Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der wichtigen November-Studien

Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der wichtigen November-Studien

Der November war in diesem Jahr wieder einmal der Monat der großen Studien: Die ARD-ZDF-Onlinestudie, der State of the Media Report von Cision, aber auch der LinkedIn-Algorithm Report von Richard van der Blom sind nur drei dieser Studien, die Kommunikationsverantwortliche auf jeden Fall kennen sollten. Darauf habe ich den Schwerpunkt meiner Lesetipps in den Gedankenspielen gelegt. Ach ja: Wenn noch gute Studien fehlen, einfach melden!

Ansonsten sind dies die letzten Lesetipps – für dieses Jahr 😉. Darum wünsche ich schon jetzt eine besinnliche Zeit – trotz Krisen und oft dunkler Gedanken und stattdessen viel Energie und Kraft für ein hoffentlich friedlicheres 2023.

In eigener Sache: Mein aktuelles Gedankenspiel

  • ARD-ZDF-Onlinestudie 2022: Meine 11 Schlussfolgerungen.
    Die ARD-ZDF-Onlinestudie zählt zu den wichtigsten Studien in Deutschland, was das hiesige Medienverhalten betrifft. Kürzlich erschien die 2022er-Version. Einige Zahlen lassen mich zweifeln, verzweifeln und teils anzweifeln. Ein Gedankenspiel zu 11 zentralen Ergebnissen und den daraus resultierenden Konsequenzen für eine strategische digitale wie analoge Kommunikation.

3 Studien zur digitalen Kommunikation

  • Algorithm Report 2022: LinkedIn erwartet Interaktion und CM
    Richard van der Blom hat für seinen Report 10.000 Beiträge analysiert und die Ergebnisse in 57 Seiten gestopft. Und sie liefern eine Menge an Tipps für das eigene Posting-Verhalten: zur Relevanz des Community-Managements, der Anzahl an Hashtags, der Länge von Videos, zum Boostings innerhalb der ersten 90 Minuten etc. Eine hübsche Infografik mit einigen der zentralen Ergebnisse der Studie gibt es übrigens hier.
  • State of the Media: Social Media gewinnt für Medien an Relevanz
    Welche Veränderungen sind bei der Medienarbeit zu beobachten? Wie können PR-Profis Journalistinnen am besten unterstützen? Der „State of the Media Report“ von Cision gibt jedes Jahr gute Ansatzpunkte für das eigene Handwerk. Für die Ausgabe 2022 wurden mehr als 3.800 Journalisten weltweit und 600 aus Deutschland befragt. Dabei wird u. a. deutlich, wie stark Social Media an Bedeutung gewonnen hat.
  • ARD/ZDF-Onlinestudie 2022: Ergebnisse zum Verhalten im (Social) Web
    Für die ARD-ZDF-Onlinestudie 2022 standen dieses Jahr wieder rund 2.000 Menschen ab 14 Jahren telefonisch wie online Rede und Antwort über ihr Verhalten im (Social) Web. Deren Aussagen zur Internet-Nutzung, zum Social Media Verhalten, zu den Streaming-Aktivitäten liefern wichtige Schlüsse für die eigene Strategie.

3 Gedanken zum Social Web

  • How To Mastodon: So gelingt der Einstieg
    Trotz aktuellem Hype: Der Einstieg bei Mastodon ist für viele mühselig. Auch durch die ungewohnte, dezentrale Struktur. Doch Hilfe naht. Der geschätzte Sascha Pallenberg hat ein umfangreiches wie persönliches How2-Mastodon geschrieben – samt Überblick zu Servern, interessanten Personen, der Fediverse-Netiquette und nützlichen Tools.
  • Twitter im Wandel: Wie ziehe ich eine Zwischenbilanz?
    Unternehmen investieren einen erheblichen Teil ihrer oft knappen Ressourcen in die organische Reichweite auf Social Media. Doch bringt dies etwas? Es lohnt sich, zumindest 1x/Jahr jeden Kanal zu analysieren, wie Marie-Christine Schindler empfiehlt. Und sie macht es bei Twitter Schritt für Schritt vor. Eine gute Vorlage samt hilfreicher Tools.
  • LinkedIn: Wie lassen sich Führungskräfte unterstützen?
    Welche Rolle haben Ghostwriter auf LinkedIn? Und wie lassen sich auch sonst Social CEOs und andere Führungskräfte extern inhaltlich wie fachlich unterstützen? Auch wenn der Original-Titel etwas irreführend ist: Der Beitrag liefert einen ganz guten Überblick über die verschiedenen Strategien.

3 Faktoren für künftige Strategien

  • Social Media Algorithms: Der kurze Guide pro Netzwerk
    Wie funktionieren Algorithmen? Und für welchen Content sorgen sie in unseren Newsfeeds? Hootsuite hat einen praktischen Guide zu jedem Netzwerk erstellt. Kurz, kompakt und bei weitem nicht vollständig – aber trotzdem hilfreich für die eigene Content-Strategie.
  • Google-Bewertungen: SEO-relevant, oder nicht?
    Wer sich mit dem Thema Local SEO beschäftigt, kommt am Thema der Google-Bewertungen nicht vorbei. Schließlich sind sie der zweitgrößte Ranking-Faktor bei Local SEO. Dieser Beitrag verdeutlicht, wie Bewertungen die eigene Sichtbarkeit, das eigene SEO beeinflussen können und wie damit am besten umzugehen ist.
  • 8 Gründe für ein Unternehmensblog
    Corporate Blogs werden initiiert, um „die digitale Sichtbarkeit eines Unternehmens zu erhöhen, Leads zu generieren und Kommunikation mit Kunden, Interessenten, Mitarbeitern zu fördern“. Also: Positionierung, Lead-Generierung, Sichtbarkeit – aber immer auf Basis einer Strategie.
ARD-ZDF-Onlinestudie 2022: 11 Schlussfolgerungen.

ARD-ZDF-Onlinestudie 2022: 11 Schlussfolgerungen.

