ARD/ZDF-Medienstudie: 7 Folgerungen für eine strategische Kommunikation

ARD/ZDF-Medienstudie: 7 Folgerungen für eine strategische Kommunikation

Jedes Jahr berichte ich u.a. 2024 hier und 2023 hier über die ARD/ZDF-Medienstudie. Vor wenigen Tagen ist die neueste 2025er-Ausgabe erschienen, weswegen ich diese zusätzliche Ausgabe meiner monatlichen Gedankenspiele einschiebe. Denn die Studie liefert auch 2025 wieder essenzielle Entwicklungen zur Mediennutzung in Deutschland. Für die diesjährige Studie hat die ARD/ZDF-Forschungskommission 2.512 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren im Zeitraum von Januar bis April 2025 befragt.

Für alle, die in der digitalen Kommunikation, im PR-Bereich oder im Social-Media-Marketing tätig sind, lassen sich aus den Daten wichtige strategische Implikationen ableiten. Aus meiner Sicht spielen vor allem 7 Entwicklungen eine Rolle, die wir im Blick behalten sollten:

1. KI-Tools sind im Alltag der Jüngeren angekommen

Erstmals hat die Studie die regelmäßige Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT & Co. abgefragt. Diese liegt bei 22 Prozent der Gesamtbevölkerung, auch wenn die Zahl seit Erstellung der Studie mit Sicherheit weiter angewachsen ist. Besonders auffällig: Unter den 14- bis 29-Jährigen nutzen bereits signifikante 57 Prozent regelmäßig KI-Tools. Diese Zahlen aus der ARD/ZDF-Medienstudie unterstreichen die absolute Notwendigkeit für Unternehmen und Institutionen, die KI-Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden gerade bei Recherche, Analyse, Erstellung und Distribution von Content zu fördern.

2. Social Media stagniert im Gesamtwachstum

63 Prozent der Befragten nutzen regelmäßig Social-Media-Kanäle. Doch – wie bereits in meinem Buch »Das Ende von Social Media« beschrieben: Das Wachstum verlangsamt sich bzw. stagniert. Die Sättigung zeigt sich besonders bei den 14- bis 29-Jährigen (Gen Z), wo Reichweiten stagnieren und die Nutzungsdauer zurückgeht. Gleichzeitig nimmt die tägliche Nutzung über alle Altersgruppen hinweg auf 35 Prozent zu (+4% zum Vorjahr). Dies führe ich auf das Wachstum speziell bei der (Video-)Nutzung gerade auch von Älteren auf YouTube und auch auf TikTok zurück.

3. Instagram verliert deutlich bei Jüngeren

Zwar führt Instagram mit 40 Prozent Wochenreichweite weiterhin; doch gerade bei der Generation Z verliert die Plattform erstmals deutlich an Reichweite (-7%). Facebook folgt mit 31 Prozent Wochenreichweite (-2%) vor TikTok mit 20 Prozent. Auch diese Entwicklung hatte ich bereits vor 1 Jahr in der letzten Studie und in meinem Buch annonciert. Überrascht hat mich das Durchschnittsalter bei der Social-Media-Nutzung: Facebook (45 Jahre), Instagram (37 Jahre) und Snapchat (25 Jahre) habe ich selbst so in meinen Präsentationen stehen. Aber dass auch TikTok-User im Schnitt bereits 32 Jahre alt sein sollen, zeigt die wachsende Relevanz der Plattform über die Generation Z hinaus.

4. LinkedIn dominiert das Business-Umfeld

Die Relevanz von beruflichen Netzwerken für die digitale Kommunikation nimmt zu. Nachdem die Studie LinkedIn im vergangenen Jahr »vergessen« hatte, erreicht die Plattform jetzt 8 Prozent wöchentlicher Nutzung und damit doppelt so viel wie das frühere Netzwerk und die heutige Jobplattform XING. Dies ist ein Beleg dafür, wie wichtig Social Media im B2B-Umfeld nicht nur für Recruiting und Employer Branding, sondern auch für Öffentlichkeitsarbeit und für Kaufentscheidungen geworden ist. Gleichzeitig muss man berücksichtigen, dass LinkedIn im Business-Umfeld eine Solitär-Stellung ohne Konkurrenz einnimmt. Angesichts der immer geringeren Bedeutung des eigenen Netzwerkes auch bei LinkedIn – so auch meine letzte Analyse – bin ich gespannt, wie lange dies noch so bleibt.

Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie zur Social-Media-Nutzung in Deutschland im Jahre 2025

5. YouTube wächst weiter gerade durch Ältere

Streaming-Plattformen, Video-Plattformen, Mediatheken: Alle haben im Vorjahresvergleich bei Reichweite zugelegt. Dabei bleibt YouTube weiterhin die klare Nummer 1. Täglich bis wöchentlich nutzen 46 Prozent die Alphabet-Tochter. Der Grund: War dies lange eine »Sache der Jugend«, nutzt verstärkt die Gruppe der 50- bis 59–jährigen Streaming-Angebote sowohl im Video- als auch im Audio-Bereich. Dies macht Streaming-Plattformen und Mediatheken zu unverzichtbaren Kanälen in der digitalen Kommunikation. Dies zeigt sich übrigens auch in den verstärkten Werbeangeboten auf YouTube, Netflix und Amazon.

6. Podcasts boomen dank der Ü30- und Ü50-Generation

Die Zugewinne bei Podcasts sind weiterhin spürbar, insbesondere in den Altersgruppen über 30 Jahren. Insgesamt steigt die Wochenreichweite auf 34 Prozent. Signifikant um 4 auf 25 und von 5 auf 14 Prozent wächst die regelmäßige Nutzung bei den 50- bis 69-Jährigen und den über 70-Jährigen. Dies bestätigt Podcasts als wichtiges Wachstumsfeld für Unternehmenskommunikation – gerade mit Fokus auch auf Zielgruppe Generation Y, X und Boomer. Dieses Wachstum lässt sich auch darauf zurückführen, dass viele in Podcasts ein Parallel- bzw. Nebenbei-Medium sehen – mit Fokus auf Entertainment und Infotainment.

7. Textnutzung verschiebt sich unaufhaltsam ins Digitale

9 von 10 Personen lesen wöchentlich mediale Texte (siehe Abb.). Dabei steigt die Nutzung digitaler Angebote deutlich an. Mehr als die Hälfte liest Artikel auf (News-)Portalen; etwa 50 Prozent beziehen die Inhalte über Social-Media-Plattformen. Auch Print konnte den Abwärtstrend stoppen. Selbst unter Jüngeren bleibt die Zahl derjenigen, die Bücher lesen, stabil – mit Sicherheit auch dank TikTok und #booktok.

⁉️ Meine Frage jetzt: Welche dieser Entwicklungen aus der ARD/ZDF-Medienstudie überraschen euch am meisten in Bezug auf eure künftigen Strategien? Oder bleibt alles beim Alten? Ich bin neugierig …❓

Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie zur Nutzung von Textangeboten in Deutschland im Jahre 2025

Tipp: Ansonsten: Weitere relevante Informationen, Details und hilfreiche Infografiken finden sich auf der Webseite zur ARD/ZDF-Medienstudie, die ich gerne empfehle.

Darum dieses Buch: „Das Ende von Social Media“

Darum dieses Buch: „Das Ende von Social Media“

"Das Ende von Social Media. Warum wir digitale Netzwerke neu denken müssen." Fachbuch von Dominik Ruisinger
Fachbuch: „Das Ende von Social Media“ von Dominik Ruisinger

Mitte 2022 las ich einen längeren Beitrag. Der Titel: „The end of social media and the rise of recommendation media“, sein Autor: Michael Mignano, Digital-Unternehmer und Risikokapitalgeber aus den USA. Dieser Artikel bezog viele Aspekte mit ein, über die ich damals nachdachte: die mächtige Rolle von Algorithmen, die eigenen Interessen der Plattformen, die Funktion von Empfehlungen. Und dazu kam die Generative KI auf.

Seitdem habe ich das Thema vielfach in ähnlicher Form diskutiert – bei Seminaren, bei Beratungen, bei Keynotes. Und seitdem stelle ich mir immer wieder die zentrale Frage: Ist dies alles noch Social-Media-Kommunikation? Diese Frage scheint viele Medien und Menschen umzutreiben, wie die folgende Abbildung verdeutlicht.

Glaubt man diesen Artikeln, befindet sich das, was wir als Social Media bezeichnen, kurz vor einem fundamentalen Umbruch. Einfach gesagt: Die Zeiten sind vorbei, wie wir bisher Social Media kannten, definierten, erlebten. Doch blicken wir etwas zurück.

