Stich­wort Wis­sens­wer­tes: Dark Social

25.09.2020

Seit eini­gen Jah­ren ist auf­fäl­lig, dass gera­de jün­ge­re Men­schen immer stär­ker sich aus Dis­kus­sio­nen auf den Social Media Platt­for­men her­aus­hal­ten. Statt­des­sen schal­ten sie ihre Social Media Kanä­le auf “pri­vat” oder fokus­sie­ren sich auf klei­ne­re wie grö­ße­re Grup­pen bei­spiels­wei­se bei Mes­sen­gern. Die­ser Rück­zug ins Pri­va­te ist ein Phä­no­men, das mit dem Begriff “Dark Social” über­schrie­ben wird und das heu­te Teil der Serie “Stich­wort Wis­sens­wer­tes” ist. Natür­lich stammt die­ser Bei­trag wie­der aus mei­nem neu­en Buch “Die digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie”.

Dark Social und The Atlantic

Wenn sich Nut­zer aus öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen zurück­zie­hen, wenn sie weni­ger an öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen par­ti­zi­pie­ren, wenn sie weni­ger öffent­lich publi­zie­ren, kom­men­tie­ren oder Bei­trä­ge sha­ren, dann ist dies ein Zei­chen für “Dark Social”. Der Begriff »Dark Social« wur­de erst­mals im Jah­re 2012 in einem Arti­kel der Zeit­schrift The Atlan­tic erwähnt.

Er beschreibt, dass Men­schen Inhal­te über pri­va­te Kanä­le wie Mes­sa­ging-Apps, Instant-Mes­sen­ger, E‑Mails oder in geschlos­se­nen Grup­pen in den sozia­len Netz­wer­ken tei­len. Das Beson­de­re: Die­ses pri­va­te Tei­len lässt sich kaum ver­fol­gen im Ver­gleich zu Inhal­ten, die auf öffent­li­chen Platt­for­men geteilt werden.

The future is private

Die­sen Rück­zug ins Pri­va­te lässt sich gut am Rück­gang der Inter­ak­ti­ons­ra­ten auf Face­book & Co. able­sen. Mit schwer­wie­gen­den Kon­se­quen­zen für Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen, die die­se Ver­än­de­rung nicht igno­rie­ren dür­fen: Schließ­lich fal­len plötz­lich ihre bis­he­ri­gen Fans und Fol­lower als Mul­ti­pli­ka­to­ren ihrer Inhal­te weg. Statt­des­sen kom­mu­ni­zie­ren die­se in pri­va­ten Räu­men über Mes­sen­ger und E‑Mails oder bewe­gen sich in geschlos­se­nen Foren und Grup­pen. Dort kön­nen sie sich fern der Öffent­lich­keit mit ein­zel­nen Per­so­nen aus­tau­schen. Selbst Markt­füh­rer Face­book hat dies erkannt und pro­kla­miert klar: »The future is pri­va­te

In die­ser The­ma­tik spie­gelt sich gleich­zei­tig der schwie­ri­ge Umgang vie­ler Men­schen mit der Viel­falt an vor­han­de­nen, ange­bo­te­nen und zu ver­ar­bei­ten­den Infor­ma­tio­nen wider: Sie haben Pro­ble­me, dar­aus die für sie rele­van­ten gezielt aus­zu­wäh­len bzw. ande­re bewusst aus­zu­sor­tie­ren. Um ihren per­sön­li­chen Con­tent-Shock zu ver­mei­den, müs­sen sie jedoch aktiv wer­den. Nur so gelan­gen künf­tig aus­schließ­lich die Infor­ma­tio­nen in ihr Sicht- und Wahr­neh­mungs­feld, die inhalt­lich klar auf sie zuge­schnit­ten sind, ihnen einen wirk­li­chen Mehr­wert bie­ten, genau die von ihnen bevor­zug­ten Kanä­le bespie­len und für sie zudem ein­fach zu fin­den und zugäng­lich sind. Ansons­ten besteht die Gefahr, dass sie eines Tages vor ihrem per­sön­li­chen Digi­ta­len Burn­out stehen.

Dark Social als Aus­weg aus dem Content-Shock?

Vie­len ist bewusst, dass ihnen die schier end­lo­sen Kanä­le, der Infor­ma­ti­on Over­load, der Con­tent Shock, ein selbst ver­ur­sach­ter inne­rer Druck ver­bun­den mit Angst und Panik, nichts ver­pas­sen zu wol­len (FOMO Fear of miss­ing out), extrem zusetzt. Sie müs­sen ler­nen, ihren eige­nen Weg und Umgang zu finden.

Und Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen? Für sie bedeu­tet dies: Kla­re Ziel­grup­pen-Bestim­mung, stark indi­vi­dua­li­sier­ter, per­so­na­li­sier­ter Con­tent, hohe Sicht­bar­keit und eine regel­mä­ßig über­prüf­te und opti­mier­te Kanal­stra­te­gie zäh­len künf­tig zu den zen­tra­len Erfolgs­fak­to­ren einer erfolg­rei­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on im digi­ta­len Zeitalter.

Bis­her erschie­nen in der Serie “Stich­wort Wissenswertes”:

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