Die ARD-ZDF-Onlinestudie zählt zu den wichtigsten Studien in Deutschland, was das hiesige Medienverhalten betrifft. Dazu werden jedes Jahr rund 2.000 Menschen ab 14 Jahren vorwiegend telefonisch über ihr Verhalten im Web und im Social Web befragt, über ihre Internet-Nutzung, ihr Social Media Verhalten, ihre Streaming-Aktivitäten und noch einiges mehr. Vor gut einer Woche erschien die 2022er-Version, die im Zeitraum vom 7. März bis 10. April durchgeführt wurde. Grundsätzlich hat sich der Medienkonsum im Internet deutlich erhöht – ob in Form von Texten, bei Audio oder Video. Doch einige Zahlen lassen mich zweifeln, verzweifeln und grundsätzlich positive Entwicklungen anzweifeln. Ein Gedankenspiel zu zentralen Ergebnissen und den daraus resultierenden Konsequenzen für eine strategische digitale wie auch analoge Kommunikation.

1) Deutschland bleibt eine gespaltene Online-Gesellschaft.

Ergebnis: Auch wenn sich die tägliche Online-Nutzung von 76 auf 80 Prozent erhöht hat – und dies nach vielen Jahren wieder etwas stärker -, so sind weiterhin 20 Prozent nie oder nur selten online. Diese Ergebnisse decken sich mit dem jährlichen D21-Digital-Index der Initiative D21, die die hiesige digitale Gesellschaft in Digital Abseitsstehende, Digital Mithaltende und Digitale VorreiterInnen aufteilt. Der wichtige Hinweis dort: Bildung spielt eine entscheidende Rolle, gerade wenn es um Digitalisierung und digitale Mediennutzung geht. Die Diskrepanz bei Bildung und Alter fällt auch bei der medialen Internetnutzung in der ARD-ZDF-Onlinestudie auf: So nutzt die jüngste Gruppe (14–29 J.) das mediale Internet fast 6-mal so lang wie die älteste (70 Jahre plus) – 4 Stunden 44 Minuten vs. 49 Minuten.

Konsequenz: Wir benötigen weiterhin eine integrierte Kommunikation. Gerade Organisationen, die Personen mit geringerer Bildung bzw. ältere Menschen als Zielgruppe definieren, müssen Offline-Maßnahmen dringend integrieren – und dies vor dem Hintergrund einer sehr stark alternden Gesellschaft.

2) Social Media hat sich weiter etabliert.

Ergebnis: Die Hälfte der Deutschen nutzt die Social-Media-Plattformen regelmäßig. Bei der täglichen Nutzung folgt weiterhin Instagram vor Facebook, Snapchat, TikTok und Twitter. Augenscheinlich sind die hohen Wachstumsraten bei TikTok (von 5% auf 8%), Twitter (von 2% auf 4%) und Facebook (von 15% auf 20%).

ARD-ZDF-Onlinestudie 2022: Nutzung von Social Media

Konsequenz: Dass die Befragung vor Elon Musks Machtübernahme bei Twitter erfolgt ist, hat den positiven Wachstumszahlen sicherlich nicht schlecht getan. Dies gilt speziell für Twitter in Deutschland. Ansonsten zeigt sich weiterhin, dass künftig jede junge bis mittelalterliche Zielgruppe ihr eigenes Netzwerk hat, was es parallel mit Content anzusprechen gilt, was wiederum den Aufwand deutlich erhöht.

3) Facebook jagt Instagram erfolgreich.

Ergebnis: Diese – verkehrte – Welt verwundert mich wirklich stark: Nachdem in den letzten Jahren Instagram Schritt und Schritt und dann immer stärker Facebook als Platzhirsch unter den Netzwerken bei der täglichen Nutzung abgelöst hat, holt Facebook laut Studie jetzt wieder auf. Ganz offen: Dass die tägliche Facebook-Nutzung von 15 auf 20 Prozent und damit um 33 Prozent, während Instagram von 18 nur auf 21 Prozent angestiegen ist, dieses Ergebnis kann ich mir selbst kaum erklären.

Konsequenz: Da ich mir die Zahl überhaupt nicht erklären kann, bleibe ich mit Folgerungen etwas vorsichtig und warte lieber die 2023er-Zahlen der ARD-ZDF-Onlinestudie ab. Einzige Aussage: Dass man Facebook nicht abschreiben sollte, ist den meisten eigentlich klar. Nur: Warum dann immer diese Abgesänge auf das blaue Netzwerk, liebe Facebook-Untergangsbeschwörerinnen und -autoren, nur weil ihr selbst nicht mehr dort aktiv seid?

4) Snapchat wird weiterhin falsch eingeordnet.

Ergebnis: Snapchat wird von den Studien-Machern unter Social Media Angebote eingeordnet. Und als eines der am stärksten wachsenden gezeigt. Nur: Wer sich mit Snapchat-Usern näher auseinandersetzt und viel mit ihnen spricht, wird merken, dass die meisten Snapchat weniger als Social-Media-Kanal per Storys, sondern vor allem als ein Messenger-Dienst für kleinere Freundesgruppen nutzen. Dies erklärt auch die für viele überraschend hohen Zahlen.

Konsequenz: Was bedeutet dies? Snapchat sollte – wenn überhaupt – innerhalb von Kommunikations- und Marketingstrategien eher im Bereich der Messenger-Strategie und nicht unter Social Media Maßnahmen verortet sein.

5) Den Deutschen ist der Datenschutz gleichgültig.

Ergebnis: Nur so lässt sich erklären, warum WhatsApp mit 82 Prozent wöchentlicher Nutzung so klar den Markt dominieren kann. Noch deutlicher wird es auf täglicher Ebene. So nutzen 68 Prozent der Deutschen täglich WhatsApp, aber nur sehr wenige die deutlich sichereren Messenger-Dienste wie Signal (5%), Threema (4%) und das teils umstrittene Telegram (5%). Doch wo haben sich in den letzten Jahren die Datenskandale abgespielt?

Konsequenz: Solange nicht die Zahl der Signal- und Threema-Nutzerinnen und -Nutzer deutlich steigert und wir auch nicht mehr selbst WhatsApp als unser notwendiges und unvermeidliches Lieblingstool auserkoren, sollten wir uns nicht als das Land der großen Moralapostel bezogen auf Datenschutz aufspielen. Glaubwürdigkeit benötigt hier ein deutlich verändertes Gesicht.