Das Ende der Connections

Eigentlich ist es ein wunderschöner Gedanke, der hinter Social Media steckt: Menschen weltweit miteinander zu vernetzen, damit sie sich unabhängig von Zeit und Raum austauschen können. Doch heute steht der Mensch immer weniger im Mittelpunkt, der Faktor »social« ist nicht mehr wahrnehmbar. Er wurde Schritt für Schritt in den letzten Jahren aus den Plattformen getilgt.

Immer stärker bestimmen technologische Algorithmen und künstliche Intelligenzen die Inhalte die Social-Media-Feeds und nicht die Connections, schicken uns die Kanäle lieber zu neuen Bekannten als zu bestehenden Freunden, büßen mühsam aufgebaute Seiten, Netzwerke und Gruppen weiter an Sichtbarkeit ein, könnten automatisiert erstellte Inhalte die Feeds fluten. Und dies aus dem einfachen Grund: Die Plattformen ziehen aus kommerziellen Gründen die Empfehlungen von Algorithmen dem „User generated Content“ der vernetzten Kontakte vor.

Entertainment statt Social

Wer dieses „Ende von Social Media“ beobachten will, der muss nur einen Blick in die Plattformen werfen: ein ziemlich verlassenes Facebook, ein von Werbung dominiertes Instagram, ein auf Entertainment ausgerichtetes TikTok, ein schrittweise selbst zerstörtes X, ein LinkedIn der Filterblasen. Alle haben sich in den letzten Jahren so gravierend gewandelt, dass wir den Begriff „Social“ nicht mehr guten Gewissens nutzen können.

Stattdessen haben sich die Kanäle zu Media- und Entertainment-Plattformen gewandelt, auf denen der persönliche Austausch mit Friends, Fans & Family kaum eine Rolle mehr spielt. Aber war dies nicht der Grundgedanke von Social Media? »Hört auf, es Social Media zu nennen«, betitelte der Tech-Autor Enno Park bereits Ende 2022 seinen Kommentar im Branchenmagazin t3n zurecht.

Ein prägendes Phänomen

Rückblickend war der Aufstieg der sozialen Medien eines der kulturellen Phänomene der letzten gut zwei Jahrzehnte. Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, X, LinkedIn & Co. haben die Art und Weise verändert, wie wir kommunizieren, wie wir uns vernetzen, wie wir Informationen konsumieren, sogar wie wir leben. Die Plattformen erwuchsen zu Instrumenten der privaten Begegnungen, des Wiedersehens und Wiederfindens, aber auch des Aufruhrs, des Protestes, der Bewegungen, des Widerstandes gegen politische Entscheidungen oder öffentlich gewordene Geschehnisse.

Gerade mit der Jahrtausendwende entstanden immer neue Social-Media-Plattformen. Und ob Facebook, Instagram, Twitter, zeitweise StudiVZ und Google+ oder Myspace: sie alle schienen die Lösung für Probleme zu bieten, derer wir uns vorher nie bewusst waren. Sie alle schienen uns neue Möglichkeiten offerieren zu können, von denen nur die wenigsten geträumt hatten. Und jede Plattform wollte die mächtige Nummer eins sein, die alle nutzten und die viele Werbegelder einspielte. Denn darum ging es wirklich.

Tiefgreifende Veränderungen

Doch diese Kanäle haben sich in den letzten Jahren massiv verändert. Waren die Social-Media-Plattformen ursprünglich angetreten, Menschen einander näherzubringen, haben sie diesen Fokus längst verloren. Immer mehr Menschen empfinden, dass Social Media nicht mehr so „wie früher“ sei. »Wenn wir mit Freunden sprechen, können wir kaum noch Begeisterung für die Social-Media-Plattformen der ersten Stunde identifizieren«, heißt es beim Social Media Watchblog. Ja, der Zauber scheint »vorbei zu sein

Man könnte argumentieren, dass sich die Welt der Kommunikation schon immer in einer ständigen Bewegung befand. Nur ist die Heftigkeit der Richtungsänderung neu. Gerade die Kommerzialisierung des Internets habe in der digitalen Welt zu einem klaren Verlierer geführt, und zwar Social Media, „vor allem das Social in Media“, so Philipp Westermeyer, der Chef der Online Marketing Rockstars (OMR) auf dem Pioneer-Strategiegipfel der Familienunternehmer, MyWay 2023.

