Vor kurzem ist der D21-Digital-Index 2024/2025 erschienen. Dieser ist für mich die wichtigste Studie in Deutschland, wenn es um digitale Transformation, die digitale Gesellschaft und die Einschätzung zu Digitalisierung geht. Er macht jedes Jahr deutlich, wie gut oder schlecht die Menschen ab 14 Jahren hierzulande mit den Anforderungen des digitalen Wandels umgehen.
Die aktuelle Ausgabe hat mich sehr nachdenklich gemacht, wie ich in meinem Gedankenspiel über das digitale Lagebild der Nation schreibe. Und das liegt nicht nur am Thema KI, das immer stärker auch in Bereiche wie SEO und Online-Texten eindringt. Über dies und weitere Entwicklungen und Trends im Bereich der digitalen Kommunikation berichte ich in den 10 Lesetipps.
Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland? Der D21-Digital-Index ist auch 2024/2025 ein wichtiges Abbild der Gesellschaft. Und er macht nachdenklich, je tiefer man in das Lagebild zu Digitalisierung, digitaler Transformation und digitaler Kommunikation eintaucht.
Strategien: Von Ideen und Gefahren.
Stolpersteine: Dies gefährdet eine Social-Media-Strategie Regelmäßig leite ich Workshops zur Entwicklung von Social Media Strategien. Dabei gibt es viele Stolpersteine. Einige davon nennt Jens Wiese im Gespräch mit dem BVCM: falsche Zielsetzung, falsches Stakeholder-Management, planlose Content-Strategie. Interessant sein Blick auf aktuelle Trends: Denn KI, Messenger, Communitys zählen auch zu meinen Top5.
Reddit: Relevanz in der Unternehmenskommunikation? Mit über 100.000 Communitys und 100 Mio. täglich aktiven Usern ist Reddit eine der größten Infoquellen, gerade für die Generation Y und Z. 3 Prozent des monatlichen Website-Traffics kommen aus Deutschland. Wie Reddit – auch in Kooperation mit Google und OpenAI – funktioniert und sich für die Unternehmenskommunikation nutzen lässt, erzählt der Beitrag.
Kommunikation: Von Medien und Influencern.
Micro-Influencer: Großer Einfluss auf Gen Z Immer mehr Unternehmen setzen auf Micro-Influencer, um die Gen Z anzusprechen. Dies zeigt eine Studie von der Temple University. Gerade ihre Authentizität und Nähe macht sie und ihre Produkte für Jüngere glaubwürdig. Auch wenn diese Studie auf US-Marken blickt, dürfte dieser Trend bald zu uns überschwappen.
Medienarbeit: Wie können Presseportale helfen? Presseportale können die eigene Medienarbeit durchaus unterstützen. Welche Vorteile sie konkret haben und worin sich kostenpflichtige von kostenlosen Angeboten unterscheiden, zeigt newsaktuell – nicht ganz uneigennützig – in diesem Beitrag.
SEO + KI = GEO.
SEO in KI-Zeiten: So funktioniert GEO. Wie greife ich Traffic bei KI-Suchmaschinen ab? Wie muss ich dazu meine SEO-Strategie anpassen? Solche Fragen beantwortet dieser hilfreiche Beitrag rund um Generative Engine Optimization (GEO). Die Ergebnisse basieren auf US-Erkenntnissen, da KI-Overviews bei uns erst eingeführt werden.
Google und KI-Texte: Die Rolle von E-E-A-T Viele Unternehmen setzen auf KI-Tools, um Inhalte zu erstellen. Doch wie wirken sich diese auf das Ranking in Suchmaschinen aus? Laut Google sind KI-generierte Inhalte nicht grundsätzlich problematisch, solange sie hochwertige Inhalte liefern. Dabei spielt E-E-A-T eine zentrale Rolle.
Die Macht der Algorithmen.
LinkedIn-Game: Der Einfluss der Algorithmen Wer sich noch tiefer mit dem Algorithmus beschäftigen will, dem ist dieser Beitrag auf LinkedIn zu empfehlen. Er macht deutlich, wie der Algorithmus Beiträge Schritt für Schritt einschätzt, blockt oder weiter ausspielt. Wichtig nur: Diese Infos stammen aus Studien v.a. von Richard van der Blohm. Sie wurden aber nicht von LinkedIn bestätigt.
Instagram: Boost durch frühere Interaktion Nix wirklich Neues, trotzdem immer wieder wichtig zu betonen: Der Instagram-Algorithmus bevorzugt Posts, mit schneller, hoher Engagement-Rate, wie auch diese Analyse von Hootsuite belegt. Das heißt: Direktnachrichten, Storys, Kommentare können helfen, das Engagement zu pushen – und damit die Sichtbarkeit.
Instagram: Ein Story-Guide für Einsteiger Wer nach einem Instagram Story Guide sucht, wird in diesem Beitrag fündig: Was machen gute Stories aus? Wie erhöhen Interaktionen die Reichweite? Welche Story-Elemente sorgen für mehr Engagement? Und welche Tools dabei helfen? Gerade für Nicht-Profis zeigt dieser Guide Basics, erfolgreiche Formate und strategische Tipps.
Video + Recht = BFSG.
