by Dominik Ruisinger | 02.12.2025 | Blog
Auch wenn das Jahr 2025 noch nicht zu Ende ist, so deuten sich schon jetzt größere Veränderungen für das kommende Jahr an – Stichwort Sichtbarkeit. Vor allem 3 Fragen fallen mir dazu ein:
- 1. Kommt in der EU das Social-Media-Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren? Das Vorbild Australien und bedenkliche Studienergebnisse scheinen einige Politikerinnen und Politiker gerade wach zu rütteln. Doch wie wäre es mit einer Investition in digitales Wissen für alle?
- 2. Sorgt die KI für den finalen Sargnagel für Social-Media-Inhalte, in dem Fake-Content, AI-Videos und KI-Kommentare die menschliche Authentizität ersetzen? Oder begreifen wir endlich, dass es doch um unsere Unternehmen, unsere Marken, um uns als Menschen geht?
- 3. Bekommen wir in Zeiten von KI, von immer strengeren Algorithmen und von immer stärker boomender Werbung überhaupt noch Sichtbarkeit mit unseren Inhalten? Oder sind viele Ex-Menschenkanäle endgültig zu reinen Werbesäulen geworden?
Zu Fragen wie diesen habe ich meinen Newsletter wieder mit 10 lesenswerten Beiträgen vollgepackt. Und auch wenn sich viele Fragen nicht eindeutig beantworten lassen: Es ist höchste Zeit für uns alle, dass wir uns darüber eigene Gedanken machen. Schließlich geht es um unsere Kommunikation, um unseren Austausch, um unsere Beziehungen.
In eigener Sache.
Über das finale Ende von Social Media.
- Warum KI ein Abgesang auf Social Media ist
KI-Inhalte sind der »Sargnagel« für Social Media, schreibt Christian Jakubetz. Weil die KI massenweise billigen (Fake-)Content und Kommentare produziert und damit die ursprüngliche Idee der menschlichen Vernetzung ad absurdum führt, wie ich auch in meinem Buch geschrieben habe. Landen wir in einem KI-getriebenen Perpetuum mobile? Drastische, aber wahre Worte. Danke dafür, Christian.
- Wie stark Social Media Sucht verbreitet ist
Immer mehr Menschen zeigen Suchsymptome bei der Social-Media-Nutzung. Dies ist das Ergebnis des deutschen Gesundheitsbarometers, zudem 20.000 Personen ab 18 Jahren untersucht wurden. Danach zeigen 28% suchtartige Tendenzen quer durch alle Altersstufen. Bei den Unter-20-Jährigen sind sogar über 50% betroffen, bei den 20-39-Jährigen auch noch 35%.
- Kommt das Social-Media-Verbot für Jugendliche in der EU?
Wie lassen sich gerade Kinder und Jugendliche vor den Gefahren auf den Social-Media- und KI-Plattformen besser schützen? 2026 dürfte eines der wichtigsten Jahre für neue Regeln werden, gerade falls die EU dem australischen Vorbild folgen würde. Aber bringt uns ein Verbot alleine weiter?
Über die Suche nach Sichtbarkeit und Reichweite.
- Wie Du auf LinkedIn Reichweite mit Emotionen erzielst
»Je emotionaler Deine Postings sind, desto größer ist Deine Reichweite auf LinkedIn.« Doch was nützt eine Aufmerksamkeit, die nicht auf die eigene Positionierung einzahlt? Aber wie erhalten fachliche Postings wirkliche Reaktionen? Klaus Eck hat 12 strategische Tipps formuliert – zu Tiefe und Wahrnehmung, zu Expertise und Personality und zu Relevanz.
- Wann Webseiten von der KI zitiert werden
Die neue Währung für Sichtbarkeit in der KI-Suche heißt Citations, Erwähnungen, Quelle sein. Doch was ist dafür zu tun? Sistrix hat 100 meistzitierte Webseiten analysiert. Das Gemeinsame: Alle sind als Sammlung von Antwort-Bausteinen konzipiert, bilden eine fachlich glaubwürdige, aktuelle Quelle und sind für Maschinen gut lesbar.