Ende des bisherigen Gedankens

Seine Aussage verdeutlicht die grundlegenden Veränderungen auf den Social-Media-Plattformen: vom Posten zum Konsumieren, vom Networking zum Entertainment, von der Macht des besten Kontaktes zur Macht des besten Contents. Westermeyers Folgerung – „Social Media ist tot. Entertainment ist das Thema der Stunde“ – ist das logische Abbild der heute weniger sozialen denn rein medialen und kommerziellen Medienwelt.

Ist die Ära der sozialen Medien also zu Ende? Oder ist es „nur“ eine Evolution oder gar Transformation? Es ist auf jeden Fall ein Ende von Social Media, so wie wir es bisher kannten und viele noch kennen, wahrnehmen und nutzen. Und es stellt den Begriff „Social“ innerhalb der Paarung „Social Media“ massiv infrage.

Nicht das erste Ende

Der Buchtitel „Das Ende von Social Media“ ist daher weder überraschend noch neu. Denn die Frage nach dem Ende der sozialen Medien ist schon häufig gestellt worden. Genau gesagt ist die Kritik an dem Begriff „Social“ so alt wie diese Medien selbst. Viele Fachleute und Analytiker sagten Facebook & Co. bereits nach zahlreichen Datenskandalen wie Cambridge Analytica im Jahre 2018 ein baldiges Ende voraus.

Seitdem hat die Besorgnis über die negativen Auswirkungen weiter zugenommen: Die Verbreitung von Fake News und Hass in vielen Gruppen, soziale Ausgrenzung, kaputte Diskussionskultur bis hin zu den Bedenken wegen der Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gerade bei jungen Menschen sind nur einige der Kritikpunkte. Kein Wunder, dass unter vielen der Begriff von den „asozialen Medien“ die Runde macht.

Ein Buch für eine neue Denke

Diesen Wandel bekommen Menschen wie aber auch Organisationen zu spüren. Gerade Unternehmen und Institutionen fiel auf, dass ihre eigenen Inhalte immer weniger Sichtbarkeit erhielten. Darauf reagierten viele mit noch mehr Content und noch mehr Werbung. Stattdessen müssen sie jedoch umdenken und ihre bisherige Strategie komplett neu ausrichten. Genau dabei kann dieses Buch helfen.

Es soll

  • verdeutlichen, warum und wie sich die Kanäle und Plattformen Schritt für Schritt gewandelt haben;
  • bewusst machen, dass viele bisherige Rezepte neu gedacht werden müssen;
  • zum Nachdenken anregen, welchen Schwenk die eigene Strategie benötigt;
  • zum Diskutieren anregen, inwiefern Social Media bei den Zielen helfen kann;
  • verständlich machen, warum immer mehr Menschen das Schiff der sozialen Medien verlassen oder sich anderen Plattformen zuwenden.

Trotz des Titels „Das Ende von Social Media“ ist dieses Buch daher weder eine düstere Prophezeiung noch eine Abrechnung mit Social Media. Es ist ein Rückblick auf die bisherigen Entwicklungen, ein Aufruf zu einem besseren Verständnis heutiger Kanäle, ein Abgesang auf den Teilbegriff „Social“, eine Anleitung zu einem stärkeren integrierten Handeln und eine Anregung, wie eine bessere digitale Welt aussehen könnte. Darum der Untertitel „Warum wir digitale Netzwerke neu denken müssen.“

Mehr Informationen zum Buch:

Ruisinger, Dominik: Das Ende von Social Media. Warum wir digitale Netzwerke neu denken müssen. Schaeffer-Poeschel Verlag, 05/2024; weitere Infos: https://dominikruisinger.com/das-ende-von-social-media/ 

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Gedankenspiele: 2 Studien, 1 Redaktionsplan, 2 Guidelines + 1 KI-Tools-Starterpaket

Das Jahr 2023 wird uns als ein aufregendes und umwälzendes Jahr in Erinnerung bleiben – gerade kommunikativer Sicht. Allein das Thema KI und die Durchdringung unseres Lebens mit fast täglichen neuen KI-Tools sind nur ein Beispiel dafür. Vor diesem Hintergrund habe ich nochmals 10 Lesetipps in meinen Gedankenspielen verarbeitet – als kleinen Guide durch den Dschungel der digitalen und strategischen Kommunikation.