6) Die E-Mail war tot, es lebe die E-Mail.

Ergebnis: Der Anteil der Menschen, die regelmäßig E-Mails nutzen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 Prozent auf 72 Prozent an. Dies ist ein klares Ergebnis aus der aktuellen ARD-ZDF-Onlinestudie. Dabei war in den letzten Jahren immer darüber geschrieben worden, dass die E-Mail überflüssig sei und schon bald durch Slack & Co. abgelöst wurde. Vielleicht funktioniert dies teilweise im Bereich der internen Kommunikation. Für die Mehrheit der Menschen bleibt E-Mail ein Tageskommunikationsmittel.

Konsequenz: Liebe Schreiberlinge, eure Grabreden über den Tod der E-Mail waren deutlich verfrüht. E-Mail-Marketing und insbesondere der E-Mail-Newsletter sind zentrale Instrumente innerhalb (fast) jeder (digitalen) Kommunikationsstrategie.

7) Newsletter etablieren sich als Bindungsmedium.

Ergebnis: Schon die letztjährige Auflage hatte es aufgezeigt: Der E-Mail-Newsletter ist zurück. Gut 50 Jahre nach der ersten E-Mail – siehe mein Blog-Beitrag zur goldenen Hochzeit im vergangenen Jahr 2021 – kann man jetzt von einem Trend sprechen. Denn die Zahl der regelmäßigen E-Mail-Newsletter-Leserinnen hat sich von 21 Prozent auf 32 Prozent erhöht.

Konsequenz: Immer stärker übernehmen die Algorithmen die Macht über die Menschen, wie ich auch in diesem Gedankenspiel „Another End of Social Media“ länger ausgeführt habe. In dieser Zeit wird es immer schwerer, Kundinnen und Partner per Social Media zu binden. Gerade hier kann der E-Mail-Newsletter seine hervorragende Rolle ausspielen. Newsletter – gerade per E-Mail, aber auch per Messenger oder LinkedIn – sollten daher in keiner Strategie fehlen, gerade um Zielgruppen an Organisationen und Marken zu binden.

8) Audio-Formate liegen im Trend.

Ergebnis: Die Audio-Nutzung im Internet ist ebenfalls leicht angestiegen. Beispielsweise werden Podcasts mindestens 1x pro Woche von 30 Prozent (+2%) angehört – für Hintergrundberichte, als Informationsmedium, als Lernmedium, zum Spaß, aber auch als reines Sekundär- und damit Hintergrundmedium. Stark gestiegen ist insbesondere die tägliche Audio-Nutzung via Internet – bei Podcasts oder Radiosendungen auf Abruf von 4 auf 10 Prozent.

Konsequenz: „Wie, du hast noch keinen Podcast?“ Dieser »Scherz« hat sich in den letzten Jahren unter vielen Unternehmen und Agenturen verbreitet. In einem digitalen Online-Mix können sie zusammen mit Live durchaus sinnvoll sein. Doch trotz aller Euphorie: Die Erwartungen an den eigenen Podcast sollten nicht zu hoch gehängt werden. Ein tägliches Massenmedium sind sie – zumindest auch laut dieser Untersuchung – weiterhin nicht. Zudem bleibt das Zeitbudget der Menschen weiterhin auf 24 Stunden pro Tag beschränkt. Nicht, dass dies jemand hier vergisst ;-).

9) Text mutiert zum Star bei der Mediennutzung.

Ergebnis: 2 Stunden und 40 Minuten – so hoch ist die mediale Internetnutzung (Text, Audio, Video) pro Tag. Dies sind immerhin 24 Minuten mehr als im Vorjahr. Vor allem fallen die besonderen Steigerungsraten beim traditionellen Medium Text auf. So hat sich die Zahl der Nutzer, die regelmäßig Texte im Internet lesen, von 20 auf 45 Prozent mehr als verdoppelt. Daneben konnte auch Audio (von 30% auf 42%) und Video (von 36% auf 51%) neue Rekordzahlen verzeichnen. Teilweise sind diese Steigerungen methodenbedingt zu erklären.

Konsequenz: Texten gerade auch für Online-Medien – also mein Kerngebiet als Coach und Buchautor 😉 – wird immer wichtiger. Aber nur dann, wenn man die Regeln des Online-Textens für Webseiten, Blogs, Newsletter oder Social-Media-Kanäle kennt. Wer also ein Rezeptbuch oder ein Text-Coaching sucht, einfach mal bei mir anfragen …

10) YouTube darf in keiner Strategie fehlen.

Ergebnis: 51 Prozent der Menschen nutzen täglich Video im Internet. 19 Prozent sehen sich Videos auf YouTube an. Täglich! Gerade bei YouTube und auf sonstigen Social Media Kanälen haben sich diese Zahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Ansonsten gilt: „Welche Plattform man auch betrachtet, überall liegen die Nutzungswerte oberhalb der im Jahr 2021 verzeichneten und das, obwohl sich die allgemeine Mediennutzung ‚post-pandemisch‘ wieder etwas normalisierte“, so Studienautor André Rhody.

Konsequenz: Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne Video-Strategie aus. Ganz im Gegenteil: YouTube sollte ein fester Bestandteil jeder Strategie sein, da viele YouTube gerade als Suchmaschine nutzen. Zudem spielt Google die YouTube-Ergebnisse immer stärker in die Suchergebnisse ein, sollten sie den User-Intent der Suchenden – meist die Antwort auf typische W-Fragen – erfüllen. Und wer will keine hohe Präsenz bei Google & Co. ;-).

11) Digital Detox könnte der nächste Trend sein.