- Warum sich KI-generierte Inhalte nicht von der Masse abheben
Wie kann ich mich als Marke von diesem »Meer der Gleichheit« abheben, wenn KI-generierte Inhalte das Internet überschwemmen? Individueller Stil und Authentizität für die Markenidentität werden immer stärker zum Sichtbarkeitsfaktor. Dies verdeutlicht Justin Pohl in diesem Beitrag.
Über die Rollen von PR und Content-Marketing
- Welche Rolle Content-Marketing im KI-Zeitalter spielt
»Sprachmodelle werden niemals in der Lage sein, individuelle, kreative, qualitativ hochwertige Texte zu liefern«, blickt Thomas Knüwer im PR Report skeptisch auf die KI-Entwicklung. Sie helfe eher Unternehmen, schlechte in mittelmäßige Kommunikation zu verändern. Für wirkliche Sichtbarkeit benötigen sie dagegen eine durchdachte Content-Strategie.
- Wird PR zur Schlüsseldisziplin für LLM-Sichtbarkeit?
Viele Empfehlungen in den KI-Suchmaschinen basieren auf Quellen, die Vertrauen und Reputation in sich vereinen. Genau hier spiele die PR eine große Rolle, schafft sie diese Autorität, indem sie Marken in journalistischen und thematischen Ökosystemen platziert, heißt es in der Marketingbörse. Beginnt ein neues PR-GEO-Zeitalter?
- Welche Pressebereiche sind gut aufgestellt?
Was macht einen erfolgreichen Pressebereich aus? Damit Medienvertreter schnell relevante Informationen finden und die Inhalte selbst eine hohe Sichtbarkeit erhalten? Der MR Benchmark Report hat sich Presseportale deutscher Unternehmen angesehen. Wer sich an den Top 5 mit E.ON an der Spitze orientiert, geht den guten Weg.
by Dominik Ruisinger | 06.11.2025 | Blog
Corporate Influencer Programme boomen derzeit kräftig. Und trotz der Erfolge bin ich der Überzeugung, dass Corporate Influencer eigentlich nur die Vorhut bilden – vor einer viel größeren Aufgabe: der Motivation aller Mitarbeitender. Warum ich so denke und welche Rolle die Corporate Influencer in diesem Prozess spielen, erzähl dieses kompakte Gedankenspiel.
In vielen Unternehmen, Institutionen, Agenturen wird aktuell das Thema Corporate Influencing diskutiert; der Aufbau von Markenbotschafterinnen und -botschaftern überlegt und geplant; passende Inhouse-Programme sorgfältig konzipiert, ausgerollt, hinterfragt. Einfach gesagt: Corporate Influencing zählt aktuell sicherlich zu den wichtigsten Trends in der Kommunikationsbranche, der auf allen großen Panels zur Sprache kommt. Auch ich habe ihn in meinem letzten Buch »Das Ende von Social Media« als einen Ausweg aus dem Social Media Dilemma definiert.
Boom von Corporate Influencer Programmen
Und diese Begeisterung, dieser Elan, die Idee hinter dem Begriff ist vollkommen berechtigt – als eine Lösung von gleich mehreren Kommunikationsproblemen. Schließlich
- folgen Menschen lieber Menschen und nicht Unternehmen,
- haben Mitarbeitende eine größere Glaubwürdigkeit als die Unternehmen und ihr Führungspersonal, wie das Edelman Trust Barometer und andere Studien jedes Jahr neu belegen;
- erhalten Beiträge von Menschen – gerade auf LinkedIn und Facebook – deutlich mehr Sichtbarkeit, während Unternehmensbeiträge schlichtweg in die Bedeutungslosigkeit fallen. Genau dies machen der LinkedIn Algorithm Report von Richard van der Blom und andere Studien Jahr für Jahr deutlich.
Kein Wunder, dass die Zahl der Corporate Influencer Programme in der DACH-Region boomen. Dies lässt sich an vielen Stellen erkennen: Vermehrte eigene Corporate Influencer Projekte, viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, wachsende Zahl an Fachbeiträgen zählen ebenso dazu wie die Corporate Influencer Map von Schaffensgeist und die steigenden Mitgliederzahlen in der LinkedIn-Gruppe Corporate Influencer Club meines geschätzten Kollegen Klaus Eck.