BFSG: Digitale Barrierefreiheit bei Videos Ende Juni tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) final in Kraft. Für viele Organisationen ist es dann Pflicht, ihre digitalen Inhalte allen zugänglich zu machen. Was dies für den Video-Bereich bedeutet – also Untertitel, Audio-Deskriptionen, Screenreader-kompatible Video-Player, Kontraste etc. -, dies verdeutlicht diese Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Der kürzlich publizierte D21-Digital-Index 2024/2025 hat mich sehr nachdenklich gemacht. Denn das jährliche Lagebild zur digitalen Transformation, zur digitalen Gesellschaft und zur Einschätzung zu Digitalisierung in Deutschland zeichnet das Bild einer Stagnation. Und dies gerade bezogen auf unsere Bereitschaft, den digitalen Wandel mitzugestalten.
Jedes Jahr blickt der D21-Digital-Index auf die Entwicklung der Digitalisierung in der deutschen Gesellschaft. Auch dieses Jahr wurden dazu wieder 35.000 mündliche wie Online-Interviews geführt.
Jährlicher Blick auf die digitale Gesellschaft
Dass die Studie zu den wichtigsten Untersuchungen in Deutschland zählt, habe ich schon mehrfach hier (Ausgabe 2022/2023; Ausgabe 2023/2024) geschrieben. Sie macht nicht nur deutlich, wie gut die Menschen ab 14 Jahren hierzulande mit den Anforderungen des digitalen Wandels umgehen; sie verdeutlicht zudem, wie stark sich die Gesellschaft beim Thema spaltet.
Dazu liefert sie interessante Einblicke, die sich bei der Entwicklung einer digitalen, integrierten Kommunikationsstrategie (hier mein Buch als Anleitung dazu) nutzen lassen. So hilft es beispielsweise, anhand der beschriebenen 3 Hauptgruppen die digitalen Kompetenzen der eigenen Zielgruppen besser einzuschätzen. Daher fokussiere ich mich auch auf die Punkte, die strategisch besonders relevant sind.
Durchschnittliche digitale Kompetenzen
Das Beunruhigende in der neuesten Ausgabe 2024/2025: Die Entwicklung bei uns scheint ziemlich stillzustehen und bleibt damit hinter dem rasanten digitalen Wandel weit zurück. So haben sich viele digitale Kompetenzen der Bevölkerung seit Jahren nicht weiterentwickelt. Ein paar Zahlen dazu:
1) Stillstand bei Digitalisierung Der Digital-Index ist im Jahresvergleich um 1 Punkt auf 59 von 100 Punkten gestiegen. Zwar können etwas mehr Menschen an der digitalen Welt teilhaben. Jedoch sinkt deren Fähigkeit, mit den Entwicklungen Schritt zu halten.
Die 4 Dimensionen des Digital-Index 2024/2025; Quelle
Alarmierend ist die Stagnation bei der Kompetenz, auffallend die Unterschiede bezogen auf Alter und Bildung. Einfach gesagt: je geringer die Bildung, desto geringer der Digitalisierungsgrad:
»Die ältere Generation tut sich oft schwer mit den Eigen-Logiken des Digitalen. Es ist wie beim Lernen einer Sprache: Der Zeitaufwand, den man leisten muss, steigt mit dem Alter, während Kinder spielend lernen; und wenn man nicht am Ball bleibt, vergisst man vieles oder wird vom Entwicklungstempo abgehängt.« Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
2) Zur Hälfte digital aufgeschlossen Die deutsche Gesellschaft ist digital gespalten. So ist nur knapp die Hälfte der Menschen auf den digitalen Wandel vorbereitet.
48 Prozent sehen in der Digitalisierung eine Chance für ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Sie erkennen Vorteile, eignen sich Wissen an gestalten die Chancen mit.
52 Prozent stehen dem Wandel dagegen distanziert, skeptisch oder ablehnend gegenüber. Sie sehen darin vor allem Herausforderungen und Gefahren.
3) Mittelmäßige digitale Basiskompetenzen Nicht einmal die Hälfte (49 %) der Bevölkerung verfügt über digitale Basiskompetenzen. Dabei sind diese heute die Schlüsselqualifikation für eine aktive Teilhabe an einer digitalen Gesellschaft.
Ist hier zumindest eine positive Entwicklung zu erkennen? Nicht wirklich. Deren Zahl ist sogar um 1 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Wie soll dann das – immer fernere – EU-Ziel erreicht werden, dass 80 Prozent der Bevölkerung bis 2023 mit digitalen Basiskompetenzen ausgestattet ist?
4) Vertiefte digitale Spaltung Wie wenig wir in Deutschland von einer einheitlichen digitalen Gesellschaft sprechen können, zeigen ein paar andere Zahlen: Während die »Digitalen Profis« (36 %) über fortgeschrittene digitale Kompetenzen verfügen und auch die »Digitale Mitte« (49 %) zumindest mit dem digitalen Wandel Schritt halten kann, nehmen die »Digitalen Vermeider« (15 %) praktisch nicht an der digitalen Gesellschaft teil.
Sie sehen weiterhin im Internet keinen Sinn und keinen Mehrwert und versuchen das digitale Leben zu verdrängen, auszusitzen. Für Kommunikationsstrategen hat dies die Folge, dass diese Zielgruppe über eher herkömmliche Kanäle anzusprechen ist – also integriert statt rein digital.