Ergebnis: Digital Detox steht für eine Auszeit von jeglichen digitalen Medien. Und diese ist bei uns durchaus verbreitet, so die ARD-ZDF-Onlinestudie. So haben über 40 Prozent schon einmal, schon mehrfach eine digitale Auszeit genommen. 15 Prozent davon schränken ihre Zeit, die sie mit digitalen Medien und Geräten in ihrer Freizeit verbringen, sogar ganz regelmäßig ein. Spannend ist zu lesen, dass dies gerade unter jüngeren Menschen, also bei den unter 30-Jährigen verbreitet ist: „In dieser Altersgruppe haben zwei Drittel bisher mindestens einmal ihre Medienzeit bewusst eingeschränkt. Fast genauso viele haben vor, das in Zukunft zu tun.“

Konsequenz: Die Zahlen verdeutlichen, dass das Bewusstsein über die Macht der Online-Medien bei vielen zumindest angekommen ist. Ob sich dieser Trend, der erstmals gemessen wurde, weiterentwickeln wird, muss sich zeigen. Interessant wäre es zu wissen, was die Befragten konkret unter Digital Detox meinen und über welchen zeitlichen Zeitraum (Stunden, Tage, Wochen etc.) sie ihre Nutzung jeweils einschränken. Dies lässt sich aus den aktuellen Studienergebnissen nicht herauslesen. Sollte sich dieser Trend weiter verstärken, würde dies strategisch zu einer gestärkten integrierten Denke in der Kommunikation führen müssen.

Fazit: Another End of Social Media?

„Aktuell gehen Analysten wie der amerikanische Digitalexperte Scott Rosenberg vom Beginn einer neuen Entwicklungsphase von Social Media aus, in der es den Plattformen wichtiger wird, den Menschen attraktive Inhalte aus der ganzen Welt in die Timeline zu spielen und die Bedeutung des sogenannten Social Graph, sprich die Netzwerke zwischen den Usern, zurückzufahren.“

ARD-ZDF-Onlinestudie

Diese Aussage entspricht auch meinen Beobachtungen, wie ich in meinem letzten Gedankenspiel beschrieben hatte. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird es interessant zu beobachten sein, wie sich dies auf das Verhalten der Deutschen im Netz auswirken wird. Daher freue ich mich schon auf die ARD-ZDF-Onlinestudie 2023.

Apropos Studienergebnisse: Dies waren die für mich wichtigsten Ergebnissen aus der ARD-ZDF-Onlinestudie. Habe ich etwas vergessen? Oder falsch interpretiert? Genau dafür ist übrigens die Kommentarfunktion da.

Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der Algorithmen: Texte, Videos und ein hilfreicher Link-Tipp

Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der Algorithmen: Texte, Videos und ein hilfreicher Link-Tipp

Wie stark beeinflussen gerade die sogenannten Sozialen Medien unser Verhalten, unser Denken, aber auch unsere strategische Kommunikation? Wenn man sich die hochinteressanten Beiträge von Michael Mignano „The End of Social Media and the Rise of Recommendation Media“ und von Allison Carter bei PR Daily durchliest, wird die Richtung deutlich: Der Wandel ist enorm – Professor Peter Kruse hat schon früher von „Revolution“ gesprochen. Algorithmen ersetzen künftig unsere Fans, Friends und Followers, wenn es um das Füllen unserer Feeds geht – „Why friend graphs can‘t compete in an algorithmic world.“  

Wir müssen stattdessen radikal umdenken und uns (wieder) stärker auf den eigenen Content und eine integrierte Kommunikation fokussieren. Diesen Gedanken habe ich in einem längeren Gedankenspiel „Another End of Social Media“ aufgenommen. Doch dies sind nicht die einzigen Veränderungen, die diese digitale Welt in ständiger Aufruhr aktuell prägen.

In eigener Sache: Beiträge und Bücher.

  • Gedankenspiel: Another End of Social Media?!
    Wohin dreht sich derzeit die Social Media und Kommunikationswelt? Wie ich schon in einigen Vorträgen gesagt habe: Das Ende von Social Media ist da – zumindest so, wie wir Social Media bisher kannten und verstanden haben. Der Hauptgrund: Die Menschen haben ihre Relevanz verloren. So werden Algorithmen die Inhalte unserer Friends & Follower ersetzen, unsere Feeds von Empfehlungen und Reels gefüllt und wir zu New Friends statt zu unseren Best Buddys weitergeleitet. Die Folge: Wir dürfen uns noch weniger von Plattformen abhängig machen und uns stattdessen einer integrierten Kommunikation widmen, fordere ich in meinem aktuellen Gedankenspiel.

  • Neues Playbook: Change-Kommunikation
    Weiterhin zum kostenlosen Download bereit steht mein neues Buch „Veränderungen kommunizieren – Kommunikation verändern“. Das Playbook entstand im Rahmen des Projekts „Alle im digitalen Wandel“ (Hochschule Darmstadt) und soll helfen, die zentrale Rolle von Kommunikation in Veränderungsprozessen besser einzuordnen. Denn ohne gute Kommunikation scheitert jede Veränderung.

Content: Suchen, verbreiten, messen.

  • Medienarbeit: Pressemitteilungen erfolgreich verbreiten
    Wie verbreite ich meine Pressemitteilung? Und welche Kanäle sollte ich dafür nutzen? Auch wenn dies ein Basic-Beitrag ist, so wird häufig vieles nicht beachtet – wie das richtige Versandformat, der Versandzeitpunkt, der begleitende Einsatz von Native Ads etc.. Wer mehr dazu wissen will, dem empfehle ich unser Buch „Public Relations“, welches dieses Thema ausführlich behandelt.

  • Vanity Metrics: Achtung vor falschen KPIs
    In meinem Gedankenspiel „Analytics: Warum Zahlen nicht immer die Wahrheit sagen“ schrieb ich über die manchmal verwirrenden Box Social Media Analytics. Einige der Kennzahlen lassen sich als „Vanity Metrics“ bezeichnen, „die auf den ersten Blick einen guten Eindruck machen, bei Marketing- oder Geschäftsentscheidungen jedoch nicht weiterhelfen“. Dieser Beitrag enthüllt die blendenden Begriffe Follower, Seitenaufrufe, Öffnungsraten und Abonnements und stärkt die relevanteren Begriffe wie Interaktionen, Bounce Rate und Klickrate.

  • SEO: Sichtbarkeit für lokale Unternehmen
    Sichtbarkeit spielt gerade für lokale Unternehmen eine zentrale Rolle. Doch wie tauche ich in lokalen Suchergebnissen auf? Dieser Beitrag erklärt die Local SEO Faktoren, die Rolle von Reviews und lokalen Landingpages sowie Schritte hin zu einer besseren Präsenz in lokalen Suchergebnissen. Kleiner Tipp: Ohne ein Google Business Profil wird es künftig nicht gehen.