In eigener Sache

  • 9 Erkenntnisse aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2023
    Vor wenigen Tagen ist die neue ARD/ZDF-Onlinestudie erschienen. Sie zählt zu den wichtigsten Analysen zum Medienverhalten und ist Pflichtlektüre für Kommunikationsprofis und -strategen. In einem Beitrag habe ich 9 zentrale Erkenntnisse zusammengefasst und strategische Schlussfolgerungen gezogen: u. a. zur Altersverteilung, zur Nutzung der sozialen Netzwerke, zu den bevorzugten Medienformaten, zur KI-Neugierde.

3x Strategie

  • Social-Media-Redaktionsplan 2024: Kostenloser Download
    Ein Redaktionsplan zählt zu den Grundlagen, auf der jede Kommunikationsstrategie fußt. Schließlich werden dort die zentralen Inhalte, Kanäle, Details pro Tag definiert. Wie praktisch, dass t3n eine Vorlage als kostenlosen Download zur Verfügung stellt.
  • C-Level-Positionierung: 3 Schritte für den Anfang
    Das Thema Markenbotschafter, Social CEO, Personal Branding ist aktuell in aller Munde. Wie sollte die Positionierung auf C-Level-Ebene erfolgen? Dieser Beitrag schlägt 3 Schritte vor: Intern gemeinsames Verständnis sicherstellen, Vertrauen für die thematische Positionierung schaffen, Kanal in übergreifende Strategien einbetten.
  • Digital PR und SEO: Auf der Suche nach digitaler Sichtbarkeit
    Digital PR verbindet die klassische PR-Arbeit mit den Möglichkeiten der digitalen Welt. Doch wie verschmilzt man am besten PR und SEO? Und nutzt dazu Social als Multiplier? Dieser Beitrag schildert die Vorgehensweise. Auch klärt er darüber auf, warum in der digitalen PR gerade Studien, interaktive Grafiken, Spiele eine essenzielle Rolle spielen.

3x Interne Kommunikation

  • Studie: Die Ergebnisse der BVCM-Studie 2023
    Die Professionalisierung schreitet voran, Social Media ist etabliert, das Community Management gewinnt an Bedeutung. Dies sind Ergebnisse der 4. BVCM-Studie. Doch die Probleme bleiben: fehlende Mitarbeitende, Ressourcen und Verständnis, Nachholbedarf bei Strategie und Erfolgsmessung. Wie sieht die Zukunft also aus?
  • KI Guidelines: Ein Überblick
    Transparenz ist eine der großen Herausforderungen digitaler Kommunikation. Dies betrifft aktuell speziell den KI-Bereich. Doch wie können Unternehmen ihre Mitarbeitenden hier gut unterstützen? Zum Beispiel mit KI-Guidelines. Als praktische Orientierung gibt Doris Schuppe einen Überblick über aktuelle, bereits vorhandene KI-Guidelines.
  • Social Media Guideline: Ein Überblick für Deutschland
    Nicht nur beim Thema Corporate Influencer ploppen immer wieder Fragen rund um Verhaltensrichtlinien auf – Stichwort Guidelines. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf Social Media Guidelines. Wie praktisch, dass Christian Buggisch seinen Überblick an Guidelines aktualisiert hat.

3x KI-Tools

  • Generative KI: 20 Tools als Starter-Guide
    Die Zahl der KI-Tools steigt täglich. Und vielen fehlt der Durchblick: Welche sollte ich zum Einstieg nutzen? Welche bringen mir wirklich etwas? Und was kosten sie? Jens Polomski hat einen hilfreichen Starter-Guide publiziert, in dem er je 5 KI-Tools vorstellt: für Texte, Bilder, Videos, Voices.
  • KI-Tools: Welche helfen NPOs bei der täglichen Arbeit?
    Wie können NPOs KI für ihre Arbeit nutzen? Sehr vielfältig, wie dieser Beitrag die Chancen beschreibt. Dabei wird anhand von Beispielen deutlich gemacht, welche KI Tools gerade Stiftungen, Behörden und sonstige NPOs zur Verfügung stehen.
  • Chatbot-Vergleich: Pi vs. ChatGPT
    Sind sie die größte Revolution in der Computertechnik, die in vielen Bereichen nützlich sein wird? Oder rollt auf uns eine soziale Schockwelle zu, die unsere Gesellschaft gravierend verändert? OMR hat sich mit Pi & Co. neue Chatbots angesehen, in die derzeit kräftig investiert wird – auch unter der Frage: „Können Chatbots sozial sein?“

1x Lesetipp

  • Zukunft Social Media: Bloggespräch mit Sascha Theobald
    „Welche Möglichkeiten man nutzt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, sollte jeder nach seiner Vorliebe auswählen. Social Media kann dazugehören, muss es aber nicht. Es gibt gute Alternativen.“ Nachdenkliches Gespräch von Annette Schwindt mit Sascha Theobald über dessen Auszug aus Social Media und die Alternativen wie Corporate Webseiten, Blogs und Fediverse.