Die 3 Hauptgruppen der Digitalen Gesellschaft in Personas 2024/2025; Quelle
Besonders groß bleibt bei der digitalen Kompetenz – weiterhin – die Spaltung zwischen Menschen mit formal niedriger und Menschen mit hoher Bildung sowie – nicht überraschend – zwischen den Generationen. Um diesen Gap zu schließen, müssten die Menschen ihre Kompetenzlücken erkennen, um sie gezielt schließen zu können. Doch die Bereitschaft dafür bleibt begrenzt.
5) Wachsende KI-Nutzung KI prägt zunehmend Alltag, Arbeitswelt wie Freizeit. Kein Wunder, dass die KI-Nutzung steigt. 39 Prozent der Deutschen nutzen zumindest unregelmäßig KI-Anwendungen. Beim Ranking führt ChatGPT mit 25 Prozent (plus 7 Prozentpunkte) vor Microsoft Copilot (7 %) und Google Gemini (6 %).
Kleine Frage an die Studie: Wie 3 Prozent das in Deutschland noch nicht zugelassene Meta AI nutzen wollen, bleibt mir ein Rätsel ;-).
Doch bei der Nutzung zeigen sich die bekannten Spaltungen: Während 60 Prozent der Personen mit hohem Bildungsabschluss KI-Anwendungen nutzen, sind es bei Personen mit niedrigem Bildungsniveau gerade einmal 17 Prozent. Hier sind digitale Bildungsangebote dringend notwendig, um möglichst viele Menschen mit in die KI-geprägte Welt mitzunehmen.
Nutzung von KI-Anwendungen nach Häufigkeit im D21-Digital-Index 2024/2025; Quelle
6) Naivität bezüglich Auswirkungen Bleiben wir bei KI: Alle sprechen über KI und ihre Auswirkungen. Und 77 Prozent (+1 %) erwarten, dass bestimmte Tätigkeiten und ganze Berufe bis 2030 durch KI und Digitalisierung ersetzt werden. Wie kommt es dann, dass nur ein gutes Viertel der Befragten (27 %) an eine grundlegende Veränderung ihres Arbeitsplatzes glauben?
Ist das einfach naiv zu nennen? Oder eher die bekannte Vogel-Strauß-Taktik, wie auch Initiative D21 e. V.-Geschäftsführerin Lena-Sophie Müller auf LinkedIn beklagt?
7) Wenig Bereitschaft für Fortbildungen Apropos Digitalisierung und Weiterbildung: Angesichts der großen Veränderungen, die im Berufsleben speziell durch KI erwartet werden, benötigen 63 Prozent der Berufstätigen digitale Fähigkeiten und Basiskompetenzen. Dies ist der Mehrheit bei uns durchaus bewusst. Jedoch haben nur 23 Prozent der Berufstätigen im vergangenen Jahr bezahlte Weiterbildungsangebote ihrer Arbeitgeber zu digitalen Angeboten genutzt.
Woher kommt diese Lücke zwischen dem wachsenden Bedarf an Kompetenzen und der geringen Bereitschaft zur Weiterbildung? Mangelndes Interesse oder blindes Vertrauen? Und warum ist auch diese Zahl im Jahresvergleich sogar um 4 Prozent gefallen?
PLUS: Digital + Politik = ? Noch eine letzte Anmerkung: Die politische Meinungsbildung verlagert sich zunehmend in soziale Medien, wie auch der D21-Digital-Index belegt: 11 Prozent der Befragten informieren sich ausschließlich im Social Web über politische Themen; bei der Generation Z und jünger sind es sogar 29 Prozent.
Warum haben bei der letzten Bundestagswahl dann die Parteien – abgesehen von den Linken und der AfD – diese Kanäle verschlafen bzw. kaum berücksichtigt? Überrascht es dann noch wirklich, dass 27 Prozent der 18-24-Jährigen die Linke und 21 Prozent die AfD gewählt haben? Muss nicht noch auch hier stärker in die digitale Bildung aller Menschen investiert werden? Ich denke, ja!
Fazit: Digitale Bildung dringend gesucht!
Während sich digitale Technologien rasant weiterentwickeln, stagnieren die Kompetenzen der deutschen Bevölkerung. Bedenklich: Immer weniger glauben, dass sie persönlich von der Digitalisierung profitieren. So hat diese Einstellung quer durch alle Bildungsniveaus im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich abgenommen.
Das Erschreckende für mich an diesen Zahlen: Sie haben sich seit der vergangenen Ausgabe – und größtenteils auch seit den vergangenen Ausgaben – nicht positiv verändert. Wenn ich diese Zahlen mit der letzten Ausgaben des Digital-Index vergleiche, über die ich hier berichtet habe, dann hat sich wirklich nichts getan:
»Nur die aufgeschlossene Mitte und die zuversichtlichen Profis sind fit für die digitale Gesellschaft. Der Rest droht, nicht mit dem digitalen Wandel Schritt halten zu können. Damit ist der Weg in die digitale Gesellschaft noch weit.« Dominik Ruisinger, 2024
Diese Schlussfolgerung, die ich 2024 aus dem D21-Digital-Index 2023/2024 zog, gilt auch für dieses Jahr. Leider. Die Spaltung der Gesellschaft besteht folglich weiterhin. Dies birgt immer stärker die Gefahr, dass Teile der Gesellschaft den Anschluss verlieren oder sich bewusst zurückziehen.