Aber warum dann nur die Vorhut?
Trotz, aber auch gerade wegen dieses Wachstums bin ich überzeugt, dass Corporate Influencer nur die Vorhut bei dieser kommunikativen Herausforderung bilden. Denn diesen Ansatz – der Unternehmens-Account als Basis, die privaten Accounts als aktive Player – müssen wir auf im Grunde auf alle Mitarbeitende ausdehnen. Zumindest auf alle diejenigen, die bereit sind, ihre privaten Accounts für Company-Themen zu öffnen. Und dies sind immer mehr.
Gehen wir mal davon aus, dass Unternehmen gerade auf LinkedIn und Facebook in den kommenden Jahren ihre Sichtbarkeit komplett einbüßen werden. Zumindest, was organische Beiträge betrifft. Ihre Sichtbarkeit erreichen sie künftig rein über Werbung, wozu Meta, LinkedIn, YouTube & Co. ja auch fleißig neue Formate entwickeln und uns nahebringen. Oder sie benötigen sehr aktive Mitarbeitende.
Vielfältige Gründe
Wie stark sie benötigt werden, das zeigen allein drei Argumente:
- Wenn die klassischen Medien weiterhin so stark an Reichweite und Wahrnehmung verlieren, werden gerade mittelständische und größere Unternehmen immer mehr Themen über Business-Plattformen wie LinkedIn & Co. (okay, eine Alternative zu LinkedIn gibt es leider gerade kaum) – spielen wollen bzw. müssen. Doch bei immer mehr Themen benötigen sie immer mehr Menschen, die die Themen sowohl auf den Plattformen verbreiten als auch bei realen Events vertreten. Schaffen das die Corporate Influencer und die aktiven Führungskräfte allein?
- Wenn immer dieselben Personen Beiträge der Organisation setzen, teilen, kommentieren und in eigenen Beiträgen aufgreifen, wird dies den Algorithmen schnell auffallen. Dies wird wiederum mit Sicherheit zu Lasten der Sichtbarkeit bei den Accounts bzw. bei den Themen gehen. Benötigen wir deswegen nicht immer mehr Menschen innerhalb der Organisation, die Themen setzen und mit den gespielten Themen interagieren?
- Wenn die Corporate Influencer innerhalb der Organisation die Social-Media-Plattform in ihrer Arbeitszeit aktiv bespielen und bedienen dürfen, schaffen wir dann nicht eine interne Zweiklassengesellschaft – gerade in Unternehmen, die eher restriktiv mit dem Thema Social Media umgehen? Davon kenne ich einige. Und wenn wir bedenken, dass schon heute viele „normale“ Mitarbeitende skeptisch auf die Arbeit von Social Media Abteilungen und Corporate Influencer blicken, ob die wirklich etwas zum Ziel des Unternehmens beitragen: Würde eine Einbindung weiterer Mitarbeitenden nicht helfen, dieses Misstrauen schrittweise abzubauen?
Das Ende von Corporate Influencing?
Ich sehe schon heute, wie einige Unternehmen den Begriff Corporate Influencer immer größer sehen und genau in die Richtung denken, die ich hier beschreibe. Aber ist dies der Anfang vom Ende von Corporate Influencern? Ganz und gar nicht.
Ähnlich wie bisher die Corporate Influencer werden wir dazu auch alle anderen „willigen“ Mitarbeitenden schulen müssen. Genau in diesem Schulungs-, Vermittlungs- und Lernprozess nehmen wiederum bestehende Corporate Influencer die Vorhut ein – in ihrer Rolle als interne Influencer und Gesprächspartnerinnen, als Enabler und Multiplier, als Überzeuger und Vertiefer. Ich würde sogar so weit gehen: Ohne ihre aktive Einbindung wird dieser unternehmensweite Prozess sicherlich scheitern.
Auf diesem Weg wird Corporate Influencing dann ein noch stärkeres Element der Unternehmenskultur, da es künftig (fast) alle Mitarbeitende betrifft. Dafür werden sich Unternehmen wiederum noch stärker öffnen müssen und ihren Mitarbeitenden vertrauen – und zwar möglichst allen bereiten Mitarbeitenden. Und davon sind viele Organisationen (leider) noch weit entfernt.