  • Newsletter: So geht Personalisierung
    Ist dieser Newsletter relevant für mich? Ein Teil dieser Frage lässt sich damit beantworten, ob der Newsletter auch wirklich auf mich individuell zugeschnitten ist. Dabei gibt es viele Optionen der Personalisierung und individuellen Segmentierung – Ansprache, Betreff, Absender, Inhalte, Bilder.

Video: LinkedIn, Twitch, Twitter und Algorithmen.

  • Twitch erklärt: Guide für Außenstehende.
    Streamen, Zocken, Chatten, Reagieren, Bezahlen: Gerade unter Gamern, aber auch im Bereich Sport, Musik und in Gamefication-Projekten spielt die Video-Livestreaming-Plattform Twitch eine immer wichtigere Rolle. Ich selbst zähle definitiv nicht zu den Experts in diesem Bereich. Daher bin ich dankbar, dass der geschätzte Kai Thrun einen wirklich umfangreichen Guide erstellt hat, der den Einstieg in künftige Streaming-Projekte definitiv erleichtert.

  • LinkedIn analysiert: Video- und PDF-Posts statt Link-Beiträge
    Warum setzen wir bei LinkedIn vor allem auf Link-Posts? Wenn diese doch das geringste Engagement erhalten? Dies ist zumindest das Ergebnis einer Analyse von 41.000 Posts im DACH-Raum. Kaum jemand setzt dagegen auf PDF-Posts. Dabei sorgen diese zusammen mit Text- und Video-Posts für besonders viel Interaktion. Wer seine Content-Strategie also verfeinern will, der sollte sich diese Agorapulse-Studie näher ansehen.

  • Twitter pusht: Video-Empfehlungen in der Timeline
    Die kräftige Video-Offensive der Social-Media-Plattformen geht auch an Twitter nicht vorbei. Jetzt fängt das neue Musk-Reich an, dass Algorithmen Video-Empfehlungen in die Timeline und auch in die Twitter-Suche pushen. Wenn auch deutlich vorsichtiger im Vergleich zu anderen Plattformen, wie Jan Firsching zu Recht schreibt.

Tool-Tipp.

  • Trends by Pinterest
    Die Bilder-Suchmaschine Pinterest hat mit Pinterest Trends ein neues Tool freigeschaltet. Es zeigt nicht nur die aktuellen Trends, gefiltert nach Interessen, Keywords, Alter etc. Parallel lässt sich das Suchvolumen zu gewählten Begriffen analysieren und mit anderen vergleichen. Ganz prima lässt sich das Tool damit auch bei der Keyword-Bestimmung im Bereich SEO und SEA bzw. für die Recherche einsetzen, um Themen frühzeitig nach ihrer Relevanz einzuschätzen – ähnlich wie Google Trends.
Another End of Social Media?!

Another End of Social Media?!

In den letzten 4 Wochen durfte ich 4 Vorträge halten: zu sehr unterschiedlichen Anlässen, zu sehr unterschiedlichen Themen, an sehr unterschiedlichen Orten. Doch meine Kernaussage war immer dieselbe: Das Ende von Social Media ist da, zumindest so wie wir Social Media bisher kannten. Warum New Friends künftig unsere Best Buddys ersetzen sollen, dies will ich in diesem Gedankenspiel etwas näher erläutern.

Gehen wir ein paar Jahre zurück – sagen wir zu einer Zeit, bevor gerade TikTok die Branche revolutionierte. Wir alle hatten unsere Facebook-, Instagram-, YouTube-, ja sogar XING-Accounts, öffneten (fast) täglich unsere Timeline und ließen uns von den Beiträgen unserer Freunde zum Lachen oder Weinen bringen, zum Fluchen oder Amüsieren oder einfach informieren. Dann kam die Werbung. Doch das war zu erwarten. Dann kam TikTok. Und plötzlich wurde alles anders.

Und nein, damit meine ich nicht die Idee von Kurzvideos. Nein. Denn dies war nix Neues. Aber: Die Freunde, das eigene Netzwerk, die persönlichen Verbindungen waren mit einem Schlag unnötig geworden. Wo einst Connections sowohl für die Inhalte als auch für die Sichtbarkeit der eigenen Inhalte sorgten, waren es plötzlich die Empfehlungen eines Algorithmus‘, der sich nicht mehr an bisherigen Verbindungen, sondern an Interessen orientierte.

Social Media: One-Hit-Wonder ohne Fans

Positiv gesagt: Mit einem Moment war es möglich, mit dem ersten jemals publizierten Video, besser TikTok, eine extreme hohe Sichtbarkeit zu bekommen, einen Run, oft ein One-Hit-Wonder, auf jeden Fall mit hohen Abrufzahlen. Weil der Algorithmus diesen Beitrag so schätzte, weil die gespielten Inhalte, die Hashtags, ja sogar der Sound auf der Plattform aktuell so beliebt waren. Und die eigene Community? Dieser eigene Fankreis spielte keine Rolle; okay, beim ersten Video gab es diesen eh noch nicht. Das heißt: Die algorithmische Beliebtheit des Contents hatte das menschliche Gesicht des Netzwerkes ersetzt.

Und was passierte? Gerade die jungen Menschen – und nur auf diese haben es die Netzwerke abgesehen, wie ich es kürzlich in einem anderen Gedankenspiel geschildert hatte – waren begeistert. Die App-Downloads und Aufrufe gingen durch die Decke, Instagram verlor beträchtlich an Sichtbarkeit und vor allem an Verweildauer, und Mark Zuckerberg brüllte verzweifelt: Wir müssen jünger werden – und dies auf allen Netzwerken. Gesagt, getan.