Digitale Bildung und Fortbildungen sind wichtiger als je zuvor, um Spaltungen abzuschwächen und Resilienz im digitalen Wandel zu stärken.
Wieder sind 4 Wochen vorbei, wieder ist es Zeit für meinen Gedankenspiele-Newsletter – mit 10 Lesetipps samt spannendem Podcast Gespräch rund um die digitale Kommunikation. Dass ich die vergangene Bundestagswahl – mit einer halben Ausnahme – in diesem Newsletter nicht erwähne, liegt auch daran, dass der Wahlkampf kommunikativ weder ein Leckerbissen noch innovativer Jungbrunnen waren, sondern eher tief unter die Gürtellinie führte.
Warum war das eigentlich – wieder einmal – so?
Ein Podcast in eigener Sache.
Ein Podcast Gespräch mit Anja Mutschler: Was kommt nach dem Ende von Social Media? Social Media hat sich vom Versprechen verabschiedet, uns miteinander zu verbinden. Worin bewegt sich die Welt der „sozialen“ Medien stattdessen? Welche Schuld tragen auch wir an den Veränderungen? Und was könnte danach kommen? Im Podcast von 20blue habe ich mich mit Anja Mutschler 45 Minuten über mein Buch, über den Wandel und über die Konsequenzen für Unternehmen wie Privatpersonen unterhalten. Und angesichts der aktuellen Entwicklungen wird es wohl nicht das letzte Gespräch bleiben. Also Podcast-Ton ab!
Digital Report: TikTok dominiert bei Verweildauer Laut Digital Report 2025 von We Are Social nutzen 78 % der Deutschen soziale Netzwerke – im Durchschnitt rund 100 Minuten pro Tag. Dabei führt WhatsApp die Rangliste vor Instagram und Facebook an. Betrachtet man jedoch die Verweildauer, steht TikTok an der Spitze: Nutzer verbringen dort täglich über eine Stunde – mehr als doppelt so lange wie auf YouTube, Facebook & Co.
Edelman Trust Barometer: Kein Vertrauen in den Chef Immer weniger Vertrauen in die eigenen Unternehmens-Chefs, in Regierungen und NGOs, gewachsenes Misstrauen auch in Medien, wachsende Angst vor Diskriminierung, Rassismus und Vorurteile: Das Edelman Trust Barometer zeigt 2025 ein ziemliches düsteres Bild. Gerade auch für Deutschland – und gerade auch im internationalen Vergleich. Leider keine Überraschung. Hier lässt sich der Report herunterladen.
Suchverhalten: Instagram und TikTok vor Google bei GenZ Wie stark sich das Suchverhalten je Generation verändert, zeigt diese Studie von GRIN. Danach nutzt die Generation Z v.a. TikTok und YouTube für die Produktsuche, während die anderen Generationen Google weiterhin bevorzugen. Dies verdeutlicht, dass Organisationen im Rahmen von integrierten Konzepten unterschiedliche Ansätze verfolgen müssen.
Hilfe für Strategien.
Social-Media-Strategien: Game over for classic? Der auch von mir viel geschilderte Umbruch in der Medienlandschaft hat starke Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation: Sind beispielsweise Social-Media-Kanäle noch verlässliche, vertrauenswürdige Kanäle? Oder müssen bisherige Strategien komplett neu gedacht werden? Dieser Artikel weist auf den Paradigmenwechsel hin, auf den sich Unternehmen einstellen und vorbereiten müssen.
E-Mail-Marketing-Trends: Alles neu für 2025 Welchen Platz könnte der der E-Mail-Newsletter in einer integrierten und digitalen Kommunikationsstrategie finden? Einen gewichtigen – wenn er richtig verstanden und umgesetzt wird. Dazu zählen u.a. einheitliche Story-Linien, aktive Einbindung und Befragung von Abonnenten, Ausrichtung auf wirkliche Interessen, Einbindung von Leser-Feedback, wie diese etwas anderen Trends aufzeigen.
Finden und beeinflussen.
SEO: Google Trends clever nutzen Google Trends zählt nicht nur zu den besten und kostenlosen Recherche- und Trend-Tools. Es lässt sich auch ganz hervorragend für SEO nutzen. Wie sich einfach und schnell gefragte Themen, Keywords und Suchanfragen entdecken lassen, zeigte diese Anleitung auf.
Wahlkampf: KI-Influencer beeinflussen politische Meinung KI-Influencer auf allen Kanälen versuchen immer stärker die Menschen zu beeinflussen: ob Kaufbereitschaft oder politische Entscheidungen, weil sie stark auf unsere Reize und Bedürfnisse eingehen. Darum sind solche Beiträge auch so wichtig – gerade in Zeiten politischer Wahlkämpfe.
Werben im Social Web.
Reddit: Ad-Formate im Überblick Welche Alternativen gibt es zu Meta? Vielleicht lohnt sich mal ein Blick auf Reddit. Auch dort gibt es zahlreiche Werbemöglichkeiten, um gerade Zielgruppen aus Wissenschaft und Technologie, aber auch Entertainment und Gaming zu erreichen. Welche Ad-Formate vorhanden sind, skizziert dieser Beitrag.
Bildgrößen: Die passenden für Posts und Werbeanzeigen Eine typische Frage in vielen meiner Coachings: Welche Bildgrößen muss ich denn im Social-Media-Bereich berücksichtigen? Dieser umfangreiche Guide zu den aktuellen Maßen bei Bildern und Anzeigen-Formaten liefert die Antwort.