Spannende Zeiten
Vielleicht denke ich gerade schon etwas zu weit. Und niemand weiß genau, wie sich LinkedIn und andere Plattformen gerade in KI-Zeiten konkret entwickeln. Nur eines bleibt sicher: Die kommunikative Verantwortung von Mitarbeitenden für ihre eigenen Unternehmen wird größer. Und dies sind wirklich spannende Zeiten, die da auf uns Kommunikationsleute zurollen.
by Dominik Ruisinger | 01.10.2025 | Blog
Vor gut 1 Jahr habe ich das Buch »Das Ende von Social Media« publiziert. 12 Monate später habe ich das Gefühl, dass das Buch aktueller denn je ist. Nein, das ist keine Selbst-Beweihräucherung. Vielmehr gibt es Anzeichen, die mich zu dieser Aussage verführen. Blicken wir auf 3:
- Im Buch habe ich über Algorithmen geschrieben, wie sie die Macht über unsere Feeds übernehmen, wie Empfehlungen und Ads die Beiträge der Friends und Follower zurückdrängen. Vor wenigen Tagen habe ich dazu eine Analyse publiziert, in der ich meine Feeds auf LinkedIn, Instagram und Facebook unter die Lupe genommen habe. Das Ergebnis: Wir müssen uns von den Beiträgen unserer Freunde, Fans und Netzwerkpartner verabschieden.
- Im Buch habe ich die wachsenden Einflüsse von KI aufgezeigt. Schon da habe ich geahnt, dass sich irgendwann die KI mit der KI unterhalten wird, da es den Plattformen nicht um Menschen, sondern rein um Verweildauer geht. Diesen Trend können wir gerade verstärkt auf den Plattformen beobachten – bei Posts und Kommentaren. Ein Phänomen sind in diesem Kontext die KI-Influencer.
- Im Buch habe ich darüber aufgeklärt, dass Unternehmen immer weniger Sichtbarkeit erhalten. Sie benötigen Ads und/oder aktive Mitarbeitende – also Corporate Influencer -, damit ihre Messages noch ihre Zielgruppen erreichen. Passend zur Aussage nimmt aktuell die Zahl an Corporate Influencer Programmen enorm zu.
Gerade zu diesen Themen habe ich 10 Lesetipps in meinen Gedankenspielen gesammelt – zu meiner eigenen Analyse, zu erfolgreichen Corporate Influencer Programmen, zu gefährlichen KI-Influencern, gemischt mit einigen aktuellen Zahlen und Daten sowie adäquaten Strategien für SEO und GEO.
Eine aufmerksame Zeit wünscht Dominik R.
In eigener Sache.
Meine Analyse: Wo sind meine Friends & Follower geblieben?
Schreiben wir eigentlich für Menschen? Und sehen wir deren Beiträge noch? Oder haben wir die Macht der Content-Distribution den Algorithmen und der KI überlassen? Dies wollte ich wissen und habe meine Accounts und Feeds analysiert – auf LinkedIn, Facebook und Instagram. Die Ergebnisse verdeutlichen das Ende des „Social“-Begriffs in Social Media.
Zahlen, Daten, Fakten.
Umfrage: Was erwarten Medien von PR-Profis?
Gute Noten für die PR: 72% der Medienleute bewerten die Zusammenarbeit positiv. Solange Informationen zeitnah, verlässlich und tief genug bereitgestellt werden. Das ist ein Ergebnis des Medien-Trendmonitor 2025 von news aktuell. Für die Zukunft heißen die Wünsche: transparente und faktenbasierte Kommunikation, Daten und Studien statt werblichen Aussagen sowie exklusive Inhalte.
Erfolgszahlen: Was sagt Traffic in Zeiten von KI noch aus?
Immer mehr Webseiten, News-Portale und Blogs begraben Traffic als zentrale KPI. Grund: Im KI-Zeitalter verlieren herkömmliche Kennzahlen wie organische Visits immer mehr an Bedeutung. Aussagekräftige Zahlen heißen Mentions & Citations in KI-Systemen sowie qualitative Signale. Dabei war Traffic schon immer eine wenig aussagekräftige Kennzahl.