New Friends statt Best Buddies

Also verabschiedeten sich Instagram und Facebook von „unserem“ Social Media, also von den Inhalten und Interaktionen verbundener Freunde, Fans und Follower. Sie shifteten um zu einem von Algorithmen dominierten, auf Empfehlungen basierenden Modell der Content-Distribution – mit Fokus auf Video. So meinte Mark Z: „Eine der wichtigsten Veränderungen in unserem Geschäft besteht darin, dass soziale Feeds nicht mehr in erster Linie von den Accounts, denen man folgt, angetrieben werden, sondern zunehmend von KI, die Inhalte empfiehlt, die man auf Facebook oder Instagram interessant findet, selbst wenn man den Creatorn nicht unbedingt folgt.“

Diese Umstellung läuft auf Hochtouren, sodass laut Mark bis Ende 2023 der KI-Anteil schon 30 Prozent betragen soll. Und auch wenn Kylie Jenner, der Kardashian-Clan & Co. laut schrien: „Wir wollen die Bilder unserer Freundinnen und Freunde zurück“, blieben Zuck, Adam Mosseri & Co. hart: Die Welt verändert sich, und Instagram und Facebook müssen sich dem anpassen. Wobei sie mit dem Verändern natürlich TikTok meinten.

Friend graphs can’t compete in an algorithmic world

Plötzlich landeten wir überall in derselben Content-Blase, da sich die eingespielten Inhalte am bereits ausgespieltem und beliebtem Content orientierten. Wie langweilig. Warum sollten wir überall das Gleiche mittels der gleichen Formate, Filter, Sounds, Vorlagen posten und sehen? Natürlich wiesen uns die Plattformen eifrig darauf hin, dass wir weit mehr als unsere Blase erleben konnten. Aber erreichte dies uns?

Die Netzwerke lobten, dass wir auf diese Weise Menschen – Creators – besser erreichen könnten, die uns noch nicht kannten. Aber was war mit unseren Connections? Das Ganze wirkte plötzlich so, als würden wir von den Partys unserer Best Buddys ausgeladen werden und stattdessen zu wildfremden Partys geschickt werden, um neue Menschen kennenzulernen. Aber wollen wir das? Und verstehen wir unter dem Begriff „social“ nicht gerade auch die Beziehungspflege mit Friends? „Friend graphs can’t compete in an algorithmic world“, schreibt Michael Mignano in seinem bemerkenswerten und von mir bereits öfters zitierten Essay.

Unternehmen ab in den Extra-Feed

Was lernen wir daraus? Ja, das Ziel dieser TikTokification ist eindeutig: Menschen sind nicht mehr so wichtig. Die Recommendations der Algorithmen mit aktuellem Fokus auf Kurz-Videos bestimmen die Inhalte. Und die Posts unserer Friends & Followers? Die werden wie bei Facebook in die Neben-Feeds verbannt. Und die Inhalte unserer sorgfältig aufgebauten Gruppen? Landen ebenfalls in den Nebenfeed, den kaum jemand wahrnehmen wird.

Und die Seiten der Unternehmen und Institutionen, die über die Jahre so sorgfältig gefüttert worden waren, mit Inhalten, mit viel Zeit, mit intensivem Community Management und mit noch mehr Werbegeldern hochgezüchtet? Ja, auch diese bekommen ihren Extra-Feed – im Abseits. Und sind damit weg aus dem Aufmerksamkeitsfenster des Haupt-Feeds. Und damit auch der bisherigen Fans, Follower, Kundinnen, Partner, Interessenten.

Videos für die jüngeren, Ads für die Älteren

Hmmm, was soll ich denn jetzt als Unternehmen machen? „Schalte Ads“, schreien Facebook, Instagram & Co. „Mache Reels, Shorts und TikToks“, rufen die Social Media Coaches und Agenturen. Und wenn ich über kein gutes Videomaterial verfüge, zumindest nicht kontinuierlich? Pech gehabt. Und wenn meine – damned … – ältere Zielgruppe kein wirklicher Fan von Kurz-Videos ist? Bekommt sie trotzdem. Schade um sie. Zudem bleiben ja noch die Ads.

Aha, jetzt ist mir endlich klar, welche Idee dahintersteckt: die Jungen über Video-Content und angesagte Themen, Hashtags, Sounds, die Älteren über Ads. Ist das dann noch das bekannt-beliebt-bisherige Social Media? Wohl kaum. Es ändert sich einiges. Aber wie sagt man so schön: Wer sich nicht bewegt, der verliert – vor allem an Sichtbarkeit und Relevanz. Wer nicht sichtbar und damit findbar ist, der existiert für die meisten Menschen nicht. Zumindest für die anvisierte junge Zielgruppe.

Revival der integrierten Kommunikation

Damit wird immer klarer, wie die künftige Welt der Kommunikation aussehen wird. Social Media wird bei Zielgruppen, die nicht Generation Z oder Y heißen – und das ist zumindest bei uns die große Mehrheit –, nur noch eine vornehmlich werblich geprägte Nebenrolle spielen. Stattdessen erleben traditionelle Kanäle der digitalen Kommunikation wie Webseiten, E-Mail-Newsletter, Apps, aber auch SEO und SEA ein notwendiges Revival. Weil wir diese Menschen in einer von Algorithmen bestimmten und auf deren Empfehlungen beschränkten Welt ansonsten nicht mehr erreichen.

Ist das eine so große Umstellung? „The chaos at social networks is a reminder that any platform with that kind of power should never be your only – or even your primary – way of communicating with your audiences”, schreibt Allison Carter bei PR Daily.

Aber wussten wir nicht eigentlich schon immer, dass wir uns nicht auf fremde Plattformen allein fokussieren und damit abhängig machen sollten? Eigentlich doch ja. Aber hatte die Begeisterung für die pulsierende Social Media Welt vielleicht diesen Gedanken etwas vernebelt?

Aber das ist ein anderes Thema für ein weiteres Gedankenspiel.

Copyright: Photo by Mike Moloney on StockSnap

Gedankenspiele: In der Kommunikationswelt der wichtigen November-Studien

Gedankenspiele: Eine Kommunikationswelt im Wandel: Neues Buch, neue Trends, neue Strategien

Eine Welt im Wandel, eine Kommunikation im Aufruhr, RIP Social Media, Veränderungskommunikation und Change-Prozesse: Mit solchen Schlagworten lässt sich die Welt der digitalen Kommunikation aktuell bezeichnen. Ein Beispiel: Wenn Recommendation Media der Plattformen immer stärker die einst geteilten Inhalte der User ersetzen: Bedeutet dies das Ende von Social Media? Und welche Folgen hat dies für PR-Strategien? Bekommt dadurch klassische Medienarbeit wieder eine neue Bedeutung? Fragen über Fragen, von denen ich einige in dieser Ausgabe zusammengetragen habe.