Dass die Kommunikationswelt – mal wieder – vor einem großen Umbruch steht, sollte jedem und jeder hier aufgefallen sein. Doch wohin entwickelt sich die Welt der digitalen Medien? Läuten die Marks, Elons & Co. das Ende von Social Media ein, wie ich in meinem Buch schreibe? Wie wirkt sich dies auf den Beruf des Social Media Managers aus? Wie sollte ich mich jetzt aufstellen? Und wie muss ich angesichts von Algorithmen, KI & Co. meine Kanäle und Plattformen fit machen?
Willkommen bei den Lesetipps in den Gedankenspielen. Für den Start ins Jahr 2025 habe ich wieder 10 Lesetipps rund um die digitale Kommunikation zusammengestellt.
In eigener Sache: 2 Gedankenspiele.
Wie Donald Trump die Kommunikationswelt durchwirbelt. Seit einigen Wochen beschleicht mich das Gefühl, dass wir dem Ende des bisherigen Social Media einen deutlichen Schritt nähergekommen sind. Zumindest lese ich dies aus dem Schwenk von Mark Z. sowie den Geschehnissen rund um die Inauguration des US-Präsidenten Donald Trump heraus. Sehr viel hängt jetzt von uns ab. Warum das so ist? Ein Gedankenspiel.
Über 60% verspätet: Mein #Bahntagebuch2024 zieht Bilanz. Ich bin bekennender Bahn-Liebhaber. Und alles wäre so wundervoll, wenn da nicht die ständigen Zugausfälle, Verspätungen, Umleitungen, Störungen wären. Doch ist das wirklich so? Genau deshalb habe ich 2024 mein #Bahntagebuch2024 geschrieben und alle meine Fahrten dokumentiert. Jetzt war es Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache der Probleme.
Aktuelles: Schon heute und bald morgen.
Trends: So entwickelt sich die Kommunikation 2025 KI als Co-Creator, der Wert menschlicher Geschichten, Voice Search bei SEO, Micro-Content bei Influencern-Kooperationen und gezielter Content via Newsletter-Verteiler: Ja, diesen hier beschriebenen, realistischen Trends kann ich einiges abgewinnen.
Events: Wo ich Kommunikationsleute 2025 treffen kann Veranstaltungen für Leute aus der PR, CommTech, KI und Social Media gibt es viele. Doch wo soll ich hingehen? Wer als Kommunikationsmanager oder Social-Media-Beraterin einen Überblick als Entscheidungshilfe sucht: Marie-Christine Schindler hat sich wieder die große Mühe gemacht, einen wirklich grandiosen Überblick zu erstellen.
Berufsbild: Verschwindet der Social Media Manager? Die aktuellen Veränderungen bei X, Meta & Co. zeigen: Die Kommunikationswelt steht vor einem weiteren Umbruch. Welche Auswirkungen hat dies auf das Berufsbild des Social Media Managers? Wird es verschwinden oder sich massiv verändern, wie dieser Beitrag anteasert?
Social Media Relations: Algorithmen & andere Entwicklungen.
Instagram: Adam Mosseri: Wie funktioniert der Algorithmus? Was muss ich bei Feed Posts, bei Reels, bei Stories beachten? Wie funktioniert der Instagram-Algorithmus? Instagram-Chef Adam Mosseri hat eine wirklich gute Video-Serie auf seinem Account gestartet, um etwas mehr Licht ins vielfach Dunkle zu bringen.
Instagram: Diese 5 Punkte musst du beachten Wie bekomme ich Sichtbarkeit bei Instagram? Original-Content, kein Wasserzeichen, Audio, max. 3min und keine Einschränkungen: Diese Tipps, die langsam bekannt sein sollten, beschreibt Adam Mosseri in der oben erwähnten Serie.
TikTok: Ein datenbasierter Blick auf Trends und Best Practices Video oder doch besser Bilder und Karussells: Was bekommt bei TikTok die höhere Interaktion? Was ist eigentlich die optimale Videolänge? Und wie häufig muss ich posten, um überhaupt eine Sichtbarkeit zu erhalten? Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse der Metricool-Studie zu TikTok vor.
KI: Der Einfluss auf die Kommunikation.
Ist das Internet tot? KI auf Social Media Manipulierende KI-Profile, die etwas vorspielen, was nicht wahr ist; True-Crime-Videos, die KI-generiert sind; eine Social-Plattform, die ohne Menschen, sondern aus KI-Bots besteht: Wie können wir künftig zwischen realen und KI-generierten Inhalten unterscheiden, fragt dieser Beitrag? Dieser Lesestoff macht nachdenklich.
Werde ich von der KI gefunden? Fitness für Webseiten Wie müssen wir Webseiten fit für KI machen? Damit Inhalte auch wahrgenommen werden? Dieser Beitrag liefert 5 gute und einfache Hinweise – samt Beispielen: Suchintention, Strukturierung, Autorität, Benutzerfreundlichkeit, Prägnanz.
Läutete Mark Zuckerberg mit seinem politisch-wirtschaftlich motivierten Schwenk auch ein Ende von Social Media ein? Ich glaube, ja. Zumindest so, wie wir Social Media bisher kannten. Als eines von vielen Ereignissen, die bereits kamen und noch kommen werden. Alles Weitere hängt jetzt allein von uns ab. Warum das so ist? Ein Kommentar.