Barrierefreiheit: Was behindert auf Webseiten?
Das fast unaussprechliche Wort – Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – sollte langsam jedem bekannt sein. Schließlich verpflichtet es seit Ende Juni die Unternehmen, ihre digitalen Inhalte für alle zugänglich aufzubereiten. Doch noch immer gibt es viele Barrieren, gerade auf Webseiten. Dieser Artikel benennt 10 davon – u. a. fehlende Alt-Texte, fehlendes responsives Design, schwache Farbkontraste und nicht beschriftete Dokumente – und zeigt konkrete Lösungen auf.
Über Corporate Influencer und KI-Influencer.
Corporate Influencer: 20 Learnings aus Nürnberg
Was sind die Erfolgsfaktoren von Corporate Influencer Programmen? Verena Krones interviewt dazu Verantwortliche und stellt deren 20 wichtigsten Learnings vor. Als Auftakt hat sie mit Isabel W. von der Sparkasse Nürnberg, gesprochen. Spannend in deren Slideshow: Durch Corporate Influencer ist LinkedIn zu einem Kanal der internen Kommunikation geworden.
KI-Influencer: Wie KI-Influencer die Gesellschaft verrohen
Sie sind wunderschön, makellos, perfekt und immer verfügbar: KI-Influencer. Schon in meinem Buch habe ich sie skeptisch gesehen. Schließlich bedienen sie häufig stereotype, unrealistische Schönheitsideale und Geschlechterbilder, betrieben von einer hochprofessionellen Industrie, die Millionen verdient. Welche Gefahren die täuschend echten Bilder mit sich bringen, beschreibt dieser Beitrag.
KI-Influencer: Wo ist die Authentizität in Zeiten von KI?
Apropos KI-Influencer: Untergraben sie nicht alles, was eine vertrauensvolle Kommunikation ausmacht – also echte menschliche Verbindungen, echte Persönlichkeit, echte Haltung? Darum ist die Frage berechtigt: Brauchen Marken in Zeiten von generisch schnell erzeugten Inhalten und von AI-Sloppification, also der Verwässerung digitaler Inhalte durch KI-Müll, nicht sogar mehr Authentizität statt weniger?
Texten: über SEO und GEO.
Google: »Gutes SEO ist gutes GEO«
Ist SEO tot, wie viel behaupten? Überhaupt nicht, so Danny Sullivan, Googles Head of Search Liaison: »Good SEO is good ’GEO’«, sagte er. Solange es klar auf die Nutzerintention ausgerichtet ist. »What you’ve been doing for search engines generally (…) is still perfectly fine and is still the things that you should be doing. Especially because good SEO is largely having good content for people.«
Strukturierte Daten: Wie relevant sind sie für die (KI-)Suche?
Gerade beim Thema GEO spielen strukturierte Daten eine zentrale Rolle. Sie helfen KI-Systemen, Inhalte besser zu verstehen und einzuordnen. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, in KI-Suchen und in AI Overviews sichtbar zu werden. Gleichzeitig bleiben Datenqualität, Content-Relevanz und E-E-A-T entscheidend für ein Top-Ranking bzw. eine Präsenz in den AI Overviews, wie dieser Beitrag ausführt.
LinkedIn: Tipps für Deep Diver.
Saves & Sends: Wie Zahlen Strategien beeinflussen
Saves und Sends sind 2 nagelneue Kennzahlen auf LinkedIn. Und sie sind kein nettes Add-on. Ganz im Gegenteil: Sie sind ein strategischer Hinweis, ein Qualitätsfilter, wie Content heute produziert werden – also speicher- und weiterleitbar -, damit er sich wirklich verbreiten kann. Aber dies gilt eigentlich für alle Plattformen.
