Stich­wort Wis­sens­wer­tes: Sinus-Milieus als Zielgruppen-Werkzeug

18.09.2020

Zu den Haupt­werk­zeu­gen auch einer digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie zäh­len die alt­ehr­wür­di­gen Sinus-Milieus. Nur brin­gen die­se in digi­ta­len Zei­ten, in denen alle nur noch von Per­so­nas spre­chen, noch etwas? Ja, mei­ne ich in die­sem Bei­trag im Rah­men mei­ner klei­nen Serie “Stich­wort Wis­sens­wer­tes”, der wie­der mei­nem neu­en Buch entstammt.

Sinus-Milieus als Orientierungshilfe

Sinus-Milieus grup­pie­ren Men­schen, die sich in ihrer Lebens­wei­se und ‑auf­fas­sung ähneln. Dazu flie­ßen grund­le­gen­de Wer­te, Lebens­zie­le und ‑sti­le, die sozia­le Lage sowie per­sön­li­che Ein­stel­lun­gen zu Fami­lie, Frei­zeit, Arbeit und Kon­sum mit ein. Die­ser Ansatz, Ziel­grup­pen in Milieus und soge­nann­te Lebens­wel­ten zu seg­men­tie­ren, lie­fert Kom­mu­ni­ka­ti­ons­exper­ten eine gute Ori­en­tie­rung und eine hilf­rei­che Entscheidungshilfe.

In einer soge­nann­ten Kar­tof­fel­gra­fik des Sinus-Insti­tu­tes wer­den die Sinus-Milieus in ein 2‑dimensionales Koor­di­na­ten­sys­tem grup­piert: auf der x‑Achse die »Grund­ori­en­tie­rung«, auf der y‑Achse die »sozia­le Lage«. Die »sozia­le Lage« stuft nach Unter‑, Mit­tel- und Ober­schicht ein. Die »Grund­ori­en­tie­rung« teilt auf in Tra­di­ti­on, Modernisierung/​Individualisierung und Neu­ori­en­tie­rung. Anhand bei­der Ach­sen wer­den die Grup­pen plat­ziert, von den Tra­di­tio­nel­len zu den Per­for­mern, von den Pre­kä­ren über die Bür­ger­li­che Mit­te bis hin zu den Libe­ral-Intel­lek­tu­el­len. Die Grup­pen haben jeweils ähn­li­che Ein­stel­lun­gen und Mei­nun­gen zu den The­men wie Fami­lie, Frei­zeit, Arbeit oder Kon­sum. Auf die­se Wei­se bil­den sich ein­zel­ne Clus­ter, die sich in ihrer Lebens­wei­se und ihren All­tags­ein­stel­lun­gen zu den genann­ten The­men unterscheiden.

Tra­di­tio­nel­les Planungsinstrument

Die Ziel­grup­pen-Typo­lo­gie ist ein tra­di­tio­nel­les Pla­nungs­in­stru­ment, das neben den klas­si­schen sozio­de­mo­gra­fi­schen Fak­ten wie Alter, Bil­dungs­stand und Ein­kom­men die Wert­ori­en­tie­rung und die Lebens­sti­le von Ver­brau­chern berück­sich­tigt. Die Auf­tei­lung in Lebens­wel­ten bie­tet der Kom­mu­ni­ka­ti­on wich­ti­ge Ansät­ze: Sinus-Milieus als Ziel­grup­pen-Ansatz sind nicht nur Bestand­teil der zen­tra­len hie­si­gen Markt-Media-Stu­di­en; sie kön­nen hilf­reich sein, Basis-Ziel­grup­pen für eine stra­te­gi­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on zu erstellen.

Auf Grund­la­ge der Wer­te, die das eige­ne Pro­dukt oder die eige­ne Orga­ni­sa­ti­on reprä­sen­tiert, las­sen sich die jewei­li­gen Ziel­grup­pen den pas­sen­den Milieus zuord­nen. Dabei sind die Über­gän­ge oft­mals flie­ßend. Zudem kön­nen Orga­ni­sa­tio­nen durch­aus meh­re­re der ver­schie­de­nen Sinus-Milieus ansprechen.

Digi­ta­le Sinus-Milieus

Span­nen­de Ergän­zung gera­de für die Ent­wick­ler von digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien: Einen eben­falls inter­es­san­ten Blick­win­kel auf die Ziel­grup­pen lie­fern die soge­nann­ten Digi­ta­len Sinus-Milieus der Inter­net­nut­zer. Dazu hat das Sinus-Insti­tut das bekann­te Kar­tof­fel­mo­dell auf digi­ta­le Ziel­grup­pen über­tra­gen und unter­schei­det im Ver­hal­ten sechs Grund­hal­tun­gen: selek­tiv, vor­sich­tig, bemüht, spaß­ori­en­tiert, effi­zi­ent und sou­ve­rän. Wie sich die­se in der digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­set­zen las­sen, dazu fin­den sich Infor­ma­tio­nen direkt auf der Web­sei­te des Sinus-Insti­tuts.

Bis­her erschie­nen in der Serie “Stich­wort Wissenswertes”:

Die digitale Kommunikationsstrategie von Dominik Ruisinger

Die digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie. Seit Juli 2020 neu.
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