Seit wenigen Tagen beschleicht mich das Gefühl, dass wir dem Ende des bisherigen Social Media, wie ich es in meinem gleichnamigen Buch beschreibe, einen deutlichen Schritt näher gekommen sind. Zumindest lese ich dies aus dem Schwenk von Mark Z., den darauffolgenden Reaktionen, aber auch den Geschehnissen rund um die Inauguration des neuen US-Präsidenten Donald Trump heraus.
Social Media war ursprünglich die ganz wundervolle Idee, Menschen unabhängig von Zeit und Raum an einem digitalen Ort zusammenzubringen. Doch in den letzten Jahren haben Algorithmen, KI und die finanziellen Interessen der Plattformen die Kanäle stark verändert, haben Politik und die Werbeindustrie sie immer stärker im Griff. Die Konsequenzen sind fast schon logisch, wie wir sie gerade bei X, Meta & Co. erleben.
Kurz zusammengefasst:
Wie sich die Tech-Branche hinter Donald Trumpf aufreiht.
Je näher die Inauguration kam, desto mehr amerikanische Unternehmen gerade aus der Digitalwelt vollzogen eine 180 Grad-Kehrtwendung: Sie reihten sich brav hinter Trump auf; schließlich sind sie die wahren Profiteure seiner neuen Wirtschaftspolitik. Im Gleichzug verbann(t)en sie alles Woke oder Liberale aus ihren Programmen und kehren zum „alten, normalen“ Business zurück. Schließlich sollte nicht nur Elon Musk von dem Thronwechsel profitieren; und im Gegenzug wollte niemand in den negativen Bann eines Donald Trump geraten.
Stellvertretend hatte Mark Zuckerberg schon kurz vorher in diesem Video ankündigt, dass Meta „zurück zu den Wurzeln“ kehre und in den USA mehr auf „Redefreiheit“ setze. Dazu würden Fact Checker durch Community Notes ersetzt, Content Policies entschärft, Moderationen gelockert, die Durchsetzung von Regeln reduziert und politische Inhalte gepusht werden. Diese Kehrtwende ist extrem: Sollte Threads bis vor kurzem die unpolitische Alternative zu X sein, soll auch dort die politische Kommunikation stärker an Oberhand gewinnen.
„Donald Trump hat TikTok gerettet“, habe ich in einigen Foren gelesen. Wirklich? Nicht wirklich. Vielmehr will er als Business-Mann von den Einnahmen von TikTok eine Scheibe abhaben – und TikTok dazu zumindest zu 50 Prozent unter US-amerikanische Kontrolle stellen. Nur wer wird der Partner? Oracle, MrBeast, Kick, Perplexity – dies könnte zumindest interessant werden. Aber was ist, wenn – als weitere, viel diskutierte Option – TikTok an Elon Musk geht, um dem Video-Feed auf X etwas Beine zu machen und um sich der Idee der One-App-for-Everything zu nähern? Würde dies nicht auch die – extremistische – Politik noch stärker nach TikTok treiben? Sehr wahrscheinlich.
Was passiert mit den letzten Einhörnern des liberalen Gedankenguts? Mit YouTube, mit LinkedIn, mit Snapchat, mit Reddit, mit Twitch? Schließlich haben auch Twitch-Inhaber Jeff Bezos (Amazon), Sundar Pichai (Alphabet) und Satya Nadella (Microsoft) durchaus Interesse, in der ersten Linie der Donald Trump Zöglinge zu bleiben, in der sie auch während der Inauguration standen? So kann diese Pyramide sehr schnell umfallen.
Wie sich die Tech-Branche hinter Donald Trumpf aufreiht.
Abb.: Aktuelle Pyramide mit ausgewählten digitalen Kommunikationsplattformen
Nicht mein Verständnis von Redefreiheit.
Ohne hier alles zu schwarz malen zu wollen: Genau diese schon passierten und durchaus noch bald möglichen Dinge haben natürlich gravierende Auswirkungen auf die Plattformen und auf unser Kommunikationsverhalten und unsere Kommunikationsstrategien, wenn wir uns ganz einfach fragen:
Entwickeln sich die Social-Media-Plattformen also ähnlich wie X also zu weiteren Schauplätzen der politischen Auseinandersetzung? Durchaus möglich.
Werden dazu Tor und Tür für Hass, Häme, Hate und Fake News geöffnet? Auf jeden Fall erleichtert.
Trägt dies dazu bei, unsere Gesellschaft weiter zu polarisieren? Sehr wahrscheinlich.
Liefert dies verantwortungsvollen Marketern eine verlässliche Basis? Wohl kaum.
Denn anders gefragt: Ist dies wirklich diese beschriebene neue Rede- und Meinungsfreiheit, dieser „Freedom of Speech“, wenn Desinformationen und Hatespeech einen Freifahrtschein erhalten? Auf jeden Fall nicht in meinem Verständnis.
Vielleicht ist Business ja everything?
Viele hoffen jetzt auf die EU und den Digital Services Act, um die Kennzeichnung von Falschinformationen mithilfe von Faktencheckern zu erhalten, damit sich der beschriebene „Kniefall“ vor Trump & Co. nicht nach Europa verbreitet. Nur: Spielt Europa wirklich diese Rolle, wie wir als Europäerinnen und Europäer immer zu denken oder zu hoffen glauben? Vielleicht deutlich weniger als gedacht.