Spickzettel: Welche Tipps beim Algorithmus helfen
»Derzeit erleben wir die größte Veränderung im LinkedIn-Algorithmus seit 2016«, schreibt Richard van der Blom. »Die Leute sind verärgert, einige verlassen die Plattform, da die Reichweite drastisch gesunken ist.« Damit bezieht er sich auf die letzte Ausgabe seines Algorithm Insights Report. Wie wir auf die Veränderungen reagieren sollten, hat er in einem Spickzettel festgehalten.
by Dominik Ruisinger | 04.12.2024 | Blog
Wie entwickelt sich die Welt der digitalen Kommunikation im kommenden Jahr weiter? Diese beliebte Frage wird jedes Jahr von neuem gestellt. Und jedes Jahr liegen die meisten sogenannten Expertinnen und Experten dann doch falsch. Auch ich. Trotzdem will ich es mal wieder versuchen, ein paar Prognosen für 2025 zu erstellen. In gut 12 Monaten wissen wir ja, bei welchen ich wie falsch lag.
Bei meinen Prognosen fokussiere ich mich auf die übergeordneten strategischen Veränderungen im Bereich der digitalen Kommunikation, auf die ich ja schon ausführlich in meinem Buch »Das Ende von Social Media« eingegangen bin. Es geht also weniger um Purpose, Authentizität, sozio-kulturelle Werte oder um Videos, Short-Shorts oder Karussells, sondern um den strategischen Part und die damit verbundenen Instrumente.
1. Organisch heiratet Paid.
Den ersten Trend, den ich für 2025 sehe, ist ein Trend, der schon 2024 galt und in meinem Buch ausführlich ausgeführt wird. Er lässt sich schlicht wie folgt formulieren: wenn Social, dann Paid. Das heißt: Organische Kommunikation wird in den sozialen Medien – mit Ausnahmen – tot sein. Dies gilt ganz besonders für das Meta- und YouTube-Umfeld, aber auch für andere Plattformen.
Jedes organische Posting benötigt folglich sein Ad-Budget, um sichtbar zu werden. Anders gesagt: Nur über dieses Ad-Budget wird sich noch die Erstellung von organischen Postings rechtfertigen lassen, die sich ansonsten bei dem geringen Output niemals lohnen werden.
2. Unternehmensziele ersetzen Social-Media-Ziele.
Apropos lohnenswert: 2025 wird – ja, ich hoffe es wirklich! – das Jahr, in dem wir endlich nicht mehr über Follower, über Fan-Wachstum, über Reichweite, über Interaktionen als Erfolgsfaktoren sprechen. Denn, sorry: Das sind reine Social-Media-Metriken. Und keine Zahlen, die auf Unternehmensziele einzahlen. Ich hoffe, dass 2025 die Führungsebenen stärker mit ihren Social-Media-Teams sprechen, ihnen ihre Unternehmensziele verklickern, auf die die Social-Media-Aktivitäten letztendlich einzahlen sollen.
Nur so werden sich übrigens künftig Social-Media-Aktivitäten überhaupt rechtfertigen lassen – im Wettstreit mit anderen PR- und Marketingaktivitäten. Alles andere ist sicherlich häufig unterhaltsam, aber aus Organisationssicht vor allem eine unrentable Ressourcen-Verschwendung.
3. Kleine Newsletter binden Zielgruppen.
2025 wird – wieder einmal – das Jahr der E-Mail-Newsletter. Warum? Ganz einfach, weil wir ein Instrument benötigen, um Zielgruppen an uns zu binden, Stichwort Customer Loyalty. Und eine Bindung über Facebook, Instagram & Co. ist in Zeiten von Empfehlungen, Algorithmen und KI kaum mehr möglich. Also werden nochmals mehr Organisationen das uralte Instrument des E-Mail-Newsletters aus der unteren Schublade wieder hervorkramen.
Aber nur, wenn diese Informationen auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten sind und nicht mehr dem alten Motto »Hauptsache viel und an viele« folgen, werden sie eine positive Wirkung entfalten. Nur dann werden sie ihre Chance in der digitalen Kommunikation wirklich ausspielen können.
4. WhatsApp wird zur Business-Zentrale.
Wer an E-Mail-Newsletter denkt, wird an Channels & Co. nicht vorbeikommen. Und das möglichst DSGVO-konform. Also werden wir – wieder – in ein Messenger-Zeitalter eintreten, in dem die Protagonisten Charles, Sinch, Superchat, Mateo oder Userlike heißen. Also mit dem WhatsApp-Newsletter und mit Channels bei Instagram, Facebook, aber vor allem und in erster Linie bei einem immer stärker kommerzialisierten WhatsApp.