9 Erkenntnisse aus der neuen ARD/ZDF-Onlinestudie 2023.

9 Erkenntnisse aus der neuen ARD/ZDF-Onlinestudie 2023.

Neben dem D21-Digital-Index zählt die ARD/ZDF-Onlinestudie für mich zu den wichtigsten Analysen in Deutschland. Kaum eine Studie liefert so genaue Einblicke zum Medienverhalten der Deutschen im Netz. Kaum eine andere Studie liefert mir solch wichtige Erkenntnisse, gerade um eine Strategie noch genauer auf Zielgruppen auszurichten. Kaum eine andere Studie sorgt bei mir aber auch immer wieder für Überraschungen – positive wie negative. Darum findet sie bei mir jedes Jahr auch besondere Beachtung.

Jetzt ist die neue ARD/ZDF-Onlinestudie 2023 erschienen, basierend auf einem Analyse-Zeitraum vom 6. März bis 9. April. Wie gesagt: Für mich zählt sie zu den Pflichtlektüren, die jeder Konzeptioner, jede Strategin kennen sollte. Als kleinen Service fasse ich 9 zentrale Erkenntnisse kompakt zusammen:

Kleine Vorbemerkung: Immer wieder muss ich betonen, dass für Strategen vor allem die tägliche Mediennutzung relevant ist. Menschen, die nur ab und zu, wöchentlich oder gar monatlich online sind, werden wir kaum erreichen.


  1. Nach Corona ist vor Corona: Die Online-Mediennutzung ist leicht zurückgegangen – und zwar auf das Vor-Corona-Niveau. 56,4 Mio. (2022: 56,8%) und damit 80% der Deutschen ab 14 Jahren sind täglich im Netz unterwegs. Zurückgegangen ist insbesondere die Zeit, in der wir uns im Netz aufhalten: Waren es 2022 noch 234 Minuten, sind es mit 204 Minuten heute 30 Minuten weniger im Vergleich zum Vorjahr. 

    Erklärung: Diese Zahlen lassen sich mit der Reduktion von Homeschooling, Homeoffice etc. nach Ende der Corona-Zeit erklären oder wie ZDF-Planungschef Dr. Florian Kumb schreibt: „Die in der Corona-Zeit gestiegene Internetnutzung hat sich normalisiert.“

  2. Jugend vor Alter: Nicht überraschend: Fast alle Deutschen unter 50 Jahren sind täglich online. Bei den über 70-Jährigen ist es knapp die Hälfte (46%), 22 Prozent bleiben in dieser Zielgruppe offline. Jüngere verbringen durchschnittlich mehr als vier Stunden pro Tag mit medialen Internetinhalten, Menschen ab 70 Jahren nur eine gute halbe Stunde. Dies zeigt, so die Studie: „Die Zahl der Offliner sinkt nur langsam.“ 

    Erkenntnis: Die digitale Spaltung auch in der medialen Nutzung bleibt weiterhin sichtbar, auch wenn sie sich immer stärker nach hinten, das heißt, in die höheren Altersstufen, verschiebt. Dies ist gerade bei Strategien zu berücksichtigen, die sich nicht nur an junge Menschen als Zielgruppe richten.

  3. Instagram vor Facebook: Im Vergleich zum Vorjahr hat bei der wöchentlichen Nutzung Instagram (35%) Facebook (33%) als meistgenutzte Plattform abgelöst. Mit deutlichem Abstand folgen TikTok (15%), Snapchat (13%), Pinterest (11%). Auch beim Blick auf die tägliche Nutzung führt Instagram (25%) klar vor Facebook (20%), TikTok (10%), Snapchat (9%) und Twitter (4%). Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass seit der Befragung im späten Frühjahr die Zahlen bei TikTok gestiegen und bei Twitter gefallen sind. 