Doch ist die Entscheidung von Meta & Co. falsch? Wenn wir dies aus einem liberalen, von Werten geleiteten Weltbild beurteilen, auf jeden Fall. Aber was ist, wenn die Mehrheit der Meta-User dieses Weltbild überhaupt nicht teilt? Und sich Mark Z. an dieser Mehrheit orientiert, um sich und seinen Aktionärinnen und Aktionären die besten Voraussetzungen zu schaffen? Ist dann dieser Schulterschluss mit der kommenden Trump-Regierung aus Sicht von „Business is everything“ nicht sogar richtig, auch wenn es uns nicht passt? Und müssen die anderen Digitalunternehmer nicht sogar nachziehen – schon rein aus wirtschaftlicher Verantwortung für ihr eigenes Unternehmen?
Ein Denkzettel an Mark Zuckerberg.
Was sollen wir also jetzt tun? Einerseits können wir Mark Z. & Co. einen Denkzettel verpassen, in dem wir aufzeigen, dass die große Mehrheit doch nicht so denkt, wie er zu glauben scheint:
Indem die Werbeindustrie nicht mehr den endlosen Verlockungen des perfekten Meta-Targetings erliegt, sondern Verantwortung übernimmt, aus den Kanälen aussteigt oder zumindest das finanzielle Engagement ähnlich wie bei X deutlich reduziert;
und indem wir Nutzerinnen und Nutzer uns noch stärker aus den Netzwerken verabschieden bzw. unser Verhalten drastisch einschränken. Diesen allmählichen Rückzug lässt sich übrigens schon heute national wie international beobachten, wie ich in meinem Buch ausführlich schildere.
Sei zu Hause, nicht zu Gast.
Andererseits – und dies ist für mich das wichtigste Learning – hat uns nach Elon auch Mark deutlich gemacht, dass wir auf ihren Plattformen nur zu Gast und sie der uneingeschränkte Boss sind. Und falls wir diese „Gastfreundschaft“ nicht mehr wollten, könnten wir ja gerne gehen. Darum müssen wir solche Videos als dringenden Weckruf begreifen:
Baue niemals dein Haus auf einem gemieteten Land. Oder – bezogen auf Meta, X & Co.: Vertraue niemals auf Plattformen, die du nicht kontrollieren kannst, sondern verlasse dich nur auf die Plattformen, auf denen du selbst zu Hause bist.
Darum hoffe ich, dass dieser radikale Wechsel zu einem neuen Boom bei eigenen Plattformen führt, zu einem Zeitalter, in dem wieder Webseiten, Content-Hubs, Blogs, Online-Magazine, Podcasts und E-Mail-Marketings haussieren. Indem wir uns darauf fokussieren, eigene, auch kleinere Communitys unabhängig von Meta & Co. aufzubauen und zu pflegen. Zumindest wäre dieser Fokus die passende Antwort auf diese Entwicklung, wie ich auch in meinem Buch „Das Ende von Social Media“ beschreibe.
Social ist Media ist Marketing.
Und Social? Social ist Media ist Marketing. Und damit lässt sich eigener Content durchaus pushen, wenn man den Elons, Marks & Co. Werbegelder in den Gierschlund werfen will. Dies wird für viele kurz- und mittelfristig notwendig sein. Aber zu viel mehr werden diese Plattformen langfristig kaum taugen. Dafür haben die Tech-Auguren mit ihrem Verhalten gesorgt.
Ich bin ein bekennender Bahn-Liebhaber. Nicht nur in Deutschland. Weil ich das Gefühl einfach liebe, so durch die Landschaft hindurch zu gleiten, ohne etwas tun zu müssen. Und weil ich kaum einen Ort kenne, an dem ich so entspannt arbeiten kann. Es wäre doch alles so schön, wenn da nicht die vielen Zugausfällen, Verspätungen, Umleitungen, Störungen und anderen Hindernissen wären – und dies bei im internationalen Vergleich viel zu teuren Tickets. Doch ist das wirklich so? Sind diese Klagen Gefühl oder Realität?
Genau dies wollte ich im vergangenen Jahr 2024 wissen. Darum habe ich – wie schon im 1. Corona-Jahr 2020 – ganzjährig ein #Bahntagebuch2024 geschrieben. Ein Jahr lang, 12 Monate lang habe ich dazu all meine Fahrten detailliert in diesem Beitrag dokumentiert, also jeweilige Abfahrten, Ankünfte, Zugnummern, Verspätungen, Begründungen.
Jetzt, Anfang 2025, ist es folglich Zeit, Bilanz zu ziehen.
70 Bahn-Fahrten im Jahre 2024
Insgesamt bin ich im vergangenen Jahr 70-mal mit der Deutschen Bahn gefahren. Angesichts dieser Zahl ist mein Überblick nicht unbedingt repräsentativ. Trotzdem liefert er Einblicke und Erklärungen für die vielfältigen Verzögerungen im Bahnablauf.
Von meinen 70 Fahrten (siehe Abbildung) waren genau 27 Fahrten pünktlich. Sie hatten damit maximal 3 Minuten Verspätung. 21 Fahrten waren bis zu 20 Minuten verspätet und 22 Fahrten hatten mehr als 20 Minuten und bis zu 2 Stunden Verspätung. Damit waren im Jahre 2024 über 61 Prozent meiner Züge unpünktlich.