Denn wie sagte Mark Zuckerberg im Juni 2022 gegenüber CNBC:
»Our playbook over time has been build services, try to serve as many people as possible (…) and then we basically scale the monetization after that (…) And we’ve done that with Facebook and Instagram. WhatsApp is really going to be the next chapter, with business messaging and commerce being a big thing there.«
Ich bin gespannt, ob die Menschen dann weiterhin WhatsApp so ungemein treu bleiben.
5) KI pusht LinkedIn-Newsletter.
Wer an E-Mail-Newsletter, an Channels und an WhatsApp-Newsletter denkt, kommt in Konsequenz am LinkedIn-Newsletter nicht vorbei. Ich weiß, nochmals alter Kaffee. Aber um sich von der Masse abzugrenzen, lässt sich daraus durchaus ein pulsierender spanischer Cortado kochen, in dem man seinen LinkedIn-Newsletter einerseits per Newsletter Ads pusht, andererseits ihn mit bereits vorliegenden Informationen füttert – natürlich per KI.
Dazu nehme man einfach den hauseigenen B2B-Newsletter und erstelle per KI einen LinkedIn-Newsletter. Oder einen B2C-Newsletter und erstelle daraus per KI einen Channel für Instagram. Und so weiter. Und ja, das werden viele genau so machen, um als Folge die Kanäle mit noch mehr Content noch mehr verstopfen.
6) Naive CI-Programme scheitern.
Wer bedenkt, dass Organisationen mit ihren Postings gerade auf LinkedIn und Facebook kaum mehr Sichtbarkeit erhalten, kommt an Personen nicht vorbei. Also werden noch mehr Organisationen Corporate Influencer Initiativen und Markenbotschafterinnen-Projekte ins Leben rufen. Und viele übrigens daran scheitern. Da sie nach einer Anfangseuphorie an einen Selbstläufer denken. Und das sind diese Programme keineswegs.
Stattdessen wird es darum gehen, Community-Elemente zu integrieren, Feedback-Mechanismen zu installieren und vor allem aber auch die Postings von Corporate Influencer – oder von »normalen« Mitarbeitenden oder CEOs – zu pushen. Genau dafür hat ja LinkedIn die Thought Leadership Ads ersonnen. Um es daher deutlich zu sagen: Wer 2025 noch verkündet, dass wir als Organisation allein über unsere organisch aktiven Markenbotschafter eine Sichtbarkeit erhalten, hat das finanzielle Interesse der Plattformen nicht verstanden.
7) KI sorgt fürs »Endgame of Content Creation«.
Es ist kein gewagter 7. Trend, wenn ich prognostiziere, dass KI den Rest in der digitalen Kommunikation übernehmen wird. Von den Content-Creatorn und von den Werberinnen. Wie sagte doch der erwähnte Mark Zuckerberg:
»I think individual creators or publishers tend to overestimate the value of their specific content in the grand scheme of this.«
Ach ja. Diese werden – so Mark Z. weiter – auch gleich die Werbung unkompliziert mit übernehmen: »A big deal!« Natürlich. Aus Meta-Sicht. Dies gilt natürlich nicht nur bei Meta: Wenn Richard van der Blom von einem Wachstum von 180 % bei KI-Beiträgen und 340 % bei KI-Kommentaren schreibt, dann wird das Thema KI wie ein Sturm über uns herziehen – mit Sonne sowie kräftigen Unwettern. Und viele menschliche Inhalte aus Kostengründen ersetzen. Also Zielgruppen-genaue Postings? Easy. Werbe-Postings? Done. Die passenden Bilder und Videos dazu? Haken darauf. Und Community Management? No problem.
Wofür benötigen wir dann noch uns Menschen? Ich hoffe zumindest als kluge Korrektoren, als vorausschauende Entscheiderinnen, als waches Auge. Doch auch dies werden wir Schritt und Schritt verlieren. Wird sich künftig also die KI mit der KI unterhalten, wie ich Mitte 2023 in einem Gedankenspiel schrieb?
Ich glaube ja – aber dies erst 2026. Aber wollen wir das wirklich alle?