In eigener Sache: Neues Buch zur Veränderungskommunikation

  • Playbook: „Veränderungen kommunizieren – Kommunikation verändern“
    Unter diesem Titel erschien Mitte September mein neues Buch zum Thema Veränderungskommunikation. Das Playbook entstand im Rahmen des Projekts „Alle im digitalen Wandel“ an der Hochschule Darmstadt und in Zusammenarbeit mit Thomas Pleil. Darin zeige ich auf, welche zentrale Rolle die Kommunikation in Veränderungsprozessen einnimmt bzw. warum ohne gute Kommunikation jeder Change-Prozess scheitert. Dazu habe ich viele kurze Fallbeispiele und Problemsituationen entwickelt. Das Booklet lässt sich hier kostenlos herunterladen.
  • Gedankenspiel: Analytics – Warum Zahlen nicht immer die Wahrheit sagen.
    Social Media Analytics sind eine Box der vielen Gesichter. Und diese Gesichter sehen beim längeren Nachdenken häufig noch verwirrender aus als beim ersten Eindruck. Warum das so ist? Weil Analyse-Zahlen wie beispielsweise die Engagement-Rate bei LinkedIn nicht einfach nur angesehen werden dürfen, sondern individuell interpretiert werden müssen. Die überraschenden Erkenntnisse beschreibe ich in meinem Gedankenspiel.

3x: Stichwort Strategie

  • The End of Social Media and the Rise of Recommendation Media
    RIP social Media? Bzw.: Wie stark ersetzen Algorithmen die Gewohnheit im Social Web, Inhalte von Freundinnen zu errhalten? In einem lesenswerten Beitrag prognostiziert Michael Mignano: “Recommendation media is here. As a result, we’ll make fewer explicit choices (“these are my friends”) and more implicit choices (“this is where the algorithm recommends I should spend my attention”) about how, when, and why we consume content.” Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich unser Verhalten durch diesen Wandel verändern wird – mit enormen Folgen für die Veränderungskommunikation.
  • Instagram and Facebook in chaos: What PR pros should do
    “The chaos at social networks is a reminder that any platform with that kind of power should never be your only — or even your primary — way of communicating with your audiences.” Die Prognose ist nicht neu aber zentral: Niemand sollte seine Strategie allein auf fremde Plattformen fokussieren. Stattdessen sollten sich Organisationen stärker mit Zielgruppen beschäftigen und insbesondere Newsletter und Medienarbeit stärken. Ein Plädoyer für eine fast schon vergessene PR und Medienarbeit.
  • Umfrage: 50% haben keine Kommunikationsstrategie
    Apropos Veränderungskommunikation: Nur 50% der befragten Unternehmen (D/CH) haben eine feste Strategie für ihre Kommunikationsarbeit verankert. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von gut 250 Kommunikationsprofis durch news aktuell und Faktenkontor. Hindernisse seien Ressourcen, Budget und organisatorische Hemmnisse. Dabei ist eine Strategie doch die Basis für jede gezielte Kommunikation …

3x: Stichwort Sichtbarkeit

  • Texten: F- und Z-Pattern: So werden User durch die Webseite geleitet
    Wie ich auch in meinem Buch »Praxis Online-Texten« schreibe: Das F-Pattern ist ein wichtiges Element, das die Wahrnehmung bzw. das Scanning und Skimming von Inhalten auf einer Webseite abbildet. Es bildet die Usability-Basis für den Aufbau jedes Online-Textes. Wie das Muster genau funktioniert und welche Relevanz auch das Z-Muster bei Landing-Pages hat, listet dieser Beitrag auf.
  • Medienarbeit: Erfolgreich Presseverteiler aufbauen und pflegen
    Den richtigen Ansprechpartner zum optimalen Zeitpunkt mit relevanten Informationen zu versorgen: Dies ist eine der Voraussetzungen erfolgreicher Medienarbeit. Zum Handwerkszeug gehören ein gut strukturierter und gepflegter Presseverteiler. Gute Tipps zum Aufbau, zur Pflege und zur Arbeit mit Presseverteilern finden sich in diesem längeren Blog-Post.
  • SEA: 8 wichtige KPI und Begriffe
    Guter Überblick: Was sind wichtige Kennzahlen beim Suchmaschinenmarketing? Und wie lassen sich diese berechnen? Dieser Beitrag stellt 8 SEA-Kennzahlen vor – von der Click-Through-Rate bis zum durchschnittlichen Warenkorbwert. Tipp: Für die nächste Evaluation abspeichern.

2x: Tools & Tipps

  • E-Mail-Marketing: 5 Tipps für mehr Öffnungen
    Newsletter sind en vogue. Aber nur dann, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wie sich gerade die Öffnungsrate beeinflussen lässt, dazu helfen diese 5 Tipps unter den Stichworten Absender, Betreff, Pre-Header, Versandpunkt, A/B-Testing.
  • Videos komprimieren: So verkleinern Sie Videodateien
    Videos zu verkleinern, kann aus verschiedenen Gründen Sinn ergeben. Dafür stehen zahlreiche Tools, Programme und Apps zur Verfügung, um Videos auf Rechner oder Smartphone zu komprimieren. Dieser Beitrag stellt einige vor.
LinkedIn: Diese 7 Chrome-PlugIns helfen mir täglich

LinkedIn: Diese 7 Chrome-PlugIns helfen mir täglich

In meinen Workshops rund um die digitale Kommunikation geht es viel um LinkedIn. Ob Mensch oder Organisation: Immer mehr wollen die Chance ergreifen, sich mit anderen erfolgreich zu vernetzen, inhaltlich zu positionieren und fachlich ins Gespräch zu kommen. Dabei gibt es einige LinkedIn PlugIns speziell für Chrome-Browser, die durchaus hilfreich sein können. In diesem Beitrag stelle ich die 7 Erweiterungen vor, die ich selbst gerne nutze, weil sie mir enorm viel Zeit ersparen.

P.S.: Ich habe diesen Beitrag am 30. Mai 2023 komplett aktualisiert.