Abbildung: Meine Zug-Statistik 2024
Ganz anders sieht es aus, wenn ich aus meinen 70 Fahren die regionalen Verbindungen herauspicke. Von den 31 Regionalzügen, die ich im Verlauf meiner Reisen nahm, waren 20 pünktlich, 7 hatten eine Verspätung von 20 Minuten und nur 4 waren noch stärker verspätet. Damit waren bei den Regio-Zügen immerhin knapp 65 Prozent pünktlich. Dies zeigt, dass man sich auf die Regio-Züge eher verlassen kann als auf die Fernzüge, die in der Abfolge sicherlich deutlich komplexer sind.
Geschönte Bahn-Statistiken
Die (Un-) Pünktlichkeit meiner Züge liegt übrigens noch deutlich unter den Werten, die die Deutsche Bahn selbst für den Fernverkehr (62%) und Nahverkehr (90,2%) angibt. Dies verdeutlicht diese Grafik von Statista.
Abbildung: Pünktlichkeit laut Deutsche Bahn; Quelle: statista, 08/2024
Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Deutsche Bahn noch bei einer Verspätung von bis zu 6 Minuten von pünktlich spricht, ich bei meiner Berechnung aber nur bis 3 Minuten. Bei 6 Minuten Verspätung noch pünktlich? Ich nenne dies Beschönigung bzw. Schönfärbung von Statistiken – und dies nicht nur wegen meiner Japan-Erfahrungen.
Probleme bei Technik und Ablaufplanung
Die Gründe für die Verspätungen und Ausfälle in meinen Zügen gab es viele. Ich habe mal versucht, in der folgenden Tabelle die Hauptprobleme der Bahn zu clustern:
Abbildung: Gründe für Verspätungen und Ausfälle
Reparaturen am Zug: wie technische Störungen, technische Defekte, defekte Türen
Reparaturen am Gleis: wie Reparaturen an Strecken, an Weichen, an Signalen, auch eingeschränkte Verfügbarkeit durch Bauarbeiten und blockierte bzw. gesperrte Gleise
Probleme im Ablauf: wie v.a. Verspätung wegen vorausfahrenden Zügen, verspätete Anschlusszüge, Warten auf Anschlussreisende
Probleme im Personalbereich: wie verspätetes Personal oder Personalausfall
Nicht von der DB verschuldet: Herausforderungen wie Notarzteinsätze oder Idioten im Gleisbett
Sonstige Probleme: wie Ersatzfahrten, Wetter etc.
Dabei wird deutlich, dass sich die Gründe vor allem auf technische Probleme im Zug, an den Gleisen und auf die Ablaufplanung verteilen.
Die 5 »Highlights« im Jahre 2024
Abgesehen von den üblichen Verspätungen, ständigen Umleitungen, verpassten Anschlüssen, geplatzten Reservierungen hießen meine 5 High- und Low-lights:
1 Zug war schon 20 Minuten zu früh in Berlin. Unglaublich!
1 Zug wurde komplett fehlgeleitet. Da musste sogar das Personal lachen.
1 Zug fiel ohne Kommentar einfach aus. Grrrrr.
1 Zug endete außerplanmäßig weit vor meinem Ziel. Und jetzt, liebe Leut‘?
1 Ausfall kostete mich eine Zusatznacht. Danke dafür!
Fazit: 7 Learnings und Empfehlungen für 2025
Was lässt sich aus meinem #Bahntagebuch2024 für die eigene Fahrt im Jahre 2025 lernen? Meine Empfehlungen lauten:
Vermeide Umstiege. Fahre lieber deutlich länger, aber ohne Umstiege auch deutlich sicherer.
Verlasse dich auf Regio-Züge. Denn diese sind deutlich häufiger pünktlich und damit verlässlicher.
Fahre am Samstag. Dieser Tag erwies sich als Top-Tag: weniger Gäste, weniger Verspätung, weniger Probleme.
Setze nicht auf gutes WLAN im Zug. Denn auch im Jahre 2025 wird es weiterhin blinde Flecken geben. Und dies sind keine Fleckchen.
Misstraue den Ankündigungen in der App. Nicht selten ploppte der Hinweis auf die Verspätung erst wenige Minuten vor der Abfahrt auf oder aber reduzierte sich eine angebliche 30-Minuten-Verspätung plötzlich auf 15 Minuten.
Buche auch über externe Portale. Gerade bei längeren Reisen können ausländische Bahn-Anbieter wie ÖBB, WESTbahn, SBB etc. den Geldbeutel schonen helfen.
Und ganz wichtig: Rege dich nicht auf. Denn es bringt nix. Unterhalte dich lieber mit dem freundlichen Zugpersonal. Diesen allen gilt mein großer Dank, dass sie in diesen, auch sprachlich rauen Tagen ihren Job so gut machen.
Fazit: Link-Tipp:
Wer übrigens im Nachhinein selbst mal die Pünktlichkeit seines Zuges testen will, dem oder der ist die folgende Webseite zu empfehlen: https://bahn.expert. Einfach Zugnummer und Fahrtdatum eingegeben, schon lässt sich alles Weitere schnell und zuverlässig recherchieren.