    Überraschend: Nach Instagram nimmt unter den 14-29-Jährigen Snapchat den 2. Platz ein – und dabei klar vor TikTok. Wenn ich mir die ganzen Aktivitäten gerade im Bereich Jugend-, Azubi-, Studierenden-Marketing ansehe, muss hier anders gedacht werden. 

    Kritikpunkt: Weiterhin schade finde ich es, dass die Studienmacher YouTube nur unter Audio- und unter Video-Nutzung einordnen. Dabei hat es sich immer stärker auch zu einem Community-Tool entwickelt, das dringend in diesen Vergleich muss.

  4. Bewegtbild vor Audio und Video: Die durchschnittliche Nutzungsdauer medialer Inhalte über das Internet ist deutlich um 21 Minuten auf 139 Minuten gesunken. Sie liegt damit auf dem Niveau von 2021. Dies betrifft insbesondere die jüngere Altersgruppe. Auch dies ist ein klarer Hinweis auf eine weitgehende Normalisierung der Internetnutzung nach der Corona-Pandemie. Bei den medialen Inhalten liegt Bewegtbild (50%) vor Audio (37%) und Text (36%).

  5. Apropos Video: Videos auf Social Media legen zu: Auch wenn die generelle Nutzung von Online-Videos im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 50 Prozent minimal zurückgegangen ist, beansprucht die Wahrnehmung von Videos/Storys gerade auf den Social-Media-Kanälen einen stark gewachsenen Zeitanteil (23% statt 16%). 

    Erkenntnis: Angesichts der Ausbau der Video- und Live-Aktivitäten bei den Social-Media-Plattformen und dem Boom von Reels, TikToks und Shorts ist dies nicht überraschend. Dies zeigt nur, dass gerade Video Bestandteil fast jeder Kommunikationsstrategie sein sollte.

  6. Apropos Audio: Trend zum Podcasts-Hören bleibt: 29 Prozent hören täglich oder wöchentlich „Podcasts oder Radiosendungen auf Abruf“, wie es in der Studie heißt. 11 Prozent (2022: 10%) nehmen sich sogar täglich die Zeit für Podcasts. 

    Erkenntnis: Für die vergangenen Jahren können wir von einem Podcast-Boom sprechen. Ob deshalb jede Organisation oder Person unbedingt auch einen Podcast benötigt, ist eine andere Frage. Schließlich hat der Tag auch für Podcast-Fans nicht mehr als 24 Stunden.

  7. Apropos Text: Text + Social Media = Erfolg: Mit 80 Prozent bleibt die Text-Nutzung im Netz grundsätzlich hoch, auch wenn sie leicht gefallen ist. Dagegen wächst die Nutzung von „Artikeln im Internet auf Social-Media-Plattformen“ – angesichts der konstanten Social-Media-Nutzung nicht so überraschend. 

    Erkenntnis: Durch mein Fachbuch „Praxis Online-Texten“ blicke ich auf diese Entwicklung besonders genau. Sie zeigt aktuell wieder, wie wichtig es ist, Online-Texte und Social-Media-Aktivitäten im Bereich der digitalen Kommunikation und des Content-Marketings möglichst eng miteinander zu koppeln.

  8. (E-Mail-)Traditionen bleiben: Drei von vier Personen schreiben und lesen mindestens einmal pro Woche private E-Mails. Dies betrifft besonders die Altersgruppe 30 bis 49 Jahre, aber im fast gleichen Umfang auch die Altersgruppe 14 bis 29 Jahre. Jeweils circa ein Drittel liest Newsletter. 

    Chancen: Gerade der Launch von Broadcast-Listen bei Instagram, Facebook, WhatsApp & Co. liefert extrem gute Chancen. Schließlich sind Broadcast-Listen als smoothe und moderne Kombination aus Social Media mit dem Thema Newsletter zu verstehen.

  9. KI-Neugierde vorhanden: Insbesondere die Altersgruppe bis 30 Jahre integriert KI-Tools wie ChatGPT in ihren Alltag. 15 Prozent aller Befragten ab 14 Jahren gaben an, solche Tools schon einmal genutzt zu haben – bei den unter 30-Jährigen waren es sogar ein Drittel, bei den über 50-Jährigen immerhin 8 Prozent. 

    Erklärung: Gerade im Vergleich zu anderen Innovationen sind diese Zahlen bemerkenswert, wie es in der Studie zu Recht heißt. Zudem ist davon auszugehen, dass sich diese Zahlen seitdem durch die hohe mediale Präsenz des Themas KI deutlich erhöht haben.
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