwendungsmöglichkeiten. Wie gut, dass Jens Polomski hier den Überblick behält und fast 200 in einer Übersicht anzeigt.