1. Das Sprachtool: LanguageTool

Auch wenn es kein reines PlugIn für LinkedIn ist; trotzdem hilft es mir enorm auch bei LinkedIn, um die Zahl der eigenen Rechtschreib- und Kommata-Fehler zu reduzieren. Dies gehört meiner Meinung nun mal zu einer professionellen Kommunikation dazu. Praktisch: Das LanguageTool unterstreicht die Fehler sofort und bietet Alternativen an. Ach ja: Das Tool funktioniert ebenfalls perfekt in allen anderen Netzwerken und für die eigenen E-Mails.

LanguageTool: PlugIn für die gute Rechtschreibung und Kommasetzung.
LanguageTool: Mein Lieblings-Plugin für die perfekte Rechtschreibung und Kommasetzung    

2. Die Suite: AuthoredUp

Jeder und jede kennt das: Die Beiträge auf LinkedIn lassen sich kaum formatieren. Wie schade! Das muss nicht so sein. Denn mit diesem (nicht nur bei mir) extrem beliebten PlugIn – noch in kostenloser Beta-Phase – erhält man einen schönen Editor, um Beiträge zu fetten oder kursiv zu setzen, Emojis hinzuzufügen, Aufzählungen grafisch zu gestalten, die passenden Hashtags auszuwählen. Ach ja: Das Ergebnis lässt sich in verschiedenen Vorschauen für Desktop, Tablet und Mobil anzusehen, wie mein Beispiel zeigt.

Ebenfalls praktisch in dieser All-in-One-Erweiterung: Entwürfe lassen sich abspeichern und jederzeit wieder abrufen; Hooks liefern Ideen für den nächsten Post, und im Analyse-Abschnitt lassen sich alle eigenen Beiträge kompakt und übersichtlich vergleichen.

AuthoredIn für LinkedIn: Endlich Beiträge gestalten und ansehen.
AuthoredUp für LinkedIn: Beiträge einfach gestalten und analysieren

3. Das Recherche-Tool: Power Search for LinkedIn

Von Jens Polomski und fast kostenlos (einmalig 10 Euro) stammt dieses wirklich zeitsparende PlugIn. Jeder kennt diese Frage: Was hat der LinkedIn-Kontakt als letztes gepostet? Wo wurde er oder sie erwähnt? Natürlich könnte man für die erste Aufgabe auch das Profil absurfen. Wie umständlich das doch ist! Mit diesem PlugIn klappt dies mit einem einzigen Klick. Auch die Werbeanzeigen von Firmen werden übrigens sofort angezeigt.

Spart viel Zeit: Die PowerSearch bei LinkedIn
Power Search for LinkedIn: Spart viel Zeit bei der Recherche      

 

4. Die Hashtags: Hashtag Analytics by Engage AI

Wie viele Personen nutzen einen Hashtag? Ist dieser besonders populär? Oder eher für die Nische sinnvoll? Hashtag Analytics by Engage AI hilft dabei, hier den Überblick zu behalten. Per Mouseover lässt sich sofort erkennen, wie prominent ein Hashtag ist bzw. wie viele Follower er aktuell hat. Zudem lassen sich relevante Hashtags auf ihre Relevanz und Häufigkeit direkt mit dem Tool checken.

Ja, ich weiß: Dieser braune Werbe-Hinweis ist nicht wirklich hübsch.

Hashtag Analytics: Hilfreich beim Content-Management

5. Der Einblick: Follower-Insights 

 Wäre es nicht praktisch, bei jedem Kommentar oder Like oder einer Kontaktanfrage sofort zu wissen, wie einflussreich diese Person auf LinkedIn ist? So ähnlich dachte wahrscheinlich der geschätzte Jens und entwickelte dieses feine Follower-PlugIn. Damit wird künftig immer die Zahl der Follower ersichtlich – ob bei Anfragen, Interaktionen oder der Personensuche. Ach ja: Das Basis-PlugIn ist kostenlos und zeigt die Follower-Zahl bis 1.000 Personen an. Mit der Pro-Version für 6,99 Euro ist auch diese zahlenmäßige Limitierung Geschichte. 

Follower-Insights: So übersichtlich lassen sich Follower-Zahlen anzeigen.

Follower-Insights: So übersichtlich lassen sich Follower-Zahlen anzeigen.

6. Der Werbehelfer: Insply

Neugierig, welche Unternehmen gerade welche Ads auf LinkedIn geschaltet haben? Welche Kampagnen zu welchen Produkten laufen? Kein Problem mit Insply. Company anklicken – schon zeigt dir die Chrome-Erweiterung, welche Ads diese aktuell geschaltet haben. Praktisch übrigens auch: Alle Ads lassen sich für später speichern.

Insply: Beim Klick auf ein Unternehmen werden die Ads angezeigt.

7. Der Filter: Link Off

Wer genervt ist, dass sein eigener LinkedIn Stream sich mit zu vielen Umfragen, Videos, Werbung oder geteilten Beiträgen füllt oder wer nicht mehr sehen will, wer was geliked, geteilt oder kommentiert hat: Link Off hilft, die Kontrolle wieder über den eigenen Feed zu übernehmen. Mit vielfältigen Einstellungen lassen sich aktuell vielleicht unnütze Beiträge ausfiltern. Ach übrigens: Wer will, kann den gesamten Feed übrigens ausblenden. Für wen das wohl sinnvoll ist …

Kleiner Wermutstropfen: Kürzlich wurde in der Community darauf hingewiesen, dass ein zu intensives Nutzen dieses PlugIns zur Sperre bzw. zu Einschränkungen bei LinkedIn führen könnte.

LinkOff: Das PlugIn für etwas mehr Ruhe im LinkedIn Feed
LinkOff: Das PlugIn für etwas mehr Ruhe im LinkedIn Feed

Und jetzt ihr 😎:

  • Frage in die Runde: Fehlen einige praktische Erweiterungen? Dann bitte her damit! Schließlich wollen wir uns das „Leben auf LinkedIn“ doch angenehm, fruchtbar und produktiv machen.
  • Guter Tipp: Wer noch mehr hilfreiche PlugIns und Tools nicht nur zu LinkedIn entdecken will, dem empfehle ich die Webseite des Masters of Tools Jens Polomski.

 Cover-Photo: Photo by Souvik Banerjee on